Feuerhand Atom 75 Restauration eines Wracks

  • Hallo Petroleumvernichter,


    ich habe beim Trödelhändler eine alte Feuerhand Atom 75 gekauft. Das Teil war eigentlich durchgehend von der braunen Pest befallen. Das Glas ist jedoch noch gut in Schuss. Ich habe nun die Lampe eine Woche in Essigreiniger sowie zwei Tage in Zitronensäure eingelegt. Der Rost und die meiste alte Farbe ist nun runter. Lediglich im Kamin sind noch ein paark Stellen die ich aber nich entfernt bekomme.
    Nach der Behandlung ist leider das ganze Ausmaß des Rostbefalls sichtbar geworden. Das Blech hat überall Rostnarben, an den Kanten sind teilweise schon Ausbrüche sichtbar. Der Tank hat an zwei Stellen größere Durchrostungen. Einmal an der Außenkante sowie im Boden. Der Brenner hat ebenfalls gelitten. Oben sieht er noch sehr gut aus, an der Unterseite ist aber fast die komplette Dochführung weggerostet.
    Trotz alle dem möchte ich die alte Lady wieder zum leuchten bringen.


    Wie bekomme ich die Löcher im Tank geschlossen? Da sie sehr groß sind scheidet löten aus, denke ich. Hat jemand Erfahrung mit diesem Metallkit/Metallknete?


    Was kann ich gegen die zerklüftete Oberfläche tun? Abschleifen würde ich ungern da das Blech eh schon so dünn ist. Kann man durch Füllerlack/Grundierung, welches eine größere Schichtdicke hat, das ausgleichen? Sandstrahlen scheidet auch aus, da hinterher wahrscheinlich nix mehr von der Lampe da ist...


    Hier noch ein paar Bilder.


    EDIT: Die schwarzen Punkte am Kamin sind ausnahmsweise keine Löcher sondern alte Farbe die ich nicht abbekommen habe. :whistling:

  • Hallo,


    ich würde sie mit Epoxidharz ausgießen und dann schön lackieren.


    Die Löcher kannst du mit normalem Klebeband abkleben und dann den Tank ausgießen.


    Nach dem aushärten alles schön verschleifen und man sieht nichts mehr.


    Mfg Florian

    :party: Hängelampen forever :party:

  • Hallo,


    ich würde sie mit Epoxidharz ausgießen und dann schön lackieren.

    Ist zwar nicht die schönste Methode, aber ich sehe es ebenfalls als einzige
    Möglichkeit an, denn Löten ist hier, wie Du schon gesagt hat, keine Alternative.
    Am Tankboden sähe das anders aus, den könnte man notfalls komplett
    erneuern. Aber Vorsicht, ich habe mir mit Epoxydharz mal eine Mischluftlampe
    vermurkst. Das Zeug reagiert äußerst sensibel auf das Mischungsverhältnis.
    Ich habe in dem Tank jetzt halbfestes Harz, das nicht weiter aushärtet und
    weiß nicht, wie ich es wieder herausbekomme. Die Lampe ist damit wohl zum
    Dekoartikel degradiert worden. ;(


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak

  • Ich würde es Löten. Bei nem spirituskocher hab ich mal ein Loch von 3mm Breite und 5 mm länge dichtgemacht, in anbetracht der größe einer Atom, würde ich schätzen, das das Loch da 2 mm im durchmesser ist.

    Allzeit Gut Pfad
    Grischa

  • Ich würde es Löten. Bei nem spirituskocher hab ich mal ein Loch von 3mm Breite und 5 mm länge dichtgemacht, in anbetracht der größe einer Atom, würde ich schätzen, das das Loch da 2 mm im durchmesser ist.

    Die Problematische Stelle scheint mir das Loch unter dem Luftrohr zu sein.
    Ich glaube nicht, daß das Lot dort ohne vorheriges Schleifen halten wird.
    Und wer weiß, wie groß das Loch nach dem Schleifen ist, da ringsherum ja
    bereits Mikrodurchrostungen sind. :S


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak

  • Wieso schleifen? Er hat die Lampe doch in Zitronensäure gebadet, einmal mit Aceton drüberputzen und dann löten, Rost ist ja nichtmehr drann. Wenn das Lot nicht hält, kann man es immernoch entfernen.

    Allzeit Gut Pfad
    Grischa

  • Tach!


    Bei meinem Atömchen habe ich ebenfalls EP-Harz benutzt. Wie schon beschrieben, von außen mit Klebeband abdichten, ausgießen und nachschleifen. Damit sich das Harz gleichmäßig und dünn verteilt, hatte ich die Lampe auf meinen "Tankreinger" gespannt: KLICK


    Die Rostpocken lassen sich spachteln und schleifen. Ich kann Dir nur nicht sagen, was mit der Spachtelmasse bei der Hitze passiert...





    Ich habe in dem Tank jetzt halbfestes Harz, das nicht weiter aushärtet und
    weiß nicht, wie ich es wieder herausbekomme.

    Kannst Du den Tank nicht mit Aceton füllen und stehen lassen? Alternativ sollte auch Abbeizer gehen. Dauert zwar ne Weile, müsste aber das Harz auflösen.



    Gruß


    T:)m


  • Kannst Du den Tank nicht mit Aceton füllen und stehen lassen? Alternativ sollte auch Abbeizer gehen. Dauert zwar ne Weile, müsste aber das Harz auflösen.

    Stimmt! Ich dachte eigentlich, das Zeug wäre beständig gegen Aceton, ich habe gerade
    nachgelesen, daß Aceton Epoxidharz löst. Werde ich ausprobieren.


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak

  • Hallo,


    erstmal danke für die Antworten.


    Die Löcher im Boden sind in der Größe von Stecknadel bis ca. 2,5mm Durchmesser. Das große Loch unterhalb des Luftrohres hat etwa 2x4 mm Größe.


    Habe nur einen normalen Lötkolben aus dem Baumarkt. Nix regelbar oder so. Geht das mit normalen Elektroniklot? Habe noch nie Blech weichgelötet... Stelle mir das bei dem großen Loch etwas schwierig vor.

  • Ok, dann ist es für dich schwierig, mit nem Gasbrenner sollte man schon löten können. 2*4mm Löcher sind kein Problem, wenn man Erfahrung mit dem Löten hat.

    Allzeit Gut Pfad
    Grischa

  • Löten kann man ja lernen, sollte nicht das Problem sein. Ist im Tankboden eine Dichtung die eventuell verbrennen kann?

    Nein! :D Da kannst Du nach herzenslust löten. Den Tank solltest Du, trotz der Durchrostungen,
    noch einmal Wässern (nur beim Löten mit offener Flamme), um sicherzugehen, daß
    keine versteckten Petroleumreste vorhanden sind, die dann schnell "bumm" machen könnten.


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak

  • nach meinen Erkenntnissen dürfte dort wohl ein Dichtring verbaut sein.

    Hallo Erich,
    bist Du Dir da sicher? Da die Atom verzinnt wurde, wurde der Tankfalz ja quasi
    schon verlötet, so daß eine Dichtung dort eigentlich überflüssig wäre, zumal
    beim Tauchverzinnen beachtliche Temperaturen auftreten. Ob ein Dichtring
    das überstanden hätte?


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak

  • Danke für die Infos. Werde wahrscheinlich erst nächstes Jahr in meinen Semesterferien an den Lampen weiterarbeiten können. Hab auch noch ne 827er Maxe und ne STK70 die wieder leuchten wollen. Jetzt ist aber erstmal das Studium wichtiger. :besserwisser:



    Gruß

    Mario

  • Hallo Erich,
    Du darfst hier zwei Sachen nicht verwechseln. Früher wurden
    Feuerhandlampen tauchverzinnt, nicht verzinkt. Seit die Verzinnungsanlage
    in Hohenlockstedt außer Betrieb gegangen ist, werden die Lampen aus
    galvanisch verzinktem Blech gefertigt und nicht mehr mit Zink oder
    Zinn nachbehandelt. Da jetzt die quasi Verlötung des Tankfalzes nicht mehr
    gegeben ist, kommt dort ein Dichtring hinein. Funktioniert wunderbar,
    war aber bei dem alten Fertigungsverfahren schlicht nicht erforderlich.
    Daher wüsste ich auch nicht, daß bei den tauchverzinnten Lampen
    Dichtringe verwendet wurden. Bei anderen Herstellern wurden bereits
    früher vorbehandelte Bleche verwendet, dort könnte ich mir gut vorstellen,
    daß auch ältere Baujahre Gummiringe im Tankfalz haben.


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak

  • Nabend!


    Auch ich kann es natürlich nicht zu 100% sicher sagen, da ich meine verzinnten 276 und meine alten Atömchen erst recht nicht auseinanderschneiden möchte. Aber... So weit ich weiß, wurden bei den verzinnten Laternen der Lampenoberkörper und der Tankboden getrennt verzinnt und dann inkl. Dichtung durch Umbördeln verbunden.


    Guckt man sich eine verzinnte 276 an, sieht man an der Bördelung auch Abdrücke und das die Zinnschicht nicht so glänzend ist, wie am Rest der Lampe. Außerdem, wenn die Lampe komplett verzinnt würde, wäre der Tank voll mit flüssigem Zinn. Ok, nach dem Bad könnte man sie umkippen, aber dann würde das Zinn im Blaker stehen bleiben und man hätte irgend wo am Boden / Tank abdrücke von der Halterung zum Tauchen.


    Hier noch ein Link zur Pelam-Seite: KLICK Dieses Bild mit der Dichtung habe ich 100%ig auch schon vor der Umstellung auf Verzinkung gesehen.


    Ob in den ganz alten Lampen auch solche Dichtungen drin sind, weiß ich nicht. Wenn ja und wenn sie auch aus Gummi sind, dann werden die wohl schon total porös sein und die Dichtigkeit kommt vom abgesetzten Dreck.


    Eine alte 175er habe ich am Tankboden gelötet. Sie ist trotzdem noch 100%ig dicht. Hätte sie getröppelt, dann Tank vernünftig entfetten und mit EP-Harz ausschwenken.



    Gruß


    T:)m

  • Hallo Lampenfreunde


    Ich wurde sagen das siegler hier die richtige lösung ist. Siegler sitz an de innenseite, also nicht sichtbar. Es gibt siegler ohne farbe, kaum sichtbar in ein tank. Siegler sorgt auch dafür das den tank nicht wieder rostet. Löten wird nie so schön und man muss geübt sein.


    Diese Atom ist wahrscheinlich nicht verzinnt gewesen, sie war mal schwartz lackiert, die meiste lackierte Feuerhands sind nicht verzinnt weil sie aus den vor) kriegzeit stammen, zinn war ein kriegsmetal.


    grüße Henk

  • Hallo Mario,


    das hier wäre meine erste Wahl:
    http://www.albert-rose-chemicals.eu/index.php?id=2775&L=0


    Oder etwas vergleichbares...
    Klebt bombenfest und ist fast gegen alles beständig. Zum lösen gibt es eine spezielle Säure.
    Der Kleber hat eine spezielle Eigenschaft zum schnelleren Verarbeiten.
    Bleibt angesetzt ca. 2-4 Std. offen, Konsistenz wie Honig, Aushärtezeit ca. 24 Std..
    Bei Erwärmung ( z.B. Heißluftfön ) von ca. 80 Grad C wird der Kleber fließfähig, spaltfüllend und härtet in 5-10 Min. aus.
    Wenn Du den Tank währenddessen gleichmäßig drehst und bewegst legt sich eine gleichmäßig verteilte Schicht an die Innenwandung. Vorgang kann man auch wiederholen um dickere Schichten aufzubauen ( 1 Schicht = ca. 0.5 mm, je nach Temperatur und Bewegungsgeschwindigkeit ).


    Gruß


    Frank

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    Sünden und böse Geister scheuen das Licht.
    (Friedrich Schiller)
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