Neuverzinnung: Probieren geht über Studieren

  • Hallo zusammen!


    Ich stand mal wieder vor dem Problem: wie entroste und präpariere ich eine Laterne? Mein letzter Flohmarktfund, einen FH 201 aus den 20er Jahren war doch ziemlich flugrostig.


    Letztlich habe ich meinen Mut zusammen genommen und die Laterne mit feinem Quarzsand gestrahlt. Danach stand ich vor der Wahl: Lackierung oder Verzinnung? Da ich schon mal gute Erfahrung mit Heißluft beim Löten eines Tanks gemacht habe, entschied ich mich diesmal für die Verzinnungsvariante mit Heißluftpistole und Lötpaste.
    Die Kleinteile sind nun fertig. Angefangen hatte ich mit der Glashalteplatte, anschließend den Brenner und danach die Siebplatte. Je weniger Paste ich genommen hatte, umso besser wurde das Ergebnis.


    In den nächsten Tagen werde ich mir dann wohl den Rest der Laterne vornehmen müssen. Ich bin selbst noch auf das Gesamtergebnis gespannt. Anbei von den Kleinteilen mal ein paar Bilder:

  • Hi Andreas, interessant. Bin gespannt wie der Rest der Lampe wird. Ich kannte die Lötpaste noch gar nicht ;( Das gibt mir Hoffnung für ein seit längerem liegengebliebenem Projekt. Ein 6 Liter Wasserkessel der an der unteren Falz zum Boden gelötet werden muss. Bin bislang mit Lötwasser und Stangenlot da gescheitert. Lötpaste ist schon bestellt :D
    CU Bernd

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  • Ich kannte das Zeugs vom Heizungsrohrelöten. Da ich auch nicht so der Freund der Lötflamme bin, habe ich es mal mit der Heißluftpistole probiert. Dass hast den Vorteil dass das Flußmittel nicht sofort verbrennt. Beim Löten mit offener Flamme hat das bei mir nie wirklich geklappt und die zu lötenden Teile haben das Lot immer nur schlecht angenommen. Mit der Heißluftistole geht es offensichtlich sehr viel besser.

  • Hallo Bernd,

    Ein 6 Liter Wasserkessel der an der unteren Pfalz zum Boden gelötet werden muss. Bin bislang mit Lötwasser und Stangenlot da gescheitert. Lötpaste ist schon bestellt :D


    An einem Wasserkessel darfst Du nur mit Reinzinn 99,9% Zinn und Collophonium als Flussmittel löten. Alles andere ist ober- :pfui:


    Tschüss Peter

    Lieber was haben das man nicht braucht als was brauchen das man nicht hat…

  • Hi Peter wohl war. Aber es ist zu 99% von aussen. Es schwitzt halt immer ein paar Tropfen da raus. Innen ist der Kessel gerade im unteren Wandereich mit einer recht stabilen Kalkschicht bedeckt. Ich denke das kann ich riskieren.
    CU Bernd

  • Hallo zusammen,
    hab bisher ein kleines Kupferkesselchen von innen und auch ein paar Messingkleinteile von außen mit Löt-Verzinnungpaste (Trinkwaserinstallationsgeeignet) verzinnt.. Bei zuviel Paste wurde die Oberfläche unregelmäßig und überschüssiges Zinn mußte abgewischt werden um eine glatte Oberfläche zu erzielen.
    Die resultierene Zinnschicht erscheint mir aber für stärkere Beanspruchung (z.B.Kochtopf) zu gering.In einer Kupferschmiede sah ich mal wie zuvor in verdünnter Schwefelsäure gereinigte Töpfe verzinnt wurden : Topf aufs Feuer, Zinn rein,- eine Prise weißes Pulver (Salmiak?) ins flüssige Zinn,- nun wurde ales mit einem Lappen verrieben und überflüssiges Zinn zum Schluß ausgewischt.
    Weiß einer von euch wie man Gebrauchsgeschirr früher / heute optimal verzinnt :?::merci: Grüße

    :zwille:

  • Moin Andreas, das sieht doch schon super aus.
    ich hab so etwas bei meiner Victoria Super Luxus mal gemacht mit einem Chromteil, vorher schön glatt geschliffen, dann verzinnt, anschließend noch mit Chromputz poliert...
    Auf die Idee mit ner ganzen Lampe bin ich aber auch noch nicht gekommen. :respekt:
    Mfg Holger

  • Hallo Freunde.


    Zum Thema Verzinnen mal folgendes.


    Töpfe und æhnliches Küchengeschirr wurde früher im Holzkohlefeuer verzinnt. Reinigung mit Säure und dann sofort Schlaglot aus Reinzinn rein und mit Hilfe von Kolophonium oder Salmiak verzinnt.Das Zinn wurde mit Hilfe von Hobelspänen und Lappen verteilt.Es geht aber auch prima mit Zeitungspapier das mit Wachs eingeschmiert wurde.So zumindest hab ich das von meinem Großvater gezeigt bekommen.(auch Klempner wie ich) Ganz wichtig!!!! Die Lotpaste auf keinen Fall für Küchengeräte verwenden!!!!!!!!
    Die Paste hat zwar Zulassung für Trinkwasser aber nicht für Lebensmittel.Der Grund ist recht simpel,Lebensmittel können Säuren enthalten die Schwermetalle und aus dem Lot lösen.Deshalb nur Reinzinn für den Kochtopf.
    Einen Wasserkessel von außen löten kann man aber schon solange der Topf wirklich nur für Wasser benutzt wird.

    Arnulf



    Eckehaaaaard ich glaub die Vogtländer kommen

  • Hallo Arnulf, danke für die Info vom Fachmann. Sorry Andreas, jetzt habe ich mit dem Kessel etwas deinen Thread gekapert. :whistling:
    Schnell zurück zur Lampe. Bin auf das Endergebnis gespannt.
    CU Bernd