Frage eines Laien

  • Hallo,


    ich habe ein paar Petroleumlampen aus einem Nachlass bekommen. Ich würde gerne wissen, wie das Teil heisst, welches ich auf den Bildern in den Fingern halte. Ich frage mich nämlich wozu das gut ist. Der Docht sitzt sehr tief unter dieser Kappe, so dass man die Flamme unnötig stark aufdrehen muss, damit diese überhaupt aus dem Teil herauskommt und Licht abgeben kann. Irgendwie kommt mir das arg inneffizient vor. Ich hab das mal mit ein paar Bildern illustriert.


  • Hallo Juschi (is das dein richtiger Name?)


    erstmal herzlich Willkommen hier.


    Das was du in der Hand hältst ist eine Brennerkappe. Sie dient dazu die Luft entsprechend zu leiten und um so die Flamme zu formen damit die Verbrennung am optimalsten ist.



    Gruß Brun

  • Nabend,


    Brennerhut oder Brennerkappe, dient zur Ausformung der Flamme.


    Gegenfrage:
    Hast du den Docht gewaschen und was/wie viel ist getankt?

    Gruß Rüdiger [iogear1]
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    Erst eine PX500 BW, jetzt Ʃ14805HK + Ʃ39,7kW + Ʃ173''.... mol seehn wat noch kimmt :whistling:

  • Du hast einen sogenannten Wiener Brenner. Charakteristisch ist der linienförmig verlaufende Flachdocht.
    Die Kappe wird meist als Brennerdom bezeichnet, sie leitet den Luftzug auf korrekte Weise surch den Brenner und drückt die Flamme in Kombination mit dem Wiener Zylinder sie Flamme in die Breite.
    Mit gutem Docht und richtigem Brennstoff kann man die Flamme brauchbar aufdrehen.
    In dieser Kappe wird der Brennstoff am Docht verdampft und die Flamme geformt. Der Brenner brennt garantiert auch ohne sie, dann aber eher mies und wohl auch stinkend.


    Stefan

  • Du hast einen sogenannten Wiener Brenner. Charakteristisch ist der linienförmig verlaufende Flachdocht.
    Die Kappe wird meist als Brennerdom bezeichnet, sie leitet den Luftzug auf korrekte Weise surch den Brenner und drückt die Flamme in Kombination mit dem Wiener Zylinder sie Flamme in die Breite.
    Mit gutem Docht und richtigem Brennstoff kann man die Flamme brauchbar aufdrehen.
    In dieser Kappe wird der Brennstoff am Docht verdampft und die Flamme geformt. Der Brenner brennt garantiert auch ohne sie, dann aber eher mies und wohl auch stinkend.


    Stefan

    Vielen Dank für die Antwort. Ich habe fünf dieser Lampen die alle baugleich aussehen. Allerdings ist bei dreien dieser Lampen die Kappe deutlich höher als bei den anderen. Bei denen anderen zwei beginnt der Schlitz in der Brennerkappe ungefähr auf Höhe des Dochtausgangs, was für mich irgendwie nachvollziehbar erscheint. Warum bei den drei Lampen die Flamme erst einen Zentimeter im Gehäuse selbst nutzlos nach oben brennt bevor sie über dem Schlitz erscheint, begreife ich nicht. Klar kann ich die Flamme aufdrehen, aber das verbraucht doch unnötig Brennstoff.


    Grüsse
    Kai

  • Hallo Kai


    Dass Du auf Anhieb die Zusammenhänge noch nicht siehst ist verständlich.


    Das ist jetzt kein Vorwurf, sondern hat mit der Dynamik der verschiedenen Systeme von Dochtlampen zu tun.


    Deine Brenner sind aus neuerer Produktion, sind aber in der Lage doch ein schönes Licht zu erzeugen.


    Vorausgesetzt der Brennstoff, Docht und das Glas passen.


    Ob jetzt effizient oder nicht .........., der Brennstoffverbrauch wird Dich nicht umbringen.


    Viele Grüsse, Ernst

    Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die normalen gebracht haben.

  • Dann erklär mir doch technisch, warum bei sonst baugleichen Lampen ein mal eine höhere Kappe verwendet wird und ein mal eine niedrigere. Wenn ich beide Lampentypen anmache, bringt die mit der niedrigeren Kappe viel mehr Licht bei selber Flammhöhe. Alle Lampen sind neu und das Petroleum auch.

  • 1. mal :welcome:


    Deine Flamme wird nur durch das Gas, welches sich über / neben dem Docht bildet, gespeist.
    Dabei ist es IMHO irrelevant, wie weit Du den Docht aus dem Schacht drehst.
    Es gehört eben zum physikalischen Design, daß die Brennerkappe mit Absicht so hoch gezogen ist ... so wie auch die geschätzten 200 kleinen Löcher ein anderes Flammbild erzeugen, als wären da nur zwei entsprechend größere Löcher, um die Luft von unten ran zu lassen.


    Habe auch so eine Deko-Styx hier stehen.
    Habe die mal vollgetankt und einen anderen (falschen) Zylinder aufgesetzt.
    Der hielt genau eine Minute, dann platzte er - wegen Überhitzung.
    Schuld war, daß der Zylinder innerhalb der Riffelung plan auf dem Brennersieb aufsaß. So fehlte ihm die Luft zur inneren Kühlung am Glas entlang, so daß ihm nichts anderes übrig blieb, als zu reißen.
    Vorher war mir diese klitze-kleine Wichtigkeit auch nicht bewußt.
    Jetzt hockt ein Wiener Bauch mit passendem Aufsteckmaß drauf und alles ist gut.
    Wie ich finde, macht das Ding ordentlich Licht - weiß, sauber und ohne Gemöffel.
    Ach ja ... ihr Verbrauch gegenüber den anderen Lampen, die hier um sie herum stehen und auch immer wieder leuchten dürfen, ist wirklich human.


    Tja, so ist das mit den Basics ... kann und muß man eigentlich nicht wissen, um normal zu leben.
    Wie der Ernst schon richtig schrieb.
    Wenn Du aber wegen einer Petro-Infektion weiter machen solltest, mit Geleucht & Co., dann wirst Du sehen, wie eins zum anderen kommt und was warum und wie so sein muss ...

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Dann erklär mir doch technisch, warum bei sonst baugleichen Lampen ein mal eine höhere Kappe verwendet wird und ein mal eine niedrigere. Wenn ich beide Lampentypen anmache, bringt die mit der niedrigeren Kappe viel mehr Licht bei selber Flammhöhe. Alle Lampen sind neu und das Petroleum auch.

    Das klingt jetzt aber nur so - oder?
    ... ich meine den Tonfall ... kommt mir bisi bissig vor.


    __________________
    Aber egal:
    Sind denn alle Voraussetzungen gleich?
    Also gleiches Baujahr, Anzahl der Löcher im Brennersieb, das Desgin des Brenners insgesamt und nicht nur die Höhe der Kappe? Dochtbreite, getankte Plörre, Dochtmaterial, Alter des Dochtes, gleicher Brennstoff, gleicher Raum, gleiche Temepratur usw.?
    Apropos Brennstoff: welcher ist es überhaupt?
    (- aber schreib jetzt bitte nicht rotes Lampenöl oder gar Citronella!) ...


    Ganz gut wäre auch, Du stellt mal aussagekräftige Bilder ein, auf denen man das erkennen kann, wie Details von Brenner und die Flammenbilder sowie die herausgeschraubten Dochte ... usw.


    Aber wenn es vorab zum Trost reicht:
    Diese Styx-Lampis sind keine Produkte, die irgendeinen Preis gewinnen würden, in Bezug auf "vernünftige" Brennertechnik usw.
    Aber selbst bei Präzisionsbrennern und hochpreisigem Lampengedöns wirst Du immer haarkleine Unterschiede finden.
    Schließlich sind Petroleumlampen keine digitalen Apparaturen, wie LED-Lichter oder so, sondern eher schon was "lebendiges", wenn ich das mal so ausdrücken darf.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Die Lampen waren Originalverpackt und wurden alle im selben Geschäft gekauft, sieht man am Preisschild. Das Lampenöl ist aus dem Baumarkt - "Petroleum Leuchtmittel". Der Unterschied in der Höhe der beiden Abdeckungen sieht nicht groß aus, er macht aber eben in Sachen Lichtausbeute bei selber Flammhöhe deutlich etwas aus. Ich will es nur verstehen... mit einer nachvollziehbaren technischen Begründung. Ich bin Techniker und kann mit solchen Rätseln nur sehr schlecht leben. ;)
    Im Übrigen gefallen mir die Lampen sehr, ich kann sie anmachen, ohne das Glas abzunehmen und sie passen gut zu meiner Einrichtung. Ich hatte vorher schon einige ältere und auch Grubenlampen von meinem Vater bekommen, aber die fand ich entweder zu Barock, zu klobig oder schwer zu bedienen, hab die nie wirklich benutzt und dann irgendwann abgegeben. Waren halt richtige Gebrauchslampen und nicht solche Ausstellungsstücke wie diese.


    5 Mal editiert, zuletzt von Juschi ()

  • Okay Kai,


    von den äußeren Bedingungen scheint als gleich zu sein.
    Bis eben auf die unterschiedlichen Höhen der Brennerkappen.


    Wobei der Rand der kürzeren Kappe wie angefressen scheint.
    Allerdings sind die Laschen proprtional lang.
    Also scheint es von den Machern so gewollt zu sein?
    Warum, das mögen die Lampengötter wissen.


    Evtl. waren da absichtlich verschiedene Werkzeuge im Einsatz, weil z.B. auf einer Maschinenlinie mehrere Ziehwerkezeuge gleichzeitig standen und produzierten oder die haben die Werkzeuge während der Charge gewechselt (warum auch immer?) und ausgerechnet Du hast verschiedene Ausführungen erwischt, die in dem einen Karton landeten.
    Wenn die kürzere Kappe aber ein "helleres" Licht erzeugt, dann ist das wohl auch die ideale, also die bessere Variante.



    Ist denn das hellere Licht auch weißer, als das schwächere?
    Hast Du schon mal die Kappen vertauscht, um zu vergleichen?
    Die Brenner ansich scheinen ja "unten herum" identisch zu sein.
    Ach ja, um es nicht zu vergessen ... Dochte muss man von Zeit zu Zeit auch mal 2-3 mm oben abschneiden, damit die verkohlte / verkokte Spitze weg ist und der Docht besser vergasen kann. Und beim Schneiden zusehen, daß es ein gradwinliger Schnitt wird.


    Neben den versch. Kappenhöhen käme nämlich als weitere Möglichkeit zugesetzte Dochte in Betracht.
    Entweder sind aus normalem Verschleiß die Dochtspitzen dicht (verkokt, verkohlt) oder der bisher verwendete Brennstoff hat die ohnehin suboptimalen Dochte versaut?
    Weil manches "Petroleum" wohl mehr zum Pinselwaschen taugt, denn zum vernünftigen Vergasen in einer Lampe!


    Wenn Du die Flasche Deines Petroleums öffnest, steigt Dir dann ein Petroleumgeruch in die Nase? Falls ja - siehe Satz zuvor.
    Oder hattest Du schon mal "Lampenöl" verfeuert?
    Also diese Plörre, die es mit diversen Duft- und / oder Farbzusätzen zu kaufen gibt?
    Das ist nämlich eher untauglich, als was gutes zum Verleuchten!
    Die enthaltenen Zusätze verstopfen mit der Zeit die Kapillaren der Dochte, egal welche das sind.


    "Flüssiger Grillanzünder" taugt da besser oder Du verleuchtest gleich das gute Paraffin aus dem Shop des Forenbetreibers.
    Wenn ich richtig sehe, sind die Dochte nicht von guter Qualität, das aus einem Material ist, das eher Rolladengurten gleicht, als wirklich gut saugendem Dochtmaterial.
    Das kann auch schlechtes Brennverhalten verursachen. Nichts geht eben über gute Qualität bei Brennstoffen und Dochten.


    Leider ist aus diesen Gurtdochte auch kaum mehr raus zu holen, sie wenn man sie auswäscht, walkt und trcknet und nochmal ordentlich walkt.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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  • Nabend Kai,


    ich schließe mich der Meinung meines Namenskollegen an, das die Brennerkappen vermutlich aus verschiedene Chargen stammen.
    Toleranzen sind in Fernost noch nicht überall angekommen....


    Stört vermutlich auch sonst eher weniger Leute, dann die meisten werden sich die Lampe als Staubfänger hinstellen. So viele "verrücke" wie wir, die solche Lampen tatsächlich nocht benutzt, gibt es nicht all zu häufig. Dazu kommt auch noch, das das bei einer einzelnen Lampe keine Vergleichmöglichkeit gibt.


    Je nach dem wie Lange du die schon hast könntest du ja bei dem Laden vorstellig werden und Lampen mit kurzem Brennerhut eintauschen versuchen. ;)

    Gruß Rüdiger [iogear1]
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    Erst eine PX500 BW, jetzt Ʃ14805HK + Ʃ39,7kW + Ʃ173''.... mol seehn wat noch kimmt :whistling:

  • Hallo zusammen


    Fertigungstoleranzen ............, mehr gibt es das nicht zu sagen.


    Eigentlich haben die Lampen keinen Wiener-Zylinder!


    Diese neueren Dinger heissen Lotus Zylinder.


    Die WZ haben einen enorm kurzen Rand unten und gehen nicht auf diese Brenner.


    Viele Grüsse, Ernst

    Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die normalen gebracht haben.


  • Eigentlich haben die Lampen keinen Wiener-Zylinder!
    Diese neueren Dinger heissen Lotus Zylinder.
    Die WZ haben einen enorm kurzen Rand unten und gehen nicht auf diese Brenner.
    Viele Grüsse, Ernst

    Danke Ernst! :wallbash:
    Mir ist es beim Schreiben nicht eingefallen.
    Wollte schon schreiben "Wiener mit längerem Aufsteckhals".
    Dann hätte sich keiner mehr ausgekannt ...

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Kann es sein, dass die Dochtführungen auch unterschiedlich lang sind?
    Wie verhält es sich mit den Abstände von Dochtrohr zu Kappenspitze, wenn du die Kappen tauschst?
    Sind die Abstände dan ähnlicher?
    gw

    Demut tät' uns allen gut.