G. Barthel NORMA 51

  • Letzten Samstag bei ca. 40°C im Schatten habe ich auf einem größeren Antik- & Trödelmarkt
    diesen Spirituskocher von Gustav Barthel - Dresden aufgestöbert.


    Zuerst wußte ich nicht genau, was sich da unter dem Ofenlack-Kleister (Silberbronze) verbirgt.
    Nach dem Natronlaugenbad entpuppte sich dann laut Kennmarke ein "Norma 51".


    Hier im Fundzustand:

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Immer wieder faszinierend was so alles gebaut wurde :wiegeil:


    Gruß,Reinhard :nacht:

  • So ganz entspricht dieser Kocher aber nicht ganz den damaligen Katalog-Angaben.


    Der Tank ist zylindrisch (im Katalog kugelförmig), Inhalt 0,5 Ltr. (0,25 Ltr. im Katalog).
    Auch in der Leistung entspricht der vorhandene Kocher eher den Angaben
    eines zeitgleich hergestellten "Norma 52" - er bringt einen Liter Wasser
    nämlich nicht erst in 8 Minuten, sondern bereits nach 7 Minuten zum Kochen.


    Da er über einen Messingtank verfügt,
    erblickte er entweder noch vor dem 2. Weltkrieg das Licht der Welt
    oder kurz danach - während des Krieges hatte man Tanks aus Bakelit verbaut.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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  • So ...
    und nun zu meinem Ergebnis der Renovierung des Norma 51 von G. Barthel
    nachdem ja meine Petromax-Baustelle (bis auf weiteres) eine Zwangspause hält.


    Nach dem Bad in Natronlauge durfte ich feststellen, daß so gut wie kein Rost am Gestell vorhanden war.
    Das Vorwärm-Schälchen lackierte ich mit Thermosprühlackin mattem schwarz (bis 850°C), das Gestell wurde mit normalem Kunstharz-Sprühlack in glänzendem schwarz lackiert. Nach kleiner Lötreperatur des Tankbehälters erhielt dieser im Anschluß ans Polieren einen transparenten Sprühlack-Überzug. Die lackierten Teile kamen zum Trocknen bzw. Einbrennen (nur das Vorwärmschälchen) in den Backofen.
    Trocknen (alle Teile, incl. Tank) ca. eine Stunde bei ca. 100°C, nur das runde Blech wurde "richtiug" eingebrannt (eine weitere Stunde bei ca. 200°C).
    Derweil kümmerte ich mich um den Rest:
    Die Vergaserstopfung tut es vorerst noch, sobald ich aber wieder entsprechendes Material an Bord habe, werde ich sie erneuern müssen, denn beim Kochen unter Vollast meldet sich Herr Leidenfrost schon sehr deutlich.
    Nachdem die übrigen Messingteile auch wieder glänzten, erfolgte der Zusammenbau und ein anschließendes Probekochen.


    Mein Fazit:
    Der Kocher funktioniert besser, als ich es ihm auf den ersten Blick zugetraut hätte!
    Er startet auf Anhieb und heizt ordentlich, ganz so, wie im damaligen Katalog angegeben.
    Dabei läßt sich die Flamme sogar recht manierlich regeln.


    Hier nun das fertige Ergebnis meiner Renovierung:

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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  • Einziger Wermutstropfen meiner Bemühungen, den Norma 51 etwas aufzuhübschen, ist das "Typenschild".
    Beim Entfernen des Anstrichs vom Vorbenutzer hat die Farbe des Alu-Schildchens leider gelitten, quasi als unvermeidbarer Nebeneffekt.


    In meiner Fotomontage ist die Originalausführung und mein farbloses Schildchen zu sehen.
    Super wäre es, wenn ich irgendwo ein solches Schildchen als originales oder Repro-Teil finden würde oder alternativ an eine detailgetreue Druckvorlage oder gleich an ein fertiges Decal kommen könnte ...
    Vielleicht versuche ich es mal über die Tauschbörse?




    Jetzt sage ich aber erst einmal :merci: fürs Anschauen
    und wünsche mir und Dir eine :nacht:


    Ach ja ... der Letzte macht's Licht aus!
    :zwille:

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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  • Hi Rüdiger, schön geworden. Bei den Baureihen blicke ich nicht durch. Ich habe den optisch gleichen, auch von Gustav Barthel aber mit fettem rundem Messingtank. Der heisst aber Velox 2. Dann noch einen mit Bakelittank ansonsten auch gleich, auch von GB, aber ohne Namen. Da steht nur gross und erhaben geprägt "nur für Spiritus". Da soll einer durchblicken.
    Dazu noch einen gut erhaltenen Turm 144 mit dem grünen emailliertem Tank. Den nutze ich auch, der ist unverbastelt und läuft super.
    CU Bernd

  • Die Velox sind die Vorgänger von den Normas.


    Das Bakelit nahm man als Ersatz für Messing - das brauchte man in Kriegszeiten ja für andere Dinge :(


    Tanks mit 0,5 Ltr. Inhalt gehörten lt. Katalog zum Velox 2 bzw. Norma 52.
    Warum meiner so da steht kann zwei Gründe haben:
    Entweder wurde mal der Tank oder das Schildchen ausgewechselt.


    Zuerst dachte ich ja an einen Turm 144,
    aber nach dem Entlacken wurde ich eines besseren belehrt.


    Besonders begeistert bin ich von der Kochleistung.
    Der Spirituskocher bringt das Wasser gute drei Minuten (!!) schneller zum Kochen, als der Petroleumkocher mit Leisebrenner unter Vollast.


    Wobei ich denke, bei dem Petro-Kocher läßt sich noch etwas optimieren - der Kocher-Rost muß einen Aufsatz bekommen, damit die Flammen besser die Topfböden bestreichen können, weil so die Flammen nur aus dem inneren Ring austreten ... aber das ist ein anderes Thema.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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  • Wollte nur mal kurz vorstellen, was ich mir fürs Ambiente zum Kocher dazu besorgt habe.
    Ein güldener Wasserkessel vervollständigt jetzt den Norma-Kocher.
    Würde meinen, der paßt dazu - oder?


    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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  • Hallo Rüdiger,


    Die Norma sind echt Klasse. Seit mein elektr. Wasserkocher gestorben ist steht so einer auch in meiner Küche und wird täglich mehrfach benutzt.


    Den hast Du aber sehr schön geputzt.


    Hab noch ein paar Bilder einer kommerziellen Anwendung gefunden.


    Tschüss Peter

  • Schön ist er geworden. Den Verkaufsprospekt welcher hier im Forum irgendwo zu finden ist hast Du sicher schon gesehen. Die Vergaserstopfung soll angeblich aus Asbest sein, also Vorsicht beim Wechsel.

    Gruß, Henrik
    Meva 863, Rhewum ST 1,
    Origo Cook-Pal,
    Haller Petroleumofen