Neue Baustelle - PX 829 B

  • hallo hagen,
    die stahlpartikel setzen sich auf der oberfläche ab u. rosten sich durch das material hindurch.
    stahlstaub ist das übelste was es gibt.
    zudem ist messing sehr empfindlich bezüglich partieller durchdringung.


    mein sohn spielt u.a. trompete. wenn es dann mal wieder auf einem auftritt richtig rundging ist
    danach ein besuch beim instrumentenbauer angesagt ;-)
    dabei berichtet der instrumentenbauer regelmäßig, dass die meisten (messing) instrumente
    infolge schlechter pflege durch speichelreste von innen punktuell zerfressen werden!
    wobei die materialqualität der blasinstrumente um längen besser im vergleich zu dem
    verwendeten lampenmessing ist.


    ich selbst habe meinen ersten beruf in einem edelstahlverarbeitenden betrieb erlernt.
    dabei habe ich mehrere male erlebt wie stahlstaub der auf 0,8 mm va blech gekommen ist,
    dass material in kürzster zeit punkiert u. durchdrungen hat. dabei ist die qualität des edelstahls
    völlig egal.


    das von dir beschriebene verhalten tritt vor allem bei niedriglegierten edelstählen auf.
    diese stahlsorten sind ohne eine oberflächenpolitur oder passivierung nicht dauerhaft
    korrosionsbeständig.



    gruß
    thomas

  • Hallo zusammen,


    heißt also, dass nach dem Polieren von Teilen mittels Stahlwolle gründlichste Reinigung zu erfolgen hat?


    Bringt es was die Messingteile mit einem Magneten "abzufahren" ?


    Gruß Max

  • hallo max,
    du hast immer spannende fragen ;-)


    persönlich reibe ich meine werkteile auch mit stahlwolle ab. im anschluß putze
    ich die teile jedoch mit einer flüssigpolitur oder spüle sie sorgsam mit seife
    u. schwamm ab.


    entscheidend ist wohl die verweildauer auf der oberfläche. wenn der stahlstaub
    sich erst in die oberfäche reingefressen hat, ist nur über auspolieren der schaden
    zu beheben.


    gerade bei diesen stahlwolle aktionen sauge ich in jeder arbeitspause meine werkbank
    ab. gegebenenfalls auch das werkstück.


    mit einem magneten kannst du leider nur lose partikel entfernen. gefährlich sind
    jedoch die bereits anhaftenden partikel.
    eine genaue sichtkontrolle ist deshalb immer erforderlich.



    gruß
    thomas

  • Also ich bin da immer noch etwas skeptisch bzw. nicht überzeugt.
    Kenne total verrostete Schrauben mit Messing Unterlegscheiben, die Scheiben sind wie neu, die Schrauben halb weg gerostet.
    Ich habe hier zwei Faschinenmesser liegen, Bodenfunde, 200 Jahre alt, da ist der Messinggriff auch noch wie neu und der Stahl ist zum großen Teil weggerostet, auch die Eisenteile im Griff, das Messing ist aber überhaupt nicht angegriffen, zumindest nicht vom Rost !
    Mein letzter Chemieunterricht ist ewig her, aber Eisen und Messing reagieren nicht miteinander daran erinner ich mich noch gut.
    Die Löcher müssen eine andere Ursache haben, Eisenspäne können das nicht sein.

    Gr Hagen


    :prost:

  • Nabend Zusammen,


    könnten die Löcher nicht auch von im Blech eingewalzten Lunkern herrühren?


    ...oder Salzfraßlöcher....


    Dazu ein kleiner Einschub:

    Habe heute Beispielsweis noch eine Lampe vorgereinigt (die Morgen als Überungsobjekt verwendet wird). Der Tank war voll mit blau-grünem Brennstoff. Die Tankinnenoberfläche mit einer blauen Schicht überzogen. Am Vergaserfußventil war das kompette Sieb aufgelöst und die Vergaserfußventilhülse ist leicht am Schlitz angenagt, ebenso ist das Rapidsieb verschwunden.


    Was ich damit sagen möcht ist, das der Brennstoff offensichtlich ein sehr hohe Säurezahl hat und sich am Kupfer zu schaffen gemacht hat. Da die Lampe mal irgendwann gesifft hat, sind diese Spuren auch auf der Tankaußenseite vorhanden. Nach dem Abkratzen der blau-grünen Salzaufblühungen bleiben kleine Vertiefungen.



    Ob jetzt sich Messing und Stahl wirklich so schlecht vertragen bezweifel ich wirklich. Hier noch den lebenden Beweis . Sonst wäre die Lampe ganz verschwunden!


    @ Rüdiger II:
    Wenn du soweit nachgelötet hast, Tank voll Wasser, Druchanzeiger drauf und mal Pumpen bis das Schätzesen am Anschlag steht. Wenn dann alles dicht bleibt, zusammenbauen und leuchten.

    Gruß Rüdiger [iogear1]
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    Erst eine PX500 BW, jetzt Ʃ14805HK + Ʃ39,7kW + Ʃ173''.... mol seehn wat noch kimmt :whistling:

  • Ich stimme Rüdiger zu, so ne innen verquanzte Lampe hatte ich auch mal, gleiche Problematik mit den Messingteilen.


    Was mir noch einfällt, bei billigem Kupferrohr gibt es ein Problem mit zu hohem Phosphoranteil im Kupfer, diese Rohre bekommen nach kurzer Zeit Lochfraß und pinkeln dann wie eine Giesskanne. Im Messing ist auch Kupfer.....

    Gr Hagen


    :prost:

  • hallo zusammen,
    mit den lunkereinschlüssen könnte möglich sein. jedoch sind solche lunkerstellen
    beim walzen meist großflächiger. das würde im anschluß bei der oberfächenbeschichtung
    vermutlich auffallen.


    in jedem fall oxidiert motorenkraftstoff in verbindung mit messing. dieses problem ist
    mir bereits aus der fahrzeug oldtimerfraktion bekannt. dazu gibt es auch ganz klare
    aussagen bezüglich der kraftstoffhersteller.


    es werden jedoch von den motorenkraftstoffen ebenfalls die teilweise vorhandenen
    verkrustungen im tank gelöst. darum sammelt sich in den tanks im lauf der zeit
    ein "bodensatz" an, der gelegentlich entfernt werden sollte.


    die aussage stahl u. messing reagiert nicht, lasse ich elektrochemisch betrachtet
    so stehen. das ist richtig.


    das stahlpartikel sich durchrosten ist immer mit dem zusammentreffen bestimmter
    ungünstiger bedingungen verbunden. deshalb ist die beurteilung so schwierig.


    mit dem trompetenbeispiel wollte ich nur eines aussagen:
    selbst hochwertiges messing kann bereits durch menschlichen speichel zerstört werden!
    mag man nicht glauben, ist aber so.


    die aussage bezüglich der hohen säurezahl trifft zumindest bei grillanzünder
    zu. bis zu einer bestimmten verweildauer bekommen messingteile einen schönen glanz,
    danach wird es angegriffen.




    gruß
    thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Wüstenfuchs ()

  • mit dem trompetenbeispiel wollte ich nur eines aussagen:
    selbst hochwertiges messing kann bereits durch menschlichen speichel zerstört werden!
    mag man nicht glauben, ist aber so.


    Ich glaube ja nicht das die Lampe jemand so intensiv abgeschleckt hat :rofl:


    Eine andere idee wäre noch, die Lampe hing mal länger in einem Hühner oder Pferdestall, in dem Kot und dem Urin ist oder bildet sich starker Amoniak, dieser greift Messing heftigst an, so eine Lampe hatte ich auch mal, ist echt heftig wie das Zeugs Korrossion fördert. Der Amoniak bildet sich übrigens auch in aushärtendem Beton, nicht lachen, ist so, schaut mal in einen Neubau wo die Wasserinstallation gemacht wurde bevor der Estrich rein kam, die Messingteile werden alle dunkel bzw. schwarz, das kommt vom Amoniak.


    Da kannst die Lampe ein Jahr lang jeden Tag 5x abschlecken und es passiert weniger :D

    Gr Hagen


    :prost: