Wie Feuerhand restaurieren ?

  • Im Original war es wohl eine Art Watte, ich habe Versuche mit Autopolierwatte gemacht, es funktionierte ganz gut. Was auch funktioniert sind Baumwollschurstücke, parallel zum Docht in das Rohr eingelegt.
    Oder aber einfach das Rohr weglassen und einen Filzstreifen verwenden.


    Stefan

    Einmal editiert, zuletzt von StefanH. ()

  • Moin moin ihr "Feuerhände"
    Habe mir vor einiger Zeit auch eine restaurierungsbedürftige Feuerhand 276 zugelegt.
    Nicht erst ausprobiert ob sie funktioniert, sondern sofort zerlegt.
    Das war mit euren Anleitungen auch zu schaffen nach einigem Gefummel.


    Der Drahtkorb über dem Lampenglas ließ sich erst nach einiger Zeit zum Abnehmen überreden.
    Laut euren Anleitungen habe ich Natronlauge angerührt, um die arg ledierte gelbe Farbe von der Lampe
    zu holen. Nach 2 Tagen sah sie noch genau so aus wie am Anfang.
    Also noch 1 kg von den Natrokugeln gekauft und eingerührt in den Eimer.
    Nach weiteren 3 Tagen war ein wenig Lampenblech zu sehen.
    Nach einer Woche habe ich das beendet, da sich nichts mehr tat in der Natronlauge.


    Jetzt alle Farbe mit einer Drahtbürste entfernt. Das ging einigermaßen flott, da die Farbe anscheinend
    gut eingeweicht war.:-)


    Nun habe ich die Lampe mit > 90% iger Zinkfarbe gestrichen.
    Danach dann mit 2K Sprühfarbe in gelb (RAL 1003) gesprüht. Die Farbe RAL 1003 gefällt mir allerdings nicht so besonders. Die hat irgendwie einen "Grünstich"


    Bis dahin hat alles geklappt. Beim Zusammenbau der Lampe bekam ich allerdings den Drahtkorb für das
    Lampenglas erst nach einer Stunde wieder dran.
    Ich hatte mir leider nicht genau gemerkt, wie der Drahtkorb eingehangen wird.
    Beinahe hätte ich mir vor Wut noch so eine Lampe gekauft, um mir das dort ansehen zu können.
    Vorher war ich aber nochmal hier m Forum. Es gab einige Bilder solch einer Lampe, wo auch der Drahtkorb
    ganz gut zu erkennen war. Nach dem Muster habe ich es dann nach weiteren 10 Minuten endlich vollbracht. Ob der Korb wirklich völlig richtig eingehangen ist, weiß ich allerdings nicht genau.
    Meine neue Lackierung sieht durch die Fummelei mit dem Drahtkorb leider etwas mitgenommen aus.


    Habe euch ein Bild der Lampe hochgeladen. Ob das auch im Forum zu sehen ist, weiß ich nicht so genau.
    Das Hochladen hatte aber geklappt.


    Nun folgt als nächstes noch der Funktionstest. Hoffentlich klappt das wenigstens etwas schneller.
    Muß nämlich erst noch Petroleum besorgen. Melde mich nochmal wenn mir ein Licht aufgeht.:-)


    Gruss Thomas

  • Der Drahtkorb hängt soweit richtig, wie ich sehe.
    Allerdings sollte der Brenner um 180° verdreht eingebaut werden.

    Wenn er abgenommen ist, siehst Du am Lampenkörper auch die Aussparung für das Dochtstellrad.
    D.h., wenn fertig, dann befindet sich das DSR neben dem Tankstutzen.


    Feuerhände sind deutsche Qualitätsarbeit.
    Damals wurde auch noch ordentlich lackiert.

    Demnach hättest ruhig noch etwas zuwarten können,
    bis sich die Farbe gut lösen läßt.
    Ich mach das aber nie mit ner Drahtbürste,
    sondern mit ausgedienten Zahnbürsten.


    Der Vollständiglkeit halber:
    Beim Hantieren unbedingt auf pers. Schutz achten!
    >> rundum schließende Schutzbrille
    + feste Gummi-Handschuhe mit langen Stulpen!
    Bei Unfällen: mit viel Wasser spülen!
    Nicht auf die leichte Schulter nehmen,
    Natronlauge kann die Hornhaut am Auge zerstören,
    daran kann man schlimmstenfalls erblinden.
    Kinder u. Haustiere fernhalten, Behältnisse verschließen
    (auch weil sich die Lauge an Sauerstoff zersetzt und unwirksam wird)!

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Ich nehme lieber den Lackabbeizer in Gel-Form zum aufpinseln. Ab in eine Plastiktüte und mit möglichst wenig Luftpolster 24 Std. einweichen. Dann mit einem Holz vom Metall abschaben.
    Das Ganze mehrfach wiederholen, bis aller Lack ab ist.
    Weniger Ärger als mit flüssiger Lauge.
    gw

    Demut tät' uns allen gut.

  • Ich nehme lieber den Lackabbeizer in Gel-Form zum aufpinseln. Ab in eine Plastiktüte und mit möglichst wenig Luftpolster 24 Std. einweichen. Dann mit einem Holz vom Metall abschaben.
    Das Ganze mehrfach wiederholen, bis aller Lack ab ist.
    Weniger Ärger als mit flüssiger Lauge.


    Hi bp4willi!
    Das geht eventuell etwas schneller als mit meiner Methode.
    Allerdings hast du das ganze Prozedere ja auch mehrfach wiederholen müssen, wie du schreibst.


    Mit der Natronlauge zu hantieren, ist sicherlich nicht die angenehmste Feierabend Beschäftigung.
    Ich bin jedenfalls heilfroh, es hinter mir zu haben.


    Gruss, Thomas (alias oxytrak)

  • Glückwunsch, das ist ne ganz tolle Lampe geworden
    Bin ganz neidisch...


    Hi "karli"!
    Da brauchst du nicht neidisch zu sein.
    Die Lampe war schon vor der Restaurierung in einem recht guten Zustand.
    Sie hatte ganz minimal Flugrost und einige Stellen, wo das Blech zu sehen war, anstatt der gelben Farbe.
    Hätte ich den Aufwand mit der Natronlauge vorher genau gewusst, hätte ich die Farbe einfach nur angeschiaffen. Danach mit Sprühlack lackiert und fertig.


    Meine größte Überraschung steht mir mit der Lampe ja noch bevor.
    Leuchtet sie oder leuchtet sie nicht. :tongue:
    Schiebe den Kauf von Petroleum immer noch vor mir her.
    Das ist bestimmt eine Vorahnung auf die Enttäuschung, wenn sie nicht funktioniert, oder doch irgendwo ein verstecktes Loch im Tank ist. :tongue:
    Gruss, Thomas (oxytrak)

  • Nimm vor allem kein (Reinigungs-) Petroleum aus der Lack&Farbenabteilung. Das Rußt zu stark, wegen des hohen Anteils an Aromaten und Benzol.
    Lampenöl ist besser geeignet und einfach zu bekommen (kein Bio, keins mit Farbe, keins mit erhöhter Viskosität). Oder flüssiger Grillanzünder (riecht aber mehr).
    gw

    Demut tät' uns allen gut.


  • Ein sehr guter und wichtiger Hinweis. Nur eines noch: wenn ich im Chemieunterricht aufgepaßt habe, dann zersetzt nicht der Sauerstoff die Lauge, sondern sie nimmt CO2 auf und wird dadurch zersetzt.


    Sorry für die Klugschei*erei von mir, aber vielleicht meldet sich ja noch ein Chemikant und stellt es richtig. Bei mir ist der Chemieunterricht halt schon mehr als 25Jahre her....

    Grüße, Manfred


    :user: Lux lucet in tenebris


    Nicht jedes Licht am Ende des Tunnels bedeutet einen Hoffnungsschimmer. Manchmal ist es auch ein entgegenkommender Zug (M.M. Ronner)

  • @ Katzenfan:
    Danke für die Korrektur. Da ich während meiner Schulzeit (lange her ...) nicht in den Genuß von Chemieunterricht kam, war mir das nicht bekannt. Lediglich, daß so eine Lauge unter Luftabschluß sich eben nicht zersetzt, daher nahm ich an, sie nimmt Sauerstoff auf.
    Aber aus Sicherheitsgründen ist ja eh ratsam, einen Kübel mit dichtschließendem Deckel zu verwenden und den Eimer zu verschließen.


    Brennstoff:
    Ich verwende ja diesen flüssigen Grillanzünder der Marke, die so ähnlich klingt wie Fläsch, da möffeln meine Dochtlampen auch kaum wahrnehmbar - wobei die großen (275/276) Feuerhände schon etwas intensivere Gerüche verströmen, als z.B. die gleich großen BAT (158/159). - Aber ich denke, daß könnte auch z.T. am subjektiven, individuellen, rein persönlichen Gruchsempfinden liegen. Manch eine Nase toleriert da wohl mehr oder weniger als eine jeweils andere ...?

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • sondern sie nimmt CO2 auf und wird dadurch zersetzt.

    Ja super, dann tut man sogar noch was gegen den Klimawandel.
    Immerhin noch einfacher als das, hier auch schon vorgeschlagene, Bäumepflanzen. :aua:


    @ Thomas (oxytrak)
    Schönes Lämpchen geworden. Dann weiß ich ja jetzt wo ich meine Feuerhand-Rostkandidaten zum Restaurieren hinschicken kann.
    Wie wäre es mit 5 Stück restaurieren, und eine darfst Du dann behalten :naughty:


    Gruß Jo

  • Schönes Lämpchen geworden. Dann weiß ich ja jetzt wo ich meine Feuerhand-Rostkandidaten zum Restaurieren hinschicken kann.
    Wie wäre es mit 5 Stück restaurieren, und eine darfst Du dann behalten :naughty:

    Hi "Lichtgestalt"!
    Das mach mal schön selber.
    Da ich mittelprächtig sehbehindert bin, war die einmalige Fummelei mit der Natronlauge
    Herausforderung genug für mich.


    Eigentlich könnte ich die restliche Natronlauge auch entsorgen.
    Fragt sich nur, wie macht man das eigentlich.
    Ab in die Toilette oder muß das aufwendiger entsorgt werden?.
    Gruss, Thomas

  • Warum verdünnt? Eine Kappe auf ein Siphon erzeugt eine stärkere Konzentration als eine halbe eine 3/4 Büchse auf 18 Liter (verwende ich so). Es sollen schon Kunststoffsyphons durch die extreme Erwärmung der Reaktion durchgeschmolzen sein.
    Zur Entsorgung kam von Walter schon alles, es ist Abflussreiniger, also darf es auch da hin, wo es zum reinigen eingesetzt wird.
    Probleme könnte es nur geben, wenn viel Öl oder anderer Schmutz drin gelöst ist.
    Solange man keine 200L-Fässer in den Straßengulli kippt, sollte es aber keine Probleme geben.


    Stefan

  • Abflussfrei würde ich nie zum Reinigen des Abflusses nutzen habe mehr als einen Siphon aus Kunststoff danach wechseln dürfen was bei Dusche und Badewanne viel Spass macht :aua:


    Auf jeden Fall gut Wasser nachlaufen lassen und verdünnen kann auch nicht schaden bin da vielleicht was zu Vorsichtig aber besser als Nachsicht.


    Walter

  • Natronlauge = Abflussfrei ;) gut verdünnt einfach durch den Gulli


    Hi Walter,
    die Methode kommt mir sehr entgegen.
    "Flüssiges" in den Gulli, "Festes" in den Müllcontainer. :tongue: :tongue: :tongue:
    Früher gab es noch die Variante: Großes/Festes in den Wald. :prost:
    Duck und weg.


    Gruss, Thomas

  • Nimm vor allem kein (Reinigungs-) Petroleum aus der Lack&Farbenabteilung. Das Rußt zu stark, wegen des hohen Anteils an Aromaten und Benzol.
    Lampenöl ist besser geeignet und einfach zu bekommen


    Moin mmoin "bp4willi"!

    Es ist inzwischen vollbracht. Die restaurierte Feuerhand 276 leuchtet nun prächtig.
    Habe reines Lampenpetroleum zu 1 Eurone 60 Centauri der Liter eingesetzt.
    Flamme brennt sehr ruhig und rußt nicht.
    Als Beweis für die Funktion hier ein Bild der leuchtenden Lampe.
    Gruss, oxytrak

  • aber ein wenig mehr geht da doch noch
    bevor sie anfängt zu rußen

    Hi "Keusen"!
    Klaro geht da noch mehr mit der Flamme. In der angezeigten Höhe sah die Flamme aber am fotogensten aus.:-)
    Der Test ist ja nun beendet. Danach wird die Lampe ausschließlich als Zimmer Interieur benutzt. Mit einer Kette an die Zimmerdecke und fertig.
    Gruss, oxytrak