Gestern Abend komme ich an einem 5 m³ Hausmüllcontainer vorbei. Der Letzte von dreien aus der Wohnungsräumung eines Messis. Die schiere Vielfalt (geschlossene Schnappsflaschen, Pfandflaschen, Kafeemaschienen, Kleidung usw.) lässt mich einen prüfenden Blick über den Container werfen. Gleich vorne rechts die Fragmente einer Petroleumlampe. Ohne Glas. Naja. ich habe Mitleid und fische sie heraus. Statt dem Henkel hab ich eine Kette in der Hand. Soso. Eine BAT 158 Batela wohl. Ohne Glas und ohne Schirm, aber der Rest stimmt. Das rettet ihr das Leben. Die schüttelt den Kopf, ich schmeiß sie schnell in den Kofferraum.
Heute Morgen - in Augenscheinnahme. Eigentlich wollte ich sie nur in die Ecke stellen, Projekte hab ich derzeit genug. Die schwarze Lackierung blättert an allen Ecken. Nur das nichts graues drunter zum Vorschein kommt sondern was braunes. Noch eine Farbschicht? Ich kratze etwas dran rum. Farbe blättert. Hole einen Topfschwamm und Viss Scheuermilch. Das Braun fängt an zu glänzen.
Eine BAT 158 Batola mit Tombak- Legierung, schwarz überlackiert. Ich weiß nicht womit, meine Natronlauge löst die Farbe nicht an. Am Kamin ist sie fast nicht abzubekommen, an der restlichen Laterne blättert sie von alleine. Ich will auch nicht zu scharf rangehen, die Legierung drunter muß intakt bleiben. Naja, auf jedenfall hab ich den Sonntag mit Lampe schrubben verbracht. Jetzt ist die Farbe fast ab.
Ich frage mich allerdings ob die Farbe nicht Original über der Legierung war, denn die Batola beispielsweise war Original schwarz. Die Lakierung war absolut komplett ohne Laufnasen und nicht mit Pinsel gemacht.
Wenn alles klar geht wird aus dem hässlichen Entlein doch noch das wohl edelste Petroleumlampen Modell der DDR.
und jetzt muss ich ins Bett...
Wie bring ich wieder Glanz in das Teil? So eine Lampe hat ne Menge Ecken...., mit Topfschwamm komm ich da nicht überall hin...
Gruß Pö