Mensch Meier ... jetzt wirds nicht nur wissenschaftlich, sondern kompliziert!
Also, ich würde mal locker behaupten, in der heutigen Zeit kriegste ein Petroleum in einer normalen Dochtfunzel nicht mehr explodiert, weil sich die Petroleumgase im Tank erhitzen oder sowas in der Art. In Hollywood vielleicht schon eher.
Der Lampendoc hatte einfach vergessen, zu erwähnen, daß "früher" das Petroleum zündwilliger war, weil in ihm noch mehr leichtflüchtige Anteile enthalten waren, als heute. Siehe auch die technischen Spezifikationen dazu. Petroleum (Paraffinöl) bzw. der Stoff, denn wir heute als "Grillanzünder" bzw. "Lampenöl" kaufen, hat einen Flammpunkt über 60°C und liegt da beim Diesel bzw. Heizöl EL in der Gefahrenkalsse A3 ...
Diesen "leichten Knall", den der Lampendokter beschrieb, kennen viele hier von den kleineren bis ganz kleinen Stiurmlampen alá FH 175 oder dem Atömchen (FH 75) oder baugleichen, als "Plöppen" bzw. gelegentlichen "Hochbrennen".
Nix, was den Einsatz der Floriansjünger herauf beschwören würde.
Ansonsten muß man den Ausführungen vom Lampendoktor nichts hinzu fügen, was die unterschiedlichen Dochtqualitäten anbelangt.
Gaudard-Brenner ist viel zu allgemein - Gaudard baut schon seit vielen Jahren Brenner. Ergo kann es da natürlich auch verschiedene Fertigungs-Unterschiede geben.
Oft genug bekommt man auch mal Brenner in die Hand, da kennt man gar nicht den Hersteller.
Von daher kann es ohne weiteres vorkommen, wie der lampendoktor schrieb, daß ein Docht mal gut und mal weniger gut den Dochtschcht ausfüllt oder sogar regelrecht klemmt, wenn man ihn neu einzieht.
Allgemeingültig würde ich lediglich behaupten, die Finger von Dochten zu lassen, denen man schon von weitem ansieht, daß sie Rolladengurten ähneln.
Auswaschen sollte eh obsolet sein, manchmal muß man einem Docht auch mit dem Bügeleisen ran.
Selbstredend, daß Ware aus "alten Zeiten" meist die bessere Wahl darstellen, auch wenn sie was teurer gehandelt werden.
Augen auf im Internet, außer auf Ebay gibts auch noch Händler, die dort nicht gelistet sind, auf Lampentreffen wird man hin und wieder auch fündig und wenn man mal Fuß gefaßt und Connections geknüpft hat, fällt einem öfter was brauch- und bezahlbares zu.
Außerdem schadet es nicht, wenn man dem Virus verfallen ist, auch mal Material liegen zu haben, welches man nicht direkt benötigt.
Früher, als die Leute nix anderes hatten, als ihre Petroleumbeleuchtung, hatten sie oft auch nicht DIE Auswahl und mußten wählen zwischen Pest oder Cholera bzw. im Selbstversuch etwas ausprobieren.
Wie auch immer, ob Flachdocht- oder Rundbrenner - der Docht muß den Schacht ausfüllen - nicht weil es zu einer ungewollten Verpuffung kommen kann, sondern weil das in dem Spalt aufsteigende Gas bzw. die hochziehende Luft die Flamme unschön hochbrennen läßt. Das ist keine Wissenschaft - unsere Altvorderen waren ja nicht diplomierte Petroleumlampensammler, sondern einfach nur durstig nach Licht und machten die Dinger an und fummelten ggf. solange, bis es paßte.
Entlüftungsöffnungen an Petroleumtanks? Die gab es "früher" eher weniger oft zu finden - wozu auch?
Lediglich Füllstutzen machen Sinn, wenn es besonders durstige Lampen größeren Kalibers sind, weil es doch auch recht umständlich ist, ein großen Brenner mit entsprechend großen Zylinder jedes Mal zu Zerlegen, um zu tanken.