Schiffslampe

  • Hallo zusammen,
    meine Verwandten aus Bonn waren am Samstag bei uns zu Besuch, und haben mir eine Lampe mitgebracht :bounce:.


    Leider kann ich nur so viel sagen, dass es sich um eine Schiffslampe handelt, aber die genaue Verwendung ist mir noch nicht klar, ein Positionslicht ist es ja nicht, soweit ich weis sind die grün und rot.


    Ich würde mal tippen das sie aus der DDR kommt, weil Hammerschlaglackierung. Das Glas hat ein Dreieck mit drei „G“ im Inneren. Weis jemand was das bedeutet?


    Bin für alle Infos dankbar.


    Gruß
    Michael J

  • Tach Michael,


    das ist ein Topp- Licht (Rundum- Licht), es wird z.B von Segelbooten oben an der Mastspitze geführt. Es darf auch von Machinenfahrzeugen (Motorboot) geführt werden, die max. 7 Knoten fahren können. Hammerschlaglack läßt auf Binnenschiffahrt schließen, da für seegehende Schiffe Rostfrei vorteilig wäre. Die von Dir angemerkte rote und die grüne Leuchte sind die Seitenlichter, die nur über einen Winkel von 112,5 Grad leuchten. An denen kann man dann im Dunkeln die Lage anderer Wasserfahrzeuge zur eigenen Lage feststellen. Besorg´Dir mal ein Lehrbuch für den Sportbootführerschein in der Leihbibliothek; Du wirst staunen, wieviele verschiedenen Lampen es für die Schiffahrt gibt.


    Grüße aus dem Westmüsterland


    Seebär Klaus

  • Danke Seebär, Klaus, für die Infos.


    Lässt sich denn der Produktionszeitraum einschätzen, oder ist dies nicht möglich.


    Auf der Lampe war noch ein Aufkleber, der beim Duschen abgegangen ist, der wird aber wohl auch nicht viel sagen, aber der Vollständigkeit halber hier noch ein Bild davon.


    Gruß
    Michael J.

  • Hallo Michael,


    stelle doch bitte mal ein Bild des Dochträdchens mit ein.
    Vielleicht hilft uns das bei der Identifikation weiter.


    Zahlreiche Schiffs- und Eisenbahnlaternen wurden früher
    in Ueckermünde produziert.


    Grüße stonewasher

  • Hallo Michael,
    das war das VEB Schiffslaternenwerk Ueckermünde.
    Wie es vor 1945 genannt wurde weiß ich leider nicht.


    Der Brenner scheint von Thiel & Bardenheuer, Ruhla gefertigt
    worden zu sein.


    Grüße stonewasher

    Einmal editiert, zuletzt von stonewasher ()

  • Hallo Michael,


    ich bin da ehrlich. Das ist nicht mein Forschungsgebiet.
    Du bräuchtest jemanden der sich auf Schiffslaternen
    spezialisiert hat oder ein maritimes Museum. Die könnten
    Dir dann weiter helfen.


    Grüße stonewasher

  • Hallo Juston!


    In Anbetracht des Aufklebers möchte ich mal vorsichtig vermuten, dass es sich bei den kleinen Ziffern um die Artikelnummer und bei den großen Ziffern um den Preis, nämlich wohl 85,- DM handeln könnte.


    Die Hammerschlaglackierung dürfte nachtrräglich erfolgt sein. Eigentlich sind diese Lampen vollständig feuerverzinkt.


    Bei Deiner Ausführung dürfte es sich um ein sog. Ankerlicht handeln: weißes Rundumlicht. Sollte die Lampe aus der Schiffahrt stammen, so sind die Binnenschiffslampen etwa 45 cm groß (ohne Bügel).


    Die Schiffslampen verfügen über einen 0,6 l Tank und besitzen einen zuverlässigen Kosmosbrenner. Tank und Gehäuse sind mit einem aufgenieteten Schild versehen, auf welchem die Seriennummer eingeprägt ist. Diese sollte möglichst nummerngleich sein.


    Lampen aus der Berufsschiffahrt wurden regelmäßig geprüft. Zu diesem Zweck ritzte der Prüfer auf dem Glas seine Initialien, sowie das Prüfdatum ein. Solche Lampen waren oftmals bis in die 80er Jahre noch als Notbeleuchtung auf den Schiffen vorhanden.



    Leider weist Deine Lampe wohl alle diese Merkmale nicht auf und scheint wesentlich kleiner zu sein. Ob solche kleinen Lampen einmal in der Sportschiffahrt Verwendung gefunden haben, weiß ich nicht. Da jedoch vorgeschreiben war, dass das Licht auf 1 km Entfernung aus allen Richtungen zu sehen sein musste, vermute ich, dass Dein Flachbrenner es schwer hat, diese Vorgabe zu erfüllen.


    Kurzum: Ich vermute, dass es sich bei Deiner Lampe um einen Nachbau, ggf. aus chinesischer Produktion, handelt, wie sie oft im Handel für um die 60 neumodische Thaler angeboten werden.


    Tröste Dich: Ich habe auch noch so eine und die sieht ziemlich niedlich aus. Ich werde mir mal nachfragen, ob es die kleinen Lampen in der Schiffahrt wirklich gegeben hat.


    Die auf meinem Avatar ist übrigens eine echte, von Ahlemann & Schlatter.

  • Hi,
    ich habe mir die Lampe heute nochmal genau angesehen, und es sieht wirklich so aus, als wenn die Lackierung nachträglich erfolgte. Die Lampe ist vollständig Verzinkt. Beim Reinigen hat sich die Farbe leicht ablösen lassen, als sie länger Nass war.


    Sie ist 23cm hoch und 13cm breit. Im Glas steht noch „4x8 1/2 A.“ und „79“.


    Der Tank hat ein Fassungsvermögen von etwa 100ml. Seriennummer gibt es keine.


    Naja, auch wenn es ein Chinesischer Nachbau ist, ärgere ich mich nicht, weil es ein Geschenk ist.


    Warum kann man die Lampe eigentlich 2-mal an der Haube öffnen, wenn der Brenner von unten reingeschoben wird, macht irgendwie keinen Sinn (für mich).


    Danke für deine Ausführliche Antwort,


    Gruß
    Michael J.

  • Moin


    Den kleinen Deckel wird man öffnen können um die Lampe zu löschen. :)


    Mein größtes Spielzeug:
    MAN KAT1 5t mil glw - 12,7 Liter V8 DIESEL