kleines Problem

  • Hallo,


    hab hier eine alte HASAG, innen total verdreckt und nichts geht mehr. Sozusagen eine Lampe ohne bewegliche Teile.
    Pumpenleder erneuert, aber das Fußventil ist dicht, in beide Richtungen.
    Ich habe nun versucht, das herauszuschrauben. Mit dickem Schraubendreher ging es tatsächlich locker zu drehen und kam einige mm heraus. Nun aber will das Ding einfach nicht seine Höhle verlassen. Auch wieder festzuschrauben geht es nicht, es hängt beharrlich, leicht drehbar, an der jetzigen Stelle fest.
    Vielleicht hat jemand einen Tip, wie man das zum Herausfallen animieren kann?


    Gruß Gerd

  • Hallo,


    ist schon raus, nach elender Fummelei.
    Die Bleidichtung sieht aus wie neu, aber um das messingteil, welches in den Tank ragt, hatte sich eine etwa 1mm dicke schwarze Kruste gebildet, wie eingetrocknetes Öl. Da muß jahrzehntelang nichts im Tank gewesen sein, es kam ein ganzer Haufen dunkelgrüner Dreck aus dem Tank gerieselt. Auch das ganze Ventil war voller schwarzem Dreck, die ehemals wohl Gummidichtung im Ventil zerbröselte wie der ganze andere Plunder zu schwarzem Staub. Einzig die Feder sah ganz gut aus, scheint eine Art Berylliumbronze zu sein.
    Mittlerweile hab ich vom Verkäufer erfahren, daß diese Lampen aus Rumänien kommen! Wurden wohl vor gut 60 Jahren dort zurückgelassen und seitdem mit Zweitakt-Gemisch betrieben, nach dem Motto "Ein Tröpfchen Öl von Zeit zu Zeit trägt vieles bei zur Haltbarkeit".


    Jetzt gehen langsam die richtigen Probleme los, der Innenmantel ist mehrfach gerissen, der Teil mit der Mischrohrbefestigung ist ganz abgerissen. Den Excenter hab ich mittlerweile wieder gangbar bekommen, die Vergaserstange sitzt noch wie eingegossen.


    Gruß Gerd

  • Moin Moin



    Die schwarze Kruste bekommst du mit Aceton oder Verdünnung aus dem Tank. Einfach die Löcher dichtmachen und den Tank vollaufen lassen, sodass er ganz voll ist. Über Nacht sollte sich dann schon das Meiste gelöst haben. Bei Bedarf den Vorgang wiederholen.




    Diesen schwarzen Schmodder hat man oft unter anderem in Lampen die Jahrelang betankt eingelagert waren...


    Mein größtes Spielzeug:
    MAN KAT1 5t mil glw - 12,7 Liter V8 DIESEL

  • Hallo,


    hab mittlerweile den gesamten Pumpenschacht ausgebaut.
    Die schwarze Kruste ist recht interessant, bei Wärme wird sie weich und beginnt sich zu vermehren ;-)


    Was da so gut aussah, war nicht die Bleidichtung, sondern die Lötstelle :traurig:


    Aber man soll ja positiv denken: So kann man alle Teile mal dokumentieren, mit Bildern und Maßen.
    Die Ventildichtung hab ich herausgekratzt und einen Tropfen selbstverlaufendes Silikon in das Näpfchen gegeben. Nun ist das richtig schön glatt und dichtet hoffentlich auch bei weniger Federkraft gut ab.


    Gruß gerd

  • Moin



    Also das mit dem Silikon und der Dichtigkeit ist vom Ansatz her keine so schlechte Idee. Du musst aber dringend auf die Treibstoffverträglichkeit achten. Grade bei einer Benzinlampe (Ich gehe bei deiner Hasag mal davon aus?) ist es sehr wichtig das dieses besagte Ventil dicht ist. Sollte das nicht der Fall sein, passiert es schnell mal, das dir Benzin aus dem Pumpenschacht drückt und naja die Folgen wirst du dir bei einer heißen Lampe sicher selber ausmalen können... :zwille:


    Aber auch beim Einsatz von Petroleum solltest du die Verträglichkeit vorher Prüfen! Dort ist zwar die Gefahr nicht soo groß, aber dicht ist nunmal besser als undicht ;)



    Wenn du sie auf Benzin laufen lassen willst, würde ich Viton Gummi zum Einsatz brigen. Damit bist du auf jeden Fall auf der sicheren Seite.
    Schreibe hierzu doch mal den netten Forumkollegen mit der schweizer Fahne (Ernst Frei) an. Er kann dir sicherlich helfen.


    Meine Lampen haben alle Viton Dichtungen eingebaut und laufen damit einwandfrei.


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  • Hallo,


    ja, eigentlich sollte das eine Benzinlampe sein, aber glaubhaften gerüchten zufolge laufen die auch mit Petroleum. Vielleicht versuche ich erst mal einen Mix aus benzin und Sonnenblumenöl*? Bin schon auf die Kommentare gespannt ;-)


    Bei dem Silikon hab ich erst mal keine Bedenken, und falls es doch undicht werden sollte, merkt man das sicher. Da vertraue ich erst mal auf die excellente Chemikalienbeständigkeit lt. Datenblatt.


    Dei teile sind mittlerweile vermessen und die Halterung dür das Bodenventil wieder eingelötet. Nun kommt der Pumpenschacht dran. Ich überlege, das mit einer heißluftpistole zu versuchen, um das Flußmittel weniger zu schädigen und die Flächen der Tanköffnung erst mal sauber verzinnt zu bekommen.


    Das Bodenventil hab ich jetzt mirt einem O-Ring eingeschraubt, da muß man keine Bleidichtung verwenden.



    Gruß Gerd


    * nein , nicht wirklich

  • Hallo,


    hier der Einsatz, im rechten Teil das leicht milchig scheinende ist das Silikon:


    HASAG-Fussventil1.JPG


    und hier das neu eingelötete Pumpenrohr


    HASAG-PumpeNeu2.jpg


    Gruß Gerd

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  • hallo herd
    ganz früher war dai dichtung wohl aus kork,
    wenn du sie jetzt erneuern willst dann rausprökeln die alte dichtung und mit einem locheisen eine neue ausstanzen entweder aus ca 2mm benzinfesten gummi oder vitron das ist so was ähnliches nur ebend benzinfest.
    die messinghülse innen noch schön sauber machen und gut ist wieder.
    gruß olaf

  • Hallo,


    da war eine Gummidichtung drin, die ist aber zerbröselt. Und das Silikon ist ja schon drin, Pumpe wieder eingelötet und funktioniert.
    Problem ist das Hochladen der Bilder, das geht irgendwie nicht, ich muß die erst mal woandershin packen und verlinken


    Gruß Gerd

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  • ...ich habe doch gesagt, daß man die Lötstelle relativ unsichtbar wieder hinkriegt :-)


    Haddu fein gemacht!


    Gruß,


    Holm

  • Hallo Gerd,


    das Silikon an der Stelle ist aber voll daneben! Silikon wird durch Benzin angelöst und weich. Das kannst Du dann mit dem Fingernagel wegpopeln.


    Glaub mir, das ist kein Spaß, wenn dann während des Betriebes Benzin austritt. Bau dir lieber was aus Kork - (nimm aber keinen "Preßkork") das hält sehr gut, sobald es mit Benzin durchtränkt ist.

    Grüße, Manfred


    :user: Lux lucet in tenebris


    Nicht jedes Licht am Ende des Tunnels bedeutet einen Hoffnungsschimmer. Manchmal ist es auch ein entgegenkommender Zug (M.M. Ronner)

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  • Hallo Manfred


    Wenn es sich nicht um normalen "Bausilikon" handelt kann das sogar funktionieren.
    Daneben ist das doch nicht, es ist ein Versuch.


    Korkdichtungen sind relativ schwierig herzustellen.
    Wenn dann alte aus alter Produktion, die sind wirklich sehr gut :naughty:


    Wenn man die nich hat nimmt mann beser Vitondichtungen.


    Und ein bisschen austretendes Benzin das in Flammen aufgeht ist mit einer Löschdecke oder einem Feuerlöschspray beizukommen.


    Viele Grüsse, Ernst .........., der Benzin mag!

    Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die normalen gebracht haben.

  • Hallo Ernst,


    ich mag Benzinlaternen auch. Meine Bedenken kommen daher, das ich beruflich viel mit Silikonklebern zu tun habe. Mit ein- und zweikomponentigen. Wenn wir mal einen Kartuschen-Umfülladapter haben der mit ausgehärtetem Silikon verstopft ist wird der über Nacht in Benzin eingelegt. Am nächsten Tag kann man das Silikon einfach mit einer Pinzette rauspopeln.


    Das mit den Korkdichtungen ist nicht so schwer wie es sich anhört. Ein Korkbohrer aus dem Laborbedarf oder selbergefertigt, etwas Schmirgelpapier, eine Rasierklinge und natürlich ein guter Naturkorken aus dem Kellereibedarf. Mehr braucht man nicht dazu


    Falls Interesse daran besteht, kann ich ja mal einen Beitrag dazu schreiben, wie ich Korkdichtungen hergestellt hab.

    Grüße, Manfred


    :user: Lux lucet in tenebris


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  • Hallo Manfred


    Danke für Deine Eischätzung mit Siilkon. Aber da gibt es sicher welche die halten.


    Korkdichtungen mache ich nicht selber........, das ist mir zu blöd.
    Ich habe noch einige aus alter Fertigung die in Schweizer Lampen verbaut wurden :naughty:


    Aber vieleicht mal ein Sondermass .........., ich komme darauf zurück.


    Viele Grüsse, Ernst

    Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die normalen gebracht haben.

  • Hallo,


    ist RTV118 vom elektrischen General. Zu Unverträglichkeit mit Benzin und Öl hab ich da nichts im Datenblatt gelesen. Wenn es da Probleme gäbe, würde ich neben der Angabe "excellente Chemikalienbeständigkeit" zumidest einen Hinweis dazu erwarten.
    Das Silikon verwende ich hier in der Fertigung, und da kann man das doch mal probieren, hab ich so gedacht.


    Falls das undicht wird, werd ich das merken, auch ohne unbedingt gleich zum Brandopfer zu werden. Ich habe ohnehin nicht vor, die Lampe mit Benzin zu betreiben, sondern mit Petroleum. Holm hat es probiert und es geht.
    Wenn Treibstoff austritt, dann an der Pumpe. Und das sollte man merken, da man erst anch dem Vorheien anfängt zu pumpen.


    Vielleicht probiere ich auch mal Spiritus als Brennstroff. Da sollte es keine Probleme mit dem Silikon geben.


    Der Vergaser ist relativ komplex im Vergleich zu "normalen" Lampen, hab ihn gerade mit viel Mühe und Gestank zerlegt.
    Die Schneiderschen Lampenkonstrukteure haben da schon interessante Dinge in die Lampen gebaut. In vielen Details gefällt mir das besser als bei den Petromaxen. Irgendwie durchdachtere Konstruktion, gegen die eine Petromax wie ein billig zu produzierender massenartikel erscheint. Das geht schon los bei der Befestigung des Tragegestelles, und die ganze lampe läßt sich recht einfach zerlegen, ohne daß da iregent ein Teil einem anderen im Wege ist.


    Gruß Gerd

  • Hallo


    das Löten ging recht problemlos: Zuerst alle Flächen einzeln richtig verzinnt, mit dem Lötkolben, ohne die das Flußmittel verbrennende Flamme. Dann zusammengesteckt und etwas fixiert. Zum Verlöten hab ich mit einem kleinen Brenner das Rohr von innen erwärmt, und ebenfalls mit dem Lötkolben außen gelötet. Dauert zwar ein wenig länger, wird aber ordentlicher als mit direkter Flamme.


    Nun kommt das nächste Problem, beim Ausbau der Vergaserstange ist die Nadel verglüht und abgefallen....


    Sollte man diese gleich neu bauen, damit die kürzeren Petromax-Nadeln passen? Dazu müßte man auch die Düse etwas aufbohren, damit der Dreikant hineinpaßt. Vorteil wäre, daß man dann die Nadel einfach wechseln kann. Nachteil, die Petromax-Nadeln haben UNF-Gewinde, die Hasag echtes gutes M2.
    Oder besser neue Düsennadeln bauen, nach den Maßen der Originalen?



    Gruß Gerd

    Einmal editiert, zuletzt von Gerd ()

  • Moin



    Soweit ich weis hat die Hasag doch einen Stahltank oder nicht?


    Da solltest du keinen Spiritus reinkippen, sonst gammelt der dir weg :zwille:


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