Enders BW-Kocher, Aufbau Pumpenventil unklar und undicht

  • Hallo zusammen,
    da ich mir neben meiner Petromax-Lampe nun einen Kocher zugelegt habe hat es mich in dieses Forum verschlagen.


    Es ist ein Enders 9061 D BW-Kocher von 1966. Nach kurzer Reinigung habe ich das Pumpenleder mit Vaseline geschmiert. Es pumpt auch wieder gut, nur das Pumpenbodenventil (PuBoVe?) ist nicht dicht.


    Da liegt jetzt mein Problem, da mir der Aufbau nicht ganz logisch erscheint.


    Im Pumpenrohr sitzt eine Dichtung um ein kleines Messingrohr, das etwas übersteht. Durch dieses Rohr gelangt die Luft in einen "Vorraum" und von dort in den Tank. Als Rückstromsperre wird ein "Kelch" aus Messing von einer Feder über das Rohr gedrückt.


    Zum Abdichten könnten jetzt die Ränder des Kelches auf der großen Dichtung aufliegen, oder eine kleine Gummischeibe in der Vertiefung in seinem Inneren drückt gegen das überstehnde Messingröhrchen. Beides gleichzeitig geht ja nicht und wäre der klassische Fall einer Doppelpassung.
    Also je nach Höhe der großen Dichtung läge Gummi auf Gummi auf (was ja nicht so gut ist zum Abdichten), oder nur die Kleine auf dem Röhrchen und die Große hätte garkeine Aufgabe mehr.


    Das Problem ist, dass in dieser kleinen Büchse also dem Kelch keine Dichtung ist, und ich auch nicht weiß, ob da überhaupt eine reingehört, und dass die große Dichtung, durch die das Röhrchen geht total hart und spröde war, sodass ich sie rausgepult habt.


    Im Überdruckventil ist die Situation klarer. Der Kelch hat eine Dichtung, und verdeckt eine Öffnung im Messingteil. Weiter liest man oft, die Teile im PuBoVe und Überdruck-Ventil seien gleich, in meiner Ersatzteil-Dose finden sich aber 2 verschiedene Kelche. Im Überdruck-Ventil ist der in meinem Kocher kleiner.


    Fotos habe ich jetzt keine gemacht, in diesem Beitrag sind aber gute, und es wird fast die gleiche Frage gestellt, aber nicht wirklich beantwortet. <<link>>


    Es gibt aber wohl verschiedene Bauformen der Pumpe, bei einer im Petromax-Forum gefundenen scheint um das Loch keine Dichtung mehr zu sitzen, da ist die Funktion klarer. <<link>>


    Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen, und sagen welche Dichtung ich besser verwenden soll. Bei der Petromax ist der Aufbau irgendwie klarer, da hatte ich nicht solche Probleme. Der Enders Kocher hat noch so eine fragwürdige frei bewegliche Dichtung auf der Pumpenstange über dem Leder und im Ersatzteil-Döschen sind so kleine sehr flache Dichtungen mit einem sehr kleinen Loch in der Mitte, wo ich auch keine sinnvolle Anwendung für am Kocher sehe. In einem amerikanischen Forum hatte sie mal jemand noch zwischen Feder und Bodenschraube gelegt, nur da dichtet sie ja eigentlich nichts ab.


    Gruß
    Jochen

  • Hallo Jochen,
    Na ich denk es wollte dich keiner im Regen sitzen lassen mit deinen Enders Problemen, war wohl nur nicht ganz klar wie helfen.
    Also - als Verfasser des von dir messerscharf aufgespürten threads 8das war eines meiner ersten Postings) würd ich sagen wenn du genau so ein ventil hast wie das das ich auf dem Bild zeigte dann musst du die Dichtung die im Rohr sitzt erneuern. Hast du so eine Dichtung bei den Ersatzteilen? (Falls nicht popel die alte die wohl spröde geworden ist raus und schick die Dimensionen, da kann wohl geholfen werden).
    Wie du richtig schreibst ist bei dieser (etwas unüblichen) Version des Pumpenventils der Dichteffekt durch Aufliegen des Messingkelches auf dieser Dichtung gegeben.
    Die meisten Kocher und auch andere Enders-Modelle haben hingegen einen kleinen Gummieinsatz der gegen das Messingröhrchen gedrückt wird, wie im Bild von Peter.
    Fraglich ist ob es eine gute Idee die Dichtung bei deinem Kocher rauszupokeln und stattdessen eine kleine Gummidichtung für den Messingkelch zu spendieren.
    Warum es bei Enders diese ähnlichen aber unterschiedlichen Aufbauten gibt ist mir ein Rätsel.
    Ich hoff du kommst nun weiter, wenn die Dichtung ein Problem darstellt lass wie gesagt wissen. Das kriegen wir schon hin...
    LG
    Michael

    -Phoebus-Fan

  • Tja dazu kann ich auch noch was beitragen,
    bei dem geschenkten Gaul waren auch noch 2 Pumpenschächte dabei.
    In großer Hoffnung, dass ich da einen gebrauchen könnte, wurden mal beide aufgemacht zwecks Pubove.
    Und siehe da zwei unterschidliche Systeme mit unterschiedlichen Federn.
    Bei dem dunkleren Schacht ist eine Art Flachringdichtung eingebracht wo nur das Messing gegendrückt, beim glänzenderen ist dies mal die volle Luschenfeder drin. In der Mitte ist das Pelam-Pubove.
    Zudem sind beide Gewindegrößen unterschiedlich.


    Warum muss das grad mir als Enders-Sammler passieren:-((


    Gruß RJ

  • Schonmal ein Dankeschön für eure Antworten.
    Die spröde alte Dichtung habe ich bereits rausgepult. Morgen werde ich versuchen irgendwo kraftstoffbeständige Dichtungen zu bekommen. Das große Messingteil hat auch keine so tiefe Vertiefung wie die Kleineren, aber wenn ich die Flachdichtung nicht bekomme versuche ich es auch erst mal mit einer kleinen in dem Messingteil.


    Es ist aber gut mal geklärt zu haben, dass es wohl verschiedene Ausführungen gibt, vielleicht kann das Verwirrung verhindern wenn nochmal wer fragt.


    In meiner haben dann ja auch das Überdruckventil und das PuBoVe nicht die gleichen Teile, und die für das Letztere erscheinen nicht in der bekannten Ersatzteilliste. Vielleicht wurde es deshalb mal geändert, damit die Ersatzteilhaltung einfacher wird. Das Einschraub-Stück links in deinem Bild sieht mein ich dem des Überdruckventil ziemlich ähnlich.


    Gruß


    P.S.: Der Beitrag sollte eigentlich unten drangehängt werden, diese Foren-Software arbeitet anders als die mir bisher bekannten. Da muss ich mich erst drangewöhnen. Übersichtlicher finde ich auch wenn der aktuellste Beitrag immer an unterster Stelle steht, da schaut man meist auch nach wenn was Neues da ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Senkkopf ()

  • Wenn ich mir das Bild unter diesem Beitrag ansehe, könnte beim großen kegel durchaus eine Dichtung aus dem Sanitärbereich passen.


    Versuch mal eine Dichtung die bei den Klemmverschraubungen von 10mm Cu-Rohr (Vercrohmte leitung vom Wandanschluß zum Wasserhahn).


    Diese Dichtungen gibt es auch für die baumarktausführung 8mm Cu-Rohr.


    Ansonsten Standartdichtungspappe kaufen (grüne Pappe - die ist schönn elastisch) und selbst ausschneiden.


    Gruß aus Aurich

    Lampen sind zum Leuchten da, valerie & valera


    Und ganz besondere können sogar lecker :happa:


  • Moin Dirk,


    Interessanter Tip, aber hast Du das schon ausprobiert ob dieses Dichtungsmaterial dauerhaft benzinbeständig ist oder gibt das vielleicht nach 10 min. nach und endet im Flammenden Inferno?


    tschüss Peter

    Lieber was haben das man nicht braucht als was brauchen das man nicht hat…

  • Benzin, bin von Petroleum ausgegangen.


    Das mit der Dichtungspappe müßte eigendlich auch bei Benzin funktionieren.


    Kann mir nicht vorstellen das es standartdichtungspappe im KFZ-Bereich gibt die nicht Benzinfest ist.


    Gruß aus Aurich

    Lampen sind zum Leuchten da, valerie & valera


    Und ganz besondere können sogar lecker :happa:

  • Dirk,
    Nicht bös sein, aber ich glaub du bist da in deiner Begeisterung ein bisschen vorschnell im Ratschläge geben. Lass mal locker, es springt schon jemand ein mit Tipps und schau mal was da so geraten wird. Wir sind zwar eine Horde Spinner aber es hat sich doch der eine oder andere Handgriff/Trick etc etabliert so dass die "das Rad neu erfunden" Tipps manchmal gerade für einen anderen Neuling verwirrend bzw gefährlich sein können.


    Nochmal in Kürze: Benzinbeständigkeit von Dichtungen ist keine Spielwiese, das sollte man vorher gut ausprobiert haben. Die meisten Baumarktdichtungen sowie Bunagummi etc = untauglich. :besserwisser:


    Wie gesagt -nix für ungut


    Senkkopf : Schick mir mal ne PN mit den benötigten Abmessungen dann sehen wir mal ob sich da was aus geeignetem Material (Viton) ausstanzen lässt


    LG
    Michael

    -Phoebus-Fan

  • Zitat

    Original von mikespike
    Dirk,
    Nicht bös sein, aber ich glaub du bist da in deiner Begeisterung ein bisschen vorschnell im Ratschläge geben. Lass mal locker, es springt schon jemand ein mit Tipps und schau mal was da so geraten wird. Wir sind zwar eine Horde Spinner aber es hat sich doch der eine oder andere Handgriff/Trick etc etabliert so dass die "das Rad neu erfunden" Tipps manchmal gerade für einen anderen Neuling verwirrend bzw gefährlich sein können.


    Nochmal in Kürze: Benzinbeständigkeit von Dichtungen ist keine Spielwiese, das sollte man vorher gut ausprobiert haben. Die meisten Baumarktdichtungen sowie Bunagummi etc = untauglich. :besserwisser:


    Sagte nichts von Baumarktdichtungen.


    Dichtungspappe bekommt man im Fach / Großhandel für KFZ-Zubehör.


    Die Rote Dichtungspappe ist sehr Hart, eigenet sich zur Herstellungen von Dichtungen die einen starken Anpressdruck haben (Verschraubungen)


    Die Grüne Dichtungspappe ist Elastisch, solte sich also für Ventildichtungen eignen.


    Mir währe es sehr neu wenn im KFZ-Bereich Dichtungsmaterialien verwendet würden die nicht Benzinfest sind.


    Aus der Roten Dichtungspappe habe ich schonn Ersatzdichtungen für Vergaßer von Motorrädern hergestellt.


    Als Mechatroniker weiß ich sehr genau was ich anderen vorschlage oder eben lieber nicht.


    PS: Nehme das nicht Persöhnlich


    Gruß Dirk

    Lampen sind zum Leuchten da, valerie & valera


    Und ganz besondere können sogar lecker :happa: