Strahlung der Glühstrümpfe

  • Wenn ich das alles lesen soll muss ich ne Nachtschicht einlegen :frau:

  • moin adrian


    ja wenn ich spätdienst habe bin ich meist sehr nachtaktive (na. auch so bin eher langschläfer;) )


    nun ja heute noch mal bis 0:30 schaffen und dann urlaub. :bounce: :bounce: :bounce:

    Geht der Stom dir einmal aus Petromax bringt Licht ins Haus.

  • Es gibt ja nun viele verschiedene Socken , manche Strahlen und manche nicht , vielleicht könnte man hier mal vor allem Bilder zusammentragen mit der Info dazu ob sie strahlen oder net.


    Mein Geiger zeigt dummerweise keine Alphastrahlung an , die meisten haben ja eh keinen zur Verfügung .


    Was denkt ihr?
    Sollte man das hier mit reinschreiben oder soll ich nen neuen Thread machen ?

    Einmal editiert, zuletzt von ulexit ()

  • zusammenfassend komme ich zu dem schluss, der bericht sagt aus, selbst wenn man hunderte von socken im jahr aufzieht und selbst wenn man das unachtsam macht, kommt man nur auf einen bruchteil der gesetzlich vorgeschriebenen maximalen strahlenbelastung pro jahr.


    die größte dosis (immer noch verschwindend klein) wird beim erstmaligen abbrennen der socke freigesetzt, dies also ausschließlich im freien tun!


    was man machen kann um sich zu schützen: den rauch beim abbrennen meiden, strümpfe nicht im schlafzimmer lagern und nach einem wechsel hände waschen. fertig.

  • Hallo,


    das ist nicht ganz richtig. So harmlos sind die strahlenden Socken nicht, dass man einfach pauschal sagen kann, da passiert schon nichts.
    Thorium ist ein Alpha-Strahler. Eine sehr geringe Menge reicht aus, Krebs zu erzeugen, wenn der Kram mal den Weg in den Körper gefunden hat.
    Dabei ist das Einatmen von Staub am gefährlichsten, denn da kann es ein Maximum an Schaden anrichten.
    Ich sehe keine großen Vorteil der alten radioaktiven Socken, und für meine Alkohol-Maxe, die auch im Innenbereich läuft kommen die mir erst recht nicht in Frage. Für Lampen, die ausschließlich draußen genutzt werden, sehe ich das nicht so eng, da reichen die Vorsichtsmaßnahmen beim Wechseln.
    Ist wie beim Rauchen, jeder muss entscheiden, was er tut oder bleiben lässt.


    Bernd

  • das krebsrisiko denke ich mal ist proportional zur strahlenbelastung anzusehen, inwiefern die art der strahlung ins gewicht fällt kann ich nicht sagen. aber nehmen wir ersteres mal an. dann ist ein flug von frankfurt nach new york ca 20mal so schädlich wie der wechsel eines strumpfes. eine zahnärztliche röntgenuntersuchung ebenfalls.
    denke das kann man sich jetzt besser vorstellen. tägliches rauchen dürfte gesundheitsschädlicher sein. grüße

  • Moin!


    Zitat

    Original von bastelspezialist
    das krebsrisiko denke ich mal ist proportional zur strahlenbelastung anzusehen, inwiefern die art der strahlung ins gewicht fällt kann ich nicht sagen. aber nehmen wir ersteres mal an. dann ist ein flug von frankfurt nach new york ca 20mal so schädlich wie der wechsel eines strumpfes. eine zahnärztliche röntgenuntersuchung ebenfalls.


    Das Krebsrisiko einzuschätzen ist etwas, was auch Medizinern ziemlich schwer fällt, da es aus hunderten verschiedenen Faktoren zusammengesetzt ist. Einer davon ist ionisierende Strahlung. Die Höhenstrahlung im Flugzeug, die Du ansprichst oder Röntgenstrahlung beim Arzt sind im langwelligen Bereich der Gamma-Strahlen anzusiedeln, d.h. sie sind zwar relativ energiereich, richten aber wegen ihrer starken Durchdringungsfähigkeit relativ wenig Schaden an. Alpha-Strahlen wie beim Glühstrumpf durchdringen zwar kaum etwas - schon ein Blatt Papier hält sie auf - aber sie können Zellen verändern, wenn sie direkt auftreffen. Auf der Haut macht das nichts, wohl aber bei Schleimhäuten wie im Mund, in den Bronchien, im Magen-Darm-Trakt. Hier ist die Möglichkeit, dass eingeatmeter oder verschluckter Staub von Glühstrümpfen Zellen verändert sehr wohl gegeben. Wohlgemerkt: Zellen verändert, sonst nichts. Und diese veränderten Zellen werden von der körpereigenen Abwehr als fremdes Material erkannt und eliminiert, genauso wie von außen eingedrungene Krankheitserreger. Eine Krebserkrankung entsteht u.a. dann, wenn die Abwehr nicht so funktioniert wie sie soll, und diese veränderten Zellen anfangen sich zu teilen und zu wachsen.


    Das Argument, früher, als bei weitem mehr Glühstrümpfe in Innenräumen benutzt wurden, hatte auch nicht jeder Krebs, stimmt im Großen und Ganzen. Allerdings muss man hier auch einschränkend sagen, dass von zwei bis drei Generationen die Immunabwehr der Menschen besser war. Woran das liegen mag, darüber streiten die Gelehrten, meine Meinung dazu sage ich hier nicht, das führt zu weit vom Wege ab.


    Als Konsequenz gibt es nur, was hier schon x-mal gesagt wurde: Respekt vor strahlendem Material, Sorgfalt und Hygiene. Wenn zusätzlich der Gesundheitszustand einwandfrei ist, braucht man also keine Angst zu haben.


    Eine andere Sache ist die Frage, warum man überhaupt Thorium-haltige Strümpfe benutzt. Ich weiß, dass sie weißer leuchten, aber wie wichtig ist das? Ich zumindest empfinde das etwas gelblichere Licht von Pelam- oder AIDA-Strümpfen eigentlich als schöner.


    Viele Grüße, Christian

  • Da möchte ich doch mal ein Biologenveto einwerfen:


    Zitat

    Das Argument, früher, als bei weitem mehr Glühstrümpfe in Innenräumen benutzt wurden, hatte auch nicht jeder Krebs, stimmt im Großen und Ganzen. Allerdings muss man hier auch einschränkend sagen, dass von zwei bis drei Generationen die Immunabwehr der Menschen besser war.


    Krebs durch Strahlung hat nicht mit der Immunabwehr zu tun.

  • Zitat

    Original von fiesie
    Da möchte ich doch mal ein Biologenveto einwerfen:



    Krebs durch Strahlung hat nicht mit der Immunabwehr zu tun.


    Hast Du denn auch den Absatz vorher gelesen?


    Zitat

    Original von ch69
    Das Krebsrisiko einzuschätzen ist etwas, was auch Medizinern ziemlich schwer fällt, da es aus hunderten verschiedenen Faktoren zusammengesetzt ist. Einer davon ist ionisierende Strahlung. Die Höhenstrahlung im Flugzeug, die Du ansprichst oder Röntgenstrahlung beim Arzt sind im langwelligen Bereich der Gamma-Strahlen anzusiedeln, d.h. sie sind zwar relativ energiereich, richten aber wegen ihrer starken Durchdringungsfähigkeit relativ wenig Schaden an. Alpha-Strahlen wie beim Glühstrumpf durchdringen zwar kaum etwas - schon ein Blatt Papier hält sie auf - aber sie können Zellen verändern, wenn sie direkt auftreffen. Auf der Haut macht das nichts, wohl aber bei Schleimhäuten wie im Mund, in den Bronchien, im Magen-Darm-Trakt. Hier ist die Möglichkeit, dass eingeatmeter oder verschluckter Staub von Glühstrümpfen Zellen verändert sehr wohl gegeben. Wohlgemerkt: Zellen verändert, sonst nichts. Und diese veränderten Zellen werden von der körpereigenen Abwehr als fremdes Material erkannt und eliminiert, genauso wie von außen eingedrungene Krankheitserreger. Eine Krebserkrankung entsteht u.a. dann, wenn die Abwehr nicht so funktioniert wie sie soll, und diese veränderten Zellen anfangen sich zu teilen und zu wachsen.


    Entstehung von Krebserkrankungen - was an sich schon ein ziemlich unscharfer Begriff ist - hat unter anderem damit zu tun, dass veränderte Zellen von einem nicht korrekt funktionierenden Abwehrsystem nicht erkannt bzw. bekämpft werden. Die komplette Pathogenese dieser Erkrankungen ist seit Jahrzehnten Gegenstand der Forschung, und so richtig entschlüsselt ist das Ganze noch nicht. Es ist eine Gleichung mit zu vielen Unbekannten.


    Worum es bei der Alpha-Strahlung von Glühstrümpfen geht, ist ob man sich durch ihre Benutzung in Gefahr begibt. Ich meine, wenn man ein paar Regeln einhält, ist das nicht der Fall, allerdings halte ich strahlende Strümpfe für verzichtbar. Um zu dem Schluss zu kommen, habe ich sie allerdings benutzen müssen ;-).


    Gruß, Christian

  • Sorry, aber da muss ich auch schon wieder widersprechen:


    Zitat

    Und diese veränderten Zellen werden von der körpereigenen Abwehr als fremdes Material erkannt und eliminiert, genauso wie von außen eingedrungene Krankheitserreger. Eine Krebserkrankung entsteht u.a. dann, wenn die Abwehr nicht so funktioniert wie sie soll, und diese veränderten Zellen anfangen sich zu teilen und zu wachsen.



    Das Problem am Krebs ist ja gerade, dass es die EIGENEN Zellen sind, die mehr proliferieren und wachsen. Von außen sind diese aber meist identisch mit den "normalen" Zellen. Das Immunsystem hat also gar keine Möglichkeit, da irgendwie selektiv einzugreifen.


    Ich bin Biologe am Deutschen Krebsforschungszentrum und mache gerade meinen Doktor in der Antikörper-Assay Entwicklung für Brustkrebs-Biomarker.


    Die einzigen Antikörper, die man auch als Therapeutikum (begrenzt) einsetzen kann, sind zB Herceptin. Das ist ein AK gegen einen EGF-Rezeptor, der auf Brustzellen sitzt. Dieser erkennt dann natürlich die Krebs- und die normalen Zellen - ist aber wenigsten zelltypspezifisch.

    Einmal editiert, zuletzt von fiesie ()


  • Gut, wenn Du Dich wissenschaftlich mit dem Thema beschäftigst, kann ich dem nichts entgegensetzen. Davon ist aber nur eins von den Argumenten, warum keine so große Gefahr bei der Benutzung von Alpha-strahlenden Glühstrümpfen besteht, betroffen: der gute Gesundheitszustand und die ensprechend funktionierende Abwehr. Alles andere bleibt. Die Wahrscheinlichkeit, durch die Benutzung von Thorium-haltigen Glühstrümpfen an Krebs zu erkranken, ist extrem klein, aber vorhanden. Und der Vergleich mit der Höhenstrahlung im Flugzeug bzw. der Röntgenstrahlung in der Medizin hinkt etwas.


    Gruß, Christian


    PS: Hast Du, bzw. gibt es Statistiken über Krebserkrankungen von Arbeitern in der Herstellung von Glühkörpern aus der 1930er oder 40er Jahren?

  • Moin, hab ich nicht, weiss auch nicht, ob es da welche gibt, die statistisch überhaupt Sinn machen. Die Leute, die in den 30igern dort gearbeitet haben, dürften alleine durch den Krieg schon dezimiert worden sein. Zusammen mit einer so gut wie nicht existenten Krebsdiagnostik und einer geringen Lebenserwartung sehe ich da eher schwarz.