Petroleum-Hängelampe für Versand verpacken

  • Liebe Forumsmitglieder und Sammelfreunde,


    ich habe das Forum schon nach meiner Frage durchstöbert, bin aber nicht so wichtig fündig geworden. Daher direkt zu meinem Fall, der allen sicherlich mehr oder weniger geläufig sein wird:


    ich habe eine schöne Petroleum-Hängelampe erstanden (Kronleuchter mit Kosmosbrenner und Glastank in der Art wie anbei - habe keine guten Bilder der Lampe an sich), die leider etwas weiter weg in der Republik zur Abholung bereitliegt. Nun würde ich diese gerne auf meine Kosten und auf mein Risiko verschicken lassen (Verkäufer bittet mich aber um klare Anweisungen). Meinem Verständnis nach wäre dazu notwendig:

    - 2 unabhängige Pakete packen und einzeln verschicken (Paket 1 (Glasteile): Zylinder, Schirm, Tank und Paket 2 (Metallteile): Lampengestell (inkl. Kerzenhalter, -ring und Gewicht)

    - Glasteile mit Papier auskleiden und in Luftpolsterfolie einwickeln und zusätzlich Karton mit reichlich Pappe auskleiden so dass alles weich aber fest sitzt

    - Metallteile so weit wie möglich zusammenklappen und mit Papier einwickeln und das Gewicht ganz besonders gut und mittig polstern


    Soweit meine Ideen. Welche weiteren Vorschläge und Erfahrungswerte kennt ihr um die Lampe sorgfältig und transportsicher zu verpacken?


    Danke und Gruß aus Berlin!

  • Hallo Andreas,


    Herzlichen Dank und da sind in der Tat ein paar hilfreiche Anregungen drin. Mir ist einfach unklar, wie problematisch der Versand einer Hängelampe ist bzw. was der Knackpunkt ist, damit nichts zu Bruch geht und ob ich diesen Knackpunkt mit dem "2-Pakete-Ansatz" ausreichend in den Griff bekommen kann.


    Danke und beste Grüße,

    Bastian

  • Ich habe leider etwas Erfahrung damit.

    Wenn es schon per Post sein soll: und als Ergänzung zum oben verlinkten pdf.

    Die am Ende des Artikels vermerkten 3 Minuten Aufwand sind allerdings für so ein Objekt schon sehr optimistisch, zumal wenn man das nicht alle Tage macht und alles Material zur Hand hat. Deshalb würde ich wenn immer möglich das Teil abholen.

    Denn wenn sich doch etwas zerscherbelt hat stehtst du da, weil es ja für Einzelstücke keinen Ersatz gibt.

    So sperrige, aber nicht schwere Sachen kann man auch gut in nicht allzu vollen Zügen transportieren; als Tragegriff einen Zurriemen drum rum machen, wie er als Autozubehör in jedem Baumarkt zu kaufen ist.


    a) Restpetrol kann man gut folgendermassen entsorgen: Eine leere Getränkeverpackung mit trockenen Sägespänen füllen, das Petrol da hinein und die Pampe dann in den Hausmüll geben, der dann in der KVA verbrannt wird.


    b) Es ist wichtig, dass der Glasschirm ausreichend dick zur Schachtel gepolstert wird, was bei einem Schirm mit 30cm Durchmesser schon gegen 50 cm Schactelinneweite erfordert. Eine Bananenschachtel reicht vielleicht gerade so noch, aber dann sollte man zur Aussenpolsterung Blasenfolie oder Holzwolle nehmen. Ich sähe da eher eine Schachtel, wie sie für grössere Bürodrucker verwendet wird.

    Verpackungschips sind nicht geeignet, die wandern und das Verpackungsgut kann dann auf einer Seite die Schachtelinnenwand berühren oder gegeneinander schlagen.

    Die Lyra ist wohl das sperrigste Teil. Wenn der Glassschirm wie beim oben eingestellten Bild auf einem Metallring vom grossen Durchmesser des Schirms ist und noch Zierat dran, wird das sehr sperrig. Zinkdruckguss, aus dem dieser Zierat oft ist, zerbricht ziemlich leicht.

    Vielleicht kann man den Glasschirm über mindestens zwei Lagen Blasenfolie wieder in die Lyra setzen und mit viel Kreppband festkleben, und hat dann nur ein Paket.

  • Bei so einem Stück würde ich mir das versenden auch nicht trauen. Und ich habe schon einiges zerbrechliches, bis zu extra angefertigten Rasierschalen, versendet. Und bis jetzt ist nichts kaputt gegangen. (aufHolzklopf).

    Aus anderen Foren kenne ich Teile-Taxis (Mitglieder kommen überall mal rum). Vielleicht passt das ja hier auch mal. Setzt natürlich voraus das man auch seinen Standort einträgt, was auch andere Hilfen vereinfachen kann.

  • Mir hat mal jemand geflüstert:

    Die Metallteile in zerknülltem Zeitungspapier gut einwickeln und in einen seperaten stabilen Karton legen.

    Der Karton sollte im Umkarton "schwimmen" - d.h. auch hier eine Schicht von mind. 10-15 cm zerknülltes Zeitungspapier auf allen Seiten verwenden.

    Den Schirm unbedingt in Luftpolsterfolie wickeln, ausreichend viel Papiermaterial in Form von zerknülltem Zeitungspapier quasi "schwimmend" einpacken, da sollten schon 15 cm rundherum sein. Ebenfalls einen stabilen Karton verwenden.

    Dito mit dem Glastank. Es muss beim Verpacken darauf geachtet werden, daß sich die einzelnen Kartonagen innerhalb des Umkarton nicht berühren können.

    Ebenfalls geflüstert wurde mir, daß so ein Paket mind. einen Sturz aus einem Metter im freien Fall auf den Boden aushalten können muss. Denn weder die Versandarbeiter, Ausliefrungsboten noch die Paketlaufbänder arbeiten fehlerfrei und wissen, was sich in dem Paket befindet - Aufschriften und Aufkleber ... naja, das ist was fürs Gewissen, mehr nicht.


    Auf jeden Fall den Tankinhalt vor dem Verpacken ausleeren.


    Den Metallteilen wird nicht viel passieren, wenn der Karton mal hinknallt.

    Nicht ersetzbar wird der Schirm sein, einen Glastank kann man notfalls kleben, wenn er lediglich Sprünge erlitten hat.

    Darauf würde sich mein Augenmerk richten.

    Da es sich um einen Kosmosbrenner handeln soll, wäre der Bruch des Zylinders verschmerzbar, finde ich.

    Es sei denn, er ist noch original und so alt, wie die Lampe selbst.


    Auf jeden Fall versicherten Versand buchen und beim Erhalt im Beisein des Lieferboten den Inhalt kontrollieren.


    Mehr kann man nicht machen, meine ich und meine Erfahrung ist bisher, wenn man nach oben genanntem Verpackungsprocedere vorgeht, kommt das Paket gut an.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Herzlichen Dank für die sehr hilfreichen Feedbacks. Ich werde nun einmal versuchen herauszufinden ob der Verkäufer die Möglichkeit hat, die wertvollen Hinweise auch umzusetzen. Wenn das schwierig ist, muss ich das gute Stück dann doch abholen. Zu sehr entspricht es genau meinem Bedarf und ich will das Risiko klein halten.


    Stichwort Teile-Taxi: Transportweg wäre von Hannover nach Berlin. Gibt es ggf. hier im Forum sogar eine Mitnahmemöglichkeit? Ich selbst würde das alternativ tatsächlich dann mit dem Zug machen, sofern das mit dem Versand nicht klappt.


    Danke nochmals und Gruß,

    Bastian

  • Hallo liebe Forumsmitglieder,


    ich habe mich letztendlich für den Versand entschieden und gute Nachrichten: die Lampe ist vorgestern wohlbehalten angekommen. Die Lampe wurde letztendlich genau so wie hier im Thread vorgeschlagen verpackt und in drei Paketen verschickt (Paket 1 Glas, Paket 2, Metall, Paket 3: Gewicht). Das hat super geklappt. Jetzt habe ich begonnen, die Lampe genauer zu begutachten und zumindest etwas zu säubern. Bis auf einen Kerzenhalter und einen falschen Glaszylinder scheint alles komplett zu sein. Nach 2 Tagen intensiven Putzens habe ich mich für einen "Patina-Look" entschieden. Der (Kosmos)-Brenner ist wohl französischer Bauart (A&P Gaudard) und dann handelt es sich wohl auch um eine französische Lampe - dazu habe ich aber noch keine Hinweise gefunden.


    Darstellungen: Auf der Vase ist drei mal eine Dame abgebildet (Prinzessin?) und in den Kerzenhaltern sind Aiolos-Darstellungen die Wind blasen und Zwerge deren Schirme umklappen.


    Material: eigentlich ging ich davon aus, dass es Zinkguss ist, aber je mehr ich poliere, desto eher habe ich den Eindruck es ist Messing. Nach Behaqndlung von ein paar Kleinteilen mit Zitronensäure waren die Teile kupferfarben und konnten dann aber wieder messingfarben poliert werden.


    Soweit ein kleiner Bericht und noch mittendrin. Freue mich auf Hinweise zu Herkunft, Alter und auch Ideen zur Aufarbeitung.


    Beste Grüße,

    Bastian