Auf den alten, hölzernen Segelschiffen hatte man verständlicherweise große Angst vor Feuer, und ging deshalb sehr aufmerksam und vorsichtig mit Kerzen und sonstigen Beleuchtungen um.
Vor diesem Hintergrund hat man irgendwann mal die vorliegende Lampe entwickelt.
Damit die offenen Flammen der Lampe nicht mit Tauen, Segeln, Hängematten usw. in Berührung kommen sollten, setzte man sie in einen kugelförmigen Eisenkäfig.
Drei miteinander verbundene Eisenreifen bilden die kardanische Aufhängung der Walöllampe innerhalb des Käfigs.
Das garantierte auch bei stürmischer See eine horizontale Ausrichtung der Lampe.
Der Kugelkäfig aus Schmiedeeisen besteht aus zwei Hälften, die über ein Scharnier miteinander verbunden sind, und über einen steckbaren Stift über ein zweites Scharnier geschlossen wird.
Der spitz zulaufende Stift dient gleichzeitig als Dochtnadel.
Die einzelnen Teile der Käfighälften sind über Nieten miteinander verbunden.
Eine schöne und robuste Schmiedearbeit.
An der oberen Käfigplatte, die gleichzeitig als Rußfang dient, ist ein Ring befestigt, um die Lampe über eine Kette an den Stellen unter Deck aufhängen zu können wo sie gerade benötigt wird.
Die untere Platte dient dem Auffangen von tropfendem Öl der Lampe.
Im Buch von Mahot " Les lanternes, phares et fanaux " sind zwei dieser Lampen abgebildet, in den Durchmessern 10 cm und 16 cm.
Mein Exemplar hat den Kugeldurchmesser von 16 cm.
Hinweise zu Herstellern oder Ursprungszeit waren bis jetzt nicht zu finden.
Mahot datiert sie ins 19. Jahrhundert, vermutlich liegt der Ursprung aber in früheren Jahrhunderten.
Beim ersten Bild habe ich die Lampe in ein Gemälde einkopiert, welches holländische Walfänger vor Spitzbergen zeigt - weil Walöl für diese Lampen der Brennstoff war.
Eine schöne Erweiterung meiner Öllampensammlung durch einen Lampentyp, der seltener angeboten wird, und deshalb leider meißt überteuert.