Petroleumofen mit BAT

  • Hallo in die Runde,


    ich möchte mir für ein kleines Segelboot einen Petroleumofen mit meinem BAT-Leisebrenner bauen. Vorlagen ist der Taylors 079k ( https://www.toplicht.de/de/sho…ors-petroleumheizung-079k ). Es muss also jedenfalls etwas mit Abgasrohr werden. Dazu haben ich heute erste Versuche angestellt. Einmal mit einem ehemaligen 5 l Olivenölkanister mit Loch unten für den Brenner und oben als Auslass. Da ich noch einen Heizaufsatz für Gaskocher hatte, habe ich den auch mal ausprobiert (aber eben ohnen die Möglichkeit der Zwangslüftung) . In beiden Fällen stand der Brenner am unteren Rand. Die blaue Flamme verschwand also gut im Kanister bwz. Heizaufsatz. Das Metall des Olivenkanister wurde zwar entsprechend heiß, aber es wurde wenig Wärme an den Seiten gestrahlt (oben allerdings viel mehr). Beim Heizaufsatz wurde das innen liegende Metall rotglüLhend. Es wurde nach allen Seiten wesentlich mehr Wärme abgestrahlt.

    Meine Frage: Wie müßte die Heißkörper (des Olivenkanisters) innen gestaltet sein? Müßten da mehrere Kanäle o.ä. vorhanden sein, dass die Wärme im großen Metallgehäuse "verbleibt"? Über Ideen wäre ich sehr dankbar.


    Viele Grüße Samuel

  • Grüß dich,


    Im Prinzip brauchst du ein Gehäuse was möglichst viel Wärme aus dem Abgas Strahl aufnimmt und nach außen abgibt.

    Das heißt genug Fläche/Rippen zum aufnehmen und zum abgeben der Wärme.

    Gleichzeitig darf der Zug des Brenners nicht beeinträchtigt werden damit er sauber läuft und nach außen die Abgase ab führt.


    Jetzt musst du den Kompromiss finden im Abzug genug Aufnahme Fläche zu haben ohne den Abgas Strom zu stören das er sauber laufen und nach draußen kommen kann.


    Edit.


    Ich kenne deine Möglichkeiten nicht.

    Da eh gerade noch fit war hab ich dir mal eine einfache 2 Rohr Konstruktion skizziert.


    Das innere Rohr wird durch die Abgase vom Brenner erhitzt.

    Das äußere führt die Luft eng am inneren vorbei.

    Zwischen den beiden Rohren entsteht ein Kamin Effekt der unten Raumluft ansaugt, am Heizrohr vorbei führt (dieses dadurch kühlt, bzw Wärme aufnimmt) und oben wieder warm auströmen tut.


    Ist eine einfache Lösung die man mit Heimwerker Mitteln bewerkstelligen kann.

    Durchmesser der Rohre müsste man passend Brenner schauen.


    Vlt hilft dir das weiter.


    Gruß Silvio


    Der Mensch ist auf der Welt um sich lernend zu wandeln.....(Traudl Junge)

    Einmal editiert, zuletzt von Silvio1981 ()

  • Servus Samuel!


    Auf jeden Fall muss sichergestellt werden, daß die Verbrennungsgase nach außen abgeführt werden,

    denn bei unvollständiger Verbrennung entsteht das giftige CO (Kohlenmonoxyd), das bei entsprechender

    Konzentration einschläfernd wirkt und zwar so sehr, daß dieser Schlaf bis in die Ewigkeit andauert.

    Werden die Abgase ohne Hilfe (Ventilator) abgeführt, dürfen die Abgasrohre nur senkrecht verlaufen.


    Außerdem muß gegen den entstehenden Sauerstoffmangel für ständige Frischluftzufuhr

    in unmittelbarerer Nähe des Brenners gesorgt werden.

    Das kann man wiederum durch einen Ventilator unterstützen.


    Selbstredend, daß dieser Ofen nur unter Aufsicht betrieben werden darf

    und das Schlafen in den Räumen, wo er betrieben wird, absolut verboten ist.


    Ob sich da nicht besser so eine Diesel-Luft-Standheizung vom Chinamann (für um die 120 bis 150 Teuronen)

    anbieten würde? Meiner einer hätte jedenfalls so seine Bedenken bei so einem selbstkonstruierten Kachel.


    Nix gegen Experimente, aber so eine Standheizung hat einen gekapselten Brennraum,

    die Luft für die Verbrennung bzw. die Heizluft wird mittels Lüfter da durch gepreßt und es gibt eine

    Sicherung, die die Heizung abschaltet, wenn die Verbrennung nicht ordnungsgemäß abläuft.

    Wenn man den Auspuff ordentlich nach draußen verlegt, ist alles gut.

    Zum Betrieb sind halt 12 Volt-Bordstrom nötig.


    Irgendwo hier im Forum hat der Bernd (Username "Lodjur") so eine Chinakracher-Standheizung vorgestellt.

    Er nutzt sie, soweit ich weiß, outdoor in seinem Änhänger-Zeltcamper ... mit Erfolg.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Da wird es immer zwei Meinungen geben.

    Ich bin Ossi und Bau vieles selbst.


    Ein richtig laufender Ofen wird auch keine Unterstützung Lüfter ect brauchen.


    Ich bin sehr schmerzfrei was Verwendung von Petroleum Öfen und Lampen angeht.


    Aber ich muss ABurger in der Hinsicht recht geben das man deine kleine Kajüte nicht unbedingt mit meinen Wohnzimmer mit 70 Kubikmeter Rauminhalt (denn noch Türen Rest wohnung offen) gleichsetzen kann.


    Selbst wenn das ganze gut läuft sollte dann sich das Geld für 2 CO Warner da sein und das Ding gelöscht werden vor dem Grog oder schlafen gehen.


    Die engen Räumlichkeiten sind noch einmal was anderes als Wohnung oder Haus.


    Gruß Silvio

    Der Mensch ist auf der Welt um sich lernend zu wandeln.....(Traudl Junge)

  • Silvio,

    ganz klar - nix gegen Eigenbauten!

    Wenn man weiß, was man tut, ist das selten ein Problem.

    Wollte es halt mal angebracht haben, der Vollständigkeit halber.


    In Anbetracht der Tatsache, daß so ein Kocher schon ordentlichen Wumms entwickelt,

    so um die 2 kW, dann kann ich den Fragesteller schon verstehen.


    Was ich an seiner Stelle noch vorher machen würde, wäre ein ausgiebiger Dauertest mit dem Kocher.

    Diese Dreibein-Kocher, sprich deren Tanks, werden nämlich im Dauerlauf ziemlich heiß.

    Wenn so einer Kocher quasi "eingebaut" ist, muß man sehen, ob der nicht überhitzt.

    Die Lötstellen daran sind IMHO weich gelötet.

    Aber wie immer: Erst der Versuch macht kluch.


    Wohl gelings!

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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  • Den Kocher würde ich nicht ins Rohr integrieren, sondern frei darunter.


    Du musst den ja auch entzünden können.

    Damit wäre das Problem den Kocher selbst zu "kochen" auch aus der Welt.


    Und er könnte als Kocher oder Heizung herhalten doppelt nutzen, Platz gespart... 😎


    Könnte jetzt noch die Skirokko Heizungen ins Spiel bringen, die haben wir im Osten als Standheizung im Trabbi und Co gehabt.

    Allerdings laufen die mit Katalyt/Leichtbenzin.

    Das hätte ich denn ungern enge Kajüte.


    Was man noch ins Spiel bringen kann wäre 15''' oder 20''' Brandscheiben Lampe.

    Stelton gibt seine großen Lampen mit 40w Licht und 800w Heizung an.

    Das kann kleine Kajüte durchaus reichen und wäre auch weniger durstig als Kocher.


    Aber gefragt wurde Eigenbau auf Basis BAT.


    Gruß Silvio

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    Einmal editiert, zuletzt von Silvio1981 ()

  • Stell dir lieber einen Tsk22 oder ähnlichen da rein.

    Bei deiner Konstruktion wirst du fast die ganze Wärme durch den Kamin verlieren.

    Der Radiator strahlt etwas Infrarot an, das kommt aber durch das Büchsenblech nicht durch.

    Die Idee mit der China Standheizung ist wesentlich besser, aber du brauchst dazu eine Stromquelle und die Dieselpumpe klackert im Betrieb nervig laut.

    Zudem ist der Stromverbrauch für ein Boot hoch. Ohne Solar Batterie wird das schwierig

  • Von offenen Öfen wie Toyokuni oder Weller mit Infrarot und ohne jeden Abzug würde in dem beengten Raum abraten.


    Gruß Silvio

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  • Der Eigenbau ist schon interessant wenn richtig umgesetzt wird.


    Den anderen Ansatz würde ich in einer Lampe mit 15er oder 20er Brandscheibe Brenner sehen.


    Hat man Licht und Wärme.


    Mein Wohnzimmer hat etwas über 30m2.

    Wenn abends heim komm läuft 30min mein Valor 525T, danach nur noch die 15''' Hängelampe.

    Ausgerechnet hat die bei 3/4 Gas auch gut 800w Heizleistung.


    Gruß Silvio

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  • Meine Erfahrung in einer großen (!!!) Bootskajüte:


    Trawlerlampe mit 20‘‘‘ Brenner und Du brauchst keinen Wollpullover mehr ... :naughty:


    Entscheidender Vorteil: Du machst das Ding aus, wenn es in die Koje geht! :applaudit:


    Immer ne handbreit Wasser unterm Kiel!


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht...
    ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Was ist zB mit den Spiritusheizern a la Heat-Pal? Kein Druck, läuft nicht aus, kippsicher. Mehr Bums: Petroleumofen/Blaubrenner.

    Dazu wie schon vorgeschlagen ne größere Petroleumlampe und fertig.

  • Spiritus ist auch fragwürdig auf Boot.

    Auslaufsicher ja, im Regelfall.

    Hier rollt das Boot auch mal, alles schwappt hin und her.


    Wenn da Spiritus in der Kajüte ausläuft macht es schnell bumm.


    Petroleum ist dagegen relativ Explosion sicher und brennt selten ohne docht.


    Gruß Silvio

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  • Das stimmt wohl, bei Benzin Lampen auch oft.


    Aber es hat schon seinen Grund warum bei Kochern und Licht heute noch Petroleum Mode ist statt anderen Brennstoffen.


    Du hast sehr beschränkten Raum in dem sich schnell explosive Mischung Bilder wenn hart auf hart kommt.


    Und da hat Petroleum mit seinen Eigenschaften sehr viele Vorteile gegenüber leicht flüchtigen Brennstoffen.


    Gruß Silvio

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