Sturmlaterne "Leuchtturm (Licht im Meer)"

  • Ich kann dir erst mal nur sagen das die Konstruktion der linken einer Fledermaus 2833 von etwa 1908 entspricht, und die Konstruktion der rechten einer Fledermaus 2850 erste Version von etwa 1910.


    Darüber hinaus habe ich solche Laternen noch nie gesehen. Was heißt das über dem "REFORM" auf der Plakette ? Irgendetwas mit Fonar = Laterne soweit ich lesen kann. :-)


    Normalerweise würde ich sagen es ist ein Nachbau aus dem Baltikum aber die Verwendung des in Deutschland üblichen frei verwendbaren Dekors auf dem Dochtdrehrad ist nicht dazu passend.


    Ich möchte nicht weiter spekulieren :-)

  • Hallo Sirko,


    Danke für die Info!


    Auf der rechten Lampe - "Leuchtturm" (breit) - "N-6 O.L. & M.F."

    Auf der linken Lampe - "Leuchtturm" (schmal) - "ВѢТРЯННОЙ ФОНАРЬ - "REFORM""


    ВѢТРЯННОЙ ФОНАРЬ - Sturmlaterne


    Ѣ - der Brief der slawischen Sprachen (...auf Russisch - vor der Reform von 1918...)


    Grüße Yuri

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  • Ich habe die Bedeutung vermutet als ich das ФОНАРЬ gelesen habe, war mir aber nicht sicher.


    Ich habe eine Reihe Arbeitshypothesen fuer die Lampen, aber nichts hat genug Substanz um es zu veroeffentlichen.

  • Ich habe eine Reihe Arbeitshypothesen fuer die Lampen, aber nichts hat genug Substanz um es zu veroeffentlichen.

    Ich denke, dass Ihre Reihe Arbeitshypothesen für die Lampen eine Version über den Besitz der Inschriften (auf Lampen) an Händler (Vertriebs) enthält !?

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  • Hallo Yuri,


    beide Laternen machen einen handwerklich soliden Eindruck.

    Sie könnten evtl. in einem der ehemaligen Werke von Stübgen in Danzig

    oder Leningrad gefertigt worden sein.

    Das Markensymbol 'Leuchtturm' wurde von zwei Firmen verwendet.

    Einmal von Kästner & Töbelmann für den englischen Markt und dann in den

    1920er Jahren noch von der Firma Fritz Weber in Berlin.

    Deine beiden Laternen ähneln mehr denen von Fr. Weber wie den Leuchtturm

    Laternen von Kästner & Töbelmann.

    Zum Vergleich mal beide Warenzeichen:

    Wie Du sehen kannst, kommen die Weber Laternen Deinen schon recht nahe.

    Man kann es sich jetzt aussuchen ob es eine Auftragsarbeit war oder eben eine

    Kopie in den oben genannten Werken oder in einem ganz anderen Werk.


    Das Glas in der einen Laterne gehört zur Nachtschwalben Laterne von Georg Müller, Berlin:


    Grüße

    Jörg








    Grüße

    Jörg

  • Hallo Jörg,


    Vielen Dank für die Informationen zum Markensymbol 'Leuchtturm' und zur Version des Lampenursprungs - "Sie könnten evtl. in einem der ehemaligen Werke von Stübgen in Danzig oder Leningrad gefertigt worden sein."


    Danke für die Definition von Lampenglas - "Nachtschwalben".


    :merci:


    Grüße Yuri

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  • Hallo Yuri,


    es gibt von Georg Müller eine weitere Markenanmeldung aus dem Jahr 1905:

    Schwalbenlaterne

    Dies wurde jedoch nur als Wortmarke angemeldet. Es ist möglich, dass auf den Gläsern

    der Schwalbenlaterne das Logo abgebildet ist das Du auf Deinem Glas hast. Handfeste Belege

    hierfür gibt es jedoch nicht.


    Grüße

    Jörg

  • Die Formulierung " in einem der ehemaligen Werke Stübgens" ist missverständlich. Die Werke waren nicht Eigentum Stübgens, das war eher so eine Art offizielle Lizenzfertigung.

    Zumindest für Danzig ist der Produktionsstandort est ab 1925 nachgewiesen, zu dem Zeitpunkt war das Lampendesing jedoch bereits völlig anders.


    Der Gedanke das die Laternen von Weber, Berlin sein könnte ist ein interessanter Ansatz. Ich befürchte jedoch das das auch nicht passt. Die Markenanmeldung des Leuchturms von Weber war erst.... 1921/22, oder ? Und sie sind dermaßen nahe an einer Fledermaus-Laterne das Weber da wohl etwas Ärger bekommen haette.

    Möglicherweise wurde das Logo, welches sich im besonderen Maße für eine Laterne anbietet, bereits früher für Exporte genutzt, ohne Markenschutz in Deutschland. Das Russland ein traditionelles Absatzgebiet für Stübgen war ist ja bekannt.

  • Hallo Sirko,


    der Leuchtturm von Weber war nicht markenrechtlich geschützt. Jeder konnte ihn verwenden. Ab 1921 konzentrierte sich Stübgen

    mehr auf die Märkte auf denen zuvor schon K&T sehr erfolgreich war (Frankreich) sowie auf Übersee Exporte, was Stübgen natürlich

    Ärger mit der Firma Nier einbrachte.


    Yuri könntest Du bei der Leuchtturm Nr. 6 Laterne mal den Brenner abmontieren und ein Foto davon machen wie es darunter

    aussieht?


    Grüße

    Jörg

  • Hallo Sirko, Hallo Jörg,


    Gab es Beispiele dafür, dass Stübgen Kundenmarken (Händlermarken) an Lampen anbrachte? Könnte ein Großhandelskunde (Händler) selbständig Informationen über sich selbst (Beispiel - "ВѢТРЯННОЙ ФОНАРЬ - "REFORM"") auf Stübgen-Lampen platzieren?



    Yuri könntest Du bei der Leuchtturm Nr. 6 Laterne mal den Brenner abmontieren und ein Foto davon machen wie es darunter

    aussieht?

    Auf beiden Lampen zerlegt und fotografiert ....



    Grüße Yuri

    Bei der Kommunikation verwende ich den Google Übersetzer ... :(

  • Wenn es nicht geschützt war, was ist dann das :






    Den Bildern des Brennerraums nach ist die Laterne ziemlich eindeutig von Stübgen, die konstruktive Gestaltung und die Zwischenplatte mit Dochtdurchführung sind typisch für Fledermaus.


    Händlermarken in Form von Plaketten an Stübgen Laternen kenne ich persönlich nicht. An den 2850 gab es im deutschen Markt Kundenprägungen in großen Buchstaben umlaufend am Bandeisen.


    Allerdings gab es im Export für Russland sehr wohl weitere Logos die direkt auf die Laterne geprägt worden, und zwar an die Stelle wo normalerweise die Fledermaus ist. Ein Hufeisen zum Beispiel. Die Prägung erfolgte da aber zusätzlich, das Fledermauslogo wanderte dann auf die andere Seite.


    Großhändler orderten typischerweise die von ihnen gewünschten zusätzlichen Prägungen bereits bei der Bestellung direkt beim Hersteller. Eine nachträgliche Prägung am Tank ist technisch nicht möglich.

  • Während die Hypothese aufgestellt wird :


    - Hersteller - Stübgen ... :/

    - Lampe für den Export .... :/

    - Leuchtturm und "N-6 O.L. & M.F." / "ВѢТРЯННОЙ ФОНАРЬ - "REFORM""", - "Markt Kundenprägungen".... :/



    .... wenig Informationen, keine direkten Beweise ....:(

    Bei der Kommunikation verwende ich den Google Übersetzer ... :(

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  • Nein, keine Beweise, aber für 24h Bearbeitungszeit erst mal ein akzeptables Zwischenergebnis :-)


    Nur um weitere Indizien zu sammeln:

    Versuche doch einfach mal ob Brenner und Tankdeckel von anderen vorhandenen Flerdermaus Laternen passen :-)

  • Versuche doch einfach mal ob Brenner und Tankdeckel von anderen vorhandenen Flerdermaus Laternen passen

    Tankdeckel von anderen bekannten Flerdermaus Laternen (von denen in meiner Nähe ...) - passt perfekt in Schnitzerei und Größe! :)

    Brenner von anderen bekannten Flerdermaus Laternen - hat einen großen Durchmesser (Einbauort im Tank). :(


    Was bedeutet das? :/


    Nein, keine Beweise, aber für 24h Bearbeitungszeit erst mal ein akzeptables Zwischenergebnis :-)

    ... und dies ist nur ein (vorläufiges) Zwischenergebnis! :)

    Es gibt eine Perspektive! ;)

    Bei der Kommunikation verwende ich den Google Übersetzer ... :(

  • Handelt es sich bei den verbauten Brennern um 7''' Brenner ? Dochtbreite nachmessen.


    Waren das eventuell Sparversionen mit 5''' Brenner ? Probiere originale Brenner der ALTEN !! Fledermaus 2849 Version, soweit vorhanden.

  • Handelt es sich bei den verbauten Brennern um 7''' Brenner ?

    ... den verbauten Brennern 7'''!


    Probiere originale Brenner der ALTEN !! Fledermaus 2849 Version, soweit vorhanden.

    Versucht mit den Lampen 2850, 2849 (von denen in meiner Nähe ...) auf den Fotos gezeigt .... (2849 - die letzten beiden Fotos.)

    Lampenbrenner 2849 6 DR Patente Hergestellt in Thüringen, passt! Aber es hat 7''' ... :/

  • Hallo zusammen,


    sehr interessante Laternen und eine spannende Diskussion. Ich bin da auf jeden Fall auf der Seite von Siko und auch fest der Meinung, dass diese Laternen der Stübgen Produktion entstammen. Dafür sprechen die Fotos von der Brenner Aufnahme und dem Aufnahme für das Doppelsieb. Diese Federkänze um beides sicher zu befestigen, wurden 1906 patentiert und 1907 dann die Abschlussplatte mit dem geschlitzten Boden zwischen Tank und Brenner. Hier noch ein Foto für beides.


    Ob diese Produktion wirklich im Ausland stattgefunden hat, möchte ich leise anzweifeln. Beide Laternen haben die alte Tank Form die es bis zirka 1918 gab. Die Produktion im Ausland startete aber deutlich später.


    Für die Plakette bei der linken Laterne habe ich auch eine Theorie. Diese konnten ja später im Nachgang angebracht, bzw. aufgelötet werden. Das spricht für ein Exportmodell, bei dem der Händler dann seine eigene Plakette aufgebracht hat. So wie heute Autohäuser ihre Reklame unter dem Nummernschild anbringen.


    Die rechte Laterne hat gleich die Prägung an der Stelle, an der sonst 6 D.R. Patente steht. Macht auch Sinn mit der Stelle, denn da oben ist ja ein Leuchtturm und keine Fledermaus. Also braucht man diese Kombination Fledermaus + Patente hier nicht. Wenn man die Größe der Ellipse in dem die Schrift ist vergleicht, mit denen auf Fledermaus Laterne, ist diese gleich groß. Der Stempel im Werkzeug wurde also einfach ausgetauscht.


    Bleibt noch der Leuchtturm. Jörg gab ja hier schon einige Hinweise. Ich kenne aber auch keine Laterne bei Stübgen mit einem Leuchtturm. Es könnte aber sein, dass Weber irgendwann seine Laternen bei Stübgen zugekauft hat und nicht mehr selber produzierte. So wie es später auch die HASAG tat. Damit konnte Weber noch seine angestammten Märkte beliefern.


    Vielleicht ist Weber ja aus den Märkten gegangen und seine ehemaligen Händler hatte noch eine große Nachfrage an Leuchtturm Laternen. Da der Leuchtturm nicht geschützt war, bestellten sie eben direkt welche.


    Grüße

    Achim