Magnus' Lampen

  • Erinnerte mich vorhin an meinen Fuß der Kloepfel & Sohn Lampe als Fuß für Wechselbassins.

    Obwohl dein Fuß ungleich schöner aussieht als meiner.



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    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Hallo,

    coronasivert :

    Meinst Du den vorherigen Messingtank im Vergleich zum jetzigen Glastank

    oder meinst Du den Gussfuss im Vergleich unpoliert / poliert?


    Rolf G. (✝) :

    Stimmt, ist dasselbe System...

    Wirkt recht hoch der Fuss, alles wie immer Geschmacksache ;-)



    MfG

    Magnus

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    Grünspan, schwarze Finger, heisses Lötzinn :hail:

    (Früher Pyromane, heute brennt und glüht alles mit Verstand...)

  • Hallo,

    wenn es darum geht diese Exemplare in einer Vitrine zu sammeln, dann ja :rofl:


    Aber ich "benutze" die ja wieder, klingt aber auch nicht wirklich besser ;-)



    MfG

    Magnus

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  • Hallo zusammen,

    hier ist meine neueste Lampe:


    Diesen Brenner habe ich schon einmal auf einem anderen Tank vorgestellt,

    jetzt hat er aber einen schönen, anderen bekommen und da wird er auch drauf bleiben ;-)


    Hugo Brenner, 15''' von Hugo Schneider/Leipzig (Petroleum-Tischlampe)


    Den Brenner habe ich bei eBay-Frankreich recht preiswert gekauft.

    Es hat sich herausgestellt, dass der Brenner mit Politurpaste und Schleifscheibe

    für den Verkauf von aussen grob "aufgehübscht" wurde.

    Dadurch hat sich zusätzlich zum Oxid, Petroleumresten, Grünspan und Co.

    die Politurpaste schön in der Galerie des Brenners verteilt.

    Generell ist das einer meiner Brenner, der zu den recht stark verschmutzten gehörte.

    Aus der Galerie habe ich einen guten gehäuften Teelöffel (kein Scherz!) an Dreck herausgekratzt,

    da musste ich unbedingt ein Foto von machen, aber seht selbst ;-)



    ...da waren mindestens 2mm Belag drin und das Glas hat damit ein gutes Stück zu hoch gesessen.

    Aber gut, jetzt ist alles wieder sauber.

    Auch die anderen Bauteile vom Brenner waren mit starker Patina zugeschmoddert.


    Hier der zerlegte und gereinigte Dochtschlitten, den ich anschliessend wieder verlötet habe.

    Das mache ich generell bei Dochttrieben von Brandscheibenbrennern:



    Und hier die restlichen Vorher-Nachher-Bilder:


     


     


     


     


    ...weiter gehts im nächsten Post ;-)

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  • Die erneuerte Schrift des Dochtstellrades habe ich anschliessend mit Revell-Klarlack versehen.

    Ein paar dicke Tropfen drauf und das Ganze ist sehr schön geworden, glatt und geformt wie ein "Button", ich bin sehr zufrieden:



    Den Messing-Tank habe ich mit einem Kosmos-Brenner sowie einem Glaszylinder für einen fairen Preis bei eBay-Kleinanzeigen gekauft.

    Den Kosmos-Brenner inkl. Glaszylinder habe ich hier im Forum weiterverkauft, da ich nur Interesse am Tank hatte.

    So habe ich den Tank im Endeffekt durch den Verkauf des Kosmos-Brenners,

    den ich vor dem Verkauf restauriert habe sowie durch den Verkauf des Glaszylinders sehr günstig bekommen.

    Der Vorbesitzer oder ein anderer Besitzer hatte den Tank schon von innen versiegelt,

    sieht auch soweit ganz ordentlich gemacht aus, sodass ich eigentlich nur noch polieren musste...


    Ein sehr schöner, reichlich verzierter Messing-Tank:



     


    Hier die fertige Lampe:


     


    Und hier die Lampe im Betrieb:



    Nach einigem Docht frisieren habe ich ein schönes Flammenbild bekommen:



    Die Lampe gefällt mir richtig gut, die Verzierungen sowie die Grösse des Tanks passen

    super zum Brenner und ich habe die Lampe oft an, macht schön hell, auch angenehm warm

    und verbraucht eben nicht so viel wie ein durstiger, 20-liniger Brenner ;-)


    Mein verwendeter Docht ist ein 70mm-Docht hier aus dem Shop,

    in der Kurzwäsche ohne Weichspüler gewaschen, passt und befördert das Petroleum optimal.


    Danke auch an Markus / "Markes" für den Glaszylinder :done:


    Wer mal schauen möchte, welche Lampen, die ich in diesem Thread schon vorgestellt habe

    in meinem Bestand sind und auch bleiben werden, hier ist mein Album: Meine Dochtlampen


    In Kürze kommen vier weitere Lampen ;-)



    MfG

    Magnus

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  • Hallo zusammen,

    habe kürzlich meiner Ehrich & Graetz-Lampe mit 15-linigem Matador-Brenner

    etwas Aufmerksamkeit mit der Nagelschere und somit ein neues, schönes Flammenbild spendiert :-)


     


    Wer die Lampe noch nicht kennt, hier geht´s zur Restauration:

    Matador Brenner 15''' von Ehrich & Graetz/Berlin (Petroleum-Tischlampe)



    MfG

    Magnus

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  • Hallo zusammen,

    hier stelle ich Euch meine neueste (zusammen mit meiner anderen Veritas-Lampe älteste), restaurierte Lampe vor:


    Lampe Veritas, 30''' (100 Candle Power) von Schwintzer & Gräff/Berlin (Petroleum-Tischlampe bzw. als Hängelampe mit Lyra erweiterbar)


    Diese schöne, sehr alte, 30-linige (100 c/p) Zentral-Luftzug-Lampe von Schwintzer & Gräff aus Berlin

    mit Schlauchdocht habe ich für einen fairen Preis bei eBay gekauft.

    Sie war zwar etwas teurer als meine 20-linige Veritas-Lampe aber trotzdem noch völlig im Rahmen, alles gut.

    Der Zustand ist in Anbetracht auf dieses wirklich alte Exemplar (ca. 150 Jahre +/-) einigermassen gut erhalten.

    Einigermassen deshalb, da leider jemand mit der Rohrzange vergeblich versucht hat,

    den im Tankgewinde durch Grünspan festgebackenen Brenner herauszuschrauben.

    Dabei wurde der Sockel des Brenners mit einigen grossen Dellen und Schrammen versehen,

    die ich aber zufriedenstellend wieder richten konnte, zumindest die groben Dellen.

    Auch der Tank hat einige kleine und mittelgrosse Dellen, zusätzlich ist einer der drei Messingfüsse

    in einer Delle leicht eingedrückt, der dritte Messingfuss fehlt vollständig...


    Hier als erstes alle fertig restaurierten Bauteile des Brenners als Übersicht...


    ...von oben nach unten:


    - Galerie

    - Brandscheibe (rechts daneben)

    - abschraubbare, obere Dochtführungshülse

    - Brennersockel mit Dochtstellrad, Führungsstange für den Dochtschlitten

    sowie der Gewindestange für das Heben und Senken des Dochtschlittens

    - Dochtschlitten, bestehend aus dem Dochtrohr, über das der Schlauchdocht geschoben

    und mittels zweier durch Befestigungsstifte arretierte, klappbare, ineinander einhakbare Spangen gehalten wird

    mit der angelöteten Gewindebuchse an einem Winkelblech für den Dochtschlittentransport durch die Gewindestange

    und einer zusätzlichen Bohrung in diesem Winkelblech für die Aufnahme der Führungsstange

    - U-Scheibe, Feder sowie unterer Anschlag (Funktion erkläre ich später)



    Zur Restauration:


    Mir war schon von vorn herein klar, dass diese Lampe durch die etwas komplexere Konstruktion

    - wie auch schon meine 20-linige Veritas-Lampe - wieder einigen Arbeitsaufwand mehr bedeuten wird

    aber das ist es mir auf jeden Fall wert gewesen erneut so ein wirklich tolles Stück historischer Lampengeschichte

    wieder in den bestmöglichen Zustand zu versetzen. Da habe ich wie bei der 20-linigen Lampe zuvor auch keinen Aufwand

    und keine Arbeitszeit gescheut und da meine 20-linige Veritas-Lampe mir so viel Freude bereitet,

    war es wirklich sehr verlockend diese 30-linige Lampe vom selben Hersteller auf jeden Fall zu ersteigern,

    ebenfalls zu restaurieren und so kam es, dass ich jetzt ein schönes, zusammengehörendes Pärchen habe :-)


    Zu den einzelnen Baugruppen:


    Die Galerie des Brenners, habe ich grob vorgereinigt, dann in heisser Zitronensäure eingelegt,

    danach unter fliessendem Wasser sauber gebürstet, auf der Heizung trocknen gelassen,

    danach mit Stahlwolle kräftig gereinigt und vorpoliert und zum Schluss mit Autosol auf spiegelnden Glanz gründlich aufpoliert.


    Den Brennersockel selber mit dem Dochtstellrad und den Führungsstangen habe ich komplett manuell gereinigt und poliert.

    Unter dem Brennersockel, also auf der Unterseite, wo auch von aussen das untere, grosse Gewinde für die Montage

    des Brenners auf dem Tank sichtbar ist, ist ein Messing-Abdeckblech mit zwei umgebogenen Messinglaschen befestigt.

    Diese braucht man nur aufzubiegen und schon kann man die Abdeckung entfernen.

    Das habe ich getan, um anschliessend die groben Dellen aus dem Brennersockel von innen

    mit Hilfe der glatten, runden Unterseite eines grossen Bohrers nach aussen hin herauszumassieren.

    Hat soweit ganz gut geklappt und es sieht jetzt wieder wesentlich ansehnlicher aus.

    Aufgrund der sehr grossen, hübsch verzierten Galerie des Brenners fällt der Sockel auch eigentlich gar nicht so arg ins Auge...

    Wo das Blech schonmal ab war, habe ich auch gleich den Zahntrieb gereinigt und mit etwas Petroleum geschmiert.


    Alle anderen demontierten Teile des Brenners wie die obere, abschraubbare Dochtführungshülse,

    den nach Ablöten des unteren Anschlages abnehmbaren Dochtschlitten mit den Haltspangen, den dazugehörenden Stiften,

    sowie die Brandscheibe habe ich auch wieder nach grober Vorreinigung in heisser Zitronensäure gebadet,

    danach unter fliessendem Wasser sauber gebürstet, trocknen gelassen, mit Stahlwolle kräftig gereinigt und vorpoliert

    und anschliessend ebenfalls mit Autosol auf spiegelnden Glanz gründlich aufpoliert.

    Bei der Galerie sowie der Brandscheibe habe ich diesen Prozess mit der Zitronensäure, der Stahlwolle sowie dem Autosol

    noch ein zusätzliches mal komplett wiederholt, da sich da wirklich ein dicker, alter Patina-Belag angesetzt hatte.


    Das Entfernen der Haltestifte der Dochtspangen ist bei diesem Brenner im Vergleich zum Brenner der 20-linigen Lampe

    kein Problem, denn die Stifte sind diesmal zum Glück von normaler Form, also gerade belassen.

    Einfach mit der Pinzette unten gegendrücken und oben die Lötstelle erhitzen, dann rutschen die heraus.

    Nachdem ich die sechs umgebördelten Messing-Scharnierbleche, jeweils zwei an jeder Dochthaltespange

    sowie jeweils eine pro Seite an der Halteplatte für die Dochthaltespange wieder gerichtet und mit den Stiften montiert hatte,

    habe ich die Stiftchen gegen Herausfallen auf der Oberseite wieder mit einem dezenten, sauberen Lötpunkt befestigt.

    Die vorher sehr klapperig laufenden Haltespangen laufen jetzt wieder wie gedacht, da ist wirklich absolut kein Spiel mehr, so soll es sein.


    Der kleine "Kasten" in den die Achse des Dochtstellrades über den Schaft hinein mündet und in dem dann zwei Zahnräder

    im rechten Winkel aufeinander treffen, ist links und rechts neben dem Schaft der Achse des Dochtstellrades mit zwei kleinen Bohrungen versehen.

    Diese dienen der Entlüftung des Tanks bzw. der eingeströmten Verbrennungsgase.


    Der alte Schlauchdocht war mittlerweile so kurz, dass ich ihn erneuern musste.

    Von Markus ("Markes") habe ich einen passenden Schlauchdocht bekommen,

    den ich nur noch für die Montage auf dem Dochtschlitten in Veritas-Manier anpassen musste.

    Man muss dazu am unteren Bereich eine passend grosse rechteckige Fläche sauber ausschneiden und mit Garn gegen das Aufdröseln vernähen.

    Diese Aussparung ist für die Montage des Dochtes auf dem Dochtschlitten notwendig,

    da dort konstruktionsbedingt die Halteplatte für die beiden ineinander einhakbaren Docht-Haltespangen sitzt.

    Ich wollte ja eigentlich diesmal weissen Garn nehmen, habe aber dann doch wieder schwarzen Garn verwendet,

    denn dann sieht man die Nähte beim vernähen besser und kann dadurch komfortabler arbeiten.



    Die Dochtmechanik hat ein kleines Gimmick, auf dem ersten Bild oben sind ganz unten die drei Bauteile dafür zu sehen,

    es sind nämlich zusätzlich zum unteren Anschlagsblech darüber noch eine Feder sowie darüber noch eine Unterlegscheibe montiert.

    Diese Mechanik ermöglicht bei vollständig gegen den Uhrzeigersinn per Dochtstellrad herabgedrehtem Dochtschlitten,

    dass das Dochtstellrad nicht plötzlich durch einen am unteren Anschlag anliegenden Dochtschlitten

    - wie es bei der 20-linigen Veritas-Lampe der Fall ist - stoppt, sondern dass sich der Dochtschlitten noch ein Stück weiter

    gegen den Federdruck herabdreht, bis sich das Gewinde der Gewindestange, die den Dochtschlitten bewegt

    nicht mehr in der Gewindebuchse des Dochtschlittens befindet.

    Dreht man an diesem Punkt weiter, senkt sich der Dochtschlitten nicht mehr weiterhin, sondern der unterste

    Gewindegang der Gewindestange schabt einmal per Umdrehung mit einem Klacken über den ersten Gewindegang der Gewindebuchse.

    Die Mechanik soll so vor Beschädigung durch zu grobe Behandlung, sprich zu kräftiges nach links

    gegen den Anschlag drehen schützen, ist also quasi endlos nach links drehbar.

    Bei Rechtsdrehung des Dochtstellrades greift die Gewindestange dann wieder in die Gewindebuchse des Dochtschlittens

    und der Docht wird wieder nach oben befördert. Ob das Ganze nun eine Verbesserung darstellt ist Ansichtssache...


    Der Tank hatte, wie der Rest der Lampe ebenfalls, starke Patina, das Reinigen und Polieren ging aber zumindest beim Tank

    wesentlich schneller als beim anderen Tank meiner 20er-Lampe, die Patina war hier zum Glück weniger hartnäckig.

    Das mittig durch den Tank führende Luftrohr, über das der Schlauchdocht geführt wird habe ich von innen

    und aussen gründlich gereinigt und von aussen zusätzlich auch kräftig poliert, sodass der Docht beim Verstellen

    sehr geschmeidig über dem Luftrohr auf- und abgleitet, sich beim Verstellen nicht irgendwo durch einen ungewollten

    Reibungswiderstand verschiebt und das Petroleum zudem keine Kapillarkraft verliert.

    Die Brandscheibe lässt sich jetzt auch wieder kinderleicht entnehmen und wieder einsetzen, so soll es sein.


    Insgesamt musste die Lampe auch gerichtet werden, denn das grosse Zentral-Luftzug-Rohr sass nicht mehr mittig im Brenner,

    sondern leicht schräg, sodass der Docht quasi zwischen der Dochtführungshülse des Brenners und dem mittigen Zentral-Luftzug-Rohr einseitig gequetscht war.

    Dazu habe ich vorsichtig aber mit bewusstem Druck das Rohr in ganz kleinen Schritten wieder in die richtige Richtung gezogen.

    Auch der Brenner selber sass leicht schief, da hat sich wohl bei irgendwelchem grobem Unfug vom Vorbesitzer

    das grosse Gewinde im Tank samt Brenner an einer Stelle etwas angesenkt. Habe ich auch vorsichtig an einer Seite schrittweise wieder hochgezogen.

    Einer der drei Messing-Standfüsse des Tanks war in einer Delle eingedrückt, der dritte fehlte vollständig.

    Den zu kurzen Standfuss habe ich mit Epoxidharz verlängert, den fehlenden mit Epoxidharz neu angegossen und in Form gefeilt.

    Dazu habe ich Pattex Stabilit verwendet, ein sehr gutes Epodixharz, dass man nach dem Aushärten gut feilen, bohren und sägen kann.

    Anschliessend habe ich die Füsschen mit goldener Revell-Farbe überpinselt, sieht jetzt wieder ziemlich original aus.



    ...weiter geht´s im nächsten Post ;-)

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  • Bei den Richtarbeiten am Zentral-Luftzug-Rohr, am Brennergewinde sowie auch an den Füssen des Tanks

    beeinflusst jede Änderung an einer dieser drei Baugruppen automatisch immer die Maße der beiden anderen Baugruppen mit,

    da muss man also in kleinen Schritten in die richtige Richtung hin arbeiten und zwischendurch immer wieder mit dem Auge

    sowie natürlich auch mit der Wasserwaage den Stand der Dinge kontrollieren, bis alles passt, auch mit aufgesetztem Glaszylinder.


    Wie bei allen meinen Messingtanks habe ich den Tank nach mechanischer Reinigung von innen wieder

    mit ein paar Schichten Motodix-1k-Tankversiegelung versiegelt.

    Selbstverständlich erst nach den vorherigen, abgeschlossenen Richtarbeiten.


    Diese Lampe hat im Vergleich zu der etwas kleineren, 20-linigen Variante folgende Unterschiede:


    - insgesamt natürlich grössere Abmessungen sowie einen grösseren, 30-linigen Docht

    - eine grössere Brandscheibe von leicht abweichender Konstruktion

    - mehr Tankvolumen, etwas mehr Helligkeit, wesentlich mehr Wärme und im Gegenzug natürlich auch einen noch höheren Petroleumverbrauch

    - eine endlos nach links drehbare Anschlagsmechanik bei vollständig per Dochtstellrad gegen den Uhrzeigersinn abwärts gedrehtem Dochtschlitten

    - ein anderes Design vom Dochtstellrad, geprägt in eine Messingkappe


    Hier die restlichen Restaurations- und Vorher-Nachher-Fotos der Lampe...


    ...der Brenner ohne Galerie und Brandscheibe:



    ...der Dochtschlitten:



    ...die Dochthebemechanik:



    ...die Dochthaltespange:



    ...der komplette Brenner (ohne Brandscheibe, da noch nicht auf dem Tank sitzend):



    ...die Brandscheibe:



    ...die Brandscheibe von oben:



    ...der Tank:



    ...die Lampe von oben:



    ...weiter geht´s im nächsten Post ;-)

  • ...die Lampe von vorne im Detail:



    ...die komplette Lampe ohne Glaszylinder:



    ...das Dochtstellrad:



    Der benötigte Glaszylinder in der korrekten Bauform für diese Lampe ist wieder ein Matador-Glaszylinder

    mit flachem Bauch, diesmal natürlich ein recht grosser 30-liniger Glaszylinder.

    Ein grosses DANKESCHÖN an Markus ("Markes") für den Glaszylinder :-)

    Dieser Bauch sitzt im Vergleich zu einem normalen, dickbauchigen Matador-Glas auch ein gutes Stück weiter oben.

    Hier ein Vergleichsfoto (allerdings mit 20-linigen Glaszylindern), links der "normale", öfter zu sehende, dickbauchige,

    20-linige Matador-Glaszylinder, rechts daneben der flachbauchige, 20-linige Matador-Glaszylinder, bei dem der Bauch zudem auch weiter oben sitzt:



    ...die komplette, betriebsbereite Lampe mit Glaszylinder:



    Nach einigen kleinen Korrekturen am Docht mit meiner kleinen, scharfen Nagelschere

    habe ich ein sehr gleichmässiges, schönes Flammenbild bekommen - wirklich sehr schön :-)


    Glaszylinder kurz anheizen:



    Flamme auf halber Höhe:



    Flamme auf voller Höhe / Betriebszustand:



    Die Lampe aus ca. einem Meter Entfernung, macht sehr schön hell und wohlig warm:



    Die Lampe ist durstig, aber sie macht eine mächtige Flammentulpe, gut hell und enorm warm.

    Definitiv keine Lampe für heisse Sommerabende!


    ...und die tolle Mechanik - klasse!


    Hier meine beiden Veritas-Lampen nebeneinander, links 20-linig, rechts 30-linig:



    Hier geht´s zur Restauration der 20-linigen Veritas-Lampe:


    Lampe Veritas, 20''' (50 Candle Power) von Schwintzer & Gräff/Berlin (Petroleum-Tischlampe bzw. als Hängelampe mit Lyra erweiterbar)


    Ich hoffe Euch haben der Restaurationsbericht sowie die Lampe(n) gefallen - bis zum nächsten Mal ;-)



    MfG

    Magnus

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  • Ein sehr schöner Bericht, und ein wie immer perfektes Ergebnis! Das motiviert mich, endlich meine 30-linige Veritas-Lampe anzugehen, die schon seit Monaten darauf wartet.

    -------------------------------------------

    Grüße aus dem Ruhrgebiet

    Carsten

  • Toll restauriert Magnus!

    Kannst du vielleicht noch durchgeben wieviel ml/Liter der Tank faßt, und wie lange die Lampe damit bei halber Tulpenhöhe leuchtet?

    Wäre interessant zur 20er.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

    Einmal editiert, zuletzt von Rolf G. (✝) ()

  • Hallo,

    ich Danke Euch :prost:


    Schätze mal 2 - 2,5 Liter gehen da hinein, habe leider keinen grossen Messbecher und die Lampe ist gerade halb voll...


    Aber ich kann den Tank gerne mal komplett füllen und Dir dann sagen,

    wie viele Stunden die Lampe dann bei halber Flamme mit einer halben Tankfüllung gelaufen ist,

    dann kannst Du es abschätzen ;-)



    MfG

    Magnus

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  • Hallo zusammen,

    hier ist meine neueste Lampe, dieses Mal zur Abwechslung mal etwas anderes als gewohnt,

    zwar eine schöne Petroleum-Dochtlampe, allerdings mit Glühstrumpf :-)


    Eugeos Glühlicht, 15''' von Ehrich & Graetz/Berlin (Petroleum-Glühlicht)


    Den Eugeos-Brenner, den passenden 71mm breiten, alten, ungebrauchten Fransendocht sowie den Glaszylinder

    habe ich zum sehr fairen Preis von "Markes" hier aus dem Forum gekauft - vielen Dank nochmal :-)


    Aufgrund ein paar kleinerer Mängel am Brenner, wie einem abgebrochenen, von einem früheren Besitzer schlecht angelöteten Galeriezacken

    sowie einem irreparabel beschädigten Dochtschlitten - er war recht verbogen und es fehlten ein paar Zacken an den Dochtkrallen -

    habe ich den Brenner ergünstigt bekommen. Einen gut erhaltenen, intakten Ersatz-Dochtschlitten habe ich zur Reparatur mit dazu bekommen.

    Den Messing-Tank habe ich vor längerem mal günstig bei eBay-Kleinanzeigen gekauft.

    Passt alles hervorragend zusammen...


    Vor einer Weile habe ich meine allererste Dochtlampe mit Glühstrumpf - ein Hugo Schneider HS N°2 Spiritus-Glühlicht - restauriert

    und mich auch intensiv mit dem Thema Glühstrumpf befassen müssen, denn man muss sich da mit dem Anfertigen eines passenden "Upright-",

    also eines stehenden Glühstrumpfes behelfen, denn es werden - bis auf den Aladdin Loxon-Mantel - schon lange keine neuen

    Upright-Glühstrümpfe mehr hergestellt und alte Originale sind dementsprechend teure Sammlerobjekte.

    Zudem sind alte Glühstrümpfe thoriumhaltig und somit nicht ganz risikofrei in der Handhabung.

    Meine erste Glühstrumpf-Dochtlampe werde ich auch hier im Thread noch nachträglich vorstellen,

    wenn ich den Workshop zum Thema "Glühstrumpf selber anfertigen" fertig habe,

    dann könnt Ihr gleich beides zusammengehörig und ohne Unterbrechung durchlesen und anschauen.

    Ich kann wirklich sagen, dass das Thema Glühstrumpf eine grosse Faszination bei mir ausgelöst hat,

    ähnlich dem Erlebnis, wenn man seinen ersten Brandscheiben-Brenner restauriert hat und in Betrieb nimmt.

    Das sind schon wirklich grosse, beeindruckende "Wow-Momente" :-)

    Ich bin auch froh, dass ich jetzt soweit mit meinen Experimenten erstmal durch bin, denn das war kein einfacher Weg

    einen guten Upright-Glühstrumpf anzufertigen, wenn man den Anspruch an eine wirklich vernünftige Form hat.

    Aber das werdet Ihr später dann noch alles sehen...


    ...zurück zum Eugeos Glühlicht:


    Warum habe ich mich für dieses Modell entschieden?


    Eine gute Frage, hauptsächlich lag es daran, dass ich persönlich die Aladdin-Petroleum-Glühlicht-Lampen nicht sonderlich attraktiv finde,

    ein paar ältere Aladdin-Modelle sind ganz ok aber es reisst mich jetzt nicht wirklich vom Hocker.

    Sie sind optisch extrem schlicht gehalten, geradezu funktional und mir fehlt ein wenig die Liebe zum Detail und das ist ja auch ok,

    es kann ja schliesslich nicht jeder denselben Geschmack haben...


    Ich hatte die Auswahl zwischen zwei Modellen von Hugo Schneider,

    zwei Modellen von Ehrich & Graetz, einem Modell von Jacob Hirschhorn/Aida sowie einem amerikanischen Fellboelin-Modell.

    Ich entschied mich diesmal für Ehrich & Graetz, um nicht immer alles von Hugo Schneider zu besitzen

    und da mir dieses Modell vom Design her besonders gut gefiel.


    Was musste getan werden?


    Als erstes habe ich den defekten Dochtschlitten ausgelötet, die Zahnstange entnommen,

    die untere Sockelplatte mit den beiden Docht-Halteklammern aus dem defekten Dochtschlitten ausgelötet,

    dann die Zahnstange, den Ersatz-Dochtschlitten sowie die Sockelplatte gereinigt und poliert.

    Danach habe ich mich erstmal dem Brenner, der Brandscheibe sowie der 2-teiligen Galerie gewidmet

    und dementsprechend gereinigt, poliert und gelötet.

    Die Galerie und die Brandscheibe habe ich mit Zitronensäure vorbehandelt,

    den Brenner habe ich nur in Handarbeit gereinigt und poliert.

    Die Mittelchen der Wahl sind wie immer Zitronensäure, feine Stahlwolle sowie Autosol für die Endpolitur.



    Am Brennersockel direkt unter dem Schriftzug "GLÜHLICHT" musste noch ein sehr kleiner Spannungsriss verlötet werden (rechtes Doppelbild):


     


    Die Messing-Hülse, in der die Achse des Dochtstellrades geführt wird war locker und musste ebenfalls wieder dezent angelötet werden.

    Den Lötzinnüberschuss solcher Lötstellen entferne ich immer mit einem Skalpell, indem ich die dickere Lötzinnschicht mit der Klinge

    sehr vorsichtig wegschneide und die dann nur noch dünne Restschicht mit der vertikal gehaltenen Skalpellklinge sanft wegschabe.

    Anschliessend poliere ich die Lötstelle kräftig mit Stahlwolle und es schaut dann wieder sehr ansehnlich aus.

    Das Lot wird mit der Zeit dann ja auch noch bleistiftgrau und dann fällt es noch weniger auf...



    Jetzt habe ich die Sockelplatte in den Ersatz-Dochtschlitten eingelötet, die Zahnstange von oben in den Brenner eingesetzt,

    den Dochtschlitten von unten eingesetzt und die Zahnstange wieder an der Unterseite der Sockelplatte verlötet.

    Vorher habe ich natürlich die Dochthaltekrallen gleichmässig ausgerichtet und einen Probelauf mit dem Docht gemacht,

    um die korrekte, gleichmässige Funktion zu gewährleisten - alles wieder bestens.


     


    Danach habe ich die Schrift des Dochtstellrades mit goldener Revell-Farbe (Nummer 94) neu ausgelegt.

    Hier der fertige Brenner ohne Galerie:



    Die abgebrochene Galeriezacke habe ich beidseitig neu weich verlötet, innen habe ich zur Stabilität

    - natürlich ohne dem Glas im Weg zu stehen - etwas mehr Lötzinn stehen lassen, von aussen habe ich die Lötstelle mit Stahlwolle kräftig glattpoliert.

    Diese Zacke liegt nicht direkt im Sichtfeld, sieht zwar wieder recht dezent aus aber man muss so

    zum Glück nicht ständig den leichten Silberschleier sehen.



    Beim Montieren des oberen Teiles der Galerie auf den unteren Teil der Galerie (arretierbare Bajonett-Mechanik)

    bei eingeschraubtem Brenner fiel mir auf, dass sich der obere Teil der Galerie etwas schwergängig arretieren liess,

    die beiden einzelnen Galerieteile ohne den Brenner sich aber butterweich ineinander arretieren liessen.

    Also musste etwas am oberen Galerieteil nicht in Ordnung sein...

    ...und tatsächlich, im oberen Galerieteil sieht man von unten hineingeschaut eine einem Kronkorken

    ähnliche Messingscheibe, die der Luftzuführung des Blaubrenners dient und die nicht ganz arretiert war.

    Sie sass leicht schräg und deshalb liess sich der obere Teil der Galerie nur etwas schwergängig arretieren,

    da die Messingscheibe somit oben an der äusseren Dochthülse des Brenners ein wenig geschabt hatte.

    Die optimale Luftzuführung und ein möglichst hohes, gleichmässiges Flammenbild ist so natürlich nicht gewährleistet,

    also überprüft auf jeden Fall, ob diese Scheibe bei Eurem Brenner auch richtig sitzt.

    Die Messingscheibe (auf dem Bild links grün markiert) lässt sich nach oben in Richtung Glaszylinder drücken.

    Sie rastet dann mit einem "Klack" aus der Befestigung aus und lässt sich dann ringsherum drehen.

    Wahrscheinlich wurde dies aus Fertigungsgründen so umgesetzt.

    Arretiert wird die Messingscheibe in fünf Rastkerben (auf dem Bild rechts eingekreist),

    indem man die Scheibe nach unten in Richtung Tank zieht.

    Vier der Rastkerben haben einen gleichmässigen Abstand zueinander aber zwei der Rastkerben

    sitzen deutlich sichtbar näher beieinander, da müsst Ihr also unbedingt drauf achten,

    dass diese Stanzungen alle korrekt übereinander stehen bevor Ihr die Messingscheibe durch herabziehen wieder arretiert!



    Hier die weiteren Restauratiosfotos des fast fertigen Brenners:



    ...weiter geht´s im nächsten Post ;-)

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  •  


    Zum Schluss habe ich noch den fehlenden Glühstrumpfhaltebügel nachgebaut.


    Dazu habe ich von "Markes" ein Foto des Originals auf Karopapier (5mm-Kästchenraster) bekommen

    - eine super Idee, um per Bild Maße zu vermitteln!


    Ich habe dazu 0,8mm starken Kanthaldraht genommen, den ich zu einem doppelten Drahtstrang vertwistet habe.

    So komme ich "pi mal Daumen" dem Durchmesser des Originaldrahtes von 1,7mm sehr Nahe.

    Wichtig ist auf jeden Fall dass der Draht hitzefest genug ist und bei Kanthaldraht in dieser Stärke ist das auf jeden Fall gewährleistet.



    Hier nun der komplett fertige Brenner:



    Und hier das Dochtstellrad mit dem sehr bekannten, schönen Logo:



    Auch die Riffelung des Dochtstellrades ist schräg ausgeführt, optisch mal was ganz neues, erfrischendes.


    Hier der Messing-Tank, passt von der Grösse, vom Fassungsvermögen sowie von der Optik her wirklich gut zum Brenner:



    Und hier die nun fertige Lampe:


     


    Wie Ihr seht habe ich einen sündhaft teuren Aladdin "Loxon-Glühstrumpf" (Typ R150) montiert,

    damit läuft die Lampe auch wunderbar, kann man also prinzipiell erstmal so machen.

    Das soll aber für mich keine Dauerlösung sein, denn von so teuren Glühstrümpfen möchte ich zukünftig wirklich ungern abhängig sein.

    Und für über 20 Euro sollte so ein Glühstrumpf dann eigentlich auch makellos gefertigt sein,

    das ist aber nicht der Fall, denn wie man sehen kann sitzt eine Seite des Glühstrumpfes

    ca. 5mm tiefer und der wurde vom Hersteller dann einfach so mit dem blauen Tauchlack versiegelt und verkauft.

    Da werde ich also zukünftig auf jeden Fall nochmal einige Zeit am tüfteln sein,

    bis ich dann einen gut funktionierenden Glühstrumpf angefertigt habe.

    Musste ich bei meinem HS N°2 von Hugo Schneider (Spiritus-Glühlicht) - wie oben bereits erwähnt - auch schon machen,

    da habe ich also schon einige Vorkenntnisse sammeln können und ich weiss somit schon, wie ich zum Ziel kommen kann.

    Da es heutzutage allerdings fast nur noch Glühstrumpfmaterial mit eher engmaschigerem Geflecht für Drucklampen gibt,

    muss ich wahrscheinlich die Öffnung des Glühstrumpfes wesentlich grösser anfertigen,

    damit die Flamme nicht überfettet und russend durchschlägt.

    Die Maße des originalen Glühstrumpfes kann man einer Liste bei Stuga-Cabana entnehmen.

    Das wird dann mein Startversuch sein, die Öffnung oben werde ich dann erstmal wie beim Aladdin-Glühstrumpf wählen

    und schauen, ob die Flamme überfettet - wo ich von ausgehe - und dann wird schrittweise erweitert und optimiert...


    Hier das Flammenbild des Eugeos-Blaubrenners ohne Glühstrumpf:



    Schön gleichmässig und hoch...


    ...weiter geht´s im nächsten Post ;-)

    Meine Galerie

    Grünspan, schwarze Finger, heisses Lötzinn :hail:

    (Früher Pyromane, heute brennt und glüht alles mit Verstand...)

  • Und hier die Lampe im Betrieb, macht wirklich ganz ordentlich hell:



    Und hier noch ein Detailfoto des Glühstrumpfes im Betrieb:



    Ich bin sehr glücklich mit der Lampe, alles passt super zusammen

    und ich habe wieder ein sehr schönes Stück Technik-Geschichte hier bei mir in Betrieb...


    Bis zum nächsten Mal, wenn ich dann das "Kriegslicht" HS N°2 von Hugo Schneider

    sowie den dazugehörigen Socken-Workshop vorstelle ;-)



    MfG

    Magnus

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