Düsenöffnung Schaffnerkarbidlampe

  • Hallo liebe Forenser,

    ich bin bei der Recherche nach Informationen zu einem Dachbodenfund auf euer Forum gestoßen und nun ein wenig für meine Lampe entflammt. Es handelt sich um eine Schaffnerkarbidlaterne, Baujahr 1951, Osnabrücker Metallwerke Kampschulte. Ich habe zunächst alles einmal alles auseinandergenommen und grob gereinigt. Die Regulierspindel war komplett fest, konnte aber nach einer längeren Ballistol- Kur unfallfrei gelöst werden. Ich habe hier schon den interessanten Beitrag zum Thema "Inbetriebnahme und Wartung von Karbidlaternen" gelesen, habe aber als Karbidlaie zunächst noch zwei Fragen: Die Funktion der im weißen Rahmen markierten Kette ist mir nicht klar. Die habe ich zusammen mit der kleinen Kette für die Verschlusssicherung aus dem Wassertank geschüttelt. Habt ihr eine Idee? Weitaus wichtiger erscheint mir der Durchmesser der Specksteindüse. Die ist wirklich winzig, mit einer normalen Stecknadel wäre da kein Durchkommen. Die Öffnung liegt aber frei und ist nicht verschmockt. Habe ich im Bild nicht besser zeigen können, sorry. Ansonsten scheint alles soweit o.k. zu sein, Dichtringe sind gut, Wassertank und Reaktor haben keine sichtbaren Schäden. Meint ihr, ich könnte unter diesen Voraussetzungen einen Start wagen?

    Beste Grüße von der Ostsee,

    Andreas




  • wilkommen im forum. Die Kette gehört an den Deckel vom Wasserbehälter. Ich würde einen Start Wagen, sollte sich die Lampe außerhalb der Düse entzünden lassen passt das nicht. Sofort aufblasen und draußen aus reagieren lassen. Acetylen ist auf jeden Fall gefährlich

  • Willkommen.

    Wie der Tommy schon schrieb, sieht auch für mich alles gut aus, und ein erster Brennversuch sollte gelingen.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Danke für Eure schnellen Antworten. Der Deckel vom Wasserbehälter hängt schon fest an einer Kette im Behälter, irgendwie ist das Teil über. Das ist für die sichere Funktion aber ja auch nicht entscheidend- vielleicht hat es irgendwer mit reingelegt.

    Mir war dieser Düsendurchmesser wichtiger- das Gerät soll mir ja nach Möglichkeit nicht um die Ohren fliegen. Hier im Forum gibtes ja sehr detaillierte Beschreibungen über die Vorgehensweise beim Betrieb. Ich wollte die Lampe auch ausschließlich draussen nutzen und nur dezent aufhübschen, die Jahre darf man ihr gerne ansehen und verbastelt ist - so weit ich das beurteilen kann- bislang nix. Die Asbestmatte unter der Haube sieht an den Rändern schon ziemlich bröselig aus, ein echtes Manko. Griffschutz brauche ich weniger- aber es wahrscheinlich übler, das ganze Zeug da rauszupröckeln. Habt ihr noch einen Tip für eine Karbid Bezugsquelle?


    Beste Grüße,

    Andreas

  • Alles klar, danke! Habe gerade mal den Wassertank poliert- aber hallo! Vielleicht wird doch noch mehr aufgebrezelt. Sieht ganz chic aus- so langsam komme ich auf den Geschmack. Nachdem ich echt vorsichtig und sorgsam vorgegangen bin, nun der Klassiker- mit einem Ohr am Telefon habe ich diese Filtergaze (sowieso noch absolut nutzlos, da es noch nix zum Filtern gibt) falsch eingelegt. Die hat sich nun beim Aufschrauben der Überwurfmutter hinter den Dichtring gezogen und denselben ziemlich ausgefranst. Schlecht für die Abdichtung an einer sensiblen Stelle. Da ärgere ich mich gerade ziemlich, weil ich den Ring beim Auseinanderbauen sehr vorsichtig aus der Überwurfmutter genommen habe, der passte top rein, saß richtig fest und sah noch richtig gut aus. Und schon nerven die Neulinge mit der nächsten Frage: Gibt es dafür eine passende Alternative ? Oder krame ich in der großen Dichtringschachtel?

  • Danke für den Tip! Ich habe heute mal eine neue - von den Maßen passende- Dichtung eingesetzt, ist allerdings ein O- Ring. Wohl eher suboptimal. Habe bei aufgeschraubter Düse mal von unten mittels eines kleinen Kompressors Druck auf das Ganze gegeben, da pfiff es schön sauber aus der Düsenspitze raus und an den Seiten war alles dicht.

    Beste Grüße, Andreas

  • Kurzes Update: Die O- Ring Variante hat mir nicht wirklich gefallen. Locheisen und Gummimatte waren fast schon bestellt, da habe ich noch eine Mail an das Eisenbahnlampen Ausbesserungswerk in Kredenbach geschrieben. Nach einem sehr netten Kontakt hat der Geschäftsführer Herr Trapp dann selbst zum Locheisen gegriffen und nun habe ich sauber passende Dichtringe. Fehlt nur noch die Karbidlieferung und dann kann es losgehen.

    Beste Grüße und schöne Osterfeiertage,

    Andreas

  • Und noch eine Frage: In dem schönen Video von Rolf ist ein Filter über der Öffnung zur Düse zu sehen.


    Bei mir dagegen läuft es filterlos...


    Habt ihr einen Tipp, was als Filtermaterial geeignet wäre?

    Sorry für die vielen Fragen, aber ohne Grund werden Teile ja meist nicht eingebaut;-)


    Beste Grüße, Andreas

  • Hallo,

    Es gab auch mal Filter aus einer Art Filz, icH glaube! Das waren Haare.

    Es geht sicher auch das Filterzeugs aus der Dunstabzugshaube.

    Soll ja nur verhindern, das da der Schlamm reinkommt.

    Lothar

  • Normaler Bastelfilz sollte doch auch gehen. Den gibt es in allen möglichen Dicken und Farben günstig im Bastelladen.

    Grüße, Manfred


    :user: Lux lucet in tenebris


    Nicht jedes Licht am Ende des Tunnels bedeutet einen Hoffnungsschimmer. Manchmal ist es auch ein entgegenkommender Zug (M.M. Ronner)

  • Und noch eine Frage: In dem schönen Video von Rolf ist ein Filter über der Öffnung zur Düse zu sehen.

    ...

    Sorry, ich habe gerade erst deinen Thread wahrgenommen.

    Ja, dünner Filz geht gut.

    Bei meiner Karbid - Hutlampe wurden original auch Filzscheiben beigelegt.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Prima- so mache ich das dann auch! Vielen Dank.


    Beste Grüße,

    Andreas


    Werde dann mal beizeiten berichten, wie alles gelaufen ist. Mal schauen, wann das Karbid geliefert wird...

    Einmal editiert, zuletzt von Starbuck ()

  • Kleines Update: Heute kam das Karbid und ein erster Brennversuch wurde gestartet. Alles soweit dicht, das Acetylen strömt munter durch die Düse. Auf Regulierschraube und Tank habe ich eine kleine Markierung angebracht, damit ich die hier empfohlene Tropfmenge bei vollem Tank gut einstellen kann. Habe jetzt erstmal gaaanz wenig Karbid genommen und auch an der Wassermenge nicht groß rumgedreht- war für den Anfang erstmal eine kleine Flamme...

  • So- heute mal ein bisschen mehr ausprobiert. Es funktioniert ganz wunderbar. Die Flamme ist weder zu klein noch zu groß und brennt schön gleichmäßig. Das Licht ist wirklich sehr hell- mit dem Smartphone habe ich es nicht sonderlich schön einfangen können- da wird nochmal die gute Kamera aus dem Schrank geholt. Allen geduldigen Helfern aus dem Forum einen herzlichen Dank von der Ostsee.

    Beste Grüße, Andreas

  • So, habe heute noch einen dünnen Filzkreis als Filter eingelegt. Top! Eine abschließende Frage zu dieser Laterne: Bei dem Hitzeschutz- Material in der Haube handelt es sich doch sicherlich um Asbest. Das Material ist am Rande schon ziemlich bröselig. Ich verwende die Lampe nur draussen, aufbewahrt wird sie im Haus. Was schlagt ihr vor? Nass machen und entfernen? An den Rändern "abdichten"? Oder einfach so lassen?

    Beste Grüße, Andreas

  • Hallo Andreas


    Ich hatte das Asbest meiner 2 Lampen feucht gemacht und die ausgebröselten Kanten vorsichtig abgeschnitten, damit keine losen Teile abfallen können.

    Ansonsten stehen sie im Sammel-Regal in der "Garage", die schon lange keine mehr ist ;).

    Sie sind zwar funktionsfähig, werden aber nicht betrieben, sodass ein Stauben mE extrem gering ist.


    Grüße Andreas

    Viele Grüße aus

    Sachsen-Anhalt

    Andreas