Petromax 2821 Restaurierung

  • Hallo zusammen,
    ich bin der neue im Forum und möchte mich kurz vorstellen! Höre auf den Namen Franz-Josef, bin 39 Jahre alt, wohne in Ennigerloh (nahe Sassenberg), wurde vor ca. 10Jahren mit dem Lampenvirus infiziert und besitze 11 Lampen neueren Baujahrs.


    Durch einen glücklichen Zufall konnte ich jedoch am letzten Wochenende meine erste Oldtimer Petromax erwerben! Es handelt sich um eine 2821 mit Stahltank. Die Lampe befindet sich optisch in einem relativ schlechten Zustand, scheint jedoch technisch fast vollständig erhalten. Bei Recherchen im Internet, wurde neben einigen Fotos lediglich das Baujahr der Lampe angegeben (ca. 1940). Offizielle Informationen über die Lampe scheint es nicht mehr wirklich zu geben. Selbstverständlich brenne ich darauf, die Lampe wieder in Stand zu setzen! Ich hoffe der eine oder andere besitzt eine 2821 und kann mir mit Fachwissen, Rat und vielleicht auch einigen Bildern zur Seite stehen.


    Nach dem Zerlegen der Lampe fiel sofort auf, das der Vergaser sich von den üblichen Petromaxvergasern unterscheidet. An dem Vergaserunterteil ist kein Ventil angelötet! Auch eine Ventilbetätigungsstange die normalerweise innerhalb des Vergaserunterteils ihren Dienst verrichtet ist nicht vorhanden.
    Eigentlich sieht alles original aus! Aber sicher bin ich mir nicht.


    Nach einer technischen Instandsetzung habe ich mir vorgenommen, die Oberflächen möglichst originalgetreu nachzuarbeiten bzw. wieder herzustellen. Auch hier hoffe ich auf Eure Mithilfe.

    Bei den Bedienelementen der Pumpe, dem Tragebügel und dem Innenmantel ist von der Ursprünglichen Oberflächenbehandlung nichts mehr übrig. Bei dem Haubenboden ließe sich vielleicht eine Verzinkung erahnen. Aber auch hier bin ich mir nicht sicher!



    Für Eure Hilfe bedanke ich mich schon mal im Voraus!
    Gruß Franz-Josef

  • moin franz-josef,


    erstmal herzlichen glühstrumpf und herzlich willkommen bei uns.
    deine lampe benötigt kein vergaserfußventil da sie keinen rapid, sondern eine vorheizschale hat. die lampe wird drucklos mit spiritusvorwärmung gestartet, nach 2-3min musst du druck aufpumpen und der strumpf sollte anfangen zu leuchten.
    lass doch den optischen zustand der lampe so wie er ist, denn nach über 60 jahren darf man doch falten haben, oder?

  • Hallo leo,
    vielen Dank für die Info mit dem Vergaserfußventil. Im Prinzip hast Du bezüglich des optischen Zustands recht. Leider ist jedoch an einigen Stelle überhaupt kein Oberflächenschutz mehr vorhanden und ich werde ihn wohl oder übel erneuern müssen.


    Tut doch nich Not, dat die Lampe weiter vor sich hin oxidieren tut!


    Natürlich würde ich dann gerne die im Original verwendeten Materialien benutzen.
    Leider sind an den Teile wie der Innenhaube und der Pumpe nicht mal mehr Reste der ursprünglichen Oberfläche erhalten.


    Ich hoffe jedoch das sich hier im Forum noch jemand findet der mir weiterhilft!!!


    Gruß Franz-Josef

  • Moin Franz-Josef,
    und ein herzliches Willkommen hier im Forum der "Erleuchteten" und "Abgekochten".


    Jou, da hat Leo recht, so eine Lampe kann man nur mit dem Sanftstart zum Laufen bekommen. Viel Erfolg bei der Restauration und anschließend viel Freude damit. Wir sind schon auf die "Nachher-Bilder" gespannt


    Und wenn's Unklarheiten gibt, immer ran an den PC und fragen, da hat bestimmt einer die richtige Antwort.


    Ach ja, nicht traurig sein wenn Du'se nicht wieder wie neu hinbekommst, solch einer Lampe darf man ruhig ansehen, dass sie ihre Jahre auf den Buckel hat.


    fröhliches Leuchten
    Jürgen

    "Die Zukunft sollte man nicht vorhersehen wollen, sondern möglich machen"
    Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944)

  • Moin moin
    Also ich würde beim Innenmantel auf Ofenlack / farbe zurückgreifen, die ist hitzebeständig... bei unserem Ofen auf jeden Fall der glüht zwischendurch mal ganz gerne... :respekt: :wiegeil:
    Gruß Sebastian

    Der nur nen bisschen Licht beim Fliegen haben möchte! ;)

  • Zitat

    Original von Schmetterling
    Moin moin
    Also ich würde beim Innenmantel auf Ofenlack / farbe zurückgreifen, die ist hitzebeständig... bei unserem Ofen auf jeden Fall der glüht zwischendurch mal ganz gerne... :respekt: :wiegeil:
    Gruß Sebastian


    Poch Poch... Ich bin der Neue :-)) Grad zur Türe rein :rauch:


    Ofenfarbe, hm. Wird nichts werden damit, bei der Wärme die das Teil im Betrieb abstrahlt. Der ursprüngliche Überzug ist / war aus Emaille, das ist das einzige Material das diese Hitze aushält. (Deshalb sind die neueren Lampen abgesehen von der Hartverchromung ja auch nackig) Emaille ist eine dünne Schicht aus, naja - mal Laienhaft ausgedrückt, pulverisiertem Glas, das im Brennofen bei weit über 1000°C auf das Stahlblech aufgeschmolzen wird. Und bruchempfindlich wie Glas nunma' is', springt da recht gern mal ein Eckchen ab wenn man wo gegen stößt. Leider kann man da nichts, aber auch gar nichts dranflicken... :traurig: Das einzige was bleibt: Lassen wie's is', oder aber im Netz einen Fachbetrieb ausfindig machen der das gute Stück neu emailliert


    Für die Messingteile kann ich nur Gundelputz empfehlen, auch im Netz zu finden. Man glaubt nicht was das Zeug kann bis man's nicht selbst gesehen hat. Nja, bleibt der Rost. Entweder mechanisch mit Drahtbürste und Schmirgelleinen oder ein übles Säurebad, letztere ist aber auf keinen Fall was für Laien. Aber auch da könnt ich im Fall des Falles helfen.


    Ansonsten: Viel Glück mit dem schönen Stück!


    Gruß, Christian

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für die Beiträge! Den Innenmantel zu emailieren wäre sicherlich die eleganteste Lösung, habe allerdings die Befürchtung das die Emailie zu dick aufträgt und sich nachher nicht mehr alles fügen lässt.
    Im Netz habe ich folgenden link gefunden:


    http://213.157.15.212/mopl/px/821/2821/px2821.htm


    Bei der hier dargestellten 2821 scheint der Innenmantel vernickelt zu sein.
    Bin bei der suche nach Gelavanisierungsbetrieben in unserer nähe nur auf einen Betrieb gestoßen der zwar nicht mehr vernickelt aber noch galvanisch verzinken kann. Habt ihr diesbezüglich schon mal Erfahrungen machen können?


    Schon mal vielen Dank für eine rege Beteiligung!


    PS. Habe schon mal einige Teile aufgearbeitet


    Gruß Franz-Josef

  • Moin moin
    Also Verzinken ist fragwürdig, denn wie schon oben angesprochen wird die Lampe ja recht heiß und ich weiß nur vom Feuerverzinken, daß beim Schweißen die Zinkschicht verbrennt und dann hin ist. Sicher ist das Schweißen wärmer als die Lampe aber trotzdem bedenkens wert. Würde mal nen Versuch mit ner Löla und ner Spax oder so starten, die sind ja bekanntlich galvanisch verzinkt, und da mal gucken und die Temperatur messen. Meines Erachtens sollte da der Zink dann auch weg sein.
    Zum Emaile: denke auch das die ein wenig dick aufträgt und gerade beim Innenmantel ist das ja eh Teilweise recht eng.
    Gruß Sebastian

    Der nur nen bisschen Licht beim Fliegen haben möchte! ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Schmetterling ()

  • Moin Franz-Josef,

    Zitat

    Original von FJK
    .....
    Bin bei der suche nach Gelavanisierungsbetrieben in unserer nähe nur auf einen Betrieb gestoßen der zwar nicht mehr vernickelt aber noch galvanisch verzinken kann. Habt ihr diesbezüglich schon mal Erfahrungen machen können?
    .....


    Die Zinkschicht verbrennt Dir dabei, nicht unbedingt beim ersten Funzen, aber nach und nach. Das beste Beispiel dafür ist auch der verzinkte Stützbügel, da verbrennt die Zinkschicht auch. Natürlich liegt er näher am Socken aber die Funze schmeißt auch noch einiges an Hitze aus dem Kamin ;)


    fröhliches Leuchten
    Jürgen

    "Die Zukunft sollte man nicht vorhersehen wollen, sondern möglich machen"
    Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944)

  • Hallo Franz-Josef
    Kann dir zwar nicht weiterhelfe, wollte aber trotzdem mal aus der Nachbarschaft (Telgte) grüßen. :welcome:
    Weil mir deratige probleme den Nerf rauben würden trau ich mich an Restaurierungen auch (noch) nicht heran. Binn aber trotzdem dem Petroleumkult verfallen :hail:
    Gruß Roland

    Hauptsache es brennt... :wiegeil: oder knallt ordentlich :explode:
    Und wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten :D

  • Moin zusamen!


    Zitat

    Original von Roland
    Kann dir zwar nicht weiterhelfe, wollte aber trotzdem mal aus der Nachbarschaft (Telgte) grüßen.


    Dann könntest Du ihm vielleicht doch weiterhelfen. In Telgte gibt es einen Galvanikbetrieb, der eigentlich vernickeln kann (können müsste...), wenn der Mitarbeiter oder der Chef, den man fragt, gerade gute Laune hat. Ich hatte mal für etwas anderes gefragt, und leider einen Tag mit schlechter Laune erwischt...


    Also, falls Du ein Telgter Eingeborener bist, frag' doch mal. (Orkotten, gegenüber von Lidl)


    Grüße aus Münster, Christian

  • Hallo zusammen,
    da bin ich aber hocherfreut das es noch mehr infizierte in der näheren Umgebung gibt (Gruß nach Telgte und Münster)! Aber nun zur 2821!!!
    Nach vielen Überlegungen bin ich Überzeugt das Nickel die einzig Wahre und für diese Zeit authentische Oberfläche darstellt.
    Nachdem ich mir einen Wolf gesucht und die Finger wund gewählt habe, bin ich heute an einem Galvanikbetrieb geraten, bei dem ich mit meinem Vorhaben nicht gleich auf Ablehnung gestoßen bin! :knuddel:
    Falls wir uns einig werden und die Geschäftsführung nichts dagegen hat, werde ich selbstverständlich die Adresse weitergeben!


    Bin natürlich weiterhin dankbar für alle Tips, Tricks und Adressen. (Bitte hiermit Roland und ch69 um weitere Infos!)


    Gruß Franz-Josef

    2 Mal editiert, zuletzt von FJK ()

  • Der Betrieb ist mir bekannt ! Ich weis nicht ob ich da als Telgter Ureinwohner Bonuspunkte habe. Ein Freund hatt mal nach Verchromen nachgefragt und das konnten od. wollten die nicht. Es kömmt wohl auf einen Versuch an, dazu müste man warscheinlich mit dem Teil unterm Arm mal hinn. Mit sicherheit müssen vorher alle Lack / Emailreste runter sein...

    Hauptsache es brennt... :wiegeil: oder knallt ordentlich :explode:
    Und wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten :D

  • Hallo Zusammen


    habe erst voriges WE in ner Oldtimerzeitung gelesen, dass dort mit Lacken mit sehr hohem Keramikanteil sogar Auspuffkrümmer dauerhaft
    lackiert werden


    Wenns interessiert bitte PN , ich schick Euch dann mal den Titel von der Zeitung


    Grüße


    Eugen J.keusen

    es grüßt freundlichst Euer Mod


    Eugen J.Keusen


    KEUSEN@KEUSEN.DE Das Leben ist zu kurz um sich zu ärgern, genieße jeden Tag.

  • Moin!


    Zitat

    Original von Roland
    Der Betrieb ist mir bekannt ! Ich weis nicht ob ich da als Telgter Ureinwohner Bonuspunkte habe. Ein Freund hatt mal nach Verchromen nachgefragt und das konnten od. wollten die nicht. Es kömmt wohl auf einen Versuch an, dazu müste man warscheinlich mit dem Teil unterm Arm mal hinn. Mit sicherheit müssen vorher alle Lack / Emailreste runter sein...


    Naja, ich hatte da mal angerufen, und nach dem Neuvernickeln eines Aladdin-Tanks gefragt. Der Mensch, den ich da an der Stippe hatte, sagte das sei in Ordnung, wenn der Tank anständig gereinigt sei. Ist ja auch nachvollziehbar, sie wollen ihre Bäder schonen. Dann habe ich nach der Reinigung nochmal angerufen, um einen Termin zu machen, und bekam nichtmal den ersten Satz durchs Telefon, weil geschnautzt wurde, sowas machten sie nicht. Was soll ich davon halten?


    Wahrscheinlich hast Du recht, man geht am besten mit dem Teil unterm Arm hin; ich glaube, ein Metaller ist einfach begeistert, wenn er so etwas Schönes sieht, wie eine historische Lampe...


    Das mit dem Eingeborenen war ein Scherz, ich bin selber in Telgte geboren...


    Gruß, Christian

  • Moin Christian
    Vor dem Galvanisieren bleibt aber noch das Problem das Werkstück vorher zu reinigen. Die alte Emaile platzt zwar leicht ab ist aber sehr hart und spröde. Man müste es mit nem noch härteren Mittel abstrahlen und wer kann sowas ? Sie mit feinen schlägen selber entfernen geht warscheinlich nicht ohne feinste Dellen zu hinterlassen. Zum schleifen dürfte es zu hart sein...
    Für so eine Aufgabe muß man ne menge Zeit und ausdauer mitbringen und darf zudem die Kosten nicht zusammenrechnen. Ist halt ne persönliche entscheidung was einem ein Oldtimer wert ist...

    Hauptsache es brennt... :wiegeil: oder knallt ordentlich :explode:
    Und wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten :D

  • Tach zusammen (übersetzt: Moin auf Westfälisch :naughty:),
    wie Ihr wahrscheinlich schon bemerkt habt, komme ich im Moment leider nicht allzu häufig dazu das Forum zu besuchen. Dank Kyrill will erst mal das Brennholz eingesammelt werden :wiegeil:. Aber auch mit der 2821 geht es langsam aber stetig weiter. Habe den Innenmantel und die Pumpe heute persönlich zum vernickeln gebracht. Die Firma macht einen guten Eindruck und der junge Mann würde sich, laut seiner Aussage, über ähnliche Aufträge freuen! Vor einer Empfehlung möchte ich allerdings erst das Ergebnis und den endgültigen Preis abwarten. Sorge macht mir noch das Gestell. Scheinbar ist es ursprünglich erst nach der Oberflächenbehandlung Endmontiert worden d.h. Unter- und Obergestell sind/waren Emailliert und die Stützen waren vernickelt. Da die Bauteile vernietet sind, habe ich noch keine Idee wie so etwas dem Original entsprechend wiederherzustellen ist. :explode:. Na mal sehen! Glaube es ist besser erst mal alles zu lassen wie es ist (Zumindest bis mir etwas richtig gutes eingefallen ist).
    Gruss Franz-Josef

  • Hallo zusammen,


    langsam aber stetig geht es mit der Restauration voran. Gestern habe ich die neu vernickelten Bauteile zurückbekommen. Mit dem Ergebnis bin ich wirklich sehr zufrieden und auch der Preis war in Ordnung! Herr Robert Brautmeier hat explizit darauf hingewiesen, das der Unternehmenszweig speziell auf Restaurationen ausgerichtet ist und Arbeiten dieser Art gerne angenommen werden. Leider bin ich mir nicht sicher ob ich die Firma an dieser Stelle nennen darf. ABER!!! w(er’s) w(issen) w(ill) . metallstyling . de(utschland)
    Das nächste Problem „die Emaillierung“ wird mit Sicherheit schwieriger. Bin immer noch auf der Suche nach einer Lösung für die Instandsetzung des Trägergestells. Habe bislang leider vergeblich gehofft das schon jemand so etwas erfolgreich durchgeführt hat und einige gute Kniffe weiter geben kann! Bin für jede Anregung dankbar !!!
    Schon mal vielen Dank für Eure Mithilfe.


    Gruß Franz-Josef

  • Moin Franz-Josef,
    die Teile sehen wieder klasse aus, ich denke dass der Ansatz richtig ist, weiter so, freue mich schon auf die Bilder mit der leuchtenden Funze.


    fröhliches Leuchten
    Jürgen

    "Die Zukunft sollte man nicht vorhersehen wollen, sondern möglich machen"
    Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944)