umbau auf benzin

  • Heut hatte ich langweile und da kam mir wieder der Gedanke Benzin zu verleuchten da ich kein univergaser besitze musste ich mir mal selbst helfen. Ich also in meine löli werkstatt und hab mir einen alten Petrovergaser angeschaut und es kam mir der Gedanke wenn ich die Vergaserwendel auf einer Seite dicht hätte und die innere bohrung ein bischen vergrösser muss es doch Leuchten :zwille:Also Gedacht und getan löla anschmeissen Wendel aufheizen bis sie glüht ,dann eine Kneifzange und einmal bzw 2 mal Kräftig zugedrückt fast fertig,Dremmel in der Steckdose bohrer rein und die Durchführung ein bisschen weiter gedremmelt.Messingase in den vergaser,zusamenschrauben sprit rein Vorglühen mit Spiritus und sie leuchte seit ca 8h bei ca 1bar mit 350er bedüsung ohne Flackern oder pumpen :applaudit: :applaudit: bild kommt gleich nach

  • Ich weiß bis heute nicht, worin eigentlich das Problem liegen soll, in einer normalen Petroleum-Petromax, auch ohne Änderung, Benzin zu verleuchten. Andersherum habe ich auch schon mehrfach meine Schweizerinnen, ohne Probleme, mit Petroleum betrieben.


    Ich hatte, nachdem ich vor gut 10 Jahren meine erste, und auch lange Zeit einzige, Petromax bekommen hatte, mehrfach Kontakt mit der Fa. Heinze in Wuppertal. Damals wurde mir gesagt, dass die Lampe auch mit Benzin betrieben werden könne. Da ich zu dieser Zeit noch auf dem Balkon einer Etagenwohnung rumgezündelt habe, war mir Benzin allerdings zu gefährlich.


    Da ich inzwischen einen originalen 500er Petromax-Benzinvergaser und auch mehrere Schweizerinnen besitze, hat sich auch nicht mehr die Notwendigkeit ergeben, es mit dem normalen Vergaser zu probieren. Aber ich wüsste doch einmal gerne, warum das nicht funktionieren sollte. Ich könnte mir evtl. vorstellen, dass sich das Benzin durch die höhere Temperatur in der Wendel, z.B. durch einen Crackprozess, schon vor der Verbrennung in seine Bestandteile zerlegt und dann nicht mehr so gut verbrannt wird. ?(


    Gruß


    Stefan

  • Hallo,


    Also die mir bekannte, gängige Theorie ist jene, wonach bei Benzinbetrieb der Druck in der Wendel zu stark wird und dabei dann die Lötstellen Vergaser - Wendel aufgehen könnten - soweit die Theorie.


    Dieser steht allerdings entgegen, das es Stories gibt, wonach Leute schon Azeton (!) in ihren Maxen verleuchtet haben sollen und auch nichts passiert sei.


    Zum Thema "Druck im Vergaser" hatten wir mal eine längliche Diskussion, konnten aber nicht abschließend klären, ob der Druck bedeutend über dem im Tank liegt (und ein solcher wäre nötig, um den Vergaser zu "sprengen" - mit 3 Bar kriegt man keine Vergaserlötstelle auf, außerdem wäre der Druck dann bei Petrobetrieb ja auch so hoch) oder nicht.


    Fakt ist, das die Wendel im Petrobetrieb über 620°C erreicht (selbst nachgemessen). Die Frage wäre nun, ob bei dieser Temperatur mit dem Benzin irgendwas passiert, ob es sich z.B. durch Crackprozesse in seine Bestandteile bzw. kleinere Kohlenwasserstoffe zerlegt. In diesem Fall könnte der Druck in der Wendel explosionsartig ansteigen, und dann könnte es diese wohl schon zerlegen.


    Das beim Benzinbetrieb der Tankdruck durch Erwärmen desselben stärker steigt als bei Petro, ist zwar so, dürfte aber kein Problem sein, schließlich sind die Benzinversionen mit denselben Tanks ausgerüstet wie die Petro-Versionen. Lediglich der Betrieb mit noch leichter siedenden Stoffen wie Benzin (z.B. Azeton) dürfte auf Dauer den Tankdruck zu stark ansteigen lassen - mit einem Prallblech drin kann das aber schon wieder anderst aussehen.


    Wer wagt es mal und tankt seine BW-Maxe mit Benzin und läßt sie im Steinbruch mal den Tank leermachen ? :explode: :respekt:


    Gruß,
    Frank

    --
    Mehr Licht! (Goethe)

  • Zitat

    Wer wagt es mal und tankt seine BW-Maxe mit Benzin und läßt sie im Steinbruch mal den Tank leermachen ? :explode::respekt:


    Ich habe dieses Experiment gerade gestern mit einer Sea Anchor gewagt (im Wohnzimmer :explode:):
    Benzin rein, 1/2 Schale mit Spiritus vorgeheizt und dann gepumpt. Das Ding lief einwandfrei, ohne Müffeln, ohne Flammen, gleißend hell und ohne Probleme. Ich habe den gesamten Tank an einem Stück "leergefahren". Nach ca. 8 Stunden war die Chinamaxe aus.


    Es scheint also alles halb so Schlimm zu sein, wenn ALLES gut dicht ist.
    Winzige Lecks machen an sich nichts: Der Druck würde entweichen, vielleicht würde es ein Flämmchen geben. Aber bei kleinen Öffnungen wie es bei fehlerhaften Dichtungen/Schrauben der Fall ist kann an sich NICHTS in den Tank zurückschlagen. So habe ich gestern Abend auch die Gase an der nur ganz leicht geöffneten Entlüftungsschraube gefahrlos anzünden können.
    Prinzip Grubenlampe eben (trotzdem keine Aufforderung zum Nachmachen). :juggle:



    Ich denke ich werde demnächst mal größere Mengen an Sprit verheizen und schauen wie sich die Lampe so schlägt. :bang:




    Cheers

  • Also, der Druck ist im gesamten System vom Tank bis zur Düse immer gleich, da die Verbindung zum Tank offen ist. Lediglich die Strömungsgeschwindigkeiten ändern sich.

  • moin


    wie ich schon häufiger hier schrieb, ich habe eine bw geniol in der not auch mal mit normal sprit betrieben ohne probl.


    meiner meinung nach ist der wendel beim petro betrieb sinvoll damit der treibstoff richtig vorgewärmt wird, bei benzin ist er einfach überflüssig.


    ob und wie sich in wendelvergasern das benzin dann schon "zu weit" erwärmt weiß ich nicht auch nicht ob es ungünstig für den vergaser sein mag vieleicht setzt er sich auch nur schneller mit rückständen zu.


    es gab hier mal ein mitglied was seine chinesinnen nur mit tankensprit betrieben hat und das seit jahren.


    meine erfahrungen besagen auch das benzinlampen nicht so heiß werden wie petrolampen, schaut euch mal die hauben einer benziner und einer petro maxe an welche stärker verfärbt ist.

    Geht der Stom dir einmal aus Petromax bringt Licht ins Haus.

  • Hallo,


    Zitat

    Original von gonzo
    meine erfahrungen besagen auch das benzinlampen nicht so heiß werden wie petrolampen, schaut euch mal die hauben einer benziner und einer petro maxe an welche stärker verfärbt ist.


    Hmm, also bei mir sind die Hauben der Schweizerinnen und der BW-Maxen (Petro) nahezu gleich verfärbt - bzw. waren es, bevor ich die BW-Haube hartlöten mußte, weil sie abfiel. ;)


    Auch Messungen zeigen nahezu dieselbe Temperatur, irgendwas um die >400°C. An Sylvester haben wir Kracher durch aufdrücken auf die Haube gestartet, kam auch cool. :naughty:


    Aber nochmal zu den Vergasertypen, ich meine, irgendeinen Grund muß es ja haben, das man jahrelang beide Vergaser produziert hat, weil wenn der Wendelvergaser problem- und gefahrlos auch mit Benzin funktionieren würde, warum hat Heinze oder Petromax dann den geraden Vergaser überhaupt noch hergestellt ? Warum hat man damals für die BW tausende von Geradvergasern produziert, wenn die mit Wendel es auch getan hätten ?


    Vielleicht liegt das Problem auch darin, das man einen Wendelvergaser schlechter reinigen kann, weil wenn die Wendel mal "zu" ist, dann hat der Privatmann wohl wenig Chancen, die je wieder freizubekommen - U-Schallreiniger gabs damals ja noch gar nicht. Im Gegensatz dazu kriegt man den geraden Benzinvergaser wohl irgendwie immer frei, und wenn man mit der Bohrmaschine rangeht....
    Es könnte auch sein, das Benzin damals tendeziell zu mehr Verkokungen neigte als Petroleum, letzteres war vermutlich sauberer, da es ja auch in Dochtlampen zum Einsatz kam.


    Was steht denn in alten Katalogen, gab es die Lampen damals getrennt in der Benzin- oder Petroausführung ? Oder wird explizit erwähnt, das beide Brennstoffe verwendet werden können ? Ich meine im Zusammenhang mit HASAG sowas mal gelesen zu haben, das diese Lampen beides schluckten und der Hersteller das auch so propagierte.


    Gruß,
    Frank.

    --
    Mehr Licht! (Goethe)

  • Moin Gregor,
    ich finde Deinen Beitrag aüßerst interessant. Und wenn Du aber noch den Montagevorteil des Universalvergasers haben möchtest kannst Du ansonsten die Wendel an den Klemmstellen abschneiden und mit Hartlot verschließen.



    Zitat

    Original von gregor
    .....
    Also Gedacht und getan löla anschmeissen Wendel aufheizen bis sie glüht ,dann eine Kneifzange und einmal bzw 2 mal Kräftig zugedrückt fast fertig,Dremmel in der Steckdose bohrer rein und die Durchführung ein bisschen weiter gedremmelt......


    nach meiner Erfahrung reicht es bereits, wenn die Durchführung aufgebohrt wird, ein solcher Vergaser konnte bei mir das Petro nicht mehr korrekt vorheizen und es kam flüssig aus der Düse.


    fröhliches Leuchten
    Jürgen

    "Die Zukunft sollte man nicht vorhersehen wollen, sondern möglich machen"
    Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944)

  • Guten Abend, Jungs!
    Ich habe heute die Story mit dem Benzin im Wendelvergaser gelesen. Und es aus Langeweile auch gleich ausprobiert. Läuft alles ohne Probleme. Die Lampe skam nach einem Warmstart beim 3. Pumpenhub und läßt sich hevorragend über den Druck in der Helligkeit regeln. Und ich habe auf Reisen immer Petroleum mitgeschleppt. Da hätte ich ja auch den Sprit aus dem Motorradtank nehmen können, wie für meinen Kocher. Aber man lernt ja nie aus.
    Die Sache mit den geraden Vergasern ist die:
    Früher gab es bei der Bundeswehr viel mehr Fahrzeuge /Aggregate mit Vergasermotor.Auch die Schwingfeuerheizung für die Kabinen lief mit Benzin. Benzin war also überall zur Verfügung. Die Bundeswehr wollte also speziell diese Ausführung. Da Benzin leichter verdampft als Petro braucht man die Wendel nicht.In der Produktion sind die geraden Vergaser wahrscheinlich auch billiger. Die Bw und andere Organisationen(THW, DRK, Zivilschutz) haben Maxen sicher mehrere 10.000 Maxen geordert. Das summiert sich. Nach ein paar Unfällen stieg man dann auf Petro um. Die Unfälle sind aber nicht auf die Lampe sondern auf die Dummheit des Bedieners zurückzuführen.
    Soviel ich weiß hat außer der Bw und später den Schweizern niemand im großen Stil Benzin in der Lampe verleuchtet.
    Gruß
    Andy

  • moin andy


    die beschaffung für den zivilschutz ging auch erst in den 60'ern so richtig los evtl. schon ende der 50'er (habe noch ein essbesteck 57 LS gemarkt).
    aber die hatten damals eine eigene version auf petro beschaft und später die bw geniol in matt.


    hier ein foto einer 68'er ZB maxe auf petro.

  • Moin Gonzo,
    da hast Du aber ein wirklich schönes Teil ergattert. Dann noch der originale Transportkasten. :respekt:
    Wo bekommst Du nur immer so schöne Stücke her???
    Gruß Rolf

    Einmal editiert, zuletzt von Rolf ()