Was mir in den letzten Wochen aufgefallen ist

  • Hallo liebe Gemeinde,
    soviel bitte gleich vorab:
    Angesprochen sind hier die neuen und unerfahreneren Mitglieder. Die "Alten Hasen" brauchen nicht weiterlesen, die wissen das, was jetzt kommt, schon alles!
    Angesprochen und teils richtig breitgetreten wurden hier teils die doch relativ kurzen Leuchtzeiten der PX 500 oft unter dem Hinweis des ständigen Nachpumpens.
    Wenn ich ehrlich bin, das ist mir etwas aufgestossen und ich habe lange mit mir gerungen hierzu mal auch meinen "Senf" zu veröffentlichen.
    Meine alte Bundeswehr PX 500 hält problemlos mit einer Tankfüllung ihre 8 bis 9 Stunden Leuchtdauer mit einem Liter Grilli.
    Der Brennstoffverbrauch erhöht sich durch Überdruck und erhöhten Düsenquerschnitt.
    Ein Düsenverschleiss stellt sich erstrangig durch ständiges Dauernadeln/Zwangsnadeln ein.
    Ein rechtzeitiger Düsenwechsel ist bei regelmässigem Betrieb durchaus wirtschaftlich sinnvoll.
    Daher nur einmal ein Rechenbeispiel als Gedankenanstoss:
    Gehen wir von 8 Leuchtstunden pro Liter aus, dann hätten wir bei einem Verbrauch von 20 Liter Grilli, a´ 2 € eine Leuchtzeit von 160 Stunden und 40€ Brennstoffkosten.
    Gehe ich nunmehr von 7 Stunden Leuchtdauer pro Liter aus, dann benötige ich für die 160 Leuchtstunden 22,85 Liter.
    Das bedeutet Mehrausgaben von 5,70€. Dagegen stehen die Investitionen für eine neue Düse 3,69€ aus dem Shop unseres Forenherren.
    Bei teureren Brennstoffen wie Alkan oder preislich gleiche Ware wird die wirtschaftliche Schere noch deutlicher.
    Nach meinen Erfahrungen hält eine Vergaserdüse bei sparsamen Nadeleinsatz problemlos 500 bis 800 Betriebsstunden bis sie mal in die 7-Stunden-Markierung fällt.
    Auch nach einem Austausch ist eine solche Düse keineswegs "schrottreif". Sofern die Gewindegänge ok sind und nicht gnadenlos überdehnt, durch gefühlloses "Anknallen" unter Verwendung von Kessel- und Auspuffkit, kann sie jederzeit noch in einem Spiritusumbau weiterverwendet werden.
    Grüsse
    Helmut

  • Hallo Helmut


    Guch mal mit Lupe einige Nadeln an.


    Dann siehts du warum Düsen oftmals ganz schnell "verschlissen" wird.


    Ganz einfach tot genadelt, deswegen Nadel wird in produktion oben nicht schön abgerundet


    Mvg


    Flemming

  • Hallo Flemming,
    ich habe noch Nadeln in Händen gehalten, wo die Düsennadel in den Nadelträger eingelötet war und nicht nur verpresst, wie heute. Die Nadelspitze war hier entgratet.
    Bei den heutigen Nadeln wird diese Arbeit nicht mehr so ausgeführt. Der Nadelträger wird angebohrt, geglüht und abgeschreckt, die Nadel eingeführt und verpresst. Im gleichen Arbeitsvorgang wird der Draht abgeschnitten und fertig. Ist eben ein Massenprodukt, schnell und billig hergestellt! Ist der Glühvorgang nicht exakt oder stimmt der Druck beim Verpressen nicht, fällt die Nadel raus oder bleibt in der Düse stecken.
    Hier hilft nur eines, die Nadel auf feinem Naßschleifpapier abziehen.
    Insofern hast Du vollkommen Recht. Nicht sauber abgezogene Nadeln fördern den Düsenverschleiss. Unterstützt wird das Ganze dann noch durch die Abstellfunktion des Bodenventils über das Handrad (anstatt das Ventil einfach offenzulassen).
    Grüsse
    Helmut

  • Kann es sein,dass die Häufigkeit der Nadelei auch stark davon abhängt welchen Brennstoff ich verwende ?


    Habe bisher nur Paraffinöl verwendet und seit ich Ihre Anweisungen bezüglich des korrekten Startens der PX500 gelesen habe entsteht mir seit meiner letzten Lampenpflege auch kaum noch Ruß beim Anlassen.


    Zwar habe ich beim Neujahrswechsel-Einsatz der Lampe immer wieder mal "Genadelt" - nicht aber weil es notwendig gewesen wäre sondern weil ich wusste wozu das gut ist.


    Habe brav 2 Verschleißteilsets bestellt und habe vermutlich als Abundzu-User vermutlich länger Ruhe.


    Bin Paraffinfan.


    Vom Vorphysikum her weiss ich - Düsen verschleißen - Durch den Stoffdurchgang/Brennstoffdurchgang, also der normalen Verwendung ohnehin - aufgrund der physikalisch bedingten hohen Geschwindigkeiten und dem dadurch entstehenden "Abrieb".


    Die Nadel wird da ergo auch einen Einfluss haben - das wird also stimmen.


    Wollte unbedingt mal den Zustand des Restparaffins im Tank auf Rückflussspuren untersuchen - also wie stark er sich verfärbt hat - das erscheint mir der Nachteil vom offenen Vergaserventil zu sein beim Durckablassen.


    Sauberes Paraffin -> sauberer Tank


    Sauberes Paraffin -> offenes Vergaserventil -> Rückfluss beim Druckablassen -> Verbrennungsrückstände im Tank ?


    oder lieg ich da falsch


    Danke mal im Voraus :bounce:
    Grüße


    Matthias

  • Also ich bin da etwas verwirrt oder vlt. auch zu wenig gebildet und lasse mich daher gerne belehren, aber ...

    Zitat

    aufgrund der physikalisch bedingten hohen Geschwindigkeiten und dem dadurch entstehenden "Abrieb".

    Bei der geringen Menge und dem doch verhältnismäßig niedrigem Druck, wie soll da Materialabtrag in der Höhe stattfinden?


    Dann noch:

    Zitat

    Sauberes Paraffin -> offenes Vergaserventil -> Rückfluss beim Druckablassen -> Verbrennungsrückstände im Tank ?

    Verbrennung findet da im Vergaser keine statt. Der Sprit wird vergast und verläßt den Vergaser als Gas. Verbrennen tut das viel weiter weg, im Glühstrumpf. Zurück kommt da nichts von, beim Druckablassen bei offenem Vergaserfußventil (die einzig richtige Methode, die Lampe zu löschen).


    Vorstellen könnte ich mir allenfalls, daß da durch die Hitzeeinwirkung ein Crack-Prozess stattfindet, der dann als fester Kohelnwasserstoff an der Vergaserwandung anhaftet (=Verkokung). Möglicherweise gelangen da ab und an nicht anhaftende Rückstände in den Tank zurück, die dann eine Verfärbung verursachen.
    Falls das gehäuft bzw. massiv auftritt, schüttele ich den Tank ordentlich durch, gieße die Suppe ab und führe sie, über einen Kaffeefilter gefiltert, wieder zurück.


    Sehe ich da was falsch, dann berichtige man mich bitte.


    Ansosnten kann ich nur beipflichten, daß eine korrekt eingestellte und vorher entgratete Nadel, keinem erhöhten Verschleiß unterliegt, sofern auch wirklich nur genadelt wird, wenn es nötig erscheint.
    Wobei es schon darauf ankommt, welchen Brennstoff ich verwende und wie "sauber" der ist. Bei reinem Benzin muss selten genadelt werden, im Gegensatz zu reinem Paraffin ... bei Spiritus eigentlich nie.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • moin,
    wird es wieder sehr theoretisch ? :-))


    ja, düsen verschleissen durch das sie durchströmende medium.
    in diesem speziellen fall werden zusätzlich rußpartikel vom vergaserinneren
    durch die düse und damit verbunden an der wandund entlang gedrückt.


    wenn im vergaserinneren keine verkokung stattfinden würde, bräuchte
    man nicht zu nadeln.


    der brennstoff wird mit zunehmender verkokung des vergasers zwangsläufig
    durch die im vergaser herabfallenden koksrückstände eine verfärbung
    aufweisen.


    dies passiert bei motorenbrennstoffen (benzin, diesel) schneller im vergleich zu
    grillanzünder.
    dies liegt an den additiven im brennstoff, welche u.a. auch die aufgabe haben,
    solche verkokungen zu binden.


    es ist ebenfalls aus der fahrzeug oldtimerszene bekannt, dass motorenbrennstoffe
    in messingbehältern sich nach einiger standzeit verfärben.



    deshalb braucht das alles nicht weiter erforscht zu werden.
    pass lieber im hörsaal bei der vorlesung auf ;-))



    gruß
    thomas

  • :megaphon: Ruhig Leute


    Es geht um Düsen verschleiss, und dreck der Nadeln notwendig macht.


    Und ich sehe es ganz einfach so:


    1. Jedes mal eine Nadel ins Düse kommt, gibst es ein bischen verschleiss abhängig von Nadel kvalitet.


    2. Woher kommt dreck? Von Treibstoff. Und überhitze Treibstoff und damit ablagerung im Vergaser.


    Eigentlich keine höhere Wissenschaft - oder?


    Ups: Wüstenfuchs - habe deinen Beitrag erst nachher gelesen

  • Hallo Matthias,
    grundsätzlich ist zwischenzeitlich alles gesagt worden.
    Ja, im Vergaser findet ein Verkokungsprozess statt. Dieser ist bei Motorentreibstoffen stärker ausgeprägt als bei Grilli oder Paraffin! Löscht Du die Lampe durch Ablassen des Druckes ab, dann strömt der im Vergaser befindliche Brennstoffrest in den Tank zurück. Schmutzpartikel werden in den Tank zurückgeführt, allerdings nur Feinmaterial. Grobmaterial wird durch ein Sieb zurückgehalten, sofern das Ding funktioniert.
    Wird ständig verdreckter Sprit zugeführt, so lagern sich die Rückstände erstrangig im oberen Drittel des Vergasers und in der Wendel ab, hier in den ersten 3 cm des unteren Wendelstranges. Entfernen im Ultraschallreiniger in Zitronensäure oder durch Erhitzen der Wendel und Abschrecken im kalten Wasser.
    Die Strahlwirkung der Kohleablagerungen im Bereich der Düse kann bezogen auf den Verschleiss unberücksichtigt bleiben. Bevor die Düse hierdurch verschleisst verstopft sie vorher zigmal und Du musst nadeln und hierbei ist der Verschleiss deutlich höher. Die Düse ist hohlgebohrt und zwar kegelförmig. Der Nadelträger wird in der Bohrung der Düse geführt. Dabei trifft die Nadel in den seltensten Fällen direkt in die Düsenöffnung sondern überwiegend auf die kegelförmige Bohrung und wird hierdurch direkt in die Düsenöffnung geführt. Der übermässige Düsenverschleiss kommt durch diesen Vorgang zustande. Wenn nunmehr die Nadel noch scharfe Kappungsgrade aufweist, dann kannst Du Dir förmlich an 5 Fingern abzählen wie schnell der Verschleiss vonstatten geht.
    Daher die beschriebenen Abhilfemassnahmen.
    Wenn die Düse ausschliesslich nur durch den Brennstoffdurchgang verschleissen würde müsstest Du bestimmt 1000 Liter oder mehr durchjagen (bei meinem Krad sind es 50.000 km bei 5 Liter pro 100 km incl. Abnutzung durch die Düsennadel).
    Rechtzeitiger Düsenwechsel vermindert den Brennstoffverbrauch und schont den Geldbeutel. Wenn Du lediglich 5 Liter im Jahr durchjagst, dann ist die Sache zweitrangig, verbrauchst Du jedoch 100 oder 200 Liter dann solltest Du Dir den fraglichen Schritt des Düsenwechsel schon mal rechtzeitig überlegen, denn sonst können aus 200 Liter bei gleicher Leuchtzeit auch schon mal 300 Liter werden. Und schuld ist dann wieder dieser elende Spritsäufer von Lampe und nie der Eigentümer und Nutzer. Ebenso ist das Geschrei dann sehr gross, wenn plötzlich der Brennstoff in grossen Feuerbällen ausserhalb des Glühstumpfes verbrennt (zu hoher Brennstoffverbrauch durch verschlissene Düse) und dieser elende Glühstrumpf angeblich wieder geschrumpft ist.
    Grüsse
    Helmut
    Grüsse
    Helmut

  • Lampendoktor


    In deine erste Beitrag/Vorlesung :)


    "Angesprochen und teils richtig breitgetreten wurden hier teils die doch relativ kurzen Leuchtzeiten der PX 500 oft unter dem Hinweis des ständigen Nachpumpens."


    Tut mir leid aber ständigen Nachpumpen ist nur notwendig wenn Lampen undicht sind, und hat nix mit Düsen zu tun. Mit 3/4 Liter in eine PX 500 - wie oft muss du nachpumpen??


    Spritverbrauch - wenn man diese Berechnungen macht, dann sofort ab nach Baumarkt und eine LED Lampe kaufen, wenn es nur um Licht geht. Aber darum geht's wohl nicht in diese Forum.


    Licht machen mit unsere Lampen sind so wie so Geldverschwendung, und Berechnungen lohnt sich nicht. Aber wir lieben unsere Hobby und bezahlt - und so geht's auch weiter :D ohne Anwendung von höhere Wissenschaft.

  • Naja, der Helmut hat insofern recht, dass ausgenudelte Düsen den Spritverbrauch erhöhen. Mit einer frischen Düse leuchtet eine optimal eingestellte Lampe auch besser. Also weniger Geruch, Ruß.... Auch der wirtschaftliche Aspekt ist nicht zu leugnen. Aber wer betreibt denn bitte eine nicht optimal funktionierende Lampe 160h lange?
    Ich würde sogar behaupten, dass es Sinn macht, recht gehaltvolle Brennstoffe mit einer 350er Düse zu verleuchten, ohne Einbußen an Helligkeit. Um den Düsenverschleiß zu minimieren, kann man ja mal probieren, die 500er Düse mit einer 350er Nadel zu verwenden. Die mir vorliegenden haben 0,19mm Drahtstärke, die 500er 0,22mm. Könnte also klappen. Probiere ich einfach beim nächsten Düsenwechsel mal aus.

    Gruß, Markus.

  • Jo, da ist eins.
    In der Hülse 195 des Vergaserventils sitzt
    ein kleines Sieb oder Netz, das sich auch
    herausnehmen und reinigen lässt.


    Gruss
    Matthias

    Gruß

    Matthias


    Das leuchtet ein: eine Leuchte, die nicht leuchtet, ist eine Scheinleuchte!

  • Kurze Frage:


    Ist da tatsächlich ein Sieb im Vergaser verbaut ?


    Grüße
    M


    Im Vergaser selbst nicht.


    - aber im Vergaserfußventil.


    Dort wo das "de" steht ...

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Unterstützt wird das Ganze dann noch durch die Abstellfunktion des Bodenventils über das Handrad (anstatt das Ventil einfach offenzulassen).
    Grüsse
    Helmut

    Da ist schon was dran,jedoch musst du das Ventil schließen und somit die Nadel in die Düse versenken wenn du deine Lampe mit dem Rapid vorwärmen willst.
    Daher ist es sicher sinnvoll die Lampen mittels Sanftstart zu betreiben.Es gibt ja auch Mitstreiter die den Rapid komplett ausbauen und somit auch viele sonst anfallenden Kosten sparen.Denn dann ist es auch nicht wichtig ob das Bodenventil dicht ist oder nicht und somit muss man auchnicht zwangsläufig nadeln.


    Gruß Jörg

  • moin markus,
    die kombination grosse düse mit kleinerer nadel habe ich schon
    erfolgreich im einsatz gehabt.
    trotzdem macht es sinn, bei einer neuen nadel die spitze
    mit schleifpapier zu entgraten.


    gruß
    thomas