20 Lieniger Idealbrenner klemmt?

  • hm, kann es sein, dass sich im Inneren des Brenners die Lötstelle, mit der das Führungsrohr der DSR-Welle an der Brennerwand angelötet ist, gelöst hat? Sowas bricht gern mal bei zu starkem "Würgen". Das Röhrchen ist dann nur noch am Außenblech des Brenners an der Austrittsöffnung festgelötet - dieses Blech biegt sich dann minimal und die Welle bewegt sich incl. Zahnrad von der Stange weg.


    Bewegt sich die Welle mit dem DSR, wenn du vorsichtig seitlich daran wackelst? Ändert sich das Durchrutschen der Zahnstange, wenn du beim Drehen seitlichen Druck auf das DSR samt Welle ausübst? (von links bzw. von rechts)



    Dass die Zahnstange aufgedoppelt werden muss, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen es sei denn, jemand hat mal eine brennerfremde Ersatzzahnstange montiert. Und Lack ist denkbat schlecht dafür geeignet, erstens müsste er petroleumfest sein, zweitens scheuert er sich im Zahnstangenschacht ab.


    Vermutlich ist bei dem Brenner doch eine etwas aufwändigere Reparatur nötig. :( Entweder tatsächlich die Lötstelle lose oder das Zahnrad abgenudelt.


    Grüße
    Max

  • Um eine Zinnschicht auf die Rückseite der Stange zu machen, muss diese vorher metallisch blank sein und vollkommen fettfrei sein. Dann lötet sich das Messing ganz wunderbar.

    Allzeit Gut Pfad
    Grischa

  • Das Dochtschlüsselrad bewegt sich nur minimal, ich würde schätzen das hat auf jeden Fall keinen halben Millimeter Spiel. Daran zu wackeln scheint das Durchrutschen der Stange nicht groß zu verändern.
    Ich weiß natürlich nicht ob die Zahnstange tatsächlich zu dem Brenner gehört, bringt es was wenn ich ein Bild von reinstelle? Ich hab das bisher nicht gemacht weil ich mir dachte dass das Innenleben des Brenners wohl kaum auf dem Foto zu erkennen sein wird, die Zahnstange ist da natürlich anders. Aber ich denke mal die ist wohl kaum anhand eines Fotos identifizierbar, da sie ja keine Markierungen o.ä. hat.


    Daran dass der Lack ja auch noch Petroleumfest sein müsste habe ich noch gar nicht gedacht, jetzt bin ich erst recht froh dass ich vor dem Versuch hier gepostet habe, Asche über mein Haupt.


    Falls das Zahnrad einfach nur abgenutzt ist, könnte es ja aber doch trotzdem sein dass das aufdoppeln der Stange etwas bringt, oder?



    Das Messing fettfrei zu machen hatte ich gar nicht bedacht, ich hatte überlegt es abzuschmirgeln dass es rauher wird, wollte das aber nicht machen bevor nicht alle Optionen erschöpft sind, da es ja funktionsbedingt besser sein sollte wenn es möglichst glatt ist. Ich bin wie gesagt relativ unerfahren beim Löten. Deshalb habe ich mir auch für die erste Lampe, die ich repariert habe, etwas petroleumfeste Zweikomponentenknete gekauft, um ein Loch im Tank zu stopfen... Hält, aber sieht echt nicht so schön aus (ist zum Glück am Tankboden).

    Grüße aus dem schönen Frankenlande


    Michael

  • Hallo Michael,
    außer den bereits o.g. Vorarbeiten würde ich zu einem
    Flussmittel wie Lötwasser raten. Selbst wenn sich das
    Lot einwandfrei mit dem Basismetall verbunden hat,
    hast Du wegen der hohen Oberflächenspannung des flüssigen
    Lotes ansonsten einen sehr ungleichmäßigen Auftrag.


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak

  • Hallo Markus,
    das mit dem Flussmittel ist auf jeden Fall eine gute Idee, ohne klappt es nämlich bisher nicht so wirklich.
    Ich habe jetzt echt ziemlich lange gepfuscht, bis ich einen halbwegs vernünftigen Auftrag hinbekommen habe, und so wirklich schön war es trotzdem noch nicht. Allerdings hat sich dabei gezeigt, dass das löten wohl doch nicht der richtige Weg ist, weil selbst mit einer ziemlich dünnen Schicht war es schon zu dick.
    Ich habe jetzt das Lötzinn deshalb wieder entfernt, und sehe momentan 3 Möglichkeiten wie ich weiter vorgehen kann:


    1.: Ich schaffe es eine dünnere Schicht aufzutragen, entweder indem ich geschickter bin, oder indem ich mir Flussmittel besorge.


    2.: Ich repariere irgendwie das Zahnrad.


    3.: Es ist doch eine Lötstelle im Brenner am DSR nicht in Ordnung, und ich muss diese irgendwie reparieren.


    Ich glaube zwar nicht mehr so richtig daran dass Weg 1 zum Erfolg führt, aber 2. und 3. kann ich mir halt nicht so wirklich vorstellen wie ich das lösen soll, also werde ich wohl zunächst mal weiterhin Weg 1 verfolgen.

    Grüße aus dem schönen Frankenlande


    Michael

  • Wenn du eine Schicht aufgetragen hast und die ist minimal zu dick, kannst du sie vorsichtig dünner schleifen. Dabei kannst du immer wieder probieren, ob es nun passt.
    Das Zinn ist sehr weich.
    Wenn du einen Bogen Schleifpapier penibel eben auf eine harte und gerade Unterlage legst/klebst, dann kannst du darauf die Rückseite der Stange sehr gut schleifen und ebenfalls seitlich übergelaufenes Zinn entfernen.


    Eine andere Variante wäre noch, die Rückseite der Zahnstange komplett auf ein dünnes Messingblech aufzulöten und sie dann mit einer Schere aus dem Blech auszuschneiden. Klingt vielleicht blöd, geht aber. :D
    Voraussetzung ist ein absolut gerades Blech von 0,2...0,x mm Dicke (je nach benötigter Stärke)
    - Erst einen Streifen entsprechend der Breite der Zahnstange auf dem Blech verzinnen, ebenfalls die Rückseite der Zahnstange. Auf den verzinnten Streifen auf dem Blech nochmals etwas Flussmittel auftragen. Dann die Rückseite der Zahnstange auf den verzinnten Streifen legen, gerade ausrichten und komplett erhitzen (da geht auch der Backofen gut) Eventuell vorher die Zahnstange noch etwas beschweren, damit sie plan auf dem Blech aufliegt.
    - abkühlen lassen
    - Zahnstange rundum aus dem Blech ausschneiden.
    - Die Schnittränder muss man dann natürlich noch sauber nachfeilen/schleifen.


    Grüße
    Max

  • Vielleicht könnte dir Jemand aus der Gegend von Nürnberg weiterhelfen? (diapolo, Lordhelmchen?)



    Und es läuft wohl drauf hinaus, das der Brenner weiter zerlegt werden muß, um entweder,
    a) den Zahnstangenschacht wieder zu verengen, passend zu der Zahnstange, oder
    b) das Zahnrad wieder näher an die Zahnstange zu bringen, weil es sich durch Gewalteinwirkung mal von dieser und dem Schacht entfernt hat (wahrscheinlich!), oder
    c) beides.


    Dafür wirst du eine gewisse Anzahl Teile aus dem Brenner auslöten müssen um da ranzukommen.
    Hatte ich schon bei 2 Kosmosbrennern. Bei einem Ideal wird das sicher nicht einfacher.


    Deshalb wäre es gut, wenn du Hilfe bekommst von jemandem der mit Gasflamme Weichlöten kann.


    gw

    Demut tät' uns allen gut.

  • Moin,


    nur mal ganz kurz zum Thema Zahnstange verstärken:


    Eine Schicht Lötzinn als Verstärkung ist nicht zielführend - Lötzinn hat die Eigenschaft, unter Druck weich zu werden und dann entsprechend ausweichen...


    Alternativ könnten da ei oder zwei dünne MS-Drähte aufgelötet werden, wenn das vorgeschlagene MS-Blech zu dick ist. Ganz einfach ein Falsche Sherry nahmen, das MS-Drahtgewebe darum sollte Genug Material liefern. Und der Inhalt kann ja auch noch sinnvoll verwendet werden...


    CU
    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht...
    ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Stimmt, Christian.
    Der Kaltfluss des Zinns unter mechanischer Belastung ist natürlich nicht zu vernachlässigen. Daher sollen Litzen in der Elektrotechnik auch nicht mehr verzinnt, sondern mit Aderendhülsen bestückt werden (gepresst).


    Zum Brennerproblem: Meines Wissens nach ist der Idealbrenner wie der 20er Matadorbrenner unten verpresst. Bodendeckel mit Brennergewinde und Dochttriebkasten lassen sich nur gewaltsam trennen.


    Auslöten kann man lediglich den unteren Deckel des inneren Dochtrohres. Mit viel Geschick bekommt man mit gezieltem Lötstrahl das Zahnrad von der Welle und kann diese dann in Richtung DSR aus dem Röhrchen ziehen. Entscheidend ist hier die Dosierung der Hitze, sondt lötet man gleich noch mehr ab! Dann kann man mit viel Fummelei und langer Lötspitze am Elektrolötkolben versuchen, das Röhrchen innen wieder anzulöten (falls die Lötstelle gebrochen ist) oder dieses bei verflüssigtem Zinn etwas näher an den Dochtschacht zu drücken und so den Abstand zum Zahnstangenschacht minimal zu verringern. Böser Fummelkram, man muss quasi "um die Ecke löten" und zitterfrei warten, bis das Zinn wieder fest ist. ;) (Wobei ich denke, dass bereits bei Herstellung Lötstellen schon oft "kalt" waren, weil ungenügend erwärmt wurde, das erklärt die Vielzahl von Defekten in diesem Bereich, vor allem bei Kosmosbrennern).


    Von außen kommt man an die Stelle zwischen den beiden Dochtrohren nicht heran, da der Boden verbördelt wurde.


    Ich kann das bei Gelegenheit mal an einem teil-demontierten Matador 20-Brenner zeigen.


    Grüße
    Max

    Einmal editiert, zuletzt von Max Pedro ()

  • Ich glaube es ist wirtschaftlicher einen alten gebrauchten, funktionierenden Matadorbrenner zu besorgen, als sich noch ewig mit diesem aufzuhalten. Die neuen von DHR taugen leider auch nichts mehr, soeinen hatte ich Anfang Januar in Betrieb, kein Einstellen möglich, entweder aus, oder Flamme am Blaker.

    Allzeit Gut Pfad
    Grischa

  • Tut dass ich erst jetzt antworte, nachdem schon wieder so viele Vorschläge eingegangen sind, habe derzeit etwas viel um die Ohren.


    Die Schicht dicker aufzutragen und dann einfach dünner zu schleifen ist auf jeden Fall schon mal wesentlich klüger als das was ich bisher gemacht habe. Ich habe zwar schon etwas dran rum geschliffen, aber einfach eine komplette Schicht drauf zu löten und die dann abzustreifen müsste natürlich ein viel besseres Ergebnis erzielen.


    Ein entsprechend dünnes Blech habe ich leider nicht zur Hand, und ich bin mir auch nicht sicher ob ich für so etwas präzise genug arbeiten würde, aber falls die erste Variante nicht funktioniert wäre das auch noch eine Überlegung wert, klingt zumindest echt ziemlich elegant, v.a. weil das Messingblech ja eine schön glatte Oberfläche hat.


    Die Idee, Messingdrähte aufzulöten, gefällt mir sehr, da ich ja wirklich nur sehr wenig auftragen will, und es in der Tat ärgerlich wäre wenn die Schicht Lötzinn einfach unter Druck nachgeben würde.


    Das das Auseinanderlegen des Brenners um an das Zahnrad heran zu kommen nicht einfach ist, dachte ich mir schon vorher, aber nach diesen Schilderungen glaube ich langsam wirklich nicht mehr dass ich das hin kriege... Ich bin ja wie gesagt wirklich ein ziemlich ungeschickter Anfänger in Sachen löten :(. Ich biete derzeit in der Bucht mit auf einen Brenner der als defekt verkauft wird, in der Hoffnung dass der entweder leichter zu reparieren ist, oder zumindest als Ersatzteillager dient falls ich etwas an meinem beschädige.
    Oder vielleicht finde ich auch einen gebrauchten der nicht defekt ist. Das wäre alles viel leichter wenn Sommer wäre, dann gäbe es vielleicht auch mehr Flohmärkte, auf denen ich einen Glücksfund machen könnte. Winter ist leider einfach nicht die Zeit für so was :thumbdown: .


    Danke auf jeden Fall für all die Antworten! Ich denke ich schau mal wie ich an Messingdraht ran komme (vielleicht trinken meine Mitbewohnerinnen ja auch Sherry, ich mag das Zeug leider nicht), und falls das nicht zum Erfolg führt versuche ich mich mal vorsichtig an dem Auseinanderlegen des Brenners.
    Und in der Zwischenzeit halte ich einfach in der Bucht die Augen offen.

    Grüße aus dem schönen Frankenlande


    Michael