Coleman Northstar 2000 funzt nicht mehr...

  • Hallo Lampenliebhaber,


    ich besitze jetzt seit einigen Jahren eine Coleman Northstar 2000 und bin im Grunde begeistert von der Lampe. Allerdings lässt sie mich gerade übel im Stich (genauso wie der Laden, in dem ich sie gekauft hab). Kann mir jemand helfen? ?(


    Die Zündung der Lampe geht nur sehr zögerlich. Nach ausreichendem Druckaufbau tut sich erst gar nichts. Dann nach 10 Sekunden Zündung drücken und gleichzeitigem "Vollgas" kommt es nach einigen Versuchen zu einer regelrechten (im Vergleich zu vorher unnormalen) Explosion. Dann brennt der Glühstumpf für ein paar Sekunden, man merkt jedoch, dass das Gasfluss langsamer wird, bis er schließlich ganz weg und der Glühstrumpf wieder aus ist. ;(


    - Der Tank ist voll mit Primus Power Fuel
    - der Generator und Glühstrumpf sind neu, gerade frisch ausgetauscht
    - Ich habe die Lampe bereits in ihre Einzelteile zerlegt, und versucht sie zu reinigen, mit mäßigem Erfolg. Hab auch schon gelesen man soll sie in Natron Lauge einlegen, habe ich mich nicht getraut. Nach dem erneuten Zusammenbau gleiches Problem wie zuvor.


    Woran kann es noch liegen? Muss ich vielleicht dieses Teil, welches nach unten hin in den Tank und nach oben hin zum Generator/Vergaser führt (sieht aus wie ein T-Stück, damit kann man den Gasfluss stufenlos regeln), auch noch austauschen, weil es evtl. undicht ist? Oder kann es am Tank liegen?


    Bin echt verzweifelt. Hatte die Lampe vor einem Jahr schon einmal über Globetrotter in Köln, wo ich sie auch gekauft habe, eingesendet und viel Asche bezahlt, kurze Zeit später das gleiche Problem. Die Mitarbeiter von Globetrotter haben Null Ahnung von dem was sie da verkaufen...
    :pfui:


    Viele Grüße!! :trink:
    Andi

    Einmal editiert, zuletzt von Andi K. ()

  • Ich schätze, du hast Dreck im Tank, weshalb die Spritzufur verstopft.
    Du musst die Lampe mal bis zum Steigrohr zerlegen, und dieses reinigen es besitzt 2 Bohrungen, eine für den Sprit und eine für das Gas, das oben im Tank ist. Das Gas aus dem Tank dient zum Vorheizen des Vergasers, bei genug Hitze sollte das Druckverhältniss im Vergaser dafür sorgen, dass nur noch Benzin in den Vergaser einströmt.

    Allzeit Gut Pfad
    Grischa

  • Moin,
    Danke für die Anrwort!
    Beim Zerlegen der Lampe hatte ich dieses besagte Steigrohr glaube ich schon mal in der Hand. Das war unten aus Kunststoff soweit ich weiß. Das Kunststoff Teil welches in den Tank führt habe ich bereits inspiziert, da war so eine Abdeckung drauf die man Abziehen und wieder drauf schieben konnte. Damit scheint alles in Ordnung zu sein.
    Aber was meinst du mit Dreck im Tank?? Meinst du im Tankraum selber sind Ablegerungen drin, die das Problem darstellen? Wenn ja: wie werde ich sie denn los? (Tank vielleicht irgendwie ausspülen? womit??)


    Besten Dank schon mal!! :)
    Andi

  • Da musst du den Tank einfach einmal durchinspizieren, es kann sein, dass irgendwann mal Dreck mit hinein gelangt ist. Am besten mit frischem Benzin ein paar mal durchspülen, das Benzin kannst du wieder nutzen, sollte Dreck im Benzin sein, muss dieses jedoch gefiltert werden. Das Steigrohr hat die besagten Bohrungen, die müssen auch sauber gemacht werden.

    Allzeit Gut Pfad
    Grischa

  • Ok ich werde das mal versuchen. Klingt allerdings so als könnte man dabei eine riesen Sauerei veranstalten... Auch wenn die Frage blöd klingt, aber wie genau reinige ich den Tank, und womit? Normal Benzin (Super Bleifrei von der Tanke?) Einfach einfüllen, Lampe ein paar mal schütteln, auf den Kopf drehen und die Suppe in einen Eimer laufen lassen?? Hab das noch nie gemacht... ?( ?(


    Grüße und vielen Dank!!
    Andi

  • Also anstatt dem sündhaft teuren Coleman Fuel
    kann man in der Lampe auch prima Waschbenzin
    oder Acetonfreien Bremsenreiniger verwenden :-)


    Den Tank leer machen und den Sprit durch einen
    Kaffeefilter laufen lassen.


    Wenn da noch mehr Dreck im Tank sein sollte, mit
    Aceton ordentlich durchspülen, aber nicht drin stehen
    lassen.


    Danach alle Teile ordentlich reinigen ggf mit Pressluft
    durchblasen, dann sollte ( nach dem Zusammenbau ) die
    Lampe wieder das tun wofür sie gebaut wurde - leuchten


    .

    es grüßt freundlichst Euer Mod


    Eugen J.Keusen


    KEUSEN@KEUSEN.DE Das Leben ist zu kurz um sich zu ärgern, genieße jeden Tag.

  • Vielen Dank für eure Tipps!
    Werde das diese Woche Mal angehen und vom (hoffentlich guten) Ergebnis berichten!
    :stark:



    Grüße
    Andi

  • Servus Andi!
    Nichts ist unmöglich, aber es ist selbst bei sorgsamer Handhabung und teurem Edelsprit möglich, trotzdem mal Verunreinigungen im Tank zu haben.
    Ich selbst habe keine NS, von daher weiß ich jetzt nicht, ob der Tank innen beschichtet ist und sich diese Haut evtl. irgendwo auflöst und so für Verunreinigung sorgt? Angeblich soll z.B. dieses Coleman-Fuel genau dies verhindern, nehme an, dass das Primus-Fuel der gleiche Stoff sein dürfte.
    Nun gut, wie dem auch sei ...
    Nachdem ein neuer Generator verbaut wurde, sollte der nicht (schon wieder) dicht sein - dito mit dem Plastik-Steigrohr - wenn Du es heraußen und inspiziert hattest und für gut befunden wieder eingeschraubt hast, gehe ich davon aus, daß dies ebenfalls als Fehlerquelle ausscheidet.
    Bliebe neben einer tatsächlächlichen Verschmutzung des Tanks noch eine falsch zusammengesetzte Vergaser-Mechanik.
    Mangels Besitzes einer NS, entzieht es sich meiner Kenntnis, ob die NS den gleichen Versager-Mechanismus besitzt, wie die anderen Coleman-Lampis neuerer Bauart.
    Bei denen entscheidet die Stellung des Ventilrades über folgende Funktionen:
    Geschlossen - Nadeln - Offen Warmlaufphase - Offen Dauerbetrieb / regelbar - Offen / Vollgas.
    Möglicherweise wurden die Federn falsch eingehakt - nach dem Motto "nichts ist unmöglich" - und nun funktioniert die ganze Mechanik nicht mehr und Du bekommst nur noch einen Vollstrahl an Sprit in den Lampenkopf, was natürlich zum Flammeninferno führen muß.
    Wurde schon mal versucht, die Lampe, also den Vergaser mittels externer Flamme gut vorzuwärmen? Ist zwar eigentlich nicht notwendig, es macht die Laterne aber vor allem bei niedr. Außentemperaturen zündwilliger und verhindert dieses flammende Inferno mit entsprechendem Verrußen unter der Haube.
    Möglicherweise hängt aber auch nur irgendwo ein feines Partikelchen im Vergaser (Generator, Ventil ...)?
    Wie oben schon mehrfach vorgeschlagen: Komplett zerlegen, Tank spülen, Vergaserunterteil, Ventil sowie Vergaseroberteil (Generator) auf Durchgängigkeit überprüfen, ggf. spülen und durchblasen, Luftrohr inspizieren ...
    Das muss alles nicht zwangsweise in einer Kleckerei und Planscherei enden ...
    - "brain.exe" starten, also: draußen durchführen, auf saubere, benzin- und feuerfeste Unterlage achten, vertropften Brennstoff sofort aufnehmen, in einen Blecheimer geben, Deckel drauf, kein Feuer/offe. Flamme (Grill, Kerze, Glimmstengel, usw.) i.d. Nähe, Löschmittel bereithalten, keine Kinder/Tiere im Umfeld ...
    - nach Zusammensetzen und vor Startversuchen den Reinigungskrempel verräumen und Spritreste in geschl. Gefäße geben.
    Viel Glück und viel Spaß dabei!
    PS:
    Die Natronlauge vergiß mal wieder!
    Damit reinigt man in solchen Fällen keine Laterne.
    Damit entfernt man z.B. auf chem. Weg alte Farbanstriche ...
    :done:

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • So jetzt bin ich mit meinem Latein aber echt am Ende :wallbash:
    Habe die Lampe nochmals komplett zerlegt und den Tank erst mit Waschbenzin und anschließend mit Acetol ausgespült. Unter Ausspülen verstehe ich Tank 1/3 befüllen, mehrmals gut schütteln und wieder ausschütten. Hoffe das war im Sinne des Erfinders :whistling:
    Dann wieder alles zusammen geschraubt, vorher durch Generator und den Stift, der im Tank ist, nochmal gut durchgepustet. Hatte allerdings noch keinen Glühstrumpf montiert, da ich erst mal den Gasfluss testen wollte. Der Gasfluss ist allerdings nach wie vor schlecht, weil nach etwa 30 Sekunden nicht mehr vorhanden. Man hört dass es immer weniger wird, zum Ende hin vernimmt man ein Siffen oder Glucksen, kann es schlecht beschreiben. Bin schon froh dass ich nicht meinen letzten Glühstrmpf verballert hab . Denn an dem kann es nicht liegen und der wäre danach Fritte gewesen.
    Jetzt kann es aber doch nur noch an dem Teil liegen, dessen Name ich nicht kenne, welches nach unten in den Tank führt, in der Mitte den Drehtegler hat und am oberen Ende mit dem Generator verschraubt und verhakt ist, oder? Muss ich das vielleicht mal auswechseln?


    Bin dankbar für jeden Ratschlag. :prost:


    Edit: das Teil was ich meine welches evtl der Grund sein könnte (zumindest ist es das einzige welches meiner Meinung nach in Frage kommt) heißt Ventil-Einheit und kann bei Coleman für 16,90 Euro nachbestellt werden:

    https://www.coleman.eu/DE/p-25925-ez-northstar.aspx


    Frage ist ob es sich lohnt das zu bestellen. Was meint ihr Experten? ;)


    Andi

    Einmal editiert, zuletzt von Andi K. ()

  • Nun wenn man den Neupreis der Lampe nimmt sind die 16 Tacken noch verschmerzbar wenn es dann funktioniert. Wenn du sicher bist das die fieseligen kleinen Löcher im Steigrohr ok sind bleibt ja eigentlich nur noch die Ventileinheit.
    CU Bernd

  • Wenn der Druck allmählich nachläßt und nach 30 Sek. weg ist ...
    Frage ich jetzt mal so nach:
    Wird der Anzündvorgang richtig durchgeführt?
    Eine Coleman läßt doch in erster "on"-Stellung nur das Benzin-Luftgemisch durch den Vergaser strömen, welcher sich oberhalb des Kraftstoffspiegels befindet. Solange ist also nur die obere Öffnung des V.-Unterteils offen.
    Leuchtet das Teil eine Weile, dreht man das Ventil weiter, auf "fast"-Vollgas, wodurch sich das obere Loch im V.-Unterteil verschließen sollte und das untere Loch geöffnet wird, welches unterhalb des Suppenspiegels liegt und nun Sprit ohne Luftanteil in den Vergaser strömen läßt - sofern sich genug Sprit und ein ausreichendes Druckpolster im Tank befindet.
    Nehme an, das ist bei ner NS genauso - oder?
    Geht mensch zu früh auf die Vollgas-Stellung und das V.-Oberteil samt Generator ist noch nicht ausreichend warm/heiß, so lodern freilich Flammen aus der Haube, weil der Sprit nicht als Gas aus der Düse kommt, sondern noch flüssig.
    Würde man m.E. nun zu lange mit dem Anzünden warten und steht das Ventil noch in kleinster "on"-Stellung, verflüchtigt sich bei wenig Druckpolster (weil zu sachte aufgepumpt oder zuviel Plörre im Tank) selbiges innerhalb kurzer Zeit und der Erfolg bleibt aus ... richtig?
    Dreht der ungeduldige User nun das Ventil gleich weiter auf Vollgas, wird mit dem bissel Restdruck flüssiges Benzin die Düse verlassen, welches nun verpuffend und rußend und lodernd das beschriebene Spektakel zelebriert, falls nun mittels externer Flamme oder der internen Elektro-Zündung gestartet wird - meine Vermutung.


    Wäre es jetzt meine NS, würde ich wie folgt vorgehen:
    - Zerlegen, reinigen, V.-Unterteil überprüfen (ob die beiden Löcher und der Mechanismus dazu intakt sind), Generator überprüfen (ob die Düse nicht ausgenudelt ist), Ventil auf richtige Funktion überprüfen
    - alles wieder zusammensetzen, ohne die Haube, Tank nur halb voll
    - Druck aufbauen (bis der Daumen abfällt) und testen, was bei den versch. Ventilradstellungen passiert (zu Anfang sollte nur ein Benzin-Luftgemisch die Düse verlassen, auf Vollgas muß ein sauberer Benzinstrahl heraus kommen)
    - sofern trotz knallvoll gepumpter Luft im Tank der Druck abermals zu schnell abbaut, die Düse aber i.O. zu sein scheint,
    würde ich meine NS mit ausgebauter Zündelektronik einem Unterwasser-Drucktest unterziehen - irgendwohin muß der Druck ja entwischen. Also, wieder voll Druck drauf, Ventil zu ... unter Wasser halten, Düse zu halten, Ventil öffnen und beobachten ob und wo Bläschen aufsteigen ...
    - sofern bis hierhin alles i.O. wäre, käme mir erst mal nur noch ein Generator-Wechsel in den Sinn.


    Denke, so käme ich dem Übeltäter am ehesten auf die Schliche.


    Hat jemand der NS-Besitzer ne andere, bessere Idee?

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Hi,


    also ich habe mir jetzt erst mal diese "Ventil-Einheit" (Bezeichnung von Coleman) neu bestellt, knapp 20 Euro inkl Versand. Die werde ich wenn sie ankommt erst mal verbauen. Danach sehen wir weiter. Vielleicht (hoffentlich) ist das des Rätsels Lösung. So kompliziert ist die Lampe ja gar nicht gebaut, sodass gar nicht so viele Fehlerquellen in Frage kommen. Der Tank sollte jetzt sauber sein, der Vergaser ist neu, wenn jetzt auch noch das Steigrohr und der Regler neu ist kann doch fast nix mehr schief gehen. Ach ja, die Anzündbox ist scheinbar in Takt. Damit hatte ich jedenfalls bisher keine Probleme, mehr als Funken produzieren kann sie ja nicht, und das tut sie.


    ABurger:


    Danke für deine Tipps. Aber mit der Stellung des Reglers hatte ich bisher noch nie Probleme bzw ich glaube nicht dass es daran liegt. Das heißt bei der Lampe wirklich nur "viel Licht" oder "weniger Licht". Klar hat dieser Effekt Ursachen in der Sprit Zufuhr, aber dafür tickt mir die Lampe zu einfach, als dass ich mir jetzt darüber Gedanken machen will
    :whistling:



    Mal sehen was mein Ersatzteil bringt. Finde es übrigens top dass es diese Lampe immer noch gibt und man immer noch Ersatzteile bekommt. Ein vor 10 Jahren gekauftes Handy hat jetzt nur noch Schrottwert. Die Coleman Northstar glüht weiter :trink:


    Bin gespannt, werde berichten!

  • Also... Das Ersatzteil wurde heute geliefert. Ging echt fix!
    Gerade eingebaut, Waschbenzin in den Tank gefüllt... Und siehe da: meine geliebte Lampe (zwischenzeitlich hatte sie mal den Spitznamen SCHlampe) funzt als gäbe es kein morgen mehr.
    YESSSS!!!
    Manchmal hilft eben streicheln und säubern nicht weiter, da muss man scheinbar auch mal Teile auswechseln und etwas investieren. Habe jetzt wie gesagt den Generator und das Steigrohr (Ventil-Einheit) neu gekauft. Hat sich scheinbar gelohnt. Glaube außer wenn ein Riss im Tank wäre kann man die Northstar immer wieder auf Trab bekommen. Zum Glück gibt es von Coleman einerseits die Lampe immer noch zu kaufen (Globetrotter z.B.) und auch alle Ersatzteile.


    Ich danke euch sehr für Eure Tipps und wünsche euch noch ein schönes WE!! meines ist gerettet :bounce: :stark: :trink:


    Gruß
    Andi