Bleidichtungen gießen

  • Hi,
    ich bin ein großer Freund von den Bleidichtungen, allerdings haben diese ein Problem:
    Immer wenn man eine braucht, ist keine mehr da. ;-)


    Also hab ich den Versuch gestartet, aus defekten und verbogenen Dichtungen eine neue
    zu gießen. Funktioniert astrein. Ich stell hier mal ein paar Bilder rein, vielleicht will es
    ja jemand nachmachen...



    Vorab: ich habe das Petroleum aus der Lampe entfernt, und diese mit Wasser gefüllt.
    Das mag vielleicht übertrieben sein, aber seit mir mal n Rapid-Startet vorm Gesicht wortwörlich
    explodiert ist, bin ich da sehr vorsichtig.


    Vorgehensweise:


    - Schraube ins Gewinde drehen, damit kein Blei in die Lampe läuft
    - 2 Bleidichtungen im Gießlöffel erhitzen, bis es flüssig ist
    - Blei um die Schraube gießen
    - Schraube mit Dichtung rausdrehen, und mit einer Zange vorsichtig von der Schraube drehen
    - Nun ist die Dichtung fertig zum Einsatz


    Ich nehme an, das sich so auf vernünftige Dichtungen aus diesen Silvester Blei-Gieß sets
    Herstellen lassen...
    Das werde ich demnächst mal testen.


    Übrigens: Als Ersatz für die Dichtungen von Pumpenbodenventil und Vergaserfussventil lässt sich
    Prima das Material von Weinkorken benutzen.


    Grüße
    Flo

  • Hallo Flo,


    ich hatte den Gedanken auch schon mal, allerdings wollte ich eine Gipsform bauen. Aber so gehts viel einfacher, danke für die Idee. :) Was mir aufgefallen ist, das Gewinde der Schraube sieht recht grob aus. Du musst dort Feingewinde nehmen, also 10*1mm.


    Gruß Domenic

    Der Herrgott sprach, "Es werde Licht!", doch Petrus fand den Schalter nicht.
    Drum band er einen Glühstrumpf dran, und siehe da: Das Licht ging an!

  • Hatte leider kein Feingewinde da. Die Schraube ist auch nur locker reingedreht, damit da nix reinläuft.
    Sonst würde ja das Gewinde total verhunzt werden.

    Ich sehe nix, jetzt muss ich raus, nun ist wohl meine Lampe aus...

  • Ja, Blei ist giftig - mach das mit der Schmelzerei mal lieber draußen.
    Silvester-Gieß-"Blei" hat allerdings mit echtem Blei rein nichts zu tun, das ist irgendeine Zinnlegierung.


    Echtes Blei gibt´s vielleicht beim Dachdecker :D


    Viel Erfolg bei dem Dichtungen gießen, Du wirst und wohl berichten, wie es funktioniert :user:

    Mancher will von der Lampe den Rost abputzen, scheuert aber nur das Metall weg und der Rost bleibt sitzen.
    Zitat: Quelle unbekannt


  • Echtes Blei gibt´s vielleicht beim Dachdecker :D

    Bis 2005 waren Auswuchtgewichte im KFZ-Bereich aus echtem Blei, ein Kollege hat
    damals die alten Gewichte regelmäßig eingeschmolzen und Gewichte zum Angeln daraus
    gegossen. Mit etwas Glück bekommt man in der einen oder anderen Werkstatt noch
    Restbestände.


    Grüße
    Marcus

    Dochtlampenfreak

  • Ich finde die Lösung von Flo eigentlich gerade deswegen so charmant, weil man da eben gerade kein neues Blei oder sonstige Werkzeuge wie Locheisen o.ä. benötigt. Ich habe es gerade mal ausprobiert und es funktioniert bei mir wunderbar.

    Georg (41J., Dipl.-Kfm.)


    Seit Januar 2015 neu dabei und völlig begeistert von der alten, aber genialen Technik.

  • Das ist ja mal eine genial einfache Lösung!


    Habe schon versucht, eine Gussform zu basteln, habe es dann aber doch sein gelassen.


    Habe genügend Blei zur Hand - Bleigeschosse, die nach dem Schuss zerdrückt sind, gibts im Schützenverein zuhauf. So ersparen die sich die Entsorgung.

    Grüße aus Düsseldorf
    Andreas



    Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da,
    die Nacht ist da, dass was gescheh',
    ein Schiff ist nicht nur für den Hafen da,
    es muss hinaus, hinaus auf hohe See!

  • Übrigens: Ich habe es mangels Schraube mit dem vorhandenen Vergaser getestet. Klappt genau so gut und man braucht noch weniger Equipment dazu ;-)

    Georg (41J., Dipl.-Kfm.)


    Seit Januar 2015 neu dabei und völlig begeistert von der alten, aber genialen Technik.

  • Wieso hast de es nachem erkalten des Blei's gleich eingeschraubt und getestet ob es dicht ist?


    MfG Sebastian.



    Ich verstehe die Frage bei Deiner Grammatik ehrlich gesagt nicht wirklich. An wen richtet sich Deine Frage? Willst Du wissen, ob die Dichtung nach dem Erkalten dicht ist? Ist nicht böse gemeint, aber gib´ Dir beim Tippen doch ein wenig mehr Mühe - dann fällt auch die Antwort leichter.

    Georg (41J., Dipl.-Kfm.)


    Seit Januar 2015 neu dabei und völlig begeistert von der alten, aber genialen Technik.

  • Hallo Georg ja die Frage war an dich gerichtet.
    Ich wollte wissen, wenn du denn Vergasser als Gussform drin gelassen hast ,ob du nach dem Guss der Dichtung denn Vergasser erst ganz rausgeschraubt hast, oder ihn gleich wieder rein geschraubt hast.
    Wie sieht es mit dem überschüssigen Material aus? Wie ist es mit der Dichtheit der Dichtung?



    MfG Sebastian


    PS: sorry war gestern mim Handy net so klar gekommen ,wegen dem Netz war froh irgend was rausbekommen zu haben.



  • Hallo Sebastian.


    Nach dem Guss habe ich den Vergaser mitsamt der anhaftenden erkalteten Bleidichtung herausgedreht. Dann habe ich mit einer Zange vorsichtig den Vergaser aus der Dichtung gedreht und überstehende Grate entfernt. Danach konnte ich die Dichtung mit dem Vergaser ganz normal wieder einschrauben und alles war soweit dicht.


    Viele Grüße,


    Georg

    Georg (41J., Dipl.-Kfm.)


    Seit Januar 2015 neu dabei und völlig begeistert von der alten, aber genialen Technik.

  • dass das technisch so funktioniert ist interessant und schön, angesichts eines preises von 50 - 70 ct für ne bleidichtung aber wohl nicht wirklich wirtschaftlich.
    auch wenn man grad keine da hat, das ganze schmelzzeug aufbauen und in betrieb nehmen und wieder abbauen ist auch ein aufwand. bestellt sind die dinger mit paar klicks und nen tag später da.


    btw ich hab in meinem "abfallkorb" etliche gebrauchte bleidichtungen, die man in der not nochmal verwenden könnte, entweder umgedreht, oder zwei übereinander.


    jetzt wart ich noch auf einen, der anfängt sich seine glühstrümpfe selber zu stricken, weil die samstag abend grad ausgegangen sind ... :rofl::applaudit:

  • dass das technisch so funktioniert ist interessant und schön, angesichts eines preises von 50 - 70 ct für ne bleidichtung aber wohl nicht wirklich wirtschaftlich.
    auch wenn man grad keine da hat, das ganze schmelzzeug aufbauen und in betrieb nehmen und wieder abbauen ist auch ein aufwand. bestellt sind die dinger mit paar klicks und nen tag später da.

    Das es da nicht um Wirtschaftlichkeit geht, sondern eher um den Gag, sich mal schnell zu helfen, sollte klar sein :D


    Und aufbauen bzw. in Betrieb nehmen musste da nix, du holst halt deinen Schmelzlöffel aus dem Schrank,
    und erhitzt ihn mit einem Jet-Flame Feuerzeug (So hab ich es zumindest durchgeführt)

    btw ich hab in meinem "abfallkorb" etliche gebrauchte bleidichtungen, die man in der not nochmal verwenden könnte, entweder umgedreht, oder zwei übereinander.

    Ich hab die Erfahrung gemacht, das ich die Dichtungen beim Ausbau meistens zerstöre. Manchmal gingen sie aber
    auch gut raus.

    jetzt wart ich noch auf einen, der anfängt sich seine glühstrümpfe selber zu stricken, weil die samstag abend grad ausgegangen sind ...

    Das wurde bei Hytta schon gemacht. Falls es jemand probieren will:


    http://forum.hytta.de/file.php…lename=EIgenbausocken.pdf




    Grüße

    Ich sehe nix, jetzt muss ich raus, nun ist wohl meine Lampe aus...

  • Hallo Flo,


    geniale Idee wenn mal gerade keine Dichtung zur Hand ist.


    Habe das eben mal mit verschossenen Diabolos probiert.
    Nach ein paar Versuchen (Menge) habe ich ein brauchbares Ergebnis.
    Da ich kein Talkum zur Hand hatte, habe ich kurzerhand ein Tropfen Öl um die Schraube/Form gemacht.
    Das Blei verteilte sich dadurch gleichmässiger.
    Der Aufwand ist eher gering


    Ich überlege ernsthaft eine Form aus ALU für die beiden Dichtungsgrößen anzufertigen.
    Da könnte man das mit der Dicke auch noch besser hinbekommen.


    Gruß, Norbert

  • Ich habe auch mal ein paar geplättete diabolos recycled. ich muss meinen schmelzaperat nich großartig auf und abbauen.
    die Dichtungen sind echt cool aber doppelt so dick wie die gekauften.
    der gießlöffel ist aus einem VA kaffeelöffel gemacht in den ich einen Schnabel gebogen hab.
    aber seht doch seht doch selbst.


    mfg Pascal