Spritusumbau HK 150 ohne Drossel

  • Hallo Zusammen,


    bin neue hier, daher ein Servus aus Regensburg:)


    meine neue und erste HK 150 habe ich nach einer neuen Methode auf Spiritus umgerüstet. D. h. eher eine Kombination aus diversen hier im Forum beschriebenen Möglichkeiten. Die gleiche Methode habe ich trotz sehr langer Umbau-Recherche als Gast nicht gefunden. Daher auch als dankeschön für die vielen Top Infos dieser Beitrag. Leider kann ich nicht mehr mit Gewissheit sagen von wem die einzelnen Ideen stammen und eine neue Recherche würde den Rahmen sprengen. Falls jemand diese Art des Umbaus schon kennt oder Anspruch auf den ersten Gedanken erhebt, bitte einfach melden. Es ist keine Absicht von mir. Auf jeden Fall geht dieser Umbau ohne Bohren, Auspuffkitt, Socken umfädeln, zusätzliche Drossel, ohne Mischrohrglühen, ohne Corona um den Socken, oder Ähnliches . . und lässt sich jeder Zeit wieder Rückbauen. Wäre interssant ob diese Methode auch bei anderen 150er Maxen funktioniert. "Wir sind ja alle Individuen" :)


    Also folgendes:
    1. Vergaserrohr wie vielfach beschrieben stopfen (für den Leidenfrost ist mir keine Alternative eingefallen, obwohl . . .evtl. das Rohr mit PU-Schaum ausschäumen :wacko: )
    2. 500er Düse einschrauben
    3. Mischrohr bis zum Anschlag nach unten versetzten (so nah an die Düse wie es geht)
    4. normalen 150er Socken benutzen
    5. Spritus rein
    fertig


    Die Lampe brennt ziemlich leise nach Vorheizen mit Spirtus und dann ca. 5 Pumphüben. Etwas heller bei ca. 0,3 - 0,5 bar und lässt sich wunderbar über den Druck dimmen. Ab und zu nachpumpen hält sich in Grenzen, außerdem ist es ja das was auch irgendwie spass macht:) Also im Nierdruckbetrieb nicht zu hell und zu laut, was ja dann auch der Grund für den Umbau war (der Gartentisch an dem man sich noch unterhalten kann :frau: und keine Sonnebrille braucht) Wer es dann heller möchte, z.B. beim Aufräumen, dem geht dann bei 1 bar ordentlich das Licht an.


    Ich habe dann auch noch einen Schalldämpfer gebaut (der geht aber nicht so gut :whistling: )
    Ach ja, und eine Methode um den Rapidbrenner bei Spritusbetrieb zu benutzen habe ich auch gefunden 8o (ebenfalls ohne größeren Eingriff und das klappt echt gut)


    Bin gespannt auf Eure Rückmeldung und Erfahrungen
    Habedieehre und ein :weizen:
    Marcus

  • Hallo Willi,


    ja, ich habe die Löcher bei der 150er verschlossen. Hierzu habe ich bei einem stückchen Kupferrohr eine Lücke hineingesägt. Dann das Kurpferröhrchen im Rapid versenkt. Die Lücke muss etwas breiter und höher als die Öffnung sein, durch welche der Kipphebel beim Brennerrohr passt, da das Kupferröhrchen ganz unten aufsitzt und diese Lücke ja sonst verschließen würde. Jetzt sind alle Löcher zu (bei mir sind es aber insgesamt 5 Löcher?).
    Als Material habe ich eine 15``Muffe für 90ct aus dem Baumarkt verwendet welche andere Forenteilnehmer auch für die Luftdrossel bei einer HK 500 benutzt haben. Sollte das Röhrchen nicht hineinpassen kann man es auch über die ganze Länge aufsägen. Hierdurch lässt es sich Zusammendrücken und mit dem reduzieren Umfang einpassen.


    Um jetzt den Rapid zu starten, 1-1,5 bar Druck aufbauen, Rapidbrenner öffnen und ein gutes Feuerzeug an die Öffnung halten. Wenn man das Gefühl hat, der Rapid brennt auch von alleine, das Feuerzeug zügig bei Seite legen und sofort entspannt aber gleichmäßíg das Pumpen anfangen um den aktuellen Druck zu halten. Hier hat meine Lampe sogar einen kleinen Toleranzbereich bei dem das Verhältnis Druck, Luft, Spirtus zu passen scheint um den Brenner am laufen zu halten. Der Socken fängt dann relativ bald (vom Restspritus aus dem Vergaserrohr) das Glühen an. Ich warte dann aber meist noch ein bisschen bevor ich das Handrad aufdrehe. Habe ich das getan und sie leuchtet, lasse ich noch etwas Druck ab damit sie wieder leise ist.


    Die Stelle mit dem "idealen" Druck sollte man sich auf dem Manometer merken, dann gehts leichter. Geht der Rapid bei der ganzen Äktschn aus (was schon mal passiert) dann 1- 2 extra Hübe und nochmal anzünden. Wenn man seine Lampe schließlich etwas besser kennen gelern hat, geht das Vorheizen mit dem Rapid recht gut. Ich glaube es ist auch praktisch wenn man mal sein Spirituseinfüller vergessen hat!


    Herzliche Grüße
    Marcus

    2 x HK 500, HK 150 Spritus (mit Rapid und ohne Drossel 8) )

  • Mütze



    Du hattest Probleme mit Leidenfrost bei Sprirtus ?



    Ich habe einfach ein fast komplettes Stück Messing Gaze in das Vergaser Oberteil geschoben und ein kleines - ca 1,5 * 3 cm als Rolle under die Düse.


    In Verbindung mit Cu Rohr Drossel.



    Bei deiner Niederdruck Variante sollte das doch auch so funktionieren.



    Schöner Beitrag zur leiseren Lampe :applaudit:



    Gruß aus Aurich

    Lampen sind zum Leuchten da, valerie & valera


    Und ganz besondere können sogar lecker :happa:

    Einmal editiert, zuletzt von Dirk aus Aurich ()

  • @ Dirk
    Du, ich hatte bei meiner China-Alkoholikerin auch Leidenfrost,
    den ich mit Messinggaze absolut nicht weg bekam.
    Erst eine Baumwolldocht-Stopfung brachte den Leuchtturm zur Ruhe.
    Bleibt jetzt nur die Frage, wielange das gut geht und ich die Stopfung wechseln darf.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Hallo Rüdiger, tausch die Baumwolle gegen Ofendichtschnur, die ist Hitzefest. Irgendwann muss man aber mal tauschen, kann verdrecken.
    Hallo Marcus, Super Umbau. Einfach zu bewerkstelligen, rückbaubar und funktioniert. Was will man mehr. :applaudit:

    Gruß Rene


    Hamid"Was ist das?"Rambo: "Blaues Licht!"Hamid: "Was macht es?"Rambo: "Es leuchtet blau!"

    Einmal editiert, zuletzt von Rene ()

  • Was will man mehr.

    Ich weiß: Zwei davon. ;)


    @ Rene: So eine reine Glasfaserschnur muß ich mir noch besorgen,
    die wo ich hier habe, ist ein Gemisch aus Baumwolle plus Glasfasern.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Hallo Zusammen,


    danke für Eure lieben Antworten!


    Dirk aus Aurich: Ohne Stopfung hatte sie gepumpt wie blöde. Habe dann zuerst Alugaze benutzt, aber das reichte noch nicht. Jetzt habe ich Ofendichtschnur (in Schlauchform, die kann man einfach reinpfriemeln) im Einsatz und passt alles. Bei meiner großen Petromax habe ich die Ofendichtschnur über die Nadelstange gezogen und dann das Vergaserrohr auf das Ganze drauf gesteckt.


    Wino: Anbei die Fotos von der Rapiddrossel nach Mütze :D


    Bei dem Versuch die Rapiddrossel zum Fotografieren wieder herauszufischen habe ich (gerade) festgestellt, dass man vorsichtig sein muss. Die Rapiddrossel ist recht fest gesessen und das Rohr vom Brenner ist an der Basis etwas empfindlich. Ich nehme an von der Hitze hat sie sich gut eingepasst.


    Herzliche Grüße
    Marcus

  • Hallo Zusammen,


    am Wochenende bin ich dazu gekommen einen Test der Brenndauer mit dem neuen Spirtusmbau zu probieren. Bei dem Test ist natürlich zu berücksichtigen, dass es von der Helligkeit der Lampe bzw. dem zugehörigen Druck abhängt, wie lange der Sprit reicht. Ich weiß auch gar nicht ob es hier im Forum ein standartisiertes Verfahren zum Messen der Brenndauer gibt?


    Der Test:
    Hierzu bis an die Kante, an der das Manometer in den Tank übergeht, den Spiritus eingefüllt. 19:30 Uhr, ein Glas Wein, ein Buch und los gings. Nach zwei Stunden habe ich dann noch die Große angemacht. (Bild 1 zum Vergleich der Lichtausbeute). Nach vier Stunden hat es dann im Tank noch etwas geschwappt. Da es inzwischen kalt wurde den Whisky ausgepackt, in der Hoffnung, dass es nicht mehr so lange dauert. Um 02:45 Uhr!! ging sie dann gottseidank aus.


    Fazit:
    Brenndauer 7,25 h, 2 Glas Wein, und bis zur Kante, kurz bevor mein Manometer sich in den Tank übergibt, den Whisky eingefüllt. Ich liebe es für die Wissenschaft zu leiden :whistling: Das Buch habe ich irgendwann weggelegt.
    Auf Bild 2 erkennt man das Manometer sowie die Helligkeit und kann die Petromax mit dem Whisky in Bezug setzen :rofl:
    Am nächsten morgen war ich noch sehr beeindruck von der Brenndauer, . . . und von meinem Kater.


    Herzliche Grüße
    Marcus

  • Das muss der Wein gewesen sein mit dem Kater,
    beim Scotch hast du ja anscheinend Ahnung und eine gescheiten "Brennstoff" genommen - der schädelt nicht ! :)

    „Ich finde, es sind die kleinen Dinge, alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten,
    die die Dunkelheit auf Abstand halten"
    (Mithrandir a.k.a Gandalf, "der Hobbit")

  • Hallo Marcus!


    Im Namen der forschenden Gesellschaft der Vernichter von flüssigem Kohlenwasserstoff jeglicher Molekülketten bedanke ich mich für Deinen aufopferungsvollen Einsatz und freue mich, daß Du Dich inzwischen von den Strapazen wieder soweit erholt hast und uns nun die Ergebnisse aus der doch recht berauschten Nacht vorlegen kannst!
    Vielen Dank dafür!


    Nun, eine standartisierte SOP zur Bemessung der Leuchtdauer von Druckvergaserlampen der diversen Kohlenwasserstoffe in flüssigen Aggregatzustand, mit speziell definierten Parametern zu den individuellen Leuchtgeräten, gibt es meines Wissens noch nicht.
    Deswegen frage ich aus persönlichem und auch allgemeinem Interesse mal so nach.

    • Wieviel ml waren es denn genau, die Du in den Lampentank eingefüllt hast?
    • Mit wieviel Druck im Durchschnitt hast Du denn die Lampe leuchten lassen?
    • Mußtest Du nachpumpen?
    • Wie hoch oder wie niedrig war denn die Außentemperatur in der Nacht?
    • War die Helligkeitsausbeute ausreichend, um ohne Anstrengung gut lesen zu können?


    (Ich nehme an, Deine Lektüre hast Du nur deswegen abbrechen müssen, weil Dir die Konzentrationsfähigkeit schwand, nachdem das gebrannte Destillat zum Aufwärmen seine Wirkung zeigte?)


    Wie auch immer - die Brenndauer von 7 1/4 Stunden beweist eindrücklich, daß das 150 HK-Lämpi auch ganz gut ohne Petroleum kann.
    Ganz ohne Mischrohrglühen, flammendes Inferno und sonstiges Gezicke.
    Danke nochmals!

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Hallo Rüdiger,


    hat jetzt leider etwas gedauert Dir zu Antworten, sorry!


    Also zu Deinen Fragen bzw. die Angaben zum Vergleichen:


    • HK 150
    • Spirtusumbau nach Mütze
    • Vergaserstopfung mit Fiberglasdichtschnur (ohne Nadelstange)
    • ca. 360 - 370 ml (hab vorhin mal den vollen Tankinhalt in einen Messbecher gekippt, es waren nicht ganz 3/8 Liter)
    • warmstart
    • 4 x Nachgepumpt (einmal zum Starten der Lampe und drei mal im Verlauf)
    • zwischen 6-8 Pumphübe (das Manometer zeigt da leider noch garnichts an)
    • Außentemperatur würde ich sagen am Anfang so 17 Grad. Zum Schluss ca. 8-10 Grad
    • Lesbarkeit: Unter dem Lampenschirm (auf dem Tisch) konnte man sehr gut ein Buch lesen (auch ohne die Nase auf das Buch drücken zu müssen, siehe auch Fotos - Etikett ist gut lesbar). Auf den Gartenstuhl flätzen und lesen wäre aber zu dunkel gewesen (auch wegen des Schattenwurfs). Für einen gemütlichen Abend der sich etwas in die Länge zieht taugt es aber gut und man muss nicht nachfüllen.
    • Leuchtdauer 7,25 h

    Bei einem kürzlichen Grillabend wollte es der Besuch zum Essen am Tisch aber etwas heller haben (also ca. 10 - 15 Pumpenhübe und später wieder runtergedimmt). Hier hatte die Kleine lockere 5,00 h durchgehalten und es war sogar noch etwas Spritus im Tank 8o (na ja, . . . das hatte ich ja schon mal).


    Herzliche Grüße
    Marcus

    2 x HK 500, HK 150 Spritus (mit Rapid und ohne Drossel 8) )