Lampe "fröstelt es" wieder

  • Meine Px 829B zeigte wieder langsame Helligkeitsschwankungen, diesmal noch stärker als damals, als ich das Vergaseroberteil noch nicht mit Gaze gestopft hatte. Ich schraubte das Vergaseroberteil ab und sah, dass sich die Maschen der Gaze in der oberen Hälfte mit bräunlicher Masse zugesetzt hatten. Auch die Düsenstange war ab der gleichen Höhe dunkelbraun. Mit dem bordeigenen Bunsenbrenner brannte ich die Gaze wieder frei und baute dann alles zusammen. Jetzt brennt die Lampe wieder ohne Störung. So weit so gut.


    Wenn sich das braune Zeug an der Gaze festgesetzt hat, dann, so vermute ich, doch wohl auch innen an der Vergaserwendel? Darum wollte ich auch die Wendel reinigen. Im Forum finden sich verschiedene Tipps zur Reinigung, z.B. indem man ein Seil in die Wendel einführt und mit einer Bohrmaschine eine zeitlang dreht. Das wollte ich probieren. Ich nahm ein Fahrradbremsseil, Stärke 1,2 mm. Um es überhaupt von der Düsenseite her in die Wendel einzuführen, musste ich das vordere Ende des Seils krumm biegen. Dann kann man es durch die Wendel schieben bis es in den Schaft des Vergaseroberteils zurückkommt. Diese Maßnahme brachte bei mir aber nichts. Das Seil war nachher immer noch blitzblank, auch zwischen den Litzen des Seils war nichts Braunes.


    Meine Idee: Man könnte doch in den Schaft des Vergaseroberteils genau gegenüber von den Stellen, an denen die Wendel eingelötet ist, je ein Loch (z.B. 2,0 mm) in den Schaft bohren. Dann ließe sich ein Draht gerade in die Wendel einführen. Er käme beim zweiten Bohrloch wieder heraus. Mit dem Draht ließe sich eine Metallbürste, ein Pfeifenreiniger oder dergleichen durch die Wendel ziehen. Die Bürste dreht man nicht, sondern zieht sie hin und her, so wie auch ein Kamin von Ruß gereinigt wird. Um die Löcher zu verschließen, schneidet man passende Gewinde in die Löcher und verschließt sie jeweils mit einer Schraube (M 2,5 für ein 2,0 mm-Loch). Weil eine Schraube wahrscheinlich nicht völlig dichtet, nimmt man eines der im Forum empfohlenen Mittel, mit denen man auch den Düsensitz abdichten kann.


    Hat jemand so etwas in der Art schon ausprobiert oder kann sich die Maßnahme als sinnvoll vorstellen? Oder sieht jemand Probleme, die ich nicht sehe?


    Gruß von Heinrich

  • Hallo Heinrich.


    Bist Du Dir denn sicher, dass eine verdreckte Vergaser-Wendel wirklich die Ursache für die Helligkeitsschwankungen ist? Bevor ich mir den Vergaser "kaputt bohre" würde ich da schon sehr sicher sein wollen.


    Wie lange lässt Du denn Deine Lampe am Stück gewöhnlich laufen? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es manchmal schon hilft, wenn man die Lampe mal 3,4,5 Stunden am Stück leuchten lässt. Keine Ahnung, ob es da wirklich sowas wie einen Selbstreinigungseffekt gibt, aber bei mir hat das hin und wieder danach ausgesehen.


    Verleuchtest Du Alkan oder Grillanzünder? Welche Erfahrungen hast Du bei längeren Laufzeiten mit Alan gemacht?


    Hast Du die üblichen Reinigungsmethoden hier aus dem Forum schon alle durch? Ich finde es seltsam, dass am Fahrradseil absolut nichts hängen geblieben ist. Eventuell ist da ja auch nichts. Hast Du den Vergaser schon mal ganz profan mit Druckluft aus dem Kompressor freigepustet? Hast Du eventuell die Möglichkeit, einen zweiten Ersatzvergaser zu testen? Ich bin mir wirklich nicht so sicher, ob die von Dir vermutete Fehlerquelle so eindeutig ist.


    Viele Grüße,


    Georg

    Georg (41J., Dipl.-Kfm.)


    Seit Januar 2015 neu dabei und völlig begeistert von der alten, aber genialen Technik.

  • moin,
    auch auf die gefahr hin mich zu wiederholen:


    mal lesen was ich unter vergaserstopfung geschrieben hab:
    Zufriedener Neubesitzer


    man kann physikalisch technische zusammenhänge ignorieren.
    was aber bleibt sind die folgen dieser missachtung!


    was bei deiner lochbohr-gewindeschneid aktion herauskommt
    kann ich hier schon angeben -> zerballertes vergaseroberteil!



    gruß
    thomas

  • Ich vermute, das die Durchführung der Nadelstange im Vergaseroberteil vom Durchmesser her zu groß ist. Dadurch nimmt der Sprit nicht den "Umweg" über die Wendel und wird nicht richtig vergast. Evtl. Ist auch die Düse ausgenudelt. Probiere am besten erstmal eine andere Düse, dann mal ein anderes Oberteil.

    Gruß, Markus.

  • Hallo Heinrich,


    ich habe die Seilmethode mit Akkuschrauber auch an mehreren Lampen ausprobiert. Meine Schlussfolgerung ist, wenn die Wendel schmutzig ist, bleibt auch etwas am Seil hängen. Dann nochmal mit Aceton nachspülen und gut durchpusten. Da kommt dann wirklich schwarze Brühe raus.


    Wenn die Wendel sauber ist, bleibt auch das Seil sauber. Auch das Aceton kommt so sauber wieder raus wie man es reinkippt.


    Mir wäre das Risiko eines zerstörten Vergasers viel zur groß, nur um festzustellen, dass die Wendel sauber war. Aber jeder wie er will.


    Ach und noch etwas: Das mit den Pfeifenreinigern würde ich lassen. Diese haben sich bei mir im Vergaser teilweise zerlegt, zurück blieben einige Fussel. Das führt dann zur Verstopfung der Düse.


    Habe aus meiner 250er jetzt sogar die Gaze wieder rausgeholt, Ölkohle an der Vergaserstange mit Schleifpad abgemacht, siehe da, sie Leuchtet jetzt ruhiger als mit der Gaze. Wenn man im Forum sucht, findet man auch Aussagen, dass z. B. ein zu sauberer Vergaser das Pulsieren fördert.


    LG,

    Heiko


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    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten :gaehn:

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