mutierte Petromax

  • Ein schönes Ostern allen Lampenfreunden,


    Am Samstag veranstaltete mein Bruder Osterfeuer und ich habe mich als Beleuchter beteiligt. Da im Vorjahr die Maxe mit 500-er Düse als zu laut empfunden wurde, habe auf 350-er reduziert, zu Hause getestet, alles gut. Nun großer Auftritt am Sonnabend bei Einbruch der Dunkelheit - Sanftstart wie meistens mit drucklosem Tank, geschlossener Schraube und offenem Vergaserventil. Bei 2. Schälchen Spiritus der kleine Plopp und ein Feuerchen im Glühstrumpf. Dann also Lampe aufgepumpt und - tata - rauschendes Licht erfüllte den Abend. Nach etwa 2,5 Stunden Betrieb und zwischendurch nachpumpen ging die Lampe in den Modus Gartenfackel über, Innenmantel Vergaserwendel und Glühstrumpf schwarz. Habe heute die Lampe gereinigt, den Glühstrumpf mit der Lötlampe freigebrannt und keinen Fehler gefunden. Lampe also wieder montiert. Nach Sanftstart jetzt etwa 1 Stunde problemlos in Betrieb. Nur gut, daß ich noch meine kleine Coleman Peak mit hatte am Sonnabend.


    Na dann schönen Abend euch allen und liebe Grüße, Matthias

  • Nachtrag zum obenstehenden Beitrag:


    Die Maxe lief gestern über 4 Stunden völlig störungfrei mit der 350-iger Düse. Was kann nur bei laufendem Betrieb zum flammenden Inferno geführt haben. Bei der Reinigung der Lampe ist mir nichts verdächtiges aufgefallen. Alles, auch die Düse, war fest. Wer hat auch so eine Erfahrung gemacht. Mir ist es lieber, ich weis, warum die Lampe so reagiert. Diese nicht erklärbaren Fehlfunktionen kann ich gar nicht ab, nicht nur bei Lampen sondern überhaupt.


    Liebe Grüße, Matthias

  • Moin,


    Puh so eine Ferndiagnose ist immer so ne Sache. Wenn Du schon alles kontrolliert hast und alles fest ist, alle Einstellungen kontrolliert wurden...vielleicht hat sich ein liebestoller Käfer in den Innenmantel verirrt? Ich hätte ja pauschal auf die Düse getippt aber die Lampe leuchtet ja jetzt. Wie alt ist den dein Vergaserfgussventil? Wenn das den Geist aufgibt kann das auch mal zickig sein...


    MfG Carsten

  • hallo matthias,
    dann frag doch einfach ;-))


    ich habe die feststellung gemacht, dass 350 hk bedüste lampen immer "gut druck" brauchen.
    bei meinen lampen sind 1,5 bar die untergrenze. ab da wird es unlustig.
    deshalb ist bei mir der tankdruck 2,5-1,5 bar. das ist die anzeige an einem
    kalibrierten manometer.


    meine annahme:
    der vergaser erreicht nicht die erforderliche arbeitstemperatur und in der folge fängt die
    lampe an, den brennstoff flüssig durch die düse zu drücken.


    dieses verhalten ist natürlich immer von bestimmten faktoren abhängig, wie z.b.
    dem verwendeten brennstoff, glüstrumpfgröße/form u. dem zustand des vergaseroberteils
    (verkokung).


    evtl. muss auch öfter genadelt werden, weil sich die düse zusetzt und in der folge
    durch den leistungsabfall der vergaser auskühlt.


    gruß
    thomas

  • Hallo Carsten,


    vielen Dank für die schnelle Antwort. Die Lampe ist eine vom Bund und kam noch mit Universalvergaser und Dominorapid. Hat inzwischen aber einen Wendelvergaser. Baujahr dürften die frühen Sechziger sein, leider waren keine Schilder mehr am Tragegestell. Ob da irgendwann Dichtungen gewechselt wurden, weis ich nicht. Die Lampe ist aber dicht. Das Vergaserventil ist bei mir aber sowieso fast immer offen, da ich die Lampe sanft starte. Was passiert eigentlich, wenn während des Betriebs der Druck immer weiter absinkt und man nicht nachpumpt. Könnte das die Ursache gewesen sein. Beim Start war der Tank reichlich voll und ich habe in den zwei Stunden nur einmal nachgepumpt. Da könnte es durchaus sein, daß der Zeiger deutlich links vom roten Strich stand.


    Gruß, Matthias

  • Ich vermute eine verstopfte Düse in Verbindung mit einem verkoktem Vergaser. Den Hergang erkläre ich mir so: Normaler Betrieb, das Petro wird ausreichend erhitzt und vergast. Jetzt löst sich Schmutz und blockiert die Brennstoffzufuhr ein wenig, das Petro wird durch die kleinere Flamme nicht mehr richtig erhitzt und spritzt flüssig ins Mischrohr. So wird augenblicklich der "Gartenfackelmodus" gestartet. Ist jetzt meine Vermutung.
    Abhilfe: Vergaserober -und Unterteil ausbauen, zerlegen und alle Teile richtig reinigen. Bei der Gelegenheit gleich das Fußventil inklusive Sieb und Steigrohr prüfen. besonders das Oberteil inklusive der Helix innen richtig reinigen, mit der Lötlampe heiß machen und abschrecken, in glühendem Zustand mit Pressluft ausblasen (Vorsicht! Starker Funkenflug), in Säuere auskochen, mit einem Fahrradbowdenzug auskratzen, der Möglichkeiten gibt es viele. Einfach mal im Forum danach suchen. Wenn alles mit neuen Dichtungen wieder montiert ist sollte sie eigentlich wieder richtig leuchten. Ließ dir am besten Bommels Überholanleitung dazu durch, da steht auch drin, wie alles richtig montiert und eingestellt wird. Viel Spaß!

    Gruß, Markus.

  • Nabend Matthias,


    da Düse und sonst alles fest ist, gehe ich mit Thomas konform, das es an zu nidrigem Druck gelegen haben wird.

    Gruß Rüdiger [iogear1]
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    Erst eine PX500 BW, jetzt Ʃ14805HK + Ʃ39,7kW + Ʃ173''.... mol seehn wat noch kimmt :whistling:

  • Vielen Dank allen für die guten Tipps. Ich werde die Lampe in nächster Zeit öfter mal in Betrieb nehmen. Wenn nochmal so ein Phänomen auftritt, wird sie zerlegt und restauriert.


    schönen Abend euch allen

  • Wenn du eine Lampe mit weniger Druck betreiben willst, also auch mit weniger Masse-Durchsatz und Abwärme am Vergaser,
    kann es helfen, wenn du eine Staukappe verwendest.
    Die kannst du auch ganz profan aus einem Konservendosenblechdeckel mit einer Blechschere schneiden.
    Sufu Staukappe/Reflektorblech hilft.
    Gruß
    willi

    Demut tät' uns allen gut.