Benötige Infos zu Frowo 435

  • Hallo,
    Ich bin neu hier und hoffe dass ihr mir weiter helfen könnt.
    Bei durchstöbern des Bootsschuppens auf unserem Wochenendgrundstück habe ich eine alte Petroleumlampe der Firma Frowo mit der Modellnummer 435 gefunden.


    Die Lampe hat ein Orang-Rotes Glas und eine Art Blume auf dem Tankdeckel. Auf der Lampe steht FROWO No 435 und made in Germany. Grafiken sind nicht verhanden.
    Leider ist die Lampe sehr verrostet und ich würde sie gerne nutzen. Meine Frage als Neuling auf diesem Gebiet ist jetzt, wie alt das Stück sein könne (Hintergrundinfos erwünscht).
    Desweiteren wollte ich fragen wie ich bei der Restaurierung vorgenen muss, wass muss ich beachten, wass nutze ich (ich hab sowasnoch nie gemacht).



    Vielen Dank für eure HILFE


    taukri

    Gruß und Dank aus dem Sachsenland!

  • Hallo taukri,


    :welcome: hier im Forum.... .


    Also, wenn Deine Laterne nicht mehr das Logo "Hund mit Laterne" trägt, ist es eine Nachkriegslaterne.


    Hergestellt wurde die Frowo 435 bis um 1970.


    Guggst Du hier: http://www.google.de/url?sa=t&…0Ubx-h6YnPgAkLy-Ctj--bwsg


    Gruß


    Peer

  • Hallo und :welcome:


    hab dir über die SuFu mal 2 Ergebnisse raus gesucht:


    FROWO No 435
    FROWO 435


    zum Entrosten: in Zitronensäure einlegen, Infos dafür findest du genügend über die Forumsuche (oben Links)


    genauere Infos bekommst du von den Dochtlampensezialisten...

    Gruß Rüdiger [iogear1]
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  • Hallo Taukri


    Wenn deine laterne noch eine blumenmotif auf die tankdeckel hat ist es ein altere nachkrieg version, später waren die tankdeckel glat. Deine lampe hat oben auf dem kamin ein streifen eisen womit man die die glaheber blockiert, diese ausführung sieht man nicht jeden tag. Frowo prinz, herr Jehn, kann dir bestimmt genaueres sagen.


    grüße Henk

  • Hallo Taukri,


    Henk hat recht! Du hast eine der ziemlich seltenen Versionen mit "Zuhälter" :D erwischt. Die genaue Sinnhaftigkeit dieser Blechlasche habe ich noch nicht ergründen können, da es bisher keine schriftlichen Zeugnisse davon gibt. Wahrscheinlich diente sie dazu, dass man das Glas im Betrieb nicht aus Versehen anheben konnte.


    Wenn die Lampe die Markung hat, die meine beiden haben, dann lässt sich die Laterne in die 1950er bis 1960er Jahre einordnen. Wenn der Tankdeckeln von Anfang an so vorhanden war, dann eher in die früheren Jahre.


    Zur Restaurierung findest du hier ausreichende Infos. Die Kollegen haben dir bereits Hinweise gegeben.


    Grüße


    Hans-Werner


    henk: Danke für die Blumen! :P

  • Hey, vielen Dank für die hilfe und die schnellen antworten. Ich hätte nicht gedacht, das ich da etwas so seltenes aufgestöbert habe. Der Deckel scheint noch original zu sein (soweit wie ich das sehe). Mit dem zuhälter über dem kamin ^^ muss ich doch mal nachfragen, was genau der kamin an der lampe ist?


    taukri

    Gruß und Dank aus dem Sachsenland!

  • Ahh, jetzt machts klick :)
    Da werde ich mich morgen gleich aufmachen um Zitronensäure zu kaufen.



    Noch eine interessensfrage am rand, hat das organge glas eine spezielle bedeutung?

    Gruß und Dank aus dem Sachsenland!

  • Rote, gelbe und orangefarbene Gläser kamen überall dort zum Einsatz, wo heute auch rote Lampen sind.
    Um Mißverständnissen vorzubeugen, es sind nicht die "speziellen" Etablissements gemeint, die des öfteren mit rotem Licht in Verbindung gebracht werden. Viel eher kamen sie bei sämtlichen Absicherungsaufgaben zum Einsatz. An Baustellen wurden sie als Leuchtmarkierungen angebracht, wo heute diese meist nur schwächlich blinkenden Batteriefunzeln hängen. Es gab auch Laternen, die an Fahrzeugen angebracht wurden, wie z.B. an Traktoren, Pferdewagen, Anhängern von LKW und anderen Gefährten ohne oder ohne ausreichende eigene Stromversorgung.
    In der DDR gab es von Frowo auch ein Warndreieck, das von einer kleinen Kaltluftlaterne mit der Nummer 770 beleuchtet wird. Die Nummer 770 ist baugleich zur No. 50, nur hat erstere keinen oder einen modifizierten Glasheber.
    Deine Laterne ist als Warmluftlaterne vermutlich eher stationär eingesetzt worden, also zum Beispiel zur nächtlichen Absperrung von Baustellen oder ähnlichem. Orangefarbene Gläser sind nicht so häufig wie klare, rote oder gelbe.
    Irgendwo hier gab es mal einen Scan von einem Feuerhandprospekt aus den 30ern, der die ganzen Anwendungen mit Grafiken zeigt, aber ich finde ihn leider nicht mehr.


    Zur Restauuration: wie schon gesagt wurde, Zitronensäure entfernt den Rost, am besten, wenn sie Warm ist. Besorge dir am besten auch ein ausreuchend großes Gefäß, in das die Lampe komplett reinpasst (Plastiktonne oder Maurerkübel aus Kunststoff), Behälter aus Metall sind meist ungeeignet.
    Nach dem entrosten können sich im Tank Löcher finden, das ist aber kein Grund, die Laterne wegzuwerfen. Eine Stunde Lötarbeit bringt das meistens in Ordnung, oft kann man auch mit Epoxidharz oder ähnlichem ausschwenken, natürlich nur nach gründlicher Reinigung.
    Abschließend muss die Laterne versiegelt werden, dazu verwende ich einzubrennenden, hitzefesten Klarlack.


    Viel Erfolg bei der Instandsetzung,


    Stefan

  • Hey Leute,
    Das Entrosten hat super funktioniert.
    Jetzt hab ich nur noch zwei Probleme. Im Tank sind drei kleine Löcher. Bekomme ich die ohne Löten richtig dicht? Desweiteren möchte ich die Lampe in ihrer Original gelben Farbe lackieren, welche Farben benutzt i und wie laclackiere ich am besten, hab das auch noch nie gemacht ;)


    Grüße taukri

  • Hallo taukri ?( ,


    Das sieht schon mal besser aus...

    Im Tank sind drei kleine Löcher.

    Versuch mal Bilder davon zu machen, klein ist halt etwas variabel...


    vor dem Lackieren muss die Lampe entfettet werden (Brensenreiniger, Nitroverdünnung, Aceton, etc.) und dann in dünnen Schichten einsprühen


    Übe voher an irgend einem Gegenstand, wenn du dich nicht dirket an die Laterne traust. :thumbup:


    Das wird schon...

    Gruß Rüdiger [iogear1]
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  • Das sieht schon mal nicht übel aus, allerdings ist da noch restlicher Rost. Löcher sind eben am besten gestopft, wenn sie gelötet sind. Sind die Löcher extrem klein, eher in den Dimensionen der Maschen eines Küchensiebes, dann kannst du von außen Tesa draufkleben und den Tank mit Epoxydharz ausschwenken. Löten ist aber nicht schwer, ein paar Stunden Übung hilft für die noch kommenden Lampen :P .


    Allerdings glaube ich, dass Gelb nicht die Originalfarbe war, es gab verzinnt, schwarz, blau und irgend ein komisches grün.
    Ich würde dir zu hitzefestem Lack raten, ich nehme immer Klarlack. Googele mal nach Motip Dupli Color oder schau im Bauhaus. Den Restrost bekommst du entweder mit länger einweichen in Säure oder einer Drahtbürste runter.


    Stefan

  • Jetzt bin ich ein wenig verwirrt. Muss ich vorher noch irgend welches Fett entfernen oder wie?
    Was könnte bei meiner Lampe die Originalfarbe gewesen sein.
    Muss ich beim Löten eine Kreisrunde Platte verwenden die allesausfüllt oder geht ein schmaler streifen?

    Gruß und Dank aus dem Sachsenland!

  • Hallo taukri (Dein Name?),


    der Rest-Rost muss auch noch runter, ebenso die Farbreste. Also entweder noch mal in heißer Zitronensäure baden
    oder alternativ mit dem Dremel und einer Runddrahtbürste die Oberfläche blank machen. Zum Tankversiegeln und für kleine Löcher eignet Kraftstoff-resistentes Epoxydharz aus dem Modellbau (Hab ich aber selber noch nicht angewendet). Dann entfetten mit Waschbenzin und mit hitzefestem Lack (klar oder silbergrau) lackieren.

  • Also ob gelb original sein könnte, kann dir sicher Hans Werner sagen, er ist hier der Frowo-Experte. Ich persönlich kenne nur die Farben, die ich vorhin genannt habe. Bevorzugen würde ich bei einer Laterne wie deiner Klarlack, damit nimmt man der Laterne am wenigsten Charakter, denn man sieht ihr Alter noch deutlich, während sie trotzdem gut konserviert ist.
    Vor dem Lackieren empfiehlt sich generell eine gute Reinigung. Fett kann schon durch Fingerabdrücke aufgebracht werden.


    Zum Löten: Ich mache es mir immer sehr einfach und verwende einen Minibrenner für Feuerzeuggas, Verzinnungspaste aus dem Sänitärinstallationsbedarf (graues Zeug, verhältnismäßig teuer und bleicht Kleidung (blau wird rosa...) und stinkt), und gewöhnliches Elektroniklot, allerdings nicht das schmale, sondern schon 2mm. Zum verlöten einfach die Lötstelle blank schmiergeln, die Paste draufstreichen (dünn), erhitzen, bis ein spiegelnder Zinnfilm daraus wird und das verzinnen ist abgeschlossen. Nun kommt es auf Art, Geometrie, Position und Größe des Loches an. Ein stecknadelkopfgroßes Loch auf einer ebenen Fläche lässt sich einfach und schnell mit einem Tropfen Zinn, der die vertinnten Ränder überdeckt, schließen. Sonst muss ein "Pflaster" drauf, also ein Stück Blech mit im Idealfall verzinnter Unterseite. Ich nehme immer Blech von leeren Spraydosen (Vorsicht, es gibt auch welche aus Alu, die nicht nehmen.), weil es sich leicht formen lässt und vor allem umsonst zu mir kommt.
    Wenn du mehr Hilfe brauchst, mach mal Bilder von den Schadensstellen, dann sehen wir weiter.
    Man kann auch mit dem Kolben Löten, das mache ich aber selten und nicht so gerne, eigentlich nur im Elektrikbereich, sonst immer mit Flamme.


    Stefan

  • Hallo,


    du musst noch ein wenig säuerbaden bis der restliche Rost auch weg ist. Den Lack kriegst du mit Natronlauge (angesetzt aus Abflussfrei) weg.


    haste Löcher im Tankboden gibt es einen guten und einfachen Kesselflicker Trick.


    Nimm eine Messingheftzwecke, knips den Dorn bis auf einen Rest von ein bis zwei mm ab (Rest dient als Lochfinder!)


    Zu Lötende Stelle am Tank schön blank machen, Zwecke mit Dorn in das Loch setzen und dann Lötkolben auf die Zwecke setzen, ein 25Watt Ersa reicht schon.
    Ordentlich heiß machen und dann Elektroniklot mit Flussmittel auf die Kante Tank/Zwecke setzen. Hast du genug Hitze zieht sich das Lot dazwischen.
    Du kannst die entsprechende Stelle am Tank natürlich vorm Aufsetzen der Zwecke auch zusätzlich vorverzinnen.


    Die geflickte Stelle hält so länger als der Rest der Laterne!


    Grüße!


    Edit: Hallo Stefan, sorry für die "Doublette"! Mit dem Klarlack bin ich ganz deiner Meinung!

  • Zitat Udo Austermann...Nimm eine Messingheftzwecke, knips den Dorn bis auf eien Rest von ein bis zwei mm ab...


    Hallo Udo,


    danke für den Tipp mit den Heftzwecken, das werde ich probieren...hört sich gut an... .


    taukri: Kann es sein, das an Deiner Frowo Reste von "dunkelgrüner" Farbe waren ??


    Gruß


    Peer

  • hey, das hört sich echt gut an, ich werde mich dann die nächsten tage ans flicken machen.
    Die Idee mit dem Klarlack klingt gut, ist echt ne tolle Idee die Geschichte Revue passiern zu lassen.
    geht es theoretisch auch, dass ich den alten Lack (und restrost) drauf lasse und den Klarlack drüber mache (versiegeln)?
    Ihr seit echt eine tolle Hilfe, besten dank an alle!
    Übrigens, mein Name ist Tobias, taukri ist eine Kombination aus meinem Vor und Nachnamen ;)

    Gruß und Dank aus dem Sachsenland!

  • Hallo Tobias,


    hmm, also klar kannst du die Lampe auch einfach so klar überlackieren, dann hast du so eine Art "shabby style".
    Könnte ganz witzig aussehen.


    Ich persönlich wäre für sowas aber viel zu pedantisch: ohgottogott Rost einlackieren...


    Grüße