Hallo Freunde der Koch- und Backgeräte,
ich habe gestern bei der Schrottsammlung einen Spirituskocher aus dem Schrott gefischt und weiß nicht so recht, ob es sich lohnt, den wieder in Betrieb zu nehmen oder nicht.
Ich habe weder ein Typenschild noch irgend einen Hinweis auf den Hersteller ausfindig machen können.
Das Teil ist mit blauem Hammerschlaglack beschichtet. Alle verbauten Teile sind metallurgisch miteinander verbunden, sodas sich der Kocher nicht ohne größeren Aufwand zerlegen lässt. Der Knauf ist aus schwarz lackiertem Holz.Auf der Stirnseite klebte anscheinend mal etwas drauf. Die Welle läuft spitz zu und dichtet den Kanal über einen Konus ab.
Die einzige Prägung auf dem Gerät ist "Nur für Spiritus".
Gefunden habe ich ihn im Ostteil Berlins. Er könnte also aus dem ehemaligen Ostblock stammen.
Ich gehe aber fast davon aus, dass es vom Chinamann stammt.
Vielleicht kennt einer von euch ja diese Bauort oder weiß, von welchem Gerät das kopiert wurde.
Mit freundlichen Grüßen
Leonard
"Desca Sport" DDR Spirituskocher
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Das lohnt auf jeden Fall, bekannter hat so einen - der macht eine schöne Flamme
Gruß aus Aurich
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Hallo Dirk,
kannst du mal kurz beschreiben, wie man den in Betrieb nimmt?
Der muss doch sicherlich irgendwie vorgewärmt werden?!
Mit freundlichem Gruß
Leo -
Normalerweise schraubt man den Tankdeckel ab & füllt Spiritus rein, Feuerzeug an den Brenner Kopf halten & Ventil aufdrehen (glaube nach rechts) der Zündet von alleine wenn Spiritus in den Brenner läuft.
Gruß aus Aurich
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der kocher stammt aus DDR produktion .
die kocher wurden aber auch für den " westen " in der ddr hergestellt
zb enders und turm .zum starten drehst du einfach das handrad auf bis eine kleine pfütze spiritus in der schale unter dem brenner steht .
dann das handrad schließen und den spiritus anzünden .
wenn der spiritus fast weggebrannt ist handrad öffen.
fertig
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Ich habe das Teil jetzt nochmal bei Tageslicht betrachtet und unter der Rostschicht auf dem Brennerkopf den Namen "DESCA" zu Tage gefördert.
Ein wenig Internetrecherche hat ergeben, dass es sich hierbei um einen Kocher vom Modell "Desca Sport" handelt. Anscheinend verbirgt sich hinter der Blindkappe am Rohrende eine Stopfung. Ich werde das Teil mal reinigen und schauen, ob er noch dicht ist.
Weiß jemand, ob der Tank mit dem Gehäuse verschweißt ist?
Ich kann ihn zwar leicht seitlich hin und her bewegen, ca. 2mm, aber gelöst bekomme ich ihn nicht. Im Tank hat sich ziehmlich viel grobkörniger Dreck gesammelt, den ich mit Schütteln nicht herausbekomme.
Oder muss man bei Geräten dieser Art einfach mit mehr Gewalt rangehen?
Mit freundlichem Gruß
Leonard -
Hallo Januch,
ZitatOriginal von januch
die kocher wurden aber auch für den " westen " in der ddr hergestellt
zb enders und turm .liegen dir Unterlagen für diese Behauptung vor oder gehst du nur von der allgemeinen Ähnlichkeit aus?
Zumindest die Kocher von Turm haben deutliche konstruktive Unterschiede und sind von besserer Qualität.
Grüße
Hans-Werner
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da die kocher (zumindest enders) aus dem "westen" in den gleichen verpackungen aus dem selben karton auftauchen wie die DDR kocher gehe ich davon aus das diese aus der selben herstellung sind .
und da der westen etliche produkte im "osten" günstig fertigen ließ ist es auch nicht ganz unwarscheinlich .oder liege ich da falsch ??
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Hallo Allerseits,
mir ist es nun doch dank eines Hinweises von Herrn Scherning und seiner sehr informativen Internetseite siehe hier gelungen, den Kocher zu zerlegen.
Im ersten Bild sind die Einzelteile zu sehen, die da wären:
- Grundgestell
- Vergasereinheit mit Brennerkopf und Tank
oben von links:
- Verschlusskappe Tank
- Kontermutter Tank
- Verschlusskappe Spiritusleitung (um die Stopfung zu erreichen)
darunter:
- Distanzring zwischen Vorwärmschale und Grundgestell
- Handrad mit Spindel
rechts außen:
- Blechstreifen mit Vergaserstopfung.
Bei der Vergaserstopfung bin ich mir nicht sicher, ob die aus Glasfasern oder aus Asbestfasern besteht. Da es sich hierbei um ein Ostblockprodukt handelt, gehe ich mal von Asbest aus. Die Stopfung hat beim Herausziehen recht viel Staub und kleine Fasern von sich gegeben.
Wie kann man die reinigen? Vorsichtig ausspülen?
Die Vergasereinheit werde ich mal auspusten und mit ner Flaschenbürste putzen.
Korrektur: Aus der Öffnung im dritten Bild tritt die Vergaserheizflamme aus, die den Vergaser auf Betriebstemperatur hält. Die gleiche Öffnung befindet sich um 180° versetzt auf der anderen Rohrseite.
Mit freundlichem Gruß aus Berlin
Leonard -
Noch eine Sache am Rande:
Soll ich weiterhin über den Fortschritt der Instandsetzung mit Bild und Text berichten oder besteht dafür kein Interesse? -
Hallo Januch,
alle neueren Kocher von Turm, die ich kenne und noch einen Aufkleber haben, tragen den Vermerk "Made in W. Germany". Es hätte damals ziemlichen Stress gegeben, wenn diese Markung nicht den Tatsachen entsprochen hätte.
Wie es bei Enders aussieht kann ich nicht sagen. Dafür fehlen mir die Belegstücke. Ich glaube, Enders hat unter seiner Marke so ziemlich alles vertrieben, was sich verkaufen ließ. ;-))
Grüße
Hans-Werner
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Klar weitermachen
solche Thread helfen grade den Anfängern ganz furchtbar weiter
Grüß e
Eugen j.keusen
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Sodele,
ich habe jetzt erst einmal habe ich darauf verzichtet, die Vorheizschale und den Vergaser mit einem neuen Anstrich zu versehen.
Die Vergaserstopfung ließ sich recht gut ausklopfen und mit einem weichen Pinsel nochmal abstauben.
Den Glasfaser- bzw. Asbestfaden dann einfach mit Spiritus anfeuchten und wieder in die Brennstoffleitung schieben. Kappe drauf, fertig.
Den einzigen Nachteil, den ich festgestellt habe ist die doch recht hohe Anfälligkeit gegen Wind im Vergleich zum Gaskartuschen- oder Dieselkocher.
Mal schauen, wieviel Zeit er für ne Dose Chilli braucht?
Und so schaut er dann aus.
Im zweiten Bild die Vorwärmphase.
Im dritten Bild der normale Betrieb.
Im vierten Bild die beiden Vergaserheizflammen.
Mit freundlichem Gruß
Leo aus Berlin -
Sagte doch es lohnt sich
Gruß aus Aurich
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das war als ich 10 Jahre war und noch im Ostblock home war mein erster Kocher, ich habe damals mit einem Kumpel auf einer toden Weide eine Tütensupe gekocht, mein Kumpel hatte seiner Mutter eine Flasche Prima-Sprit aus dem Keller geklaut, welchen wir als Brennstoff nutzen, Wasser für die Tütensuppe mussten wir aus einem Bach holen, wie uns die Suppe gemundet hat weiss ich heute nicht mehr. Liegt alles gut 40 Jahre zurück, Gruss Frank