Kosmos Brenner Getriebschaden

  • Hallo zusammen,


    bitte freundlichst um Eure Hilfe:


    Der 6"' Kosmos Brenner meiner Petronella transportiert den Docht nicht mehr, ein "Zahnrad" bleibt nicht mehr in seiner ursprünglichen Position und verkantet.
    Alles Gestocher um das Zahnrad in Position zu halten hat nichts gebracht, kann man so etwas reparieren oder muss ich in den sauren Apfel beissen und mir einen neuen Brenner kaufen?


    Im voraus schon einmal vielen Dank!



    Gruss


    Helge


    Ich weiss, Fotos wären sicherlich hilfreich aber Kamera nicht zur Hand, werden nachgereicht.

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  • Ich kenne den Brenner nicht. Wenn es ein alter, seltener ist, würde ich zu dem Versuch raten, aber wenn es etwas ersetzbares ist, ist es glaub ich ein zu großer Aufwand. Trotzdem kannst du es versuchen, es ist ja auch eine gute Übung. Was genau macht denn das Zahnrad?


    Stefan

  • Hallo,


    in den meisten Fällen kann man das mit relativ wenig Aufwand reparieren. Dazu muss man den Brenner unten auflöten. Bei vielen Brennern ist das untere Blech noch mit der darüber liegenden Kappe verbördelt, das kann man vorsichtigst öffnen, sonst geht das Blech nicht ab. Darunter liegt dann der Zahnradmechanismus, häufig ist die Halterung der beiden Zahnradwellen verbogen oder aufgebogen, sodass die kleinere Welle herausgefallen ist und verkantet. Das kann man vorsichtig wieder richten. Ist was gebrochen, sind Ersatzteile aus einem anderen defekten Brenner nötig.
    Die Schwierigkeit beim Zusammenbau ist allerdings, alles so gerade und maßgenau wieder zusammenzubauen, dass der Brenner nicht schief wird und der Docht sich gleichmäßig transportieren lässt.
    Wichtig bei der Aktion ist Geduld und nicht mit Gewalt rangehen!


    Ich habe auf die Art schon einige Brenner gerettet und wiederbelebt.


    Grüße
    Max

  • Zum reparieren eines Kosmosbrenners brauchs du einen Gasbrenner, einen Schraubstock und einen DICKEN FETTEN Lötkolben (So ein 100W Teil oder dicker)


    Der Gasbrenner dient zum Zerlegen des Brenners.
    Du musst den Brenner von Unten zerlegen.
    Das Teil, mit dem Gewinde muss ab. Das ist mit einer Kreisförmigen Lötnahnt einmal rings um den Brenner verlötet.
    Wenn dieses Teil ab ist, kommt man ins Innenleben des Brenners.


    Du musst alle Stellen, an denen du Löten willst, blitzblank reinigen, sonst lässt sich das Messing nicht löten.
    Am Besten verwendest du Bleihaltiges Lötzinn mit Flussmittelseele (Tu dir den Gefallen und kauf ordentliches Lot. z.B. Stannol oder Edsyn)
    Leichter tust du dich, wenn du zusätzlich noch Lötfett oder dergleichen verwendest.
    Danach musst du die Lötstellen aber vom Flussmittel reinigen, sonst frisst es dir das Material an.


    Zum Verlöten des Brenners einfach den Lötkolben ran halten und es lötet sich eigentlich wie von selbst, wenn du den Brenner an den Lötstellen ordentlich gereinigt hast.


    Gruß


    Sven

    Irgendwie haben es mir die Österreichischen Hersteller angetan:
    Brünner, Ditmar, Halbaerth, Phoebus, immer her damit...


    Beste Grüße


    Sven

  • Noch leichter wird es, wenn man die zu lötenden Stellen verzinnt, Verzinnungspaste gibt es im Baumarkt in der Sanitärabteilung.
    Was das Lot angeht, kann ich mich Sven nur anschließen, Stannol Elektrolot ist super, hat schon Flussmittel drin und ist bleihaltig, Löten ohne Blei macht irgendwie keinen Spaß.
    Allerdings löte ich immer mit einem kleinen Brenner, nicht mit einem Elektrokolben.


    Stefan

  • Da kann er gleich zu den Produkten von BrazeTec greifen.


    Die vertreiben Bleifreie Lötpaste und Lötzin mit ca. 3mm durchmesser - das ist eigendlich Standart im Sanitärbereich, seit einiger Zeit dürfen Trinkwasserleitungen nicht mehr mit Bleihaltigen Loten gelötet werden.


    Vorteil Bleifrei = Bessere Verbindung & Höhere Haltbarkeit


    Nachteil Bleifrei = Höher Verarbeitungstemperatur & sieht nicht so schön glänzent aus


    Zum Reinigen geht 180er Polietvlies ideal.


    Gruß aus Aurich


    PS: Habe auch schon undichte tanks mit der Lötpaste bearbeitet - die erzeugt eine gleichmäßige verzinnung - es muss "nur" Sauber sein

    Lampen sind zum Leuchten da, valerie & valera


    Und ganz besondere können sogar lecker :happa:

    Einmal editiert, zuletzt von Dirk aus Aurich ()

  • Naja, 3mm dickes Lot ist für die Zwecke schon etwas zu extrem. Ich würde für die Arbeiten außen am Brenner zu 1,5mm bis höchstens 2mm und für die Arbeiten an der Mechanik zu 1 bis 1,5mm raten.
    Nur Verzinnungspaste zum abdichten hab ich noch nicht versucht, ich hab die Lecks immer gezielt dichtgelötet.
    Eine bessere Verbindung hab ich bei bleifreiem Lot noch nicht hinbekommen, auch nicht nach dem Verzinnen. Heiß genug war es definitif.


    Stefan

  • Wie gesagt Weichlöten lebt extrem von der Fettfreiheit der Flächen, als Flussmittel würde ich Kolophonium empfehlen.


    Zur Reinigung erst Poliervlies oder Stahlwolle der Sorte 0000 Aceton zum Abwaschen da es wirklich alle Fette auflöst und gut Abdampft.


    Gruß aus Aurich

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    Und ganz besondere können sogar lecker :happa:

    2 Mal editiert, zuletzt von Dirk aus Aurich ()

  • Hallo Dirk:


    Das sanitär-Lot ist 97% Zinn mit 3% Kupfer.
    DAs ist an sich sehr gut.
    Nur im direkten Vergleich mit normalem Sn60Pb40 stinkt es sowas von total ab.
    Ich bin reumütig vom Bleifreien zum Bleihaltigen Lot zurückgekrochen gekommen,
    weil das bleihaltige Lot einfach UM LÄNGEN besser zu verarbeiten ist.


    Die Verzinnungspaste ist eigentlich Fittings-Paste.
    Das Zeig ist schon gut, aber man versaut sich damit alle Oberflächen, weil es teilweise verläuft, und spritzt.
    Dann hat man überall Zinn-Spritzer.


    Zum Thema Brenner oder Kolben:
    Überall dort, wo die Heizleistung des Lötkolbens ausreichend ist, würde ich IMMER einen Lötkolben verwenden.
    Probier es mal aus. Mit einem ordentlichen Lötkolben lötet es sich wirklich hervorragend.
    Vor allem läuft man kaum gefahr, durch zu viel Hitze an der Falschen Stelle ungewollt den ganzen Brenner zu zerlegen.


    Gruß


    Sven

    Irgendwie haben es mir die Österreichischen Hersteller angetan:
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    Beste Grüße


    Sven

  • Für die Verarbeitung der Paste gibt es einen Trick: erst die Fläche etwas erwärmen, dann schmilzt die Paste und lässt sich wesentlich dünner auftragen.
    Danach langsam hochheizen, damit sie nicht spritzt.
    Also ich arbeite immer mit dem Brenner, außer im Elektrobereich natürlich. Stellen, die nicht warm werden sollen, kann man ja kühlen, einen Tank kann man z.B. mit Wasser füllen (ist sowieso besser, wegen eventueller Bildung explosiver Gasgemische) und andere Stellen mit nassen Lappen(stücken) abdecken.


    Stefan

  • Is ja gut,
    so mach ich das auch.
    Ein Petromax-Tank wird natürlich mit Gasbrenner gelötet.
    Der ist einfach zu groß für was anderes.


    Aber diese kleinen Kosmos- und sonstigen Petroleum-Brenner kann man einfach wunderbar mit einem großen Lötkolben löten.
    Das geht so schön und schnell und sauber, ohne sich groß abmühen zu müssen.


    Gruß


    Sven

    Irgendwie haben es mir die Österreichischen Hersteller angetan:
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    Beste Grüße


    Sven

  • Dann kann ichs wohle einfach nicht mit dem Kolben... Ich hab da ne alten mit 100W, damit hab ichs nicht mal hinbekommen, ein stecknadelkopfgroßes Loch in einem FH-Tank zuzubekommen...

  • ja ne Feuerhand ist ja auch aus Stahlblech.
    Sowas wird hartgelötet. Am besten Autogen mit Propan/Sauerstoff.


    Ich hab's aufgegeben an Stahlblech weichzulöten.
    Das gibt nur Sauerei


    Gruß


    Sven

    Irgendwie haben es mir die Österreichischen Hersteller angetan:
    Brünner, Ditmar, Halbaerth, Phoebus, immer her damit...


    Beste Grüße


    Sven

  • Ja, Hartlöten muss ich mir auch noch beibringen. Momentan mangelt es leider an Ausrüstung und Zeit.
    Wobei ich mit dem Weichlöten bei Stahlblech nur Probleme hatte, als ich Bleifreilot ausprobiert habe. Ohne verzinnen machts auch keinen Spaß.
    Nur die Temperaturbeständigkeit lässt eben zu wünschen übrig...


    Zwischenfrage: gibt es noch Fotos vom Brenner? Das wäre echt hilfreich.


    Stefan

  • Klar bei bleifreien Loten braucht man mehr Hitze da der Schmelzpunkt höher liegt, ein fließen ohne Flußmittel gibt es überhaut nicht.


    Bleihaltige Lote benetzen auch schon fast ohne Flußmittel die Oberflächen.


    Von der Optik sehen Bleifrie Lote auch deutlich besser aus.


    Mit der Paste muss man viel Übung habe da sue erst verlaäuft und dann Trocknet, die Verzinnung findet einige Zeit nach der Trocknung statt.


    Bei der Stahlwolle reicht auch Sorte 00, habe ich gestern bei den Reinigung der speziellen Kraftstoffzuführung von einen M2A Vorwärmbrenner testen können.


    Gruß aus Aurich

    Lampen sind zum Leuchten da, valerie & valera


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  • Du musst dir ganz einfach nur Lötwasser besorgen. Damit lötet sich Stahl dann genauso gut wie Kupfer.


    Hartlöten würde ich ne Feuerhand jedenfalls nicht, das fällt doch alles auseinander dann!!??


    Gruß
    Tobias

    "Wie Matrosen sind wir, die ihr Schiff auf hoher See umbauen müssen, ohne jemals die Gelegenheit zu haben, es in ein Dock zu bringen, um es zu zerlegen und neu zusammenzubauen."Steffen L.