Haube lackieren, womit??

  • Bei meiner alten Chinesin ist die Haube, nachdem sie alle Regenbogenfarben durchlaufen hat nun grau, unansehnlich und pickelig. Da ich sie oft bei Regen auch draußen benutzt habe, fängt der Deckel nun auch an, an den Pickeln Flugrost anzusetzen. Der Rest der Lampe ist stets leicht gefettet, da passiert nix. Nur die Haube wird so heiß, dass sich jedwede Konservierung in Rauch auflöst.


    Viele der Alten Drucklaternen haben doch auch lackierte Hauben. Was ist das für Lack, bzw. wie heißt solch hitzefester Lack?
    Genügt schon Ofenrohr-Farbe, oder Auspufflack für Mopeds?

    Der Heilpraktiker, der die nostalgische Technik liebt und Benzin sicherer als Gas findet.

  • Hallo bleizucker,


    das könnte schwierig werden.


    Zitat

    Viele der Alten Drucklaternen haben doch auch lackierte Hauben


    Hab ich noch nicht gesehen, die sind entweder emailliert oder ver-(nickelt-chromt??) aber nicht lackiert!


    Mit Ofen- oder Auspufflack wäre mal ein Versuch wert, ich kenne die genauen Temperaturen nicht.


    Gruß,


    Matthias

  • Muss ich mal schauen. Mein Ofenrohrlack ist garantiert fest bis 140°C, d.h. er wird etwa 180°C verkraften, vielleicht ein wenig dabei rauchen, aber das gibt sich.
    Auspufflack müsste mindestens bis 240°C fest sein, weiss ich aber nicht. Aber Chrom-Auspuffanlagen werden ja auch direkt am Motor regenbogig, also dürften dort ähnlich hohe Temperaturen sein, Motorabgase sind auch viel heißer als so ein sanftes Brennerchen.


    Habe gerade kein IR-Thermometer zur hand. Aber eine Zigarette lässt sich auf der Haube nicht, oder nur mit großer Mühe anzünden, d.h. die Temperatur liegt etwa bei 200-220°C. Auspufffarbe müsste das abkönnen, der Ofenrohrlack wird wohl verbrennen.

    Der Heilpraktiker, der die nostalgische Technik liebt und Benzin sicherer als Gas findet.

  • Hallo Bleizucker,


    sieh mal im Thread "Hitzeverträglichkeit für Lackierungen" von Karbidfresser vom 11.05.05 nach, findest Du im Forum Dochtlampen.


    Gruß


    Matthias 8)

    ...denn man sieht nur die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht
    (Dreigroschenoper - Berthold Brecht)

  • Moinsen


    also es gibt in vielen Baumärkten (auch ATU) Sprühlack, der bis 680°C beständig ist. Wenn deine Haube heißer wird, dann stimmt mit deiner Lampe was nicht ;-)) Die Farben sind silber oder schwarz, vereinzelt habe ich auch schon weiß gesehen. Dummerweise lässt sich der silberne Lack, der dem Farbton deiner Lampe am ehesten entsprechen dürfte, schwerer auftragen, es gibt immer wieder Blasen. Warum es das beim schwarzen Lack nicht passiert, muss ich erst noch rausfinden. Viel Erfolg


    Tobias

    "Wie Matrosen sind wir, die ihr Schiff auf hoher See umbauen müssen, ohne jemals die Gelegenheit zu haben, es in ein Dock zu bringen, um es zu zerlegen und neu zusammenzubauen."Steffen L.

  • cool.... danke, da hab ich ja was zu tun.

    Der Heilpraktiker, der die nostalgische Technik liebt und Benzin sicherer als Gas findet.

  • Zitat

    Aber eine Zigarette lässt sich auf der Haube nicht, oder nur mit großer Mühe anzünden, d.h. die Temperatur liegt etwa bei 200-220°C.


    Hi,
    an meiner Lampe lässt sich ohne Probleme eine Zigarette entzünden, ich benutze sie oft dafür ;)
    (kann aber sein, das sich selbstgedrehte leichter entzünden als fertige, k.a.)

    brenne, Salem...

  • nein, auch die Selbstgedrehten entzünden sich nicht leichter.


    Heizt du mit Petroleum oder Benzin?
    Benzinbetrieben werden die Dinger nicht so heiß

    Der Heilpraktiker, der die nostalgische Technik liebt und Benzin sicherer als Gas findet.

  • Nach eingehender Beratung durch einen Bekannten, der sich ein wenig mit Lacken auskennt (Lackierer), für den aber das heißeste, womit er es je zu tun hatte Heizkörper waren, berichtete folgendes:


    Die Hitzefesten Lacke, 600°C und mehr, sind für industrielle Anwendungen, schützen vor Korrosion, gibt es in verschiedenen Farben, haben aber eine sehr emfpindliche, bzw. unschöne Oberfläche. Sind/werden matt, die Farbe ändert sich bei hoher Temperatur, und sind sehr teuer.


    Auf die Frage nach Ofenrohrlack, den habe ich noch zuhause, der sei aber nur bis 140°C beständig, meinte er, dass er es damit probieren würde.
    Ofenrohrlack ist leicht zu streichen, bildet eine wunderbar glänzende Oberfläche, ist nur leider in einer nicht ganz so großen Farbauswahl zu bekommen. Es gibt ihn in allen Farben, wie das T-Modell von Ford.


    "Aber die Haube wird doch viel heißer als 140°C....?"


    Macht nix. möglichst dünn streichen, gut trocknen lassen, dann langsam!!! ganz langsam!!! die Temperatur erhöhen. Die 140°C-Marke ist die garantierte Temperatur, bei der sich der Lack nicht verändert und so bleibt, wie aufgetragen. Bei höheren Temperaturen wird er weich, weiteres Lösungsmittel dampft (raucht) aus, wenn er wegfließt, dann haste zu dick aufgetragen, den Lack. Wenn der dann lange heiß bleibt, wird er wieder fest und um so härter.
    Wenne zu schnell heiß machst, dann gibts Blasen und Risse im Lack.


    Naja, morgens gestrichen, nach 2 Std Trocknung in den Brutschrank bei 80Grad noch 6 Std durchtrocknen, dann abends angemacht.
    Gaaanz langsam, mit Spritt-wännchen gewärmt, mit offenem Handrad nur so viel gepumpt, bis der Strumpf stabil leuchtet, und die Flamme nicht zurückschlägt.
    Haube raucht und stinkt. Als das aufgehört hat, gaaaanz langsam druck erhöht. Stinkt wieder, also die Temperatur halten. Und da war es zu sehen, der Lack läuft. Shit!! Ich habe wie immer wohl wieder zu dick aufgetragen. In dem Bereich der Haube, auf höhe der Düse, wo die Luftschlitze sind, wo das Blech senkrecht ist, da habe ich nun nachträglich Laufnasen. Aber sonst benimmt sich der Lack vorbildlich.
    Keine Risse, keine Pocken, Pickel oder Blasen, alles superglatt, hochglänzendes schwarz. Nur eben die Laufnasen. ;( .


    Abschließendes Urteil: Ich bin begeistert. Die wohl preisgünstigste Möglichkeit, eine unansehnliche Haube wieder schön zu bekommen, wenn man mit der Farbe schwarz leben kann und sich Mühe bei der verarbeitung gibt. Schön zurück halten, nicht (so wie ich immer) zu dick auftragen, damit's nicht läuft, und gaaanz langsam heiß machen.


    Das mit dem langsam erwärmen stimmt übrigens, habe mal den Auspuff meines Rasenmähers mit Ofenrohrlack gestrichen, davon hatte ich den Lack ja noch übrig, der hat Risse und Pickel gegkrigt. Ist zwar absolut gegen Rost geschützt, weil durch das Fließen die Risse wieder verschlossen sind, sieht aber nicht schön aus.


    BILDER FOLGEN

    Der Heilpraktiker, der die nostalgische Technik liebt und Benzin sicherer als Gas findet.

  • Hi,
    ich heize mit Petro. Mir fällt gerade ein, das es an dem 1000er Socken liegen könnte, der ist ja immer noch drin ;)

    brenne, Salem...

  • Also ich würde Auspufflack nehmen, der ist je nach Farbe bis über 600 °C stabil... Für genauere Infos suche mal
    in den anderen Threads, dort habe ich mir die Mühe gemacht, genaue Daten aus dem Polokatalog rauszusuchen.

  • So, nun ein Bildchen von der schwarzen Haube nach etwa 5 Std bei 2,5 - 3bar Druck (Chinesisches Manometer).


    Direkt wieder den professionellen Pinselschwinger angerufen "Ey du Klappstuhl, der Lack splittert von der Haube ab.... watt nu?"


    Der Untergrund ist verchromt??? Na dann runter mit dem Rotz, 240er Schleifpapier und die Oberfläche aufrauhen, sonst hält da nix drauf.


    Gesagt, getan. Dabei war ich so stolz auf meine Lackierung... keine Riefen, superglatt, superglänzend... naja, die Laufnasen nach dem Heißmachen waren eh nicht so schön. Ich bleibe dran.

  • Zitat

    Original von bleizucker
    .....
    "Aber die Haube wird doch viel heißer als 140°C....?"
    .....


    jou, habe ich nachgemessen liegt bei 'ner 500'er so bei knapp 600°C.


    Dein Lack wird Dir immer wieder abplatzen, nimm mal lieber den vom Jörn empfohlenen Auspufflack oder denke mal übers Emailieren nach, dass hält auch prima.


    fröhliches Leuchten
    Jürgen

    "Die Zukunft sollte man nicht vorhersehen wollen, sondern möglich machen"
    Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944)