Beiträge von jp10686

    Ein ehrwürdige Lampe, die ich mal auf einem Flohmarkt (oder war es eine Kleinanzeige)? erworben habe. Sie könnte wohl manche Geschichte erzählen ...

    Schirmglas und Zylinder passten zum Brenner, was bei solchen Schnäppchen keine Selbstverständlichkeit ist.

    Docht musste neu ("Lampe brennt nicht richtig" - kein Wunder, war irgend ein Duftöl von altershalber fast sirupartiger Konsistenz drin)

    Es ist laut Inschrift auf der Brandscheibe ein 15liniger Royal-Brenner.

    Die Inschrift auf dem Dochttriebrädchen kann man nicht mehr lesen, da hat jemand ein 10cent-Stück draufgelötet

    Der Brenner ist etwas mitgenommen, hat die eine oder andere Delle, der Galerie fehlen ein paar Zacken, das Loch für den Dochttriebstift ist etwas ausgeleiert - da wurde wohl manchmal etwas Gewalt angewendet. Den Tank musste ich neu gipsen, der war locker auf dem Fuss.

    Der Schirm ist etwas wackelig, weil die Galerie am Gewinde etwas verzogen ist.

    Aber sie funktioniert erstaunlich gut, der Docht lässt sich gut verstellen und gibt ein passables Flammbild. Seht selbst:

     


    Revisionsrahmen geht definitiv nicht, die kenne ich.

    Die Fliese muss unbedingt mittig ein Loch für den Lampenhaken bekommen, dem Bohrproblem kommt man damit sowieso nicht aus.

    Es soll aber solche Diamantschabebohrer geben, damit könnte es gehen. Im Bohrständer auf zusammengfaltetem Tuch als Unterlage, wenig Druck, mässige Drehzahl, immer schön Wasser an den Bohrer.

    Ungeduld ---> knacks

    Danke, werde ich machen.

    Die Platte wird allerdings nicht extrem heiss, weil schon der Deckel über dem Zylinder der Lampe die heisse aufsteigende Luft ablenkt.

    Aber sicher ist sicher. Ich muss mir noch überlegen, wie ich die Fliese bohren kann, moderne Fliesen sind teuflisch hart. Vielleicht nehme ich eine Platte aus dünnem silikatischem Dachschiefer, das bohrt sich leichter und würde auch von der Einrichtung her besser passen, drumrum ist alles alt.

    Um zu präzisieren, es ist kein verdrillter Mehrfachdraht, sondern ein einziger längs verdrehter Vierkantdraht aus Hartmessing oder auch nur lackiertem Stahl.

    In Deutschland oder Österreich dürfte noch viel mehr dieser Dinge als bei uns irgendwelchen kriegswirtschaftlich bedingten Buntmetallsammelaktionen zum Opfer gefallen sein. Viele Leute waren nach Einführung der Elektrobeleuchtung vermutlich ganz froh, das alte Zeug noch einem guten Zweck zuführen zu können. Meine Oma hat mir auch noch erzählt, die Schüler hätten damals mit Leiterwagen Altmetall für die Aufbesserung der Schulreisekasse gesammelt.


    Abisolierter Kupfer-Elektrodraht ist eins meiner bevorzugten Bastler-Improvisationsmaterialien, damit kann man allerlei reparieren:

    (Der Führungsring für das Kabel aus Bakelit oder was man damals in den 20er Jahren hatte müsste auch mal neu, aber weil da keine Petrollampe dranhängt, ist das keine Geschichte für dieses Forum)

    Hier meine Deckenlampe in der Alphütte

    Der Docht ist neu, der alte war dahin. Der Dochtantrieb hakelt ein bisschen. Die Galerie sitzt fest.

    Da ich aber allen Dreck mit Pressluft rausbekam, kann das so bleiben.

    Auf dem Bild nicht zu sehen, aber wichtig: Unter der Decke ist eine Marmorplatte mit etwas Abstand befestigt, damit das DIng kein Loch ins Holz brennt.

    Ich muss noch ein Stück ältere Aufhängekette finden, die jetzt verwendete ist neu und glänzt frisch verzinkt, was nicht passt.


    Ich vermute, dass diese Art Lampen mit der sehr einfach gehaltenen Aufhängevorrichtung aus verdrilltem Vierkantdraht früher sehr häufig waren, mindestens sind Ruinen dieser Art Aufhängung vergleichsweise oft auf Flohmärkten zu finden.

    Im Vergleich zu meiner neuen Stelton-Lampe ist das Anzünden hier viel weniger umständlich.


    ... und wenn man aus dem Fenster guckt, das links im Bild zu sehen ist, sieht man ungefähr das:

    Du beschäftigst Dich ja schon lange mit diesen französischen Benzinlampen.

    Gibt es einen anderen Grund als Mode, warum man an diesen doch auch unpraktischen Kugelgläsern festgehalten hat? Eine flackernde Flamme, auch wenn jemand die Zimmertüre öffnet oder am Tisch vorbeigeht, war doch auch damals ein Ärgernis.

    Ich habe vor kurzem so eine für einen vernünftigen Frankenbetrag im Netz fast ungebraucht gekauft.

    Neu sind die schon etwas ziemlich sehr teuer.

    Offenbar gibts Leute, die kaufen eine Petrollampe für viel Geld, um zu merken, dass sie eigentlich gar keine wollen.

    Dann steht das Ding eine Weile rum, dann Umzug oder Trennung ... weg damit.

    Das Ding hat eine beachtliche Heizleistung!

    Anzünden ist etwas umständlich, weil sich der Zylinder wegen der besagten Metallplatte nicht gut entfernen lässt.

    Dann stört da noch dieses Metallband, das sich in der Höhe verschieben lässt (in meinem Bild auf Höhe der Galerie). Dient dieses als Blendschutz? Ich kenne mich bei Schiffslampen, und diese soll ja eine solche sein, nicht aus.

    Das ist jetzt meine ganz persönlcihe Ansicht.

    Diese Pigeon- und Gardon-Lampen sind vom Stil her sehr ansprechend gestaltet - was den Metallkörper betrifft.

    Aber diese Kugelglasaufsätze sind vom Gestalterischen her ein Murks und passen nicht dazu. Es sieht aus, als hätte der Designer das Glas vergessen und man hat ein Bauchglas draufgesteckt, weil das gerade herumlag.

    Ein gewöhnliches Stück Glasrohr als Windschutz würde viel besser aussehen.

    Ein Motiv für das Bauchglas könnte höchstens sein, dass es nicht so heiss wird wie ein Rohr.

    Andere Zeiten, andere Moden ...

    Ich bin nicht völlig sicher, aber bei der Größe und Tankform önnte die Lampe auch an die Decke gehören. Der Boden müßte das erkennen lassen. Auf jeden Fall gab es solche Ausführungen.

    Das dürfte ein Einsatz für eine Decken-Hängelampe sein, vgl. mein Bild. Da fehlt die Hängegarnitur und der konische Schirm, der das Licht nach unten auf den Tisch gelenkt hat. Der Tank ist so geformt, dass man den Einsatz zum Nachtanken einfach aus dem Ring der Hängegarnitur heben und herunternehmen kann, ohne den ganzen Kram abhängen zu müssen.

    Es gab auch höhenverstellbare Hängevorrichtungen mit drei Ketten und Schnörkeln, und Lampenschirme mit Glasperlengirlanden ... das war zu gewisser Zeit wohl Mode und das Dienstmädchen hatte immer etwas, wo der Staub weggemacht werden musste.

    Weil der Dochtantrieb nur auf einer Seite durch Eingriff eines Dornrädchen ins Dochtgewebe erfolgt, kann etwas Spiel beim Dochtdurchmesser nicht schaden. Er schiebt sich beim Hochdrehen auch noch etwas zusammen und wird dadurch dicker. Ich würde mal einen üblichen 6mm-Docht versuchen, wie man ihn überall kriegt, wo diese Dekolampen als Kerzenersatz verkauft werden. Oft ist das sowieso nur ein mit Watte gefüllter Gewebeschlauch. Ein Docht, den man gerade so noch durchbekommt, könnte zum Stopfen neigen.

    Zum Einziehen: ans Vorderende ein Stück Malerkrepp kleben, das zu einer Spitze zusammendrehen und reinschieben.

    Suchen bildet, lieber jp10686:

    Pigeon-Lampe


    ein weitere Grund:

    wenn Dir eine Pigeon mit Petroleum/Grillanzünder & Co. im Tank um die Ohren fliegt gibt es auch keine 10.000 Francs

    Den oberen Link habe ich natürlich auch gelesen, aber der hat ja bleifrei von der Tanke verwendet.

    Nachdem mir Ralf aber sagt, dass es mit Grilli geht, werde ich das mal ausprobieren.

    Der zweite Grund mit den 10'000 Francs zieht schon eher - wenn das die Francs zum kaufwert aus der Zeit sind. Damls gabs die silbernen 5Franc-Stücke, die sehr schwer und massiv waren. Später wurde der Franc ja mehrfach abgewertet, weil die französische Währung durch die (oder trotz der) gewonnenen Kriege ziemlich mitgenommen war. Irgendwann in den 50er Jahren wurde nochmals 1:100 umgestellt, und diese neuen Francs waren vor der Euro-Zeit noch etwa 1/4 Schweizer Franken wert.

    Also je nachdem wie die Firma rechnet, könnte das mit dem Zerknallenlassen der Lampe kein Geschäft werden.

    Ich habe zu diesen Lampen einen Artikel gefunden, der die Beleuchtung auch im Kontext der einfachen Leute der damaligen Zeit beschreibt hier (französisch)

    Wenn man sieht, mit wie wenig Licht man damals zurechtkommen musste, ist der grosse Reichtum an Modellen und Versuchen von besserer Hausbeleuchtung viel verständlicher. Wir sehen aus der Rückschau der Dachbodenfunde ja nur, was sich schliesslich durchgesetzt hat. Die Erfindungen, die unserer Lebensqualität erst ermöglichen (Innenbeleuchtung gehört dazu), nehmen wir heute nur noch als banale Alltäglichkeit wahr, vielleicht noch als Ärgernis, wenn etwas nicht wie gewohnt funktioniert.

    Ebenfalls danke, ihr seid schnell!

    Ich habe die Lampe unter dem Stichwort "Gardon lampe à essence" sofort samt Bild einer kompletten Lampe mit GLasaufsatz gefunden.

    Mir gefällt die schlichte Form, obwohl der Übergang zum Glasaufsatz wie eine Sollbruchstelle aussieht.

    Ein Aufsatz einer Pigeon passt das sogar so einigermassen drauf.


    Ist die bauchige Form der Winschutzgläser der damaligen Mode geschuldet?


    Kann man diese Art Lampen (auch Pigeons) statt mit Waschbenzin auch mit Grilli betreiben?

    Hätte Vorteile: keine zwei Brennstoffsorten nötig, weniger Verdunstungsprobleme.

    Warum hat man damals überhaupt Benzinlampen gemacht, angesichts der weiten Verbreitung von Leuchtpetrol und vor allem der Gefährlichkeit von Benzin?

    Ich habe da eine kleine Stehlampe aus Messing, etwa 30 cm hoch, 6mm Runddocht passt.

    Es sieht nicht so aus, als ob da noch ein Glas oder eine Halterung für ein solches drauf gewesen wäre.

    ... und das ist das Dochtrad:


    sonst gibt es keine weiteren Beschriftungen.

    Ich habe das Ding vor langer Zeit mal auf einem Trödelmarkt erworben. Es ist ziemlich schwer, also keine neue auf alt gemachte Billigware.

    Kann mir jemand weiteres dazu sagen?

    Danke!

    Ja, erstmal herzlichen Dank für die Antworten!

    Mein Vorname: Jens (ein vor langer Zeit in die Schweiz ausgewandertes Nordlicht ... )

    Den Trick mit der Taschenlampe habe ich natürlich schon länger entdeckt, nur fehlt da die dritte Hand, und die TL im Mund, mit einer Hand den abgeschraubten Brenner festhaltend und mit der anderen die Leuchtölflasche, ist auch nicht so wirklich elegant. Obwohl es ja Taschenlampen gibt, die so klein wie ein Kugelschreiber sind, damit kann man den Tank fast schon von innen ausleuchten. Zudem haben die das früher ja auch irgendwie hingekriegt.

    Ein grösserer Scheidetrichter aus Glas aus dem Chemielabor auf einem Stativ mit einem Silikonschlauch auf dem Auslass müsste auch gehen, ist halt wieder etwas was dann rumsteht.


    Die Sache mit den Armeebidons habe ich auch noch miterlebt, da war ich bei einer Versorgungseinheit der mechanisierten Artillerie. Die Mostfritzen haben übungshalber tagelang aus Bahnkesselwagen Diesel in 20Liter Kanister abgefüllt, die auf Lastwagen geladen, sind damit zu den Geschützen ins Gestrüpp gefahren und haben dort aufgetankt.


    Die von innen verschliessbaren Patenttrichter kenne ich, bin damit aber nicht glücklich geworden. Das Hauptproblem, nämlich dass man erst sieht dass der Tank voll ist, wenn es überläuft, hat man dort auch.

    Was bei Lampen funktionieren könnte, wo die Tankinnenluft nicht durch den Brenner entweichen kann: Wenn man den Einfülltrichter so mit einem Gummwulst versieht, dass er luftdicht auf der Einfüllöffnung sitzt und die Luft nur durch den Trichter selbst entweichen kann. Dann fliesst das Leuchtöl nicht mehr in den Tank, wenn die Trichterspitze ganz in den Flüssigkeitsspiegel eintaucht, weil die Luft nicht mehr rauskann.

    Liebe Leute,

    aufgrund eines seit einigen Monaten diagnostizierten Befalls mit einem Virus habe ich mich hier angemeldet - es soll ja Krankheiten geben, die man nicht heilen kann, unter denen man aber auch nicht leidet. Ihr wisst schon was das sein könnte.

    Na ja - die erste Lampe war vor langer Zeit irgend so eine chinesische Laterne für irgendwas.95 vom Baumarkt, zu Hause stand noch ein Blechkännchen Leuchtpetrol der Schweizer Armee rum, also eingefüllt - und festgestellt, dass Petroleum stinkt (was ich damals noch normal fand) und angezündet - aha, die Lampe stinkt auch (was ich damals ebenfalls noch normal fand, schliesslich war es ja eine Petrolfunzel).

    Ich hoffe für die Soldaten von damals, dass das Petrol wohl für eine Starklichtlampe bestimmt war.

    Ein paar Jahre später bin ich dann wieder aufs Thema gekommen.

    Aktueller Grund des wiedererwachten Interesses war eine Alphütte ohne Strom.

    Ich bin dann an eine Tischlampe mit Kosmos-Brenner geraten, die noch funktionsfähig war (Docht verrottet, irgend eine Plörre im Tank, aber Brenner ok, Gläser vorhanden und passend), und hatte die gute Idee, mich zuerst mal darüber schlau zu machen, was es damit auf sich hat. Da findet man dann die Seiten von Ernst Frei und pelam.de - Rest dürfte bekannt sein.

    Dass die Funktionsfähigkeit ein Glücksfall war, merkt man bald, nachdem man verschiedene Angebote im Netz wahrgenommen hat, wo manche Leute meist aus Unkenntnis erstaunliche Kombinationen von Tank, Brenner, Zugglas (oder auch nicht, brennt ja auch ohne) und Schirm als "funktionsfähige Petrollampe aus der Zeit" anpreisen.

    Inzwischen habe ich ein paar schöne Lampen, einige Ruinen und Projekte und ein Platzproblem.

    Aus praktischen Gründen bevorzuge ich Bassins aus Glas, weil man da gleich sieht, wieviel Brennstoff noch da ist, und weil Befüllen ohne Überfüllen so viel einfacher geht als bei undurchsichtigen Metall - oder Keramiktanks.

    Gibt es da Tricks, um beim Befüllen eine Sauerei zu verhindern?

    Ich mach das jeweils mit einem kleinen Plastiktrichter, und in die Öffnung der Petrolflasche kommt ein Stückchen gebogener Elektrodraht, damit das Grilli dem Draht nach in den Trichter und weniger der Flaschenaussenseite nach unten läuft. Die Lampe stelle ich dazu auf ein altes Kuchenblech, damit eine Pfütze nicht den Tisch versaut. Den Füllstand kann man mit einem Papierstreifen messen, den man von oben in den Tank einführt. So richtig elegant ist das aber noch nicht, das Befüllen müsste weniger umständlich und ganz ohne Kleckern gehen.


    Eine weitere Frage: Wenn man eine Lampe nach einiger Zeit ausmacht (Docht etwas runterdrehen und von oben ins Glas blasen), dann entsteht noch eine Weile Petroldampf, weil die Lame ja noch heiss ist. Das verdirbt die Luft. Kann man dagegen etwas machen, ausser die Lampe draussen auszumachen und stehen zu lassen, bis es aufhört?