Posts by jp10686

    Diese Laterne (bzw. zwei genau gleiche) stammt aus einem Keller eines Wohnhauses in Basel, der noch mit Rundholzverstärkungen aus der Zeit des WK2 ausgerüstet war, um ihn nach den Vorstellungen von 1939 luftschutztauglich zu machen. Auch Blecheimer mit trockenem Sand und Schaufeln waren noch drin.

    Und eben diese Dochtlaterne, von der mir die sehr betagte Vermieterin damals gesagt hat, die seien vom Baudepartement als Notbeleuchtung abgegeben worden.

    Das Schild "Baudepartement Basel" ist vorne aufgelötet, als Fabrikmarke steht Helvetia. Sie müsste gemäss Dochtrad vom Hersteller W.Straub-Egloff in Turgi sein.

    Könnte die Zeit der Herstellung (1930er Jahre) hinkommen?

    Die Abgabe von Baudepartements-Laternen für Notbeleuchtung finde ich etwas unlogisch, die sind für Baubewilligungen und dergleichen zuständig (würde in D Bauamt bzw. Oberbauhauptamt heissen) und für so etwas wäre wohl eher der Luftschutz zuständig gewesen. Dann stellt eine brennende Petrollaterne im Falle einer Panik oder einer Verschüttung wohl auch eine ernsthafte Brandgefahr dar.

    Allerdings müsste eine Baustellenmarkierungslampe gelbes Glas haben.

    -- dann --wir erhöhen den Druck -- hmm..... auf 10-20Bar

    Hmmm - vlt. haben wir ja die Chance in der Restzeit, in der unser Universum existiert, mal was zu finden.

    Wäre rein theortisch spannend zu messen, wie man solche Drücke misst - Druck ist ja eine Grösse der Statistischen Mechanik, setzt also viele Teilchen gleichzeitig voraus. Wenn man aber die Lampe in einer Umgebung betreibt, wo alle Stunde oder Woche mal ein einziges Gasteilchen sich in den Zylinder verirrt, kann man kaum mehr von Druck sprechen.

    Das ist aber zum Glück für die Praxis völlig irrelevant.

    Bei welcher Höhe gehen eigentlich Kerzen und Laternen überhaupt nicht mehr?

    Aufgrund der theoretischen Überlegungen von oben wissen wir, dass das irgendwo zwischen Westerland und der Aussengrenze der Atmosphäre sein muss:))

    Der Auftrieb ist die Gewichtsdifferenz der warmen Luftmenge im Zylinder zur gleichen Menge kalter Umgebungsluft, die sie verdrängt (Archimedisches Prinzip). Er kann also nicht grösser sein als das Gewicht der kalten Umgebungsluft, und das ist direkt proportional zur Luftdichte, also zum Luftdruck.


    Etwas ganz anderes ist aber noch wesentlich:


    Entscheidend für den Luftdurchsatz als Volumenstrom und Sauerstofflieferant ist nicht nur der Dichteunterschied zwischen warmer und kalter Luft als treibende Kraft, sondern auch der Strömungswiderstand des Brenners. Dieser hängt aber wiederum von der Strömungsgeschwindigkeit ab; doppelter Auftrieb bedeutet zwar doppelte Druckdifferenz zwischen unten und oben, nicht aber doppelte Luftmenge pro Zeit, wenn die Strömung in Teilen des Brenners turbulent ist.


    Beispiel zur Veranschaulichung: Wenn bei der rappelvollen Strassenbahn die Leute drängeln, ist zwar der Druck grösser, dennoch geht das Aus- und Einsteigen nicht schneller.

    An der Brennergeometrie und Luftführung zeigt sich aber das Können des Brennerfabrikanten.

    Des weiteren hat der Luftdurchsatz direkte Auswirkung auf die Flammengrösse: Bei geringerem Luftdruck kommen pro Zeiteinheit selbst bei gleichem Volumenstrom durch den Zylinder weniger Luftteilchen am Docht vorbei, weil die Luft "dünner" ist, also auch weniger Sauerstoff. Deshalb kann man die Flamme nicht so hoch drehen, bevor es russt. Um die gleiche Flamme zu haben, müsste sich der Volumenstrom aber vergrössern.


    Ob sich der Effekt bei üblichen Aufenthaltshöhen bereits deutlich bemerkbar macht, müsste durch Ausprobieren gezeigt werden. Ich merke gefühlt keinen Unterschied, wenn ich meine Lampen zu Hause auf knapp 1000m oder in der Alphütte auf 1700m Höhe benutze.

    Ich habe kürzlich eine alte Öllampe aus gebranntem ungalsiertem Ton für 2 Währungseinheiten vom Trödel mitgenommen. Herkunft liess sich nicht weiter eingrenzen (aus Hausräumung).

    Das ist zwar keine für Petreoleum gedachte Lampe, aber eine Dochtlampe. Also sei hier die Frage gestattet, was das genau ist.

    Brandspuren hat sie keine. Ob sie je benutzt worden ist, kann ich daher nicht sagen.

    Masse: 11cm lang, 5.5cm breit, 3.2 cm hoch. Das Dochtloch ist seitlich etwas ausgebrochen.

    Zum Brennen müsste ein Stück 6mm Runddocht oder ein zusammengedrehtes Stück Baumwolllappen gehen, als Brennöl ein billiges Olivenöl.

    Hauptfrage: ist das eine der vermutlich zahlreichen Nachbildungen für Touristenzwecke? Das wäre ja angesichts des Preises nicht weiter tragisch. Aus welchem Kulturkreis stammt sie oder welchem wurde sie nachgebildet?

    Was hat das Henkelloch hinten für eine Funktion?

    Mir bereitet es generell Leid, wenn ich misshandelte Gegenstände sehe, für deren Erschaffung viel handwerkliche Arbeit aufgebracht werden musste.

    [...] bis ein ahnungsloser, übermotivierter Grobmotoriker innerhalb weniger Minuten alles ruiniert.

    Das trifft es genau.

    Und Petrollampen sind nun mal nichts für Grobmotoriker.

    Dann bin ich beruhigt.

    Die kreativen Beschreibungen der Verkäufer (mit zumeist null Ahnung) kommen noch hinzu.

    Es hat wohl damit zu tun, dass Petrolbeleuchtung heute keine praktische Bedeutung mehr hat.

    Eien der neueren kuriosen Beschreibungen, die mir untergekommen sind:

    "Lampe Durchmesser 18cm, Schirm Durchmesser 15 cm" - ???

    Da hat, wie eines der Bilder zeigt, jemand einfach einen für den Schirmreif zu kleinen Glasschirm draufgestellt.

    hat jemand mal ein Bild von so einer Lampe wenn sie leuchtet meine ist noch ungebrannt und wenn das nachher nur ein Teelicht ist kommt sie wieder weg dann ist sie mir zu dunkel

    Danke

    Etwas besser als ein Teelicht ist sie schon. Aber von einem 6er Runddocht solltest du keine Wunder erwarten.

    Brennt etwa so hell wie eine gute Kerze und, wenn du Waschbenzin nimmst, auch geruchlos.

    Wenn du mehr Licht willst, solltest du eine Lampe mit einem Runddochtbrenner verwenden, da sind schon die kleinen 8linigen Kosmos-Brenner deutlich besser.

    Hallo Rolf. Kannst du mir zu diesem Rad was sagen? Ich kann es nicht entziffern und bekomme es nicht sauberer.

    Versuch mal, ein Stück gewöhnliches Schreibpapier drüberzulegen und mit einem stumpfen nicht zu harten Bleistift die Fläche, wo das Rad drunter liegt, anzuschwärzen. Wir haben als Kinder so Münzen abgezeichnet.

    Ich habe heute auf einem Trödel wieder mehrere ruinierte Petrollampen gesehen ...

    Entweder elektrifiziert und alle wesentlichen Teile gelöchert, oder Teile zusammengemurkst, die eigentlich nicht zusammengehören ...

    Etwa eine Ruine mit einem Brenner, wo das DSR leer gedreht hat "Docht geht etwas schwer" ... und man sieht, dass da jemand versucht hat, mit einer Flachzange das Ding mit Gewalt zu drehen. Der Stift des Dochttriebes war blank und hatte Spuren der Zähne von der Zange. Offenbar ging es auch so nicht, nachdem das Rad bereits ab war. Der Docht sass bombenfest und liess sich von Hand auch mit viel Kraft nicht bewegen.

    Manchmal verursacht mir das ganz kurz fast körperliche Beschwerden.

    Geht es Euch auch manchmal so?

    Ein ehrwürdige Lampe, die ich mal auf einem Flohmarkt (oder war es eine Kleinanzeige)? erworben habe. Sie könnte wohl manche Geschichte erzählen ...

    Schirmglas und Zylinder passten zum Brenner, was bei solchen Schnäppchen keine Selbstverständlichkeit ist.

    Docht musste neu ("Lampe brennt nicht richtig" - kein Wunder, war irgend ein Duftöl von altershalber fast sirupartiger Konsistenz drin)

    Es ist laut Inschrift auf der Brandscheibe ein 15liniger Royal-Brenner.

    Die Inschrift auf dem Dochttriebrädchen kann man nicht mehr lesen, da hat jemand ein 10cent-Stück draufgelötet

    Der Brenner ist etwas mitgenommen, hat die eine oder andere Delle, der Galerie fehlen ein paar Zacken, das Loch für den Dochttriebstift ist etwas ausgeleiert - da wurde wohl manchmal etwas Gewalt angewendet. Den Tank musste ich neu gipsen, der war locker auf dem Fuss.

    Der Schirm ist etwas wackelig, weil die Galerie am Gewinde etwas verzogen ist.

    Aber sie funktioniert erstaunlich gut, der Docht lässt sich gut verstellen und gibt ein passables Flammbild. Seht selbst:

     


    Revisionsrahmen geht definitiv nicht, die kenne ich.

    Die Fliese muss unbedingt mittig ein Loch für den Lampenhaken bekommen, dem Bohrproblem kommt man damit sowieso nicht aus.

    Es soll aber solche Diamantschabebohrer geben, damit könnte es gehen. Im Bohrständer auf zusammengfaltetem Tuch als Unterlage, wenig Druck, mässige Drehzahl, immer schön Wasser an den Bohrer.

    Ungeduld ---> knacks

    Danke, werde ich machen.

    Die Platte wird allerdings nicht extrem heiss, weil schon der Deckel über dem Zylinder der Lampe die heisse aufsteigende Luft ablenkt.

    Aber sicher ist sicher. Ich muss mir noch überlegen, wie ich die Fliese bohren kann, moderne Fliesen sind teuflisch hart. Vielleicht nehme ich eine Platte aus dünnem silikatischem Dachschiefer, das bohrt sich leichter und würde auch von der Einrichtung her besser passen, drumrum ist alles alt.

    Um zu präzisieren, es ist kein verdrillter Mehrfachdraht, sondern ein einziger längs verdrehter Vierkantdraht aus Hartmessing oder auch nur lackiertem Stahl.

    In Deutschland oder Österreich dürfte noch viel mehr dieser Dinge als bei uns irgendwelchen kriegswirtschaftlich bedingten Buntmetallsammelaktionen zum Opfer gefallen sein. Viele Leute waren nach Einführung der Elektrobeleuchtung vermutlich ganz froh, das alte Zeug noch einem guten Zweck zuführen zu können. Meine Oma hat mir auch noch erzählt, die Schüler hätten damals mit Leiterwagen Altmetall für die Aufbesserung der Schulreisekasse gesammelt.


    Abisolierter Kupfer-Elektrodraht ist eins meiner bevorzugten Bastler-Improvisationsmaterialien, damit kann man allerlei reparieren:

    (Der Führungsring für das Kabel aus Bakelit oder was man damals in den 20er Jahren hatte müsste auch mal neu, aber weil da keine Petrollampe dranhängt, ist das keine Geschichte für dieses Forum)

    Hier meine Deckenlampe in der Alphütte

    Der Docht ist neu, der alte war dahin. Der Dochtantrieb hakelt ein bisschen. Die Galerie sitzt fest.

    Da ich aber allen Dreck mit Pressluft rausbekam, kann das so bleiben.

    Auf dem Bild nicht zu sehen, aber wichtig: Unter der Decke ist eine Marmorplatte mit etwas Abstand befestigt, damit das DIng kein Loch ins Holz brennt.

    Ich muss noch ein Stück ältere Aufhängekette finden, die jetzt verwendete ist neu und glänzt frisch verzinkt, was nicht passt.


    Ich vermute, dass diese Art Lampen mit der sehr einfach gehaltenen Aufhängevorrichtung aus verdrilltem Vierkantdraht früher sehr häufig waren, mindestens sind Ruinen dieser Art Aufhängung vergleichsweise oft auf Flohmärkten zu finden.

    Im Vergleich zu meiner neuen Stelton-Lampe ist das Anzünden hier viel weniger umständlich.


    ... und wenn man aus dem Fenster guckt, das links im Bild zu sehen ist, sieht man ungefähr das:

    Du beschäftigst Dich ja schon lange mit diesen französischen Benzinlampen.

    Gibt es einen anderen Grund als Mode, warum man an diesen doch auch unpraktischen Kugelgläsern festgehalten hat? Eine flackernde Flamme, auch wenn jemand die Zimmertüre öffnet oder am Tisch vorbeigeht, war doch auch damals ein Ärgernis.

    Ich habe vor kurzem so eine für einen vernünftigen Frankenbetrag im Netz fast ungebraucht gekauft.

    Neu sind die schon etwas ziemlich sehr teuer.

    Offenbar gibts Leute, die kaufen eine Petrollampe für viel Geld, um zu merken, dass sie eigentlich gar keine wollen.

    Dann steht das Ding eine Weile rum, dann Umzug oder Trennung ... weg damit.

    Das Ding hat eine beachtliche Heizleistung!

    Anzünden ist etwas umständlich, weil sich der Zylinder wegen der besagten Metallplatte nicht gut entfernen lässt.

    Dann stört da noch dieses Metallband, das sich in der Höhe verschieben lässt (in meinem Bild auf Höhe der Galerie). Dient dieses als Blendschutz? Ich kenne mich bei Schiffslampen, und diese soll ja eine solche sein, nicht aus.