Beiträge von jp10686

    Guten Tag zusammen!

    Gelegenheitskauf

    Preis verrate ich nicht. Eigentlich gefallen mir die alten Lampen vom Design her ja auch besser, aber ... Ich war dann ziemlich erstaunt, was so eine Stelton neu kostet.


    Lampe war nicht betriebsbereit: Docht liess sich nicht mehr verstellen.

    Der Docht war grün, bretthart, wie das aus Messing bestehende untere Teil des Dochtantriebs mit grünen Kristallen von irgendwas (?) bedeckt, und zudem so weit runtergebrannt, dass die Zahnstange des Dochttriebes am Anschlag war.

    Ich konnte den Docht mit einem Gummihammer weichhämmern, in Grilli waschen, und wieder einsetzen, denn er war noch lang genug.

    Was an der Lampe witzig ist: Die Platte über dem Zylinder wird so heiss, dass man damit problemlos eine dieser italienischen Espresso-Kaffeebereiter betreiben kann, wenn man vorher den Bügel wegnimmt. Ob das im Sinn des Designers ist?

    Ansonsten ist diese Platte eher lästig, denn sie erschwert das Anzünden und Ausblasen, weil sie zu nahe über dem Zylinder sitzt und zu gross ist.

    Ein Frage noch: ist der höhenverschiebbare Edelstahlstreifen zwischen Tank und Reflektor als Blendschutz gedacht, oder hat der noch einen anderen Zweck?

    Wenn komisch oder zweifelhaft, in den Müll damit.

    Kurzgebrannte, die noch ok sind, kann man ans untere Ende eines anderen nähen, der sonst ebenfalls zu kurz wäre.

    Als einzigen Hinweis kann ich sagen, dass es sich um eine ganze Schachtel voll alter Dochte handelt, die möglicherweise wie der andere Kram aus einer Entrümpelungsaktion oder einem Nachlass stammen.


    Ob es früher schon solche Petrolfackeln gab? Sie haben ja bloss Zierwert und sind erst in neuerer Zeit aufgekommen. Die Dochte sind aber sicher alt.


    Könnte es sich um einen Docht für einen alten Spiritusbrenner handeln?

    Hallo,

    ich habe neulich einige Petrollampenteile "en vrac" erstanden, also als Sammelsurium von Einzelteilen.

    Darunter hat es auch den abgebildeten Docht.

    Kann mir jemand sagen, zu was für einer Art Lampe dieser Docht gehört?

    Es handelt sich um ein ganzes Bündel Baumwollfäden, von einem Gewebe umsponnen.

    Verpackung, Herstellerangaben oder andere Informationen dazu hatte der Verkäufer nicht.


    Besten Dank!

    Jens

    Das passt schon.

    Edle Leuchten, Wohnzimmerkamine ohne Rauchabzug und Tischfeuer nur fürs Ambiente. Gedacht für Leute die schon alles haben.

    Wir sind wohl einfach nicht die Zielgruppe. Das passt für Leute, die modern wohnen. Zu sehen in diesen modernen Architekturzeitschriften, wo alles einrichtungsmässig an ein Dentallabor erinnert. Zulässig als Materialien sind Keramik, Glas und Edelstahl.

    Wenn man chemisch identischen, aber zu billigen Brennstoff verwendet, kann das das Gefühl beeinträchtigen, etwas besonderes zu haben.


    Der Brennstoff hat ja Vorteile: mit Wasser verdünnbar, also einfach zu reinigen, wenn mal gekleckert wurde, ungiftig (als Lebensmittelzusatz zugelassen), Flamme neigt offenbar nicht zum Russen, Leuchtwirkung besser als bei Ethanol.

    Aus der Produktebeschreibung:

    "Abgase von Tenderfuel (Sicherheitsbrennstoff) sind gesünder als die einer herkömmlichen Wachskerze (es verdampft fast ausschließlich Wasser!)"


    Ich würde mir, dieses Prinzip konsequent weiter gedacht, allerdings keinen Wohnzimmerkamin oder so aufstellen, sondern gleich einen Flachbildschirm nehmen. Da kann ich dann je nach Stimmung auch auf Aquarium, Tropenstrand oder Berglandschaft umstellen, wenn ich keine Lust auf Kaminfeuer mehr habe.

    Könnte auch gehen und hätte den Vorteil, dass man nicht mit offenem Feuer rummachen muss.

    Russig wird über der Kerze aber nichts, wenn man über dem leuchtenden Teil der Flamme arbeitet.

    Das verharzte Zeug, was oft das Gewinde verklebt, schmilzt bei der Flammenmethode. Ein Haartrockner wird nicht so warm und heizt auch weniger punktuell. Ein grösserer Temperaturunterschied zwischen Brenner und Galerie ist bei dem gut wärmeleitenden Blech und der grossen Kontaktfläche des Gewindes wohl eher schwierig hinzubekommen.

    Man braucht allerdings einen absolut windstillen Raum, der bei Anwesenheit geruchsempfindlicher (Mit)Bewohner eher nicht im Wohnbereich liegen sollte.

    Ich habe nun doch schon mehrere Kosmos-Brenner mit festsitzender Galerie angetroffen. Der Tip hier, alles längere Zeit in Lösungsmitteln einzulegen, dauert mir zu lange, zumal mich die Patina an den Brennern nicht stört.

    Aber sauber müssen sie sein, und deshalb ist es schön, wenn die Galerie sich abschrauben lässt. Zudem kann man dann eine mit oder ohne Schirmreif aufsetzen.

    Die Galerie muss also ab. Das DRS als Drehhhebel zu verwenden, geht nicht, und das recht filigrane Blech lässt sich auch nicht wirklich festhalten.

    Ich bin nun auf folgendes gekommen:

    Man hält den Brenner samt Galerie etwa 0.5 bis 1 cm über die leuchtende Spitze einer Kerzenflamme, und zwar so, dass genau das festsitzende Gewinde gewärmt wird. Dann dreht man den Brenner etwa zwei Mal langsam rundum, so dass das Gewinde überall heiss ist, packt die Galerie mit einer Hand und das Brennergewinde unter dem DSR mit der anderen, und schraubt auseinander.

    Dazu muss man natürlich Handschuhe tragen. Wegen Brandgefahr sollte auch der Docht raus, wenn er brennstoffgetränkt war.

    Zur Zeit der Erfindung dieser Lampe war Benzin noch ein Abfallprodukt der Petrolherstellung (daher die französische Bezeichnung für Benzin "essence de pétrole", heute noch "essence") mit geringer Nachfrage. Deshalb das Bestreben, es ebenfalls für Beleuchtungszwecke nutzbar zu machen.


    Hauptproblem ist der niedrige Siede- und Flammpunkt von Benzin, was es zu einem für den Alltag sehr gefährlichen Betriebsstoff macht, durch die Selbsterwärmung der Lampe im Betrieb. Deshalb wurde Benzin nie in grösseren Dochtlampen verwendet.

    siehe z.B. hier

    Die Lampe brennt mit Petroleum genau so gut wie jede andere mit einem Runddocht und ohne spezielle Luftführung.

    Sie riechen auch bei hochwertigem sauberem Brennstoff etwas, wenn man sie drinnen betreibt. Meine mit dem gleichen Saft befeuerte Kosmosbrennerlampe riecht hingegen gar nicht.

    Mir gefallen die Dinger ja auch nicht besonders, aber über Geschmack soll man bekanntlich nicht streiten. Diese Art Lampen sind jedenfalls noch recht häufig auf Flohmärkten und beim Trödel zu finden. Die Preise, welche die Verkäufer mit dem Kram zu erzielen suchen, sind manchmal etwas ... reichlich bemessen. Und dies auch dann, wenn wie recht recht oft Zylinder und Brenner nicht zusammengehören oder der Brenner vermurkst ist.


    Bei den Antiquitätenhändlern gelten Petrollampen als schwer verkäuflich.

    Um die Dinger vom Stil her genau datieren zu lassen, kannst du sie ja mal bei http://www.kunst-und-troedel.info/ einstellen.

    Ich habe da eine feine Lampe erstanden.

    Sie hat laut Dochtstellrad einen Patent-Reform-Rundbrenner:


    Die Lampe kam mit einem Kosmos-Zylinder drauf.

    Was mich irritiert, ist, dass es in der Mitte des Brenners ein weiteres Rohr hat. Kam da original eine Flammscheibe drauf oder dient das Mittelrohr nur der Steuerung der Luftzufuhr? Eine Brandscheibe war jedenfalls nicht dabei.


    Die Masse des Brenners:

    Gewinde 39mm, Glasdurchmesser unten aussen (Zylindersteckmass) 58.5 mm, Docht 80 mm breit

    Meine Frage: Kann die Lampe so mit diesem Zylinder betrieben werden?

    Besten Dank!

    Sobald der Docht auf Grund seiner Materialeigenschaften genug fördern kann, hängt die Verdampfung also nur noch von der Temperatur und der Verdampfungsfläche, sprich der eingestellten Höhe ab.

    Da fehlt noch eine dritte Variable, nämlich die Sättigung der Luft, die den Docht umgibt, mit Petroldampf. Wäre diese vollständig, würde nichts verdunsten.

    Könnte man - ziemlich praxisfremd - ausprobieren, indem man eine Metallkapsel auf den Docht setzt und diese auf die Temperatur bringt, die der oberer Dochtrand im Betrieb hat. Dann würde nichts verdunsten - es kann ja nirgendwo hin.

    Wenn der Luftstrom beschleunigt wird, wird der sich bildende Petroldampf rascher entfernt und dauernd neue Luft zugeführt, was die Verdunstung beschleunigt.

    Das entspricht dem bekannten Effekt, dass bei gleicher Temperatur und Luftfeuchtigkeit bei Wind die Wäsche wesentlich rascher trocknet.

    Pünktlich zum Jahreswechsel hat es dann doch noch geklappt. Endlich habe ich eine brauchbare Deckenlampe!

    Den 15er Matadorbrenner, mit dem diese Lampe kam, habe ich einfach nicht zum anständigen Brennen bekommen. Trotz ganz geradem Docht hat der ein sehr unregelmässiges Flammbild mit einigen Zacken, die oben an der Kugel bereits ins Rohr schlagen, während der Flammkranz noch keine 5 mm hoch ist. Dreht man ihn soweit runter, dass das nicht passiert, gibt er kaum hell. Zudem muss man dauernd nachregulieren. Gibt es Dochte, die ungleichmässig fördern?

    Nun habe ich einen ganz normalen 15er Kosmosbrenner montiert, den ich als Zugabe bekam und der auf den Tank passte. Den Docht dieses Brenners habe ich verlängert, durch Annähen eines anderen gleich breiten Stückes, das ebenfalls schon kurz gebrannt war (Idee: Forum sei Dank). Und siehe da, die Flamme ist gut regelbar und gleichmässig. Auch nach mehrstündigem Betrieb merkt man keine Spur von Geruch oder dumpfiger Hüttenluft. Die Lichtausbeute ist sehr ordentlich. Man kann problemlos essen, lesen oder Karten spielen.

    Einziger Schönheitsfehler: Die Galerie sitzt fest. Solange der Brenner tut was er soll und ich ihn mit Pressluft ausreichend reinigen kann, lass ich es so.

    Da ich mich vorwiegend in dem Land aufhalte, wo sich eine Helvetia auch auf dem Kleingeld befindet, könnte Helvetia schon passen.

    Danke für den Hinweis!

    Als technisch interessierter Mensch (vgl. Thema zum Roentgen-Zylinder) würde mich natürlich schon interessieren, warum es diese Wülste am Glas hat. Ausser Individualisierung der Fabrikate und Handhabe beim Glaswechsel fällt mir nichts ein. Die modernen billigen Chinesen kommen mit einem schlicht gebauchten Zylinderglas aus.

    Oder war das beim (mir nicht vertrauten) Herstellungsverfahren einigermassen egal, ob da noch ein Wulst mehr oder weniger war? Produktionseffizienz müsste ja ein Motiv bei dieser Massenware gewesen sein.

    Die Altjahreswoche ist ja eine gute Gelegenheit, ein bisschen aufzuräumen. Mir sind dabei zwei Dinge wieder in die Hand gekommen, von denen ich mich nicht mehr erinnern kann, wann und woher ich sie habe. Es wäre schön, wenn mir jemand hier helfen kann, herauszufinden, um was es sich handelt.

    Das erste ist offensichtlich ein Glas einer Petrollaterne, aber was genau?

    Masse: Durchmesser am Glasrand oben 62mm, unten 81 mm, am Bauch 130mm, Höhe 160 mm. Keine Prägung oder Beschriftung.


    Das Zweite ist eine eher schwere und vom Material her hochwertige Ruine einer Laterne mit Facettengläsern:

    Das Metall des Rahmens ist recht massives Messing, nicht bloss Blech. Die Gläser sind geschliffen und recht dick. Aufgrund der Ausführung (Befestigung des Deckelscharniers mit Kreuzschschlitzschrauben in Inox) ist sie nicht alt. Jegliche Trage- oder Aufhängevorrichtung fehlt. Ob es darin eine echte Laterne oder ein batteriebetriebenes Imitat einer solchen hatte, weiss ich nicht. Der Deckel hat jedoch eine Entlüftungseinrichtung und im Boden hat es ebenfalls Löcher, es könnte also für eine Flamme vorgesehen gewesen sein. Brandspuren gibt es jedoch keine.

    Grösse: 125 mm breit und tief, 192mm hoch

    Irgend ein Grabschmuck? Zum Wegwerfen jedenfalls zu schade.

    In der abgebildeten Patentschrift steht, dass bei gleichbleibender Dochtregulierung und bei gleichem Petrolverbrauch viel mehr Licht entstehe. Das mit dem Petrolverbrauch würde mich interessieren. Ist die Brenndauer einer Tankfüllung wirklich gleich, wenn man nur die Zylinder tauscht?

    Wenn der Effekt ohne Mehrverbrauch so deutlich ist, müsste sich das ja sehr rasch durchgesetzt haben, zumal die gleichen Brenner weiterverwendet werden können.

    Physikalisch wäre das nur so zu erklären, dass die Russteilchen, die sich bei der Verbrennung von Paraffinölen zuerst bilden und die in glühendem Zustand das Licht aussenden, längere Zeit leuchtend existieren, bevor sie vollständig zu CO2 geworden sind. Da aber die Verbrennungsluft bei beiden Zylindern vollständig von unten kommt, kann sich nur die Strömungsgeschwindigkeit geändert haben, nicht aber das Luft-Petroldampfgemisch und also auch nicht die Verbrennungszeit. Ein Denkfehler, oder ein Effekt der veränderten Flammengeometrie bei gleichem Verbrauch pro Zeit, oder eben doch Mehrverbrauch wegen höherem Luftdurchsatz und damit höherer Petrolverdampfungsrate?


    Warum es keine gute Idee ist, eine Lampe von oben statt seitlich auszupusten, merkt man sofort, wenn man es einmal versucht.

    Wie war denn der Gebrauchswert?

    Ich denke da z.B. an meine ersten Erfahrungen im Rucksackwandern, mit auslaufendem Treibstoff im Gepäck ...

    Mit einer brennenden Petrollaterne am Jackett kann ich mir auch nur einen vornehm-steifen Gang vorstellen.

    Wie du ja selbst schreibst, sind die Dinger selten, es hat sich das Prinzip also nicht durchgesetzt.

    Dass man sich für hochwertige Blecharbeit begeistern kann, dürfte den meisten Leuten eher beim Betrachten von Blechblasinstrumenten bewusst werden, aber deine Lampen zeigen, dass das nicht die einzigen Artikel sind.

    Es war ja auch ein Luxusartikel. Der Katalogpreis von FF 3.90 ist in Relation zu setzen mit dem damaligen Lohn. Beim Bau des Schulhauses, in das ich zur Primarschule ging, hat z.B. ein Bauarbeiter 1902 25 Cts. die Stunde bekommen (Französische Francs waren damals in der Schweiz dank lateinischer Münzunion offizielles Zahlungsmittel, also dem CHF gleichwertig.) Nur fuhren die auch eher selten in Kutschen.

    Ich musste da auch meine Erfahrungen machen ... Zuerst, als Newbie, passt drauf und es brennt, und da es eine Flamme hat, leuchtet es ja auch.

    Dann noch Duftpetroleum von der Weihnachtsdekoabteilung des nächstbesten Supermarkts in den Tank.

    Das taugt bestenfalls für den Gartentisch draussen.

    Man sollte sich nicht durch die Tatsache verwirren lassen, dass viele alten Lampen unpassend zusammengesetzt angeboten werden.

    Hier ein paar Beispiele (besonders aufschlussreich das dritte:)

    Man sollte nicht vergessen, dass die Hersteller in scharfer Konkurrenz zueinander standen und ihre Lampen optimiert haben. Das musste alltagstauglich sein. Erst nachdem Elektrobeleuchtung das Petrol verdrängt hat, sind neu gefertigte Lampen zu reinen Dekoartikeln verkommen, weil das Kaufmotiv seither vorwiegend ein anderes ist.

    Das mit der fehlenden Flammscheibe könnte damit zusammenhängen, dass man einen zerbrochenen Zylinder durch einen der häufigeren Kosmoszylinder ersetzen konnte, wenn man die Flammscheibe wegnahm.