Beiträge von Lichtgestalt_2

    Hallo Rolf,


    es stimmt - die Lampen werden extrem warm - deshalb haben die Fischschwänze die wir Deutsche traditionell "Fischmaul" nannten oft Risse oder Krakelee. Bei einem Kompass ist das sogar erwünscht wegen Beschlag oder gar Vereisung bei widrigen Witterungsverhältnissen. Der Kompass selbst wird ja auch nicht so erwärmt weil er im Häuschen tiefer sitzt als die Lampe(n).


    Die Autolampe stammt von Powell & Hanmer, der "fishtailburner" von Barton. Hier noch a Bildla:



    Ach ja - die Lampe und der Brenner bleiben "dans son jus" weil ich Nachlackieren nicht so schätze und blinkendes Messing für mich nach einem ordentlichen schwarzen Kontrast verlangt. Und die intensiven Gebrauchsspuren sind ja auch ein Teil der Geschichte... Es ist halt kein "new old stock" wie vor ein paar Jahren auf einer Auktion angeboten (Bonhams, kompletter Lampensatz für ein Auto - hat ein paar "k" Pfund ergeben). Der Hersteller hat auch Fahrradlampen produziert und wurde 1929 von Lucas übernommen. Das erleichtert die Datierung - vor 1930.


    Gruß Rüdiger

    Moin nochmal!


    Das ist ja die absolute Standard-Kompassbeleuchtung die jeder größere Fischer, jedes Küstenmotorschiff (kurz KÜMO) hatte bis die Kreiselkompasse billig und klein wurden - oder man dem ach so unzulässigen Strom endlich traute.

    Hatte ich hier 2019 schonmal angehängt um das Innenleben einer von Dir beispielhaft gezeigten Kompassbehausung zu zeigen.


    Die Lampen sind quasi genormt und passen auch in aktuell lieferbare Kompasshäuschen (nein, nicht aus Indien sondern z.B. made in Rotterdam) wie sie z.B. bei "Toplicht" zu kaufen sind.


    Als Autolampen waren die Fischmaulbrenner auch verbreitet (längere Zeit noch als Notbeleuchtung). Aber sowas zeigst Du ja selbst.


    Ciao Rüdiger

    Hallo Igor (#28)!


    Im rechten Bild ist eine "Klammer" zu sehen deren Zweck eigentlich ein anderer ist: der Blechstreifen stützt den Lötkolben damit er nicht so schief in der Gegend hängt wie hier:


      


    Wenn man genau hinschaut sieht man das Barthel-Logo am Lötkolben:



    Ach ja - oben ist die Benzin-Version abgebildet - hier brennt die Spiritus-Variante:



    Die Hitzeentwicklung ist so heftig dass mir der vordere Teil der Brennerhülse angeschmolzen ist. Das dürfte mit ein Grund für die häufig fehlenden Hülsen sein.


    Grüße

    Rüdiger

    Hallo Jens!


    Ich wollte nicht zu sehr verwirren! Manchmal ist Simplifizieren angesagt - aber es gibt noch Leute die mitdenken... :prost:


    Nachdem wir uns mit historischem Gerät auseinandersetzen könnten wir auch Réaumur verwenden - dann wären wir auch endlich den linearen Verlauf los! :rofl:


    Zurück zum Thema: Glühen und anschließend langsam Abkühlen lassen versprödet Messing - das wäre keine gute Idee.


    Viele Grüße

    Rüdiger

    Hallo Leute!

    in Beitrag 2 wurde schon klar angegeben, das Messing nicht Weichgeglüht werden kann!

    Wie biegsam Messing ist, wird im wesentlichen vom Kupfergehalt bestimmt.

    Das Wiederholen unrichtiger Tatsachenbehauptungen macht sie nicht zutreffender - es gibt da einen "Kupferverband" (Verband der Kupferindustrie) der auch ein Forschungsinstitut unterhält und den Inhalt werkstoffkundlicher Lehrbücher bestätigt den ich kurz umrissen hatte. Wer sich eingehender informieren möchte schaut doch einfach mal auf der Website nach:

    http://www.kupfer.de

    Da gibt es auch Tabellen die die nötigen Temperaturen je nach kupferhaltiger Legierung angeben. Hier kann man Details über die möglichen Wärmebehandlungen nachlesen.

    Wärmebehandeln – Kupferverband

    Der Trompetenbauer hat also völlig Recht!


    Ein klassischer Dachboden überschreitet übrigens die 100°C Temperaturdifferenz durchaus - höchste selbst gemessene Temperatur in Würzburg +76°C - die tiefste war -35°C. Jeweils ca. 20cm unterhalb der Dachziegel an der gleichen Stelle - keine direkte Sonneneinstrahlung auf das Thermometer. Wenn ich jetzt nicht völlig falsch rechne sind das 111°C Differenz. Anlass für das Messen war eine Schachtel in der Dochte lagen - es hätten aber Kerzen drin sein sollen. Die Pappe war "wachsimprägniert" wie der Holzboden darunter...


    Viele Grüße

    Rüdiger


    p.s.: in der Tabelle des Kupferverbands ist auch ausdrücklich Messing aufgeführt - da ist die Wärmebehandlung allerdings schwieriger weil z.B. die Temperatur recht genau getroffen werden muss um auch den gewünschten Erfolg zu erzielen.

    Für das simple Richten eines Schirmreifs dürfte das aber nicht nötig sein.

    Hallo Leute!


    Messing muss man (völlig anders als härtbare Eisenlegierungen) Abschrecken nach dem Glühen um es weich zu bekommen. Lässt man Messing nach dem Glühen langsam abkühlen wird es hart und spröde. Das heißt dass diese Technik bei allem wo Weichlot dran ist ausfällt - lange bevor da was glüht sind alle Weichlötungen offen... :wallbash:

    Wenn Messing nicht zu alt ist und nicht zu viele Temperaturwechsel (z.B. Dachboden mit abwechselnd Sommerhitze und Winterfrost - Thermocycling) abbekommen hat lässt es sich recht gut biegen aber es wird durch Biegen auch härter/spröder. Also schön vorsichtig verformen und nicht unnötig hin- und herbiegen.

    Hier ein Brenner während Reparatur.


    Grüße Rüdiger



    Hallo Leute,


    auch ich hab' nix Gscheits zu eventuellen Shell-Petroleumöfen gefunden - nur eine super vertrauenerweckende Gebrauchsanweisung zu einem überaus künstlerischen "Well Strahler" Petroleumofen "standart II" der sogar TÜV-geprüft sein soll - von einem "TÜV NORDDEUTSCHLANDE E. V.". Glücklicherweise ist eine Schnittzeichnung dabei die vermuten lässt dass der abnehmbare Tank technisch ähnlich ist wie bei Studierlampen oder eben dem Gerät wozu die nette Glasflasche von Shell gehört. Eben das "Vogeltränken-Prinzip". Nur bringt mich das keinen Schritt weiter was das konkrete Aussehen des Petroleum-Vernichters aus dem Hause Shell angeht.


    Jetzt könnte man noch über die "Kunst" (engl. "art") sinnieren der der Well Strahler wohl dienen möchte - sie scheint ja eher transzendent aufzutreten was wohl durch die römische "2" ausgedrückt werden soll - in einem Paralleluniversum findet Kunst statt... :rofl:


    Jedenfalls scheint sich der Shell Standard nicht bis in unsere Tage herübergerettet zu haben - mir ist noch kein Teil begegnet das diesen Shell-Glas-Tank verwendet. Ich habe meine Flasche mal in Schweden bekommen als ich im Herbst verzweifelt Petroleum suchte und der Köbmand (Tante Emma-Laden) mir das präsentierte. War günstig und man wollte nicht dafür garantieren dass die übel reichende gelbliche Brühe auch brennen wird....


    Danke für die Mühen Bilder einzustellen Und viele Grüße

    Rüdiger

    Hallo Rolf,


    vielleicht haben wir aneinander vorbeigeschrieben: deine tolle Waltranlampe gehört paarig in das oft komplett hölzerne Kompasshaus eines Windjammers. Und ist megaselten!


    Dein erstes Beispielbild ist so ein kleines Kompasshäuschen wie es auch Schlepper bis vor kurzem hatten - da gehört so eine primitive Lampe rein wie ich sie ergänzend drangehängt habe. Das ist Massenware. Aber durchaus noch anzutreffen - Museumshafen Kopenhagen und auch Övelgönne. Dort liegt aber gar keine Passat, Rickmer-Rickmers oder das Groschengrab der deutschen Marine. Die kleinen Kompassbehausungen kann man sogar noch frisch bestellen.


    Gruß Rüdiger

    Moin Rolf,


    in den 80ern hatte noch jeder angejahrte "KüMo" (Küstenmotorschiff) ein Kompasshäuschen mit den allseits bekannten Kompensationskugeln - da steckte meist nur eine Kompassbeleuchtung drin - natürlich elektrisch. Als Reserve hatte man stets die Petroleumvariante mitzuführen - die war dann irgendwo unauffindbar. Also war's sinnvoll selbst so ein Teil dabei zu haben denn die extra sehr schwachen elektrischen Lämpchen sind gerne ausgefallen. Fischkutter hatten die gleichen Kompasshäuschen mit gewöhnlich nur einer Beleuchtung. Im Küstennahen Verkehr sind natürlich auch viele umgebaute ehemalige Segler unterwegs gewesen - mit den schönen Ein- oder Zweizylinderglühkopfmotoren mit Druckluftanlasser - teilweise auch mit Knallpatronen (natürlich Zweitakter die umsteuerbar waren).


    Falls jemand sowas neu kaufen möchte: "Toplicht" in Hamburg hat (fast) alles was das Herz eines Schiffers höher schlagen lässt. Ist aber recht teuer.


    Ach ja - meine Mutter ist Schiffsfunkerin... Natürlich längst im Ruhestand - sie ist auch nur gelegentlich gefahren. Daher habe ich das Lämpchen.


    Gruß Rüdiger

    Hallo Rolf,


    der Beispielkompass vom 08. Oktober 2019 hat aber eine deutlich modernere Lampe - der Luftzug läßt sich über die Kappe welche auf einem Gewinde sitzt einstellen (simpel Drehen!) und der Brenner ist ein Keramik-Freibrenner.



    Hier noch der Brenner:



    die Dinger waren auf jedem Fischkutter zu finden - nicht nur auf größeren Segelschiffen.


    Passt gut zum Walker-Schlepplog :prost:


    Gruß Rüdiger

    Hallo Lothar,

    ich beheize sie mit Spiritus - dafür waren sie auch gemacht. Hatte ein Labor-Manometer drangehängt (Ventil am Luftpumpenanschluss herausgenommen, Leitung mit T-Stück dran und in die Leitung ein Ventil eingesetzt um dann normal aufzupumpen - die wird mit einer seperaten Luftpumpe aufgepumpt) um mit dem originalen zu vergleichen. Die Lampe leuchtet auch mit deutlich niedrigerem Druck (0,2 bis 0,3 könnte hinkommen) aber eine wirklich gute Lichtleistung schaffte sie erst mit dem höheren Druck.

    Was der Tankverschluss für ein Gewinde hat muss ich schauen - habe nicht probiert ob was anderes auch passt. Dauert aber ein paar Tage. Ich hänge mal das bekannte Foto neu an.

    Das Licht entspricht etwa einer 250 Watt Glühbirne.

    Sorry wegen der späten Antwort - ich bin gerade nicht zuhause und habe meist nur ein Handy und eher schlechten Empfang.


    Gruß Rüdiger

    Hallo Joker,


    bei den Lölas hast Du was sehr Interessantes: die vordere Auflage für einen Lötkolben bei einer EHT "little wonder torch" ähnlich der Barthel 901. Wie breit ist denn das gebläute Stahlband und wie dick ist es??? Würde das Teil gerne nachbauen weil es vermutlich bei der Barthel sehr ähnlich konstruiert war.


    Danke schonmal für Infos!


    Gruß Rüdiger

    Hallo Lothar,


    der Druck ist recht niedrig - max. 1 bar bei meinen beiden Projektionslampen die den Laborbrennern sehr ähnlich sind. Meistens laufen sie eher mit 0,7 bar. Nur Löten mit Weichlot - da hätte ich allerdings Bauchweh. Mit einer Messingmanschette würde ich mich deutlich sicherer fühlen - das wäre dann "besser als neu" - gute Lötung vorausgesetzt.


    Wie viele Risse sind denn vorhanden??? Wie sehen die Lötungen aktuell aus? Hartlöten geht eher nicht weil am Tank herstellerseitig Weichlot genutzt wurde.


    Grüße

    Rüdiger

    Hallo & guten Morgen!


    Ein Petromax-Pumpenbodenventil passt auch in eine Optimus 1200 (oder die 200erter) - dann hat man allerdings den Schlitz für einen Schtaubendreher am Ventil und nicht mehr den "Steg" über den durchaus höhere Drehmomente zum Lösen eines festgegammelten Pumpenbodenventils übertragen werden können (den passenden Schlüssel vorausgesetzt). Für "Schlitzventile" habe ich mir einen Schraubendreher umgebaut der das Ventil zusätzlich mit einem Ring umfasst damit es nicht auseinander bricht oder der Schlitz geweitet wird beim Löseversuch.

    Es lohnt sich aber Pumpenbodenventile zu zerlegen und mit benzinfesten Dichtungen und ggf. Nacharbeiten der Dichtungsfläche instandzusetzen. Geeignetes Dichtungsmaterial gibt es ja via Internet. Bei mir haben sogar einige PX-Lampen und die meisten Kocher Optimus-PuBoVentile.


    Grüße Rüdiger

    Hallo mal wieder!


    Inzwischen leuchtet die Laterne - zuerst mal "gepimpt" und weitgehend geruchfrei mit Zugzylinder weil der Brenner das passende Gewinde hat:



    Die Reste des originalen Brenners rußen extrem und für den Freibrenner rechts im Bild muß ich einen Adapterring bauen - mit extrem dünner Wandstärke. Also erstmal der bequeme Weg mit einem anderen Flachbrenner:



    Hier "Geradeausfahrt" und folgend der Bogen:



    Das wendbare Einsteckblech für den Abzweig entsteht gerade erst.


    Leider fehlt eine Weiche...


    Viele Grüße

    Rüdiger

    Ui - Latrinisch kann er auch noch!


    Trotzdem haben wir kein gemeinsames Schicksal - nichteinmal bei einer Flut würde ich freiwillig das gleiche Boot wählen.


    Typisch ist dass Provokateure sich ständig selbst provoziert fühlen. Kennt man gerade in der EU von ein paar problematischen Mitgliedsstaaten und deren Möchtegern-Potentaten.