...habe ich eben eine primitive Petroleumlampe gebaut.
Hallo Zusammen.
Aus Langeweile habe ich heute in meinem Bastelraum etwas ausprobiert...
1. Ein Stück Alurohr (6mm innen, 8mm Aussen, Länge etwa 20cm) in die Handbohrmaschiene eingespannt und aussenrum mit 180er Schleiftuch die Eloxydschicht sauber runtergeschliffen.
2. Das Rohr auf etwa 15cm abgelängt und beide Enden sauber entgratet.
3. Eine naturbelassene, geflochtene 1,2mm Hanfschnur 26 mal (!!*) durch das Rohr gezogen
4. beidseitig den "Docht" abgeschnitten (eine Seite 1mm kurz, die andere Seite etwa 1,5cm lang
5. Fertig ist die Petroleumleuchte.
Man braucht nur noch einen Behälter (bei mir eine 50ml Bügelverschluss - Flasche) wo man das Teil reinstellen kann - und dann schaut es so aus:
Lampe total:
Lampe Oberteil:
Lampe Unterteil:
Flammenbild:
Sie leuchtet jetzt seit etwa einer Stunde mit exakt diesen Flammenbild, der Behelfs-Docht aus Hanfleine scheint sich zu bewähren. Das Alurohr wird heiss, aber direkt über dem Flaschenende kann man es noch einigermassen gut anfassen.
* der Trick, so die Leinen so oft durch das Rohr zu kriegen:
1. die Leine einmal durchfädeln
2. mit dem Leinenende die Leine am anderen Ende des Rohres durchstechen (gibt dann eine Schlaufe, ähnlich einem Lasso, welche durch das Rohr geht) so dass das Leinenende etwa 5-10cm aus der "durchstech-Stelle" rausguckt.
3. am anderen Rohrenende an der Leine ziehen, so dass die "durchstech-Stelle" in das Rohr gezogen wird
4. immer wieder ziehen, so dass die Schlaufe wieder und wieder durch das Rohr gezogen wird (und immer wieder eine "Umdrehung" frischer Leine in das Rohr rein zieht)
5. wenn's dann richtig streng wird (hat man so 20-25 Leinen durch das Rohr) kann man den Strang aufschneiden und die Enden entsprechend kürzen.
Fertig ist der Docht.
Ja, das wäre dann meine erste, selbergebaute Petroleumlampe. Ist kein technisches Meisterwerk, aber ich finde sie hat irgendwie Stil. Eine grössere Flasche mit etwas längeren Rohren verschiedener Metalle (Alu, Messing, Kupfer, vielleicht je 2 Stück davon in etwas unterschiedlichen Längen) ist bereits angedacht - aber ich muss mir erst noch Rohre besorgen und vielleicht eine Rolle *richtigen* Baumwolldocht.
Idee wäre noch, das Rohr vor'm Einführen des Dochtes mit etwa 3-5cm Abstand zum oberen Rand auf etwa 1-2cm länge längs aufzuschlitzen (mit der dünnen Dreml-Trennscheibe). Idee wäre, dass man mit ner Nadel durch den Schlitz in den Docht reinstechen kann, um die Flammengrösse einigermassen regulieren zu können (oder den Docht nachschieben, falls er ausbrennt... Aber dank der klarglas-Flasche ist der Pegelstand ja sehr gut ersichtlich...
So, und jetzt geh'ich mir die Eier anmalen...