Adler lantern

  • Hello lantern friends


    I've bought me a nice Adler lantern. Can anyone tell me when it is possibly made. All parts are soldered andthe glass protecting cage is foldable so it must be an old one.
    The original glass is missing. I hope I can find the original glass for it. If someone has a spare I would be happy to trade or buy it.


    groetnis Henk

  • Hello Henk,


    this looks like a copy of a K.&T. lantern, with little differences.
    The Eagle-Symbol looks like a "Third Reich"-symbol, which is possible, because the marking D.R.G.M. (Deutsches Reich Gebrauchs Muster)
    allowed copying for every german factory or every german occupied factory, and those copies were marked with all sorts of symbols or without any markings.


    You will see that your Lantern has an unmarked wickwheel, saying lower quality, and the idea of a K.&T. copy is only a guess, because it has the air-pipe through the tank like old "K.&T. Panzer Sturmtrotz-Modells.


    Another possibility is a Lantern by "Kloepfel&Söhne Erfurth", who had an eagle-Symbol - but those were produced before 1920 and should look more solid and with a higher quality of craftsmanship.


    But there will be some other answers soon, shurely - best regards, Björn

    God created men.
    Sam Colt made them equal!

  • Hallo Björn,
    schau mal was ich da in einem Katalog von 1913 gefunden habe.
    Die Bezeichnung D.R.G.M. wurde seit Kaisers Zeiten verwendet.
    Das Deutsche Reich wurde bekanntlich 1871 gegründet.
    Die patentierte Luftzuführung von K&T wurde zuerst von Weber & Co., Berlin
    1890 patentiert, dann 1893 von K&T übernommen. Bei einer Laufzeit
    von 16 Jahren lief das Patent 1909 aus. Es wurde erst wieder 1913
    neu angemeldet. Zwischen 1909 und 1913 wurde dieses Patent
    auch von anderen Firmen verwendet, so auch von der Firma Hermann Nier,
    Beierfeld.


    Grüße stonewasher

  • Tja Jörg,
    da hast du vollkommen recht, ich habe voreilige Schlüsse gezogen, mal wieder wegen der grünen Farbjauche....


    Außerdem gab es ja noch andere Produkte der Adler-Metallwarenfabrik, zum Beispiel Fahrräder und Nähmaschienen... grumml.. so eine haben meine Eltern im Flur stehen... und ich Schussel habs vergessen.


    Trotzdem hat die Tankform große ähnlichkeit mit einer Panzer Sturmtrotz, auch die zuführung der Luftrohre und die tieferlegung des Brenners in der Mulde auf der Tankoberseite. Und der Tankdeckel sieht aus wie bei meiner Cuirass.


    Soweit erstmal, beste Grüße, Björn

    God created men.
    Sam Colt made them equal!

  • Hallo Björn,
    was haben die Adler Werke in Frankfurt mit der Adler Laterne zu tun?


    Hast Du irgend einen konkreten Hinweis darauf, dass die Adler Werke
    neben Fahrrädern Autos, Motorrädern und Schreibmaschinen (die Hauptprodukte um 1910) auch Sturmlaternen haben produzieren lassen?


    Ein Tankdeckel ist leider kein eindeutiges Identifizierungsmerkmal, zumal
    dieser hier ohne jede Markung ist. Ich bezeichne diese Art von Tankdeckel
    immer als Tiefbett Tankdeckel, da er noch ohne Deckel produziert wurde,
    was dann in den 20er Jahren aufgekommen ist. Er ist ein Massenprodukt
    das zu hundert tausenden gefertigt wurde. Auch meine alten Nier Laternen
    von um 1910-1920 haben solch einen Tankdeckel. Ebenso die Laternen
    anderer Hersteller.


    Nehmen wir mal die Halteösen für den Tragegriff. Die sehen aus wie die
    einer K&T Leuchtturm Laterne der ganz frühen Baujahre, aber auch wie
    ihn manche Laternen von Frankonia gehabt haben. Ab ca. 1912/13 hatte
    K&T aber Halteösen die unverkennbar waren und die bis in die 30er Jahre
    hinein unverändert blieben. Ein bisschen erinnern die Halteösen auch
    an die Ösen von Stübgen um 1908.


    Die Luftrohre liegen auf dem Tank auf und sind mit selbigem verlötet.
    Eine Methode wie sie eigentlich aller Hersteller von Sturmlaternen
    angewendet haben.


    Die Bandeisenzarge die um den eigentlichen Tank herum läuft bietet
    in diesem Falle leider auch keinen eindeutigen Hinweis. Solche Zargen
    wurden auch von Stübgen, Nier und anderen Herstellern verwendet.


    1907 wurde die Wort-/Bildmarke Adler für M.O. Friedrich, Beierfeld
    eingetragen.
    Der Markenname 'ADLER' wurde 1914 für die Firma Heinrich Friedrich,
    Beierfeld eingetragen (Wortmarke).
    Auf die Firma Kloepfel & Sohn, Erfurt war ebenfalls die Adlermarke
    eingetragen. Wann dies genau war konnte ich bislang noch nicht
    heraus finden.
    Um 1900 herum war es durchaus üblich, dass man einen regen Handel
    mit Warenzeichen betrieb. Ein Warenzeichen das man gerne haben
    wollte und das schon vergeben war kaufte man einer anderen Firma
    einfach ab.


    Der von mir eingefügte Katalog Scan stammt aus dem Katalog von
    J. Ravene, Berlin. Hier werden auch Laternen von Ed. Sommerfeld
    und Weber & Co., beide Berlin abgebildet, ebenso aber auch Laternen
    von Stübgen und K&T.


    Grüße stonewasher

  • Hmm,
    wie ich darauf kam, das Adler gleich Adler ist, ist mir auch gerade schleierhaft, nein, ich habe leider keine Hinweise auf die Produktion von Lampen aus den Adlerwerken Frankfurt, und als Geschichtsstudent sollte ich mich nicht zu solchen Mutmaßungen hinreißen lassen ohne Quellen dazu zu sichten.


    Das mit dem Warenzeichen-Handel ist mir ganz neu, wobei das Bandeisen um den Tank mir auch von diversen Herstellern bekannt ist, wie z.B. K.&T., Bat, Veritas und anderen...


    Hmpf, ich stell mich in die Ecke und schäme mich:pfui: :(


    Liebe Grüße, Björn

    God created men.
    Sam Colt made them equal!

    Einmal editiert, zuletzt von Benz-ihn ()

  • Hallo Björn,
    auch namhafte Historiker lassen sich ab und zu Meinungen zu
    historischen Ereignissen einfallen, die bar jeglicher Forschung sind
    und nur auf Hypothesen beruhen.
    Ich habe mich auch schon so manches Mal geirrt oder Fehlschlüsse
    aus verschiedenen Unterlagen in meinem Archiv gezogen.


    Das mit dem Warenzeichenhandel ist mir im Verlaufe der Zeit mal aufgefallen.
    Ich habe dann auch mit Anton Kaim korrespondiert und er konnte
    mir bei manchen Warenzeichen dies auch bestätigen. Normalerweise
    gilt ein Warenzeichen 16 Jahre. Zwischen 1900 und 1930 haben etliche
    Warenzeichen den Besitzer gewechselt. Über die Gründe hierfür
    kann man nur spekulieren. Ich nehme aber mal an, dass sehr oft
    wirtschaftliche Gründe der Grund für einen Verkauf des Warenzeichens
    gewesen sein dürften.
    Die MeWa Beierfeld und spätere Foron verwendete z.B. für den Export
    eine Biene als Warenzeichen. Aus meinen Recherchen weiß ich, dass
    K&T dieses Zeichen als Warenzeichen inne hatte. Dann ging es auf die Hasag über und von da aus auf die MeWa.
    Das Warenzeichen 'Mammut' für die Mammut Sturmlaterne wechselte
    auch mehrfach den Besitzer.
    Oft hatte auch nur ein Händler ein Warenzeichen inne und verkaufte
    im Auftrag hergestellte Laternen mit diesem Warenzeichen. Stagnierte
    der Verkauf, dann wurde das Warenzeichen eben verkauft.


    Grüße stonewasher

  • Das macht Sinn,


    ich habe auch den (noch unbestätigten) Verdacht, dass einige Lampenhersteller möglicherweise nur Händler waren, die unter ihrem Wahrenzeichen andere Lampen und Brenner namhafter Hersteller vertrieben.
    In einigen Fällen hat sich das bei Starklichtlampen aus den 20er und 30er Jahren schon gezeigt, vielfach wurde einfach eine plakette mit dem eigenen namen über das originale Herstellerlogo gelötet - da gab es ja auch bei Exportversionen von Sturmlaternen.


    Bei "Camerko" (Carl Meyer & Co." Hamburg) bin ich mir in zwischen fast zu 100% sicher, dass hier nie selbst Dochtlampenbrenner gefertigt wurden, sondern nur Billigmodelle anderer Hersteller mit einem eigenen Label / Dochtrad versehen wurden.


    Nun ja, die industriepolitik der 20er und 30er Jahre gibt manchmal Rätsel auf.


    Genau so wie die Sturmlaternengläser-Vermarktung, Jenaer Feuerhandgläser geschützt, aber diverse ungelabelte Kopien im Umlauf, oder die Hasag-indifferent-Gläser, die immer wieder in Frowo-Laternen auftauchen.


    Aber, wenn immer alles so einfach wäre, würde das Hobby ja auch weniger Anreiz haben.


    Beste Grüße, Björn

    God created men.
    Sam Colt made them equal!

  • Hallo Björn,


    hihi, Du kommst allmählich auf den Trichter!


    Vor 80-100 Jahren ging es nicht viel anders ab wie heute in der
    Wirtschaft. Es ging etwas langsamer aber das Grundprinzip ist immer
    das Gleiche.
    So wie sich z.B. bei den Autos die Formen der verschiedenen Hersteller
    immer mehr angeglichen haben, so war dies auch bei den Sturmlaternen
    vor mehr als 90 Jahren. Wurden die Sturmlaternen anfangs noch von
    Klempnermeistern einzeln zusammen gelötet, so begann ab ca. 1910 der
    Einzug von Stanzmaschinen und Stufenpressen. Jeder kupferte von jedem
    ab und irgendwann sahen sich die Laternen immer ähnlicher. Dies
    gilt insbesondere für die Kaltluftlaternen.
    Camerco ist eine Handelsfirma gewesen so wie auch Wiman (Wilhelm Neumann), Hamburg, Melchers & Co., Bremen und viele andere mehr.
    Die liesen Laternen in ihrem Auftrag fertigen und verkauften sie unter
    ihrem Namen.
    Manch kleiner Hersteller von Sturmlaternen verkaufte auch seine Patente
    und Handelsmarken weiter, da er keine Chancen mehr auf dem Laternenmarkt hatte, so z.B. Ed. Sommerfeld in Berlin.
    Das mit den Laternengläsern ist aber eine eigene Geschichte!
    Industriegeschichte ist etwas faszinierendes!


    Grüße stonewasher

  • Hallo zusammen,
    mich würde mal ein Bild einer Camerco Sturmlaterne interessieren, vielleicht hat ja jemand so eine?
    Ich habe nämlich ein gemarktes rotes durchgefärbtes Glas davon, nur leider keine Lampe :traurig:.
    Mfg Florian!

    :party: Hängelampen forever :party:

  • Nur weil Camerco drauf steht, muss es nicht unbedingt heißen, dass es Laternen von denen gab, die haben auch mit Lampenzubehör gehandelt - und warscheinlich haben sie nie eigene Lampen hergestellt - also vielleicht existierende anderer Hersteller überlabelt - wenn überhaupt...

    God created men.
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