Was für ein Gerät ist das?

  • Hallo Leute,
    ich wende mich mal wieder an die Fachleute (nachdem ihr mir mit meiner 150er Geniol so gut weitergeholfen habt, bin ich ganz begeistert von diesem Forum):
    ich habe bei Ebay für 20,50 EUR eine Geniol-Lampe ersteigert. Sie ist ziemlich angelaufen, aber ich glaube nicht, dass es eine BW-Lampe ist (ich glaube, dass der Tank nicht matt ist). Genau weiß ich das aber erst, wenn ich poliert habe...
    Ich habe die Dichtung am Manometer ausgetauscht, den Wassereimertest gemacht, einen neuen Glühstrumpf spendiert, die Düse gereinigt, ausgerichtet und gezündet. Siehe da: sie leutet!!!! Wenn ich mir überlege, wie problemlos das bei dieser großen Lampe geht, ist mir klar, warum ihr die 150er Geniol als "kleine Zicke" bezeichnet;-)
    Auf der Lampe steht "Geniol, Lanterne, D-506/500W, Automatic". Das Manometer hat einen Bereich von 0-60 und den roten Strich bei 30.
    Nun meine Frage: was ist das für ein Gerät und wie alt ist sie etwa? Ich konnte auf der Unterseite keinen Stempel erkennen und konnte mit den bisherigen Foreneinträgen keine Zuordnung treffen.


    Vielleicht hilft das Bild weiter...


    Vielen Dank,
    Willi

  • Hallo Willi,
    also bei der BW hast Du mit Sicherheit recht.
    Das ist KEINE.


    Wäre das eine Petromax, könnte ich mit Sicherheit sagen, dass das Tragegestell aus Vorkriegsproduktion stammt. aber bei Geniol, keine Ahnung.


    Warte mal bis Rolf online ist, der kennt sich mit Geniol aus.


    Ciao


    Hartmut


    P.s. Poliere das Teil mal, dann wirst Du eine wunderschöne Lampe haben.

    Und möge das Licht mit Dir sein. ;)

  • Hallo Thomas,
    vermutlich ist es eine Hipolito Lampe aus Portugal. Ich hatte vor einiger Zeit auch so eine Lampe mit der gleichen Bezeichnung auf dem Typschild.Auf Nachfragen bei einigen Fachleuten wurde mir mitgeteilt daß es sich bei der Lampe aller Warscheinlichkeit um eine in Portugal bei Hipolito, für Heinze , hergestellte Lampe handelt. Herstellungszeitraum etwa 70er Jahre.
    Alle Angaben aber ohne Gewähr.
    Bis bald mal Rolf (der gaensekopf)

  • Hallo Hartmut und Rolf,
    vielen Dank für die Info. Aber warum steht dann unter dem Schriftzug "Geniol" "Made in Germany"? Ich dachte, dass die Lampe dann auch in Deutschland hergestellt sein muss, oder?


    Viele Grüße,
    Willi

    Viele Grüße,
    Andreas

  • Hallo Hartmut,
    ich habe die Lampe jetzt mal Ätznatron gehabt und anschließend die Einzelteile mit einer Messingbürste mit dem Akkuschrauber poliert. Die Patina ging runter, aber richtig glänzend will sie einfach nur an einigen Stellen werden. Dort wo die Patina saß, sind nun Flecken. Insgesamt ist die Lampe eher matt. Je mehr ich poliere, umso mehr kommt das Messing zum Vorschein. Auch Messingpolitur (Sidol) bringt keinen Erfolg.
    Was habe ich falsch gemacht? Bislang haben alle Leute das Ätznatron in den höchsten Tönen gelobt, also muss ich etwas falsch gemacht haben...
    Ich habe übrigens auf dem Boden des Tanks nach der Behandlung mit dem Ätznatron den Eindruck "2857" gefunden. Kann es sich vielleicht doch um eine Petromax handeln (zumal das Schild "Geniol" lediglich aufgeklebt war)?
    So wie ich das mitbekommen habe, muss man zur vollständigen Identifikation des Herstellungsdatums das Herstellungsjahrzehnt kennen. Ansonsten würde ich vermuten: 28. Woche, 19x5, 7. Tag (Sonntag???).
    Hab' ich irgendeine Möglichkeit, das genau herauszufinden (eine C14 Altersbestimmung fällt bei mir zufällig aus;-)?
    Viele Grüße,
    Willi
    PS: ich freue mich schon echt auf das Zusammenbauen (und natürlich das Erste Abfackeln)

    Viele Grüße,
    Andreas

  • Hallo Willi,
    so wie die Lampe aussah, wird sie nie wieder im ursprünglichem Glanz erstrahlen.
    Aber das ist doch nicht schlimm, arum soll man einer alten Lampe, das Alter nicht anehen?


    Zur Altersbestimmung.
    die 4stellige Zahl macht nur bei Petromaxlampen aus den 60'er Jahren Sinn, ansonsten kannst Du das vergessen.


    Mach mal ein paar Bilder.


    Ciao


    Hartmut

    Und möge das Licht mit Dir sein. ;)

  • Hi Willi_35,
    also ich tippe auch auf eine Giniol der 70-80 Jahre, zu erkennen auch am Rapidhebel.
    Der Vorbesitzer hat sie nur ganz schön vergammeln lassen. Du hast mit dem Ätznatron nichts falsch
    gemacht, aber auf Grund dessen, das der Vorbesitzer sie hat so vergammeln lassen, ist die Nickelschicht
    halt schon sehr vergammelt, und unter der kommt nun mal Messing. Das ist normal ! Wenn man zu
    lange poliert, kommt halt das Messing durch. Die Lampe sieht aus, als ob sie viel Salzwasser abbekommen hat.
    Vielleicht war die auf einem Boot eingesetzt. Die Patina sieht jedenfalls danach aus.

  • Hallo Hartmut und Jörn,
    vielen Dank für eure Antworten. Dann werd' ich mal den letzten Rest polieren und sie anschließend wieder zusammenbauen.
    Eine Frage hab' ich noch: muss ich die Oberfläche irgendwie mit Politur (Sidol oder sowas) behandeln, damit sie nicht wieder anläuft (ich hab' nicht vor, sie Seewasser auszusetzen)?
    Wenn alles läuft, werde ich mal ein Foto machen und es einstellen.


    Viele Grüße,
    Willi


    PS: Das Ätznatron ist ja wohl echt ein Teufelszeug: der Fingernagel vom Zeigefinger ist, nachdem er total braun und dünn wurde, nun vollständig ab (der Handschuh hat wohl ein kleines Loch gehabt)...

    Viele Grüße,
    Andreas

  • Hallo Willi_35,
    ja das Ätznatron ist nicht ganz ohne... :wallbash: Wir haben ja auch nicht umsonst auf die Schutzmaßnahmen
    hingewiesen. Ich bin zwar ziemlich schmerzfrei im Umgang mit so was, wasche mir aber trotzdem immer
    die Hände dananch, auch wenn ich dabei Handschuhe trage. :hail: Also wenn ich Dich richtig verstehe, kann man
    das Zeug auch zur Maniküre verwenden.... :D


    Zum Thema polieren, man kann nichts gegen anlaufen tun, außer immer wieder polieren, aber
    wenn man das réchtzeitig tut, ist es nicht so schlimm, und man kann auf weniger agressive Mittel zurückgreifen.


  • Moin Moin Willi,
    mit dem Ätznatron gebe ich die volkommen recht, ich hatte da auch schon einiges zu den Sicherheitsdatenblättern geschrieben, mußt mal die Suchfunktion nehmen.
    Versiegeln ist eigentlich nicht nötig, wenn Du die Nickelschicht nicht vollständig herunterpolierst. Und an den heißen Teilen macht die Versiegelung eh keinen Sinn, die verbrennt dort nur und Du mußt die Sauerei dann mühsam entfernen.
    Und Jörn liegt da absolut richtig, wo die Nickelschicht weg ist kann das Ätznatron auch keine neue aufbauen.


    fröhliches Leuchten
    Jürgen

    "Die Zukunft sollte man nicht vorhersehen wollen, sondern möglich machen"
    Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944)

  • Hi Leute,
    ich wollte nur nochmal kurz berichten: ich hab jetzt alles poliert und wieder zusammengebaut. Nachdem ich die Bleidichtungen und das Pumpenventil, sowie das Vergaserfußventil getauscht habe (ich glaube die Ventile waren nicht unbedingt notwendig, aber sicher ist sicher), hab ich eine Dichtigkeitsprüfung vorgenommen und siehe da: sie ist dicht!
    Also: Petroleum einfüllen, Spiritus rauf und "ignition sequence start" ... siehe da: sie leuchtet heller und flackerfreier als zuvor!!!!
    Echt superklasse!
    Ich habe mal zwei Fotos angehängt. Mit dem Foto von oben hat man einen netten Vergleich.
    Übrigens: ich HATTE Gummihandschuhe an. Sie waren wohl nur nicht ganz dicht, aber sowas kann man später nur sehr schwer wieder reklamieren (ist wohl änlich wie bei undichten Kondomen). Nur, damit ich hier nicht als Volldepp dastehe (meine Frau guckt nämlich auch schon immer komisch, wenn ich mich der Petromax auf mehr als zwei Meter nähere; sie hat das Telefon dann immer schon griffbereit) :rolleyes:
    Nochmal: vielen Dank,
    Willi

  • Guten Abend Willi,


    da hast Du eine saubere Arbeit hingelegt :applaudit: - Sieht echt super aus und hat sich doch gelohnt.


    Gruß


    Matthias 8)

    ...denn man sieht nur die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht
    (Dreigroschenoper - Berthold Brecht)

  • Moin Moin Willi,
    viel Spaß mit Deiner Funze.

    Zitat

    Original von Willi_35
    ......
    Übrigens: ich HATTE Gummihandschuhe an. Sie waren wohl nur nicht ganz dicht, aber sowas kann man später nur sehr schwer wieder reklamieren (ist wohl änlich wie bei undichten Kondomen). ......


    evtl. waren die Handschuhe nicht chemikalien- bzw. laugenbeständig, gerade bei Lauge und z.B. Weich-PVC ist est bekannt, dass sich das nicht verträgt.


    fröhliches Leuchten
    Jürgen

    "Die Zukunft sollte man nicht vorhersehen wollen, sondern möglich machen"
    Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944)

  • Hi Folks- ich bins mal wieder, der Sicherheitsnörgler...


    Benutz für Säuren und Laugen besser DIN geprüfte säure-, bzw. laugenfeste Arbeitshandschuhe. Gibts im Baumarkt.


    Nix für ungut...


    Fiat Lux!
    Andi

  • Ich nehme nix aus dem Baumarkt, sowas kauft man im Arbeitssicherheitsshop, auf Messen oder
    wenn man sowas nicht kennt / in der Nähe hat im Chemikalienhandel oder Werkzeugladen.

  • Über die Schutzausrüstung habe ich bereits in diesem Thread etwas geschrieben, dort ist auch ein Link zum Sicherheitsdatenblatt vom Natriumhydroxid (NaOH) oder auch in flüssiger Form Natronlauge genannt.


    Übrigends hier findet Ihr auch noch etwas über die Schutzausrüstung.


    fröhliches Leuchten
    Jürgen

    "Die Zukunft sollte man nicht vorhersehen wollen, sondern möglich machen"
    Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944)

  • Hi.


    Was die Nickelschicht angeht, kann ich etwas empfehlen.
    Wenn die Nickelschicht poliert ist und stellenweise Messing "durchleuchtet", kann man mit einem Galvanisier-Set (Conrad etc.) die Stellen ausbessern.
    Klappt gut und man kann es selbst machen.
    Anders als bei Chrom, welcher in komplizierten Arbeitsschritten aufgebracht wird und obendrein nicht gerade Gesundheitsfördernd ist (Chromsalze), ist es recht unkompliziert das Nickel mit gutem Erfolg aufzubringen.
    Da ich aus Erfahrung spreche (Auch poliert bis Messing kam :wallbash: ), kann ich sagen: Coole Sache! 8)

    Gruß Erwin :user:




    "Die Tranfunzel; nicht sehr helle, aber dennoch eine Leuchte" ;)