"Allzwecklampe" aus Zinn

  • Tja, eine andere Bezeichnung ist mir für das gute Stück, das ich auf einem Flohmarkt in München fand, nicht eingefallen.
    Man kann sie aufhängen, an der Wand befestigen oder auf den Tisch stellen.
    Sie hat einen 5´´´-Flachbrenner, der Tank ist relativ klein, er fasst nur ca. 100ml. Auch der Füllstutzen ist recht klein.
    Die Lampe scheint komplett aus Zinn zu sein, sie wiegt ungefähr 1,5 kg.
    Weiß jemand etwas zu dieser Lampe, ich habe eine solche Konstruktion noch nie gesehen.


    Stefan

  • ich vermute jetzt einfach mal ins blaue hinein,
    dass es sich bei der Lampe um was neueres handelt.
    Vielleicht so 70er Jahre.

    Irgendwie haben es mir die Österreichischen Hersteller angetan:
    Brünner, Ditmar, Halbaerth, Phoebus, immer her damit...


    Beste Grüße


    Sven

  • Das habe ich auch schon vermutet, aber in der Lampe war ein Docht von alter, dicker Qualität, fast zerfressen von altem Petroleum und der Zylinder ist auch nicht neu, er hat diverse Lufteinschlüsse.
    Sicher bin ich aber trotzdem nicht.


    Stefan

  • Eigentum von
    Helmut
    Oma + Opa


    ... Also eine Mehrgenerationenlampe?



    Vielleicht handelt es sich um ein handgefertigtes Reisemitbringsel?


    Einiges sieht mir sehr nach Handarbeit aus, besonders die Lufteintrittsbohrungen um den Brenner.

  • MoinMoin,


    also die Zinn-Verarbeitung aus jüngerer Zeit ist deutlich feiner, ich denke durchaus, das dieses Stück schon älter ist. Ich habe auch ein Exquisit-Lämpchen, wobei da eine Altersbestimmung genau so schwer fällt.



    Es gibt zwar ne Menge Nippes und Kitsch aus den 50er bis 70er Jahren in Zinn, aber selbst da war es eigentlich nur noch üblich, Feinzinn mit aufwändigen Stempeln zu markieren, alles andere hatte irgendwo nen Herstellernamen eingeprägt und gut.


    Aber hier denke ich, um die Jahrhundertwende könnte hinkommen - nur, wer weiß es schon genau?


    Beste Grüße, Björn

    God created men.
    Sam Colt made them equal!

  • Hallo Stefan!


    Ich habe etwas gegoogelt bin unter Zinnmarke etwas fündig geworden. So steht der Engel für die Reinheit es Zinns, der Reinheitsgrad sollte mind. 95 % betragen. Der Engel wurde allgemein wohl gegen 1870 als Qualitätszeichen eingeführt.
    Zusätzlich zu diesem Stempel sollten sich auf einer alten Lampe auf jeden Fall eine weitere Stempelung für den Hersteller, sowie noch ein Stempel für den Herstellungsort befinden (Stadtwappen?)


    Der Engel wurde in späterer Zeit oftmals gefälscht, um eine bessere Qualität des Materials vorzutäuschen. Besonders in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts (also 19undnenKeks) als Zinn wieder in Mode kam.


    Inwieweit man die Qualität prüfen kann, weiß ich nicht. Jedoch habe ich Infos gefunden, wo angegeben wird, dass bei schlechter Qualität und damit verbundenem, hohen Bleigehalt, das Material stumpf, matt und schwärzlich aussehen soll.


    Wenn ich mir den gesamten Stil Deiner Lampe so ansehe, sieht das meines Erachtens sehr nach 70er/80er Jahre aus. Da war Schmiedeeisen gerade hochmodern und vieles wurde derart gestaltet.
    Petroleumlampen mit schmiedeeisernen Elementen sind häufig bei Ebay zu finden. Sie stammen oftmals aud der ehemaligen DDR.


    Auch der verbaute Brenner sieht nicht wirklich alt aus, mit den runden Luftlöchern und der Glashaltemimik. Sollte es ein alter Brenner sein, müßte doch eigentlich der Hersteller irgendwo vermerkt sein, oder?
    Falls Du den Brenner herunterschrauben kannst, achte doch mal darauf, ob er in den Tank geschraubt wird, also das Gewinde außen am Brenner sitzt (alt), oder ob der Brenner am unteren Ende eine Art Hülse aus Messing besitzt, mit Innengewinde (neue Asuführung).


    Die Lufteinschlüsse im Zylinder habe ich auch schon bei neuen Zylindern gehabt. Alte Zylinder sind im Regelfall durch Ätzstempel gemarkt.


    Kann es sein, dass der Fußteil und die Aufhängevorrichtung aus Schmiedeeisen sind?
    Zinn scheint mir für diese Bauteile auf Dauer zu weich.

  • Gusseisen kann ich ausschließen, nichts an der Lampe ist magnetisch, außer den Ketten für Splint und Tankdeckel.
    Es könnte aber verzinntes Messing sein, zumindest das Oberteil.
    Der Brenner lässt sich nicht ausbauen, zumindest habe ich noch keinen Weg gefunden, das zerstörungsfrei zu tun.


    Stefan

  • Zitat

    Original von StefanH.
    Der Brenner lässt sich nicht ausbauen, zumindest habe ich noch keinen Weg gefunden, das zerstörungsfrei zu tun.



    Das macht aber keinen Sinn, denn man muss ja ggf. auch mal den Docht oder auch den Brenner bei Defekt wechseln können.


    Vielleicht lässt sich das Dochtschlüsselrad mitsamt Welle abziehen und der Brenner von oben rausschrauben?



    Sollte er wirklich nicht zu entfernen sein, dürfte es sich meiner Meinung nach mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um absolute Touristenware handeln.