unbekannte Spüle mit Kocher

  • Hallo zusammen

    mein Name ist Andreas, komme aus Rehfelde bei Strausberg und bin neu im Forum.

    Um sozusagen gleich mit der Tür bzw dem Kocher ins Haus zu fallen.

    Wir hatten im Boot eine Spüle mit Kocher die wir aber erst mal ausgebaut hatten; laut Vorbesitzer ein Spirituskocher, hatte den aber selten in Betrieb.


    Andere Segler meinen es handelt sich um einen Petroleumkocher???

    Meine Fragen: kennt das Teil jemand und lohnt sich eine Reaktivierung oder eher ins Museum?

    MfG Andreas

  • Siebkappe und Träger sehen tatsächlich nach bekannten Petroleumkochern aus, allerdings vermisse ich die üblichen "Vergaserschlangen" und den Abstand zum Beimischen der Luft zwischen Düse und Siebkappe - oder irre ich mich?

    Mancher will von der Lampe den Rost abputzen, scheuert aber nur das Metall weg und der Rost bleibt sitzen.
    Zitat: Quelle unbekannt

  • So ein Kombiprodukt gibt es heute mit Gasbrenner noch immer im Wohnmobilbereich.

    Ein Druckvergaserbrenner der Bauform Leisebrenner scheint es tatsächlich zu sein, zeig doch bitte mal den Rest (Tank, Ventilspindel, etc.)


    Ach ja, und Wilkommen natürlich!


    Viele Grüße,

    Stefan

  • Hi Andreas, :welcome:


    die Brennerform in Verbindung mit der Siebkappe und der Innenkappe lässt mich auf einen Spiritusbrenner schliessen. Hast du da nirgendwo eine Markung oder ein Typenschildchen? Kuckst du!?

    Petroleum schliesse ich aus. An Benzin glaube ich wegen der Innenkappe nicht.


    Gruß, Gerald

    Die wahren Lebenskünstler sind bereits glücklich, wenn sie nicht unglücklich sind. (Jean Anouilh)

  • Da fehlen scheinbar auch ein paar Kleinteile, das Topfgitter zB, weshalb da die zwei Arretierlöcher sind. Der Topf steht sicher nicht auf dem Edelstahl. Und das Handrad am Stellventil in der Mitte da, wenn es das ist, ansonsten muß irgendwo seitlich noch eine Regulierung sein....


    Ob sich eine Reaktivierung lohnt hängt davon ab was du vorhast mit dem Boot, wie gut dein Geldbeutel gefüllt ist, ob du ggf Ersatzteile bekommst und ob das handwerkliche Geschick reicht diesen (oder jeden anderen Kocher) ggf. auf dem Boot zu warten.

    Wenn der nur 3x im Jahr im Hafen in Betrieb gehen soll kann man sich auch einen neuen holen und hinstellen bei Bedarf und den Platz die meiste Zeit anderweitig nutzen.

    Brauchst du regelmäßig was zum Kochen und vielleicht noch auf See wäre so ein Einbaukocher der nicht durch die Gegend fliegen kann schon eine gute Sache denk ich. Ist man viel unterwegs ist die Spiritusversorgung einfacher als zB diverse Gaskartuschen.


    Das viele Segler Petroleumkocher haben/hatten liegt an der Mehrfachnutzung des Betriebsstoffes für Heizung, Kocher und (damals) Petroleumlampe, was mit Spiritus so nicht praktikabel umsetzbar ist.


    Der Vorbesitzer scheint ihn ja eher nicht gebraucht zu haben, ich würde ihn fragen warum....

  • Ja Gitter und Handrad ist vorhanden. Das Handrad ist in der Blende im Boot verblieben; läßt sich sehr schwer ausbauen.

    Es ist leider nirgendwo eine Bezeichnung/Typenschild vorhanden, auch die Handpumpe fehlt!

    Vorbesitzer; das ist jetzt schon etliche Jahre her.

  • Sodele, gestern Abend habe ich mal versucht in der Garage den Kocher in Betrieb zu nehmen, das (einzig) gute ist: die Garage steht noch.

    Obwohl zwei mal Vorgewärmt brennt es entweder mit gelb/roter Stichflamme oder nur zart einseitig blau.

    Frauchen ist "entsetzt".

    Werde mal versuchen ein Video vom nächsten Startversuch zu machen.

  • Was hast du denn für einen Brennstoff verwendet? Spiritus?

    Solche Tests macht man am besten unter freiem Himmel auf nicht brennbarem Untergrund.


    Viele Grüße,

    Stefan

  • Jawol, Spiritusbrenner hat Spiritus bekommen;)

    Brennbare Unterlage ist auch klar und in der Werkstatt hats wenig Wind und sonst nix was brennen kann (bei den Temperaturen)


    Wichtig: leider ist das ja eine Kombination aus Spüle/Kocher mit einem heute nicht mehr gebräuchlichem Einbaumaß.

    Der Ausschnitt ist eben schon da, und die Lösung bis jetzt mit mobilem Gaskocher....na ja..

    Was jetzt wichtig wäre:

    Kann das Teil einfach reaktiviert werden? Dicht ist alles, maximal am Handrad etwas schwergängig, oder gibt es eine einfache

    Möglichkeit auf was anderes umzurüsten.

    Edit: Boot und Kocher passen halt auch altersmäßig zusammen.

  • Ich könnte mir vorstellen, dass man den Brenner ausbauen und eventuell durch einen Gasbrenner ersetzen kann, der mittels Schlauch an eine Schraubkartusche angeschlossen wird, ist aber nur so eine Vermutung/Hoffnung.


    Aber den alten Kocher wieder zum laufen zu bringen sollte eigentlich möglich sein, wie viel Druck hast du denn auf den Tank gegeben?


    Viele Grüße,

    Stefan

  • Klingt nach massiv zu viel, wenn das Überdruckventil in Ordnung ist. Ich habe bei noch keinem Gerät, sei es Kocher, Löla, Lampe, das Überdruckventil durch pumpen zum Abblasen gebracht. Versuch es am besten nochmal, nicht pumpen, vorheizen, ggfs. ein zweites mal, aufdrehen und dann erst langsam pumpen.

    Ansonsten bau mal alles auseinander, reinige Düse und Leitungen, ggfs. Tank spülen, etc.


    Viele Grüße,

    Stefan

  • durch einen Gasbrenner ersetzen

    Würde ich auf einem Boot und dann noch in der Kajüte/Kombüse nicht tun!

    Gas ist schwerer als Luft und sammelt sich bei einer Leckage am Boden,

    was in einem Boot fatal enden könnte, weil das Gas dort nicht mehr entweichen kann.

    An Deck könnte ich gerade noch so damit leben, wenn durch bauliche Vorrichtungen

    verhindert werden kann, daß Gas ins Bootsinnere "fließen" kaann ...

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Die Kombination aus Spirituskocher und Druckbetrieb ist mir suspekt.

    Hier noch ein Bild von der Unterseite mit Tank. Der Wurde aber schon mal mit einer el. Luftpumpe versehen.

    Tank eines Spirituskocher mit einer elektrischen Luftpumpe, und der Vorbesitzer sagte er hätte ihn kaum benutzt.

    Kommt das nur mir spanisch vor ?


    Also etwas, was ich mir nicht auf einem Boot wünschen würde ist ein Druckbehälter mit einer leichtflüchtigen und leicht entflammbaren Flüssigkeit wie Spiritus...



    Halt dich an Steffans Hinweise. Versuch ohne Druck vorzuheizen. Das geht natürlich nur wenn beim öffnen der Spindel Spiritus irgendwo hintropft was als Vorheizschale fungiert. Vorheizen bis das Vergaserrohr auf Temperatur ist und an der Düse Gas statt Flüssigkeit austritt ist essentiell für einen SprittiKocher.

    Ansonsten - erst mal nur minimaler Druck bis der Vergasungsprozess angelaufen ist. Wenn ein Sicherheitsventil auslöst hast du den normalen Betriebszustand längst verlassen.

  • Das Boot hatte mehr als einen Vorbesitzer. Inwieweit da wer was "verbessert" hat??


    Hier habe ich mal den Brenner ausgebaut:

    Im Vergleich zu anderen Spiritusbrennern kommt mir die Schale mit 7 cm Durchmesser sehr groß vor.

    Den Brenner weiter zu zerlegen habe ich mir erst mal nicht getraut.

    MfG Andreas

  • Brenner sieht nach Enders aus.


    RJ

    Und da fehlt in der Innenkappe so eine Hülse. Für Petroleum die kurze und für Spiritus die lange. Weiß gerade nicht wie das Teil heißt.



    Ich denke es ist ein Petroleumkocher.


    Gruß Karsten

    Wir wussten es. Die Amis wussten, dass wir es wussten. Aber wir taten immer so, als ob wir es nicht wüssten und die Amis taten immer so, als ob sie glaubten, dass wir es nicht wussten. Aber sie wussten, dass wir es wussten. Also wussten es alle. :po:

    Einmal editiert, zuletzt von Karsten P. ()

  • Beim Wechsel zwischen Spiritus und Petroleum müsste doch eigentlich auch die Düse getauscht werden, um überhaupt auf Leistung zu kommen. Und ggfs eine Stopfung gegen den Besuch von Herr Leydenfrost.

    Viele Grüße,

    Stefan