Quinquet Hängelampe

  • Eine interessante kleine Hängelampe, die von der Bauweise her auf eine Idee des französischen Apothekers Antoine Quinquet (1745-1803) zurückgeht.

    Quinquet wurde inspiriert von zwei innovativen Entwicklungen.

    Einmal aus dem Jahr 1780, als der Chemiker Proust die Konstantniveaulampe baute mit seitlichem Behälter, und dann als 1782 Argand seinen Brenner auf den Markt brachte.

    Hintergrund beider Entwicklungen ist die Tatsache, das die bis dahin bekannten Brennmittel wie Walöl oder Rapsöl mit ihrer hohen Viskosität höchstens drei Zentimeter im Lampendocht in die Höhe transportiert werden, und in diesem Bereich immer ausreichend Brennstoff vorhanden sein muß.

    1784 versah Quinquet den seitlichen Brennstoffbehälter mit einer Sturzflasche, die außerhalb der Lampe mit Öl gefüllt wurde und danach in den Lampenkörper gesteckt wurde, wobei sich ein Ventil öffnete und das Öl freigab.

    Argand führte gegen Quinquet erfolglos zwei Prozesse um den Verkauf dessen Lampen zu verhindern.

    Unter dem Begriff "Quinquet - Lampe" wurde diese Entwicklung in Frankreich bekannt und bis in die 1860er Jahre verkauft, als sie dann von den ersten Petroleumlampen abgelöst wurde.

    Wir kennen diese Lampen hier unter den Begriffen Goethe Lampe, Studierlampe oder Schiebelampe.


    Die vorliegende Lampe beruht zwar auf dem Prinzip des Quinquet, ist aber mit einem 8''' Kosmosbrenner von Kaestner & Toebelmann ausgestattet.

    Die Sturzflasche mit Kugelventil faßt 150 ml, mit denen die Lampe rund 8 Stunden leuchtet.

    Auf der Sturzflasche ist eine Markung zu sehen, "C" und "M" mit einem Anker dazwischen.

    Auf der Lasche die den Schirm hält erkennt man ein "M".

    Ich habe die Markung bis jetzt noch nicht auflösen können.


    Vermutlich werde ich noch eine Halterung anbringen, sodaß sie auch wie eine Studierlampe als Tischlampe genutzt werden kann.

    Bis dahin hängt sie an der Wand und bereitet mir Freude.










    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Ja Thomas, das Teil ist eigentlich nackt funktional aufgebaut, hat aber eine eigene Schönheit.

    Zwischenzeitlich habe ich die Schirminnenseite mit weißer Heizungsfarbe versehen und die gebördelten Ränder in Gold abgesetzt.


    Um sehen zu können wie der ursprüngliche Ölbrenner aussah, kaufte ich eine Messingvariante, die sich aber leider als sehr schlechte Replik entpuppte, wahrscheinlich aus Indien.

    Beim originalen Brenner vermute ich etwas in Richtung Argand, allerdings hat man bei der Replik einen Flachbrenner in die Galerie gesetzt.

    Vielleicht erwische ich ja nochmal ein Originalteil.





    Gruß Rolf


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  • Mensch Rolf.

    Was für eine schöne Lampe .

    Der Schirm und der tank....edel.

    Zur Optik des Brenners.

    Gruß Thomas

    Thomas,

    Du bringst es auf den Punkt.

    Wirklich eine Augenweide!

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Noch ein paar Bilder.

    Ich mache ja immer gerne Montagen meiner Vorstellung wo eine Lampe benutzt worden sein kann.





    Gruß Rolf


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