Primus No. 1

  • Ich habe am Flohmarkt kürzlich einen Kocher Primus No. 1 erstanden, mit "roaring burner":

    Weil das mein erster Kocher überhaupt ist, habe ich viele Fragen:

    • Wie zerlegt man das Ding überhaupt? Zumindest leicht löst sich der Brenner nicht, lediglich die Einfüllschraube und die Pumpe.
    • Wie reinigt man den Tank, bringt ihn glänzend? War schon bei Wohnraumlampen eine nicht völlig geklärte Frage. Essig aus dem Keller steht bereit.

    Die Pumpe ist undicht:

    • Muss ich das Leder kaufen, oder kann man das auch selber basteln? Falls letzteres, wie muss der Lederfleck aussehen?

    Anleitung, Zubehör oder Behälter waren nicht dabei, dafür war der Preis O.K.

    In der Hütte sind lt. Homepage die meisten Ersatzteile vorrätig.


    Vielen Dank im voraus, Manfred

  • Hallo Manfred

    Brenner mit 17er oder 19 er Gabelschlüssel.

    Zuerst den oberen,dann den unteren 6 Kant drehen.

    Ist aber noch nicht nötig.

    Tank war bei meinen noch nie verdreckt.

    Pumpenleder mal einweichen,und leicht mit dem Daumen weiten.

    Es kann sein,daß das pubove undicht ist.

    Ist aber kein Problem.

    Dichtungen gibt es von mir,wenn erwünscht.

    Du kannst ds messing mit den üblichen Mittel zum glänzen bringen.

    Gruß Thomas

  • Die Bilder im ersten Beitrag sind schon nach dem Reinigen mit Spülmittel. Wie man sieht, hat das (fast) gar nichts gebracht. Nach einem Bad in sehr warmer, verdünnter Essigsäure hat sich der Dreck sehr gut gelöst. Ich habe den Kocher dann gewaschen und mit 000-Stahlwolle poliert.

    Versuchsweise habe ich auch eine Polierscheibe (eine Filz- und eine Schwabbelscheibe) für die Bohrmaschine vom Baumarkt verwendet. Auf der Packung steht nicht drauf, welche Paste für welche Scheibe vorgesehen ist und auch sonst nichts davon, wie damit umzugehen ist. Hat sehr wenig gebracht...

    Nevr Dull verbessert den Glanz noch etwas - ist wohl eher eine "porentiefe" :baby: Reinigung als eine Politur. So sieht der Kocher jetzt aus:

    Den gebrochenen Eisenrost habe ich geschweißt, so gut das halt geht, wenn man nur Elektrode zur Verfügung hat, und anschließend hitzefest lackiert und eingebrannt.

    Das Pumpenleder habe ich mit etwas Waffenöl eingeweicht, das dichtet jetzt wieder. Hier zerlegt:

    Der Dichtring rechts des Pumpenleders ist mir anschließend zerbröselt.

    Ich habe Wasser in den Tank eingefüllt, konnte aber durch Pumpen keinen Druck aufbauen. Da fehlt die Ventilwirkung. Ich hab' mal versucht, in das Pumpenrohr hinein zu fotografieren:

    Leider habe ich mir den Pumpenventilschlüssel #57 bei hytta nicht mitbestellt. Wie soll denn das Pumpenventil funktionieren, gibt es davon irgendwo eine Querschnittszeichnung? Kann man das auf eine einfache Art und Weise prüfen?


    :nacht:, Manfred

  • Hallo Manfred.

    Ganz einfach. Das ventil dichtet nach außen ab.

    Damit kein sprit rausläuft.

    Deshalb must du ja den federdruck beim pumpen überwinden.

    Genauso wie bei der PX.

    Nimm eine 10er nuss, Säge eine nut von 5mm Breite,eine Verlängerung,und du bekommst das ventil raus.

    Du kannst jetzt nur das ventil auf " gängigen " testen,mit einem 1,5 mm schweisdraht z.b.

    Wenn du unbedingt scharf aufs polieren bist,nehme sidol messingpolitur.

    Gruß Thomas

  • Ich habe inzwischen auf das neue Pumpenleder umgerüstet und selbiges ein wenig mit Lederfett eingefettet.

    Es dichtet ziemlich gut ab - der Stößel lässt sich nur mit ein bisschen Mühe in das Pumpenrohr einführen.

    Ziehe ich den Stößel heraus, geht er von selbst wieder ein Stück rein, wenn ich ihn auslasse.

    Das führt mich zu meiner Frage: Soll das Pumpenleder selbst auch als Ventil dienen (beim Stößel-reindrücken abdichten, beim Rausziehen Luft vorbeilassen), oder soll das nur dichten, wie ein O-Ring?


    Grüße, Manfred