150er läuft zu fett....

  • Der ursprünglich vorgesehene Mischrohrabstand reicht bei den Chinadüsen nicht aus, weil die alle größer sind als 0,15 mm. Als Graetz damals die 900 eingeführt hat, wäre das fast daran gescheitert, dass die Herstellung solch kleiner Düsen technisch sehr schwierig ist. Die Düsen, die Heinze in der Feuermännchenperiode geliefert hat, waren perfekt. Da haben 7mm locker gereicht, um das Gemisch perfekt einzustellen! Bei allen Chinadüsen, die ich in den letzten 20 Jahren probiert habe, passte eine 200er Nadel durch. Natürlich kann man das mit großen Mischrohrabständen ausgleichen. Das gibt dann aber Probleme mit der Tatsache, dass die Lampe für so viel Gemisch einfach zu klein ist.

    Die heutigen Probleme mit dieser Laterne gab es mit den alten Düsen einfach nicht...

  • Danke, die alten Düsen die ich gelegentlich noch in Feuermännchen vorfand, die ich in den Fingern hatte waren wohl alle schon zu ausgelüngelt um das noch festzustellen. Gut zu wissen.


    Da war es ja wohl konsequent, daß für die "Petromax 830" der Schornstein und der Verstellbereich auf Kosten von Optik und Bauhöhe erhöht wurden.

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Es gibt gut ausgestattete Goldschmiede, die können Düsen mit Laser verschweißen. Leider gibt es mWn. keine Reibahlen in der Größe zum Aufreiben.


    Edit: Ich habe welche gefunden, auch in noch kleiner. Wäre also ein Versuch wert, auch um alte Düsen nochmal aufzuarbeiten.

    Einmal editiert, zuletzt von punica ()

  • Ja, das war noch ein ganz anderes Erlebnis. Du hast da einfach normale 150er Socken reingebunden, und die sind nicht im null komma nix durchgeblasen worden! Du konntest Luft nachpumpen, ohne vorher einen Handschuh anzuziehen, die Lampe blieb so kühl, dass man sogar das Kragenblech anfassen konnte, und das ganz ohne irgendwelche Prallbleche...

    Das waren auch keine "Zicken", weil da nichts unverhergesehenes passiert ist. Da war der Idealzustand jederzeit reproduzierbar, da das Material (Düsen) immer von gleich hoher Qualität war.

    Meine 150er sind seit Jahren Stehrümchen, weil mich das eh nur frustriert, weil ich eben weiß, wie es mal war... :traurig:

  • Es gibt gut ausgestattete Goldschmiede, die können Düsen mit Laser verschweißen. Leider gibt es mWn. keine Reibahlen in der Größe zum Aufreiben.


    Edit: Ich habe welche gefunden, auch in noch kleiner. Wäre also ein Versuch wert, auch um alte Düsen nochmal aufzuarbeiten.

    Laser benötigt man nicht zwingend.

    Es genügt schon "sanfte Gewalt" mit geeignetem Werkzeug gepaart mit etwas handwerklicher Fertigkeit, wie ich hier schon schrieb:

    150er läuft zu fett....

    Grüße - Steven

  • Da geht doch bestimmt was mit so einem Locheisen. Gibt es die unter 2mm? Das mit dem Körner würde bei mir schon an der mangelnden visuellen Kontrolle scheitern. Mit so einem Locheisen stelle ich mir eine gleichmässige Verengung der Bohrung vor. Ist natürlich laienhaft gedacht...

  • Da geht doch bestimmt was mit so einem Locheisen. Gibt es die unter 2mm? Das mit dem Körner würde bei mir schon an der mangelnden visuellen Kontrolle scheitern. Mit so einem Locheisen stelle ich mir eine gleichmässige Verengung der Bohrung vor. Ist natürlich laienhaft gedacht...

    Hmmh, Locheisen scheint mir jetzt nicht so ideal.

    Jeder hat da aber nach Gusto und Geschick sicher seine bevorzugte Herangehensweise.

    Ich nehme nicht einen spitzen Körner, sondern "eine Nummer größer", also so einen, der statt der Spitze eine kleine Fläche hat.

    Den positioniere ich dann zentrisch über der Bohrung und klopfe mit einem kleineren Hammer "knackig" aber wohldosiert drauf.

    Eventuell auch mit einer kleinen "Gewichtsverlagerung" um die Achse (also gaanz leicht schräger Winkel aus allen Richtungen) um von allen Seiten etwas Vortrieb Richtung Bohrung zu erhalten. Wie schon geschrieben, ist die Düse dabei in einem "Fundament" aus Holz gebettet.

    Andere Leute haben hier im Detail sicher noch andere Methoden auf Lager ...

    Kontrollieren brauchst Du dann nicht visuell sondern durch reinstecken der zugehörigen Düsennadel: diese sollte "saugend" reingehen und nicht "schlackern".

    Ist das Loch zu klein geraten, läßt sich das mit einer Mini-Reibahle (Uhrmacherbedarf) wieder aufreiben.

    Genau so konnte ich jedenfalls schon zwei mal zu große Durchmesser der Bohrung korrigieren.

    Sicherlich ist es auch nicht verkehrt, wenn man sich erst mal an einer alten nicht mehr benötigten Düse übt ...

    Grüße - Steven

  • Klingt praktikabel, sogar für mich! Werde das demnächst mal machen, durchgenudelte Düsen hab ich genug, um mich da reinzufühlen. Besten Dank!


    L. G. Thomas

  • Ich nehme nicht einen spitzen Körner, sondern "eine Nummer größer", also so einen, der statt der Spitze eine kleine Fläche hat.

    Für die Nichtkenner:

    Dieses Werkzeug ist unter dem Begriff "Splintentreiber" oder auch "Durchschlag" bekannt. Wird auch zum Versenken von kleinen Nagelköpfen in Holz benutzt.

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

  • Dieses Werkzeug ist unter dem Begriff "Splintentreiber" oder auch "Durchschlag" bekannt.

    Okay, das war mir schlichtweg nicht bekannt. Ich dachte als "Durchschlag" gelten nur die, die vorne zylindrisch sind.

    Danke für die Klarstellung.

    Grüße - Steven

  • Moin zusammen,

    weil es selbst in Wikipedia falsch dargestellt wird, hier etwas Info zum Werkzeug:


    Splintentreiber haben einen zylindrischen Schaft und sind in der Regel nicht gehärtet.

    So etwas wird in der Werkstatt selbst aus Rundstahl gedreht.

    Im Handel erhältliche Splintentreiber sind etwas härter. Dies hat den Nachteil, das

    man z. B. eine Bolzenbohrung beim Ausschlagen einer Feder leicht an der Wandung

    beschädigen kann.


    Ein Durchschlag hat einen konischen Schaft an der Arbeitsfläche und wird in der

    Blechbearbeitung oder beim Schmieden zum Anfertigen von Durchführungen

    verwendet.

    Der Monteur hat diese Durchschläge aber gern in der Kiste, weil man damit besser

    punktuell ansetzen kann. Zudem kann man "vergnadelte" und unrunde Bohrungen

    mit einem gezielten Schlag wieder in Form bringen. Dadurch kann man dann

    das Bauteil z.B. eine Spannfeder oder einen Kegelstift wieder einsetzen.

    Bei kleinen Durchmessern sind Durchschläge wesentlich stabiler und

    biegen sich nicht weg bei massivem Krafteinsatz.


    Gruß Thomas

  • Mir ist jetzt mein schöner Tonbrenner leider gerissen und seitdem will die Diva nicht mehr so richtig.

    Ich habe einen der neuen Brenner drin, Löcher alle frei und entgratet.

    Mit Aida Leuchtpopel (:D) geht die Lampe nur in Flammen auf.

    Habe dann eine neue Düse+Nadel probiert, selbes Problem.

    Danach mal auf Petromax Strumpf getauscht, damit hatte ich nie Probleme, aber selbiges.

    Dann wieder Düse auf alt gewechselt und Nadel weggelassen, ist mit Stolpern angelaufen.

    Ich verstehe jetzt auf jeden Falls woher die ihren Namen haben...

  • Hallo zusammen, ich bins nochmal.

    Vielen Dank nochmals für die zahlreichen Denkanstöße hierzu.

    Ich habe gesehen, dass ich im fertigmontierten Zustand noch reichlich Spielraum am Gewinde des Vergaserunterteils habe; mind. 4mm...

    Ich denke ich werde dort einfach mal 2-3mm wegnehmen und und innen eine neue Fase für den Kegel setzen. Den Kegel werde ich auch ein wenig "beschneiden". So komme ich nachher, denke ich, auf etwa 4mm mehr Einstellraum. Das klingt jetzt sich brutal und radikal, aber bevor ich jetzt auf gut Glück ein neues Gestell und am besten nen neuen Vergaser gleich mit bestelle, nutze ich erstmal alles was der vorliegende Schrott an Möglichleiten bietet.... aus rein wissenschaftlichem Interesse natürlich.... Die folgende Abhandlung zu diesen Versuchen, werde ich natürlich hier veröffentlichen.

    Spezialisten leisten Besonderes!

  • Moin,

    ich hab mir mal einen Satz VHM Spiralbohrer 0.2 bis 0.4 in 0.05 Schritten geholt, glaubt mir, die brecht ihr ab bevor ihr davon träumt so kleine Löcher zu zaubern...

    da ist jedes Hundertstel tödlich in der Abweichung von Lauf, und Winkligkeit, geschweige denn die Drehzahlen und Vorschub hinzubekommen.

    das was da zu zerspanen/bohren ist, ist nix für die Heimdrehe oder Bohrmaschine.

    Erodieren würde mich mal interessieren ob das ginge.

    RJ

    Benzinkocher


    "Alle Tage sind zwar gleich lang, aber unterschiedlich breit" - Zitat: Wolfgang Neuss

  • So, das Ding läuft wieder; zwar noch immer etwas zu fett (gelblich), aber stabil.

    Ich habe den Flanschkegel am Übergang Vergaserunter- zu -oberteil abgefeilt und damit wohl die entscheidenden Millimeter rausgeholt.

    Danke nochmals für die Denkanstöße!

    Gruß

    Christian

    Spezialisten leisten Besonderes!

  • Jetz von mir nen Update. Ich habe aus Korea Düsen bestellt in 150. Die Löcher hier sind echt winzig im Vergleich zu einer nagelneuen Petro Düse.

    Die Lampe läuft nun definitiv viel dunkler und magerer, eventuell sogar etwas zu dunkel?

    Na jedenfalls vor einem größeren Umbau kann man defintiv mal testen. :thumbup:

  • Ich stelle das mal hier als Update rein:


    Aufgrund der Erörterungen zu den Düsenbohrungen habe ich kürzlich die Gelegenheit genutzt und im meine Aida 1250 Express (wohl <1953) die neue 250er-Düse rausgedreht und eine etwas ausgelüngelte ältere 150er-Düse nebst zugehöriger Nadel reingedreht, die mal in meinem Camel drinnen war. Damit läuft die alte Dame mit weiterhin kugeliger Perlam-Socke und unveränderter Einstellung sehr viel zufriedener und dabei nicht viel dunkler ...

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Geilerweise ist die olle 150+-Düse an dem Uralt-Vergaser dicht, während ich sie beim Camel ausbauen mußte, weil sie zum Vergaser minimal undicht war.

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/