Seit Jahren suchte ich vergebens.
Meißt wurden nicht stimmige Teile, in modernen Schweißverfahren zusammengebraten als Originale verkauft.
Bei diesem Halter habe ich dann zuschlagen können.
Im alpenländischen Stil um 1700 handelt es sich um einen Nachbau, wahrscheinlich aus der Zeit des Historismus.
Eine feine Arbeit aus Eisen und Federstahl mit ornamentalen Verzierungen und Verschneidungen mit blattförmiger Auffangwanne für Kerzenwachs und Asche der Kienhölzer.
Teils vernietet und teils verschraubt.
Mit 27 cm Höhe entspricht er den im Mittelalter aufgekommenen Tischhaltern.
Die Klemmhülse ist für Kerzen gerade ausgerichtet, aber auch die harzhaltigen Kienspäne brennen in dieser Stellung, je nach Stärke zwischen 20 bis 30 Minuten, während dafür passende Kerzen rund 5 Stunden leuchten. Die Kerzen werden zuletzt durch die Federklemme zusammengepreßt und verlöschen so sicher.
Während betuchtere Leute die damals teuren Kerzen nutzten, mußte sich das einfache Volk mit den wesentlich preiswerteren, stark qualmenden und rußenden Kienspänen begnügen, die relativ schnell zu dunklen, verrußten Räumen führten. Die durch die Hitze der Flamme hochsteigenden Rußflocken verteilen sich im ganzen Raum ( wogegen ich für die Aufnahmen ein altes, feuchtes Bettlaken darüber gespannt habe ).
Über die Geschichte der Kienspäne als Leuchtmittel gibt es ausführliche Seiten im Internet, weshalb ich mir hier weiträumige Ausführungen spare.
So schließt sich langsam der Kreis in meiner Sammlung mit unterschiedlichsten Lampe, Laternen und sonstigen Leuchtmitteln aus verschiedenen Epochen.