Meine Aladdin-Lampen

  • Zu dem Thema muss ich etwas ausholen, denn eine meiner allerersten Petroleumlampen (die zweite oder dritte) war eine Aladdin Modell 21. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie ich sie 1987 an einem nasskalten Novembertag auf einem Flohmarkt im schönen nordenglischen Städtchen Durham gekauft und dann mit dem Zug nach Brighton transportiert habe, wo ich damals lebte. Das Prinzip eines Glühlichts war mir damals völlig unbekannt, und natürlich hatte diese Lampe auch keinen Glühkörper mehr, so dass ich zunächst nichts damit anfangen konnte. Später, als ich wieder in Deutschland war, klärte mich ein kundiger Freund über die Funktionsweise dieser Lampe auf und nannte mir einen Laden in Amsterdam, der Aladdin-Zubehör führte. (Für die jüngeren Foren-Mitglieder: das World Wide Web war damals noch nicht erfunden, somit konnte man damals auch nicht schnell mal googlen, wie eine Lampe funktioniert und wo man Ersatzteile dafür bekommt. Schwer zu glauben, aber so war es.) Wir fuhren also bei nächster Gelegenheit nach Amsterdam, wo die Lampe ihren Glühkörper und einen weißen Rochester-Schirm erhielt. Seitdem hat sie mich über viele Stationen meines Lebens begleitet, immer problemlos leuchtend. Sie kam aber immer nur in Fluren oder Treppenhäusern zum Einsatz, denn damals wie heute gefällt mir das kalte Licht nicht, das diese Glühkörper produzieren. Daher wollte ich die Lampe nie in Wohnräumen haben, wo ich das wärmere Licht normaler Dochtlampen vorziehe.


     


     


     


    Später habe ich den weißen durch einen grünen Schirm ersetzt, und so sah sie dann noch bis vor wenigen Wochen aus:



    Das Modell 21 wurde ab 1953 in Großbritannien produziert und später durch das Modell 21C und dann 23 abgelöst.

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    Grüße aus dem Ruhrgebiet

    Carsten

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  • Jahrelang habe ich mich nicht weiter für Aladdin-Lampen interessiert und hatte auch nicht vor, mir weitere anzuschaffen. Bis ich dann vor ein paar Monaten in der englischen Bucht eine Super Aladdin sah, in deren Schirm ich mich sofort verliebt habe - den musste ich haben! Erst dadurch wurde ich darauf aufmerksam, mit welchen üppigen Schirmen diese Lampen damals ausgestattet waren. In den USA werden noch Reproduktionen mancher solcher Schirme hergestellt, diesen hier habe ich dort allerdings bisher nicht gesehen.



     


     


     


    Die Super Aladdin wird auch als Modell 14 geführt und war eine von 1932 bis 1953 ausschließlich in Großbritannien hergestellte Weiterentwicklung des amerikanischen Modells A.


    Danach musste die 21 natürlich auch einen anderen Schirm bekommen:


     


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    Grüße aus dem Ruhrgebiet

    Carsten

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  • Nachdem diese beiden Lampen nun ziemlich ähnlich sind, dachte ich mir, dass ich sie noch durch eine aus Messing ergänzen sollte. Außerdem sollte ich als Sammler von Zentralluftzuglampen natürlich auch ein solches Modell mein Eigen nennen. Also kam mir vor kurzem noch ein Modell 12 ins Haus. Auch dafür musste ein Schirm beschafft werden, der noch üppiger ausfällt als die beiden anderen und ein Schmuckstück meiner Sammlung ist:


     


     


     


    Das Modell 12 war die letzte "Centre Draught"-Lampe von Aladdin und wurde in vielen verschiedenen Varianten in den USA und UK von 1928 bis 1939 produziert. Die Brenner wurden als Ersatzteile sogar noch bis in die frühen 50er hergestellt. Es ist das erste Modell, das den Lox-On-Mantle verwendete, so dass man für dieses und alle späteren Modelle problemlos Nachschub an Glühkörpern bekommt.

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    Grüße aus dem Ruhrgebiet

    Carsten

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  • Ich betreibe alle drei Lampen mit alten Dochten (NOS-Ware), die man zum Glück noch relativ problemlos bekommt. Sie funktionieren alle gleich gut, und da überall der gleiche Glühkörper zum Einsatz kommt, liegt der einzige Unterschied im Aussehen der Lampen selbst. Ein weiterer Grund, warum ich herkömmliche Dochtlampen vorziehe: Sie sind auch in der Funktion individueller.


    Aladdin-Lampen sind dankbare Sammelobjekte, denn abgesehen von der Vielzahl der Modelle wurden diese auch in den unterschiedlichsten Materialausführungen produziert, so auch aus Glas oder Bakelit. In Europa sieht man die eher selten, in der amerikanischen Bucht werden aber regelmäßig sehr interessante Varianten angeboten. Und wenn man wie ich ausgefallene Lampenschirme mag, dann findet man hier auch ein weites Betätigungsfeld. Trotzdem werden Aladdin-Lampen aus den genannten Gründen kein Sammelschwerpunkt von mir werden. Vielleicht lege ich mir aus technischem Interesse noch eine ältere Lampe als die Nr. 12 zu oder eine Hängelampe, von denen es auch eine große Vielfalt gibt, aber mehr dann auch nicht.

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    Grüße aus dem Ruhrgebiet

    Carsten

  • Aladdin-Lampen sind dankbare Sammelobjekte

    ... von denen Du aber schon eine imposante Ansammlung besitzt, meine neidlose Anerkennung.

    Gleichwohl Du sie nicht gerne magst - ich gratuliere Dir!


    :done::respekt::applaudit:

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • ... von denen Du aber schon eine imposante Ansammlung besitzt, meine neidlose Anerkennung.

    Danke für die Blumen, aber drei Lampen finde ich nicht wirklich imposant. Da gibt es hier im Forum sicher Sammler, die mehr haben.

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    Grüße aus dem Ruhrgebiet

    Carsten

  • drei Lampen finde ich nicht wirklich imposant.

    ... damit habe ich mich auf die Schirme bezogen.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Ich konnte wieder einmal einem günstigen Angebot nicht widerstehen und habe dieses gut erhaltene Modell 11 meiner Sammlung hinzugefügt:


     




    Die Flammscheibe hieß bei diesen Modellen noch "Generator".




    Frage am Rande: Woran erkennt man, ob die Lampe verchromt oder vernickelt ist? So hochglänzend, wie diese hier ist, tippe ich auf Chrom. Auf jeden Fall ist die Beschichtung perfekt erhalten.


    Das Modell 11 wurde zwischen 1922 und 1930 in den USA, UK und Australien verkauft und ist nahezu baugleich mit der späteren Ausführung des Modells 9 und mit dem Modell 10. Die Lox-on-Glühkörper und -Zylinder passen hier nicht, man benötigt Zylinder ohne Bajonett-Verschluss und die sogenannten KoneKap-Mantles, die man zum Glück noch relativ problemlos in den USA als NOS kaufen kann.




    Aladdin bietet aber auch einen Adapter an, um die neuen Lox-on-Mantles mit diesen Lampen verwenden zu können.


    Ein üppiger Schirm musste dann natürlich auch wieder her, gefunden in den USA:



     

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    Grüße aus dem Ruhrgebiet

    Carsten

  • Nickel hat eine leicht gelbliche Färbung, während Chrom mehr in einen bläulichen Farbton geht.

    Nach meiner Überlegung müßte so ein altes Modell aber vernickelt sein.


    Die Lampe ist vernickelt, das Feuerzeug verchromt.



    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

    Einmal editiert, zuletzt von Rolf G. (✝) ()

  • Frage am Rande: Woran erkennt man, ob die Lampe verchromt oder vernickelt ist? So hochglänzend, wie diese hier ist, tippe ich auf Chrom. Auf jeden Fall ist die Beschichtung perfekt erhalten.

    Möglicherweise erst vernickelt und dann darauf verchromt?

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/