Lampe chemin de fer P.O.

  • Zu den französischen Tischlampen von Eisenbahngesellschaften hat sich nun eine vom Typ P.O. gesellt.

    Wie die anderen privaten Bahngesellschaften ging auch die P.O. 1938 in die staatliche S.N.C.F. auf.


    Hergestellt von Gillet & Forest wird sie im Katalog von 1908 unter der Nr. 198 gezeigt.

    Nicht mit der P.O. gemarkt wird sie aber trotzdem da genutzt worden sein.


    Nach 1938 wurde der ursprünglich auf dem Flachbrenner befindliche Zylinder durch einen blauen Pyrex - Zylinder ausgetauscht, der mit S.N.C.F. gemarkt ist.

    Diese blauen Zylinder sind relativ selten.

    Erwähnt wurden blaue Zylinder schon 1790, und sie gehen zurück auf die Überlegung das ausgehende Licht des Brenners weicher und weißer zu machen.

    Obwohl der Vorliegende offensichtlich erst nach 1938 hergestellt wurde haben sie sich nicht allgemein durchgesetzt, weil diese blaue Durchfärbung des Glases ordentlich Licht schluckt.


    Die Lampe hat eine Höhe von 56 cm, hat einen vergleichbar großen Tank wie die kleinere Lampe der PLM, und den gleichen Brennertyp.


    Eine willkommene Erweiterung der noch kleinen Sammlung von französischen Eisenbahnlampen, und durch den blauen Zylinder ein Blickfang.







    Gruß Rolf


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  • Wenn man schonmal zwei gleiche Brenner hat kann man natürlich den Unterschied zum gelblich ausgesendeten Licht bei klarem Zylinder zum "fast" weißen Licht beim blauen Zylinder zeigen.

    Aufgenommen in völliger Dunkelheit bei gleicher Flammhöhe der Brenner, nur geschärft ohne weitere Bildbearbeitung.



    Gruß Rolf


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  • Erwähnt wurden blaue Zylinder schon 1790, und sie gehen zurück auf die Überlegung das ausgehende Licht des Brenners weicher und weißer zu machen.

    Weißer verstehe ich, aber weicher? Ich finde Licht mit mehr Gelbanteilen weicher als weißeres Licht. Interessant finde ich, dass man das Ziel von weißerem Licht selbst auf Kosten der Helligkeit verfolgt hat. Fragt sich, wem man damit genützt hat.

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    Grüße aus dem Ruhrgebiet

    Carsten

  • Das war von Ami Argand der erste Versuch, eine Tageslichtlampe zu entwickeln, die durch eine möglichst natürliche Lichtfarbe angenehmer für das menschliche Auge ist und dadurch das lesen und arbeiten bei künstlichem Licht erleichtert.

    Grüße
    Markus

  • "ein mildes, dem Anscheine nach nicht gefärbtes, den Augen wohlthätiges, Licht" - das würde ich gerne mal testen.

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    Grüße aus dem Ruhrgebiet

    Carsten

  • Es waren seinerzeit die ersten Überlegungen bezüglich eines möglichst neutralweiß künstlichen Lichts, um etwa bei nächtlicher Arbeit mit Farben im Rahmen z.B. der Malerei Tageslicht ähnliche Bedingungen zu schaffen.

    Künstliches Licht wurde damals ausschließlich durch Verbrennen von Öl, und später durch den Brennstoff Petroleum erzeugt, wonach dann Gas, und wiederum später das erste elektrisch erzeugte Licht folgten.

    Alle diese Lichtquellen geben gelblich/rötliche Farbtemperaturen ab die weit entfernt sind von den Farbtemperaturen des Tageslicht, welches je nach Tageszeit auch variiert, womit z.B. zu analogen Zeiten der Fotograf zu kämpfen hatte.

    Man hat damals versucht mit unterschiedlich intensiven Blaufärbungen des Glases dem weißen Tageslicht näher zu kommen, mit nur sehr mäßigen Erfolg.

    Erst mit dem Aufkommen der Leuchtstoffröhren, und nochmals sehr viel später mit der Entwicklung der LED wurden Farbtemperaturen bei hellem Licht möglich, die identisch zum Tageslicht sind.

    Ich selber nutze bei der Tabletop - Fotografie hauptsächlich Ringlampen mit Tageslichtröhren, die neben der Farbtemperatur von rund 5500 °K weiches und Schlagschatten armes Licht aussenden.


    So sind diese blauen Zylinder für Petroleumlampen aber doch Zeitdokumente mit der beinhalteten Entwicklungsgeschichte zum künstlich erzeugten weißen Licht, und erinnern bei ihrer Betrachtung den Wissenden daran.

    Gruß Rolf


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  • Noch das Bild aus dem Katalog von Gillet & Forest, und die jetzigen französischen Eisenbahn - Tischlampen der Sammlung aufgereiht.




    Gruß Rolf


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  • Hallo René,


    es ist ja gerade das Teilhaben lassen was Freude bereitet.

    Es sind noch vier Bahngesellschaften von denen man was finden muß.

    Nord, Quest, Etat und Midi.



    Gruß Rolf


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  • Es sind noch vier Bahngesellschaften von denen man was finden muß.

    .... und wenn du dann alle Gesellschaften abgedeckt hast, Rolf, dann kannst du ja anfangen, was von den verschiedenen Kanalgesellschaften zu sammeln, es gibt ja einige Kanäle in F und auch in GB..... :applaudit::merci:

    LG aus Schweden // Frank

  • Rolf G. (✝): Ich habe gerade eine Lampe von Luchaire erstanden, die genauso aussieht wie Deine von Gillet & Forest und den gleichen blauen Zylinder hat:



    Das ist sicher kein Zufall - hängen diese Hersteller zusammen? Mein Interesse daran war weniger die Verbindung zur Eisenbahn als der blaue Zylinder.

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    Grüße aus dem Ruhrgebiet

    Carsten

    Einmal editiert, zuletzt von Phaidros ()

  • Ja, wenn ich mir die Lampen anschaue sind das wohl nur zwei/drei Hersteller gewesen die den französischen Bahnen diese Lampen geliefert haben.

    Gruß Rolf


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