• Hallo zusammen,

    ich hab vor ein paar Tagen ein Päckchen erhalten mit einem Bec Anox aus Frankreich. Einige werden diesen kleinen exotischen Benzinglühlichtbrenner, der für die Lampe Pigeon konstruiert wurde, vielleicht kennen. Zunächst mal einen Plan und eine Bedienungsanleitung auf französisch, die ich in einem alten Thread hier im Forum gefunden hab:

    Benzin Glühlicht Bec Anox No.2


       


    Lampenkueche Peter, du hast damals den Thread erstellt, hast du deinen Bec Anox mal in Betrieb genommen, und Erfahrungen damit gemacht?


    Denn mein Problem ist, dass ich die Flamme dieses Brenners nicht entleuchtet bekomme. Es ist einfach nicht genug Luft im Gemisch, sie brennt zu fett. Ein Glühkörper würde sicher verrusen. Allerdings habe ich keine Einstellungsmöglichkeit für die Luftzufuhr. Es sind lediglich vier kleine Löcher auf Höhe der Galeriebasis im "Mischrohr". Mir ist klar, dass diese sehr einfache Brennerkonstruktion nicht die Ergebnisse eines Pressgasbrenners erziehlen kann, aber zumindest eine einigermaßen blaue Flamme sollte ja wohl erreichbar sein.


    Im Original hat der Brenner einen Zylinder, der sich etwas verjüngt (siehe Plan, linker Brenner). Meiner ist ein gerader Glühlichtzylinder mit 38 mm Durchmesser und 20 cm Länge. Dass es an zu schwachem Zug liegt, kann ich aber fast ausschließen, da ich zur Probe den Zylinder mal provisorisch mit einem zweiten auf ca 40 cm verlängert hab, das hat keine deutliche Verbesserung gebracht.


    Vielleicht hat man damals anderes Benzin verwendet? In der Anleitung steht eindeutig, man solle Tankensprit hernehmen, ich hab Feuerzeugbenzin eingefüllt. Kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass sich vor 100 Jahren das Benzin an der Tankstelle so deutlich von Feuerzeugbenzin unterschieden hat, dass es mit blauer Flamme gebrannt hätte.. Und wegen der Addive würde ich ungern einen Versuch mit heutigem Tankesprit machen, da riecht die Lampe dann sicher ewig danach.


    Hier ein paar Fotos von meinem Brenner:


       


       


       



    Vielleicht hat ja von euch jemand schon einen solchen Brenner erfolgreich in Betrieb genommen und kann mir einen Tipp geben?

    Intuitiv würde ich ja jetzt die Löcher im Mischrohr aufbohren was mir aufgrund der Seltenheit dieses Brenners aber zutiefst widerstrebt..

    Viele Grüße, Louis

  • Hallo Louis,


    Schöner Anox Brenner / Lampe hast du da. Ich habe auch eine, aber ich habe er noch nicht getestet. Habe gerade einen Test gemacht und es ist schwer, eine volle blaue Flamme von Bunsen zu bekommen. Ich habe versucht, die unteren und oberen Luftlöcher auf unterschiedliche Weise einzustellen. Das beste Ergebnis ist, dass die unteren Luftlöcher vollständig geöffnet werden und zurückgehaltenen Luft aus den oberen Löchern .

    Ich muss versuchen, die Anweisungen und Patente zu lesen, um zu wissen, wie dieser Brenner funktioniert. Ohne Düse ist es meiner Meinung nach eine Kombination aus Zugluft und Luft / Benzin-Gasmischung. Ich habe einen Aspen 4-Typ von Alkylatbezin verwendet.

    Ich denke mein Anox Brenner ist die Nummer 3 / 4. Ich denke auch, dass dein Typ ein anderer ist, 1 / 2 ?


    / Conny


     


    Anox-Patente ................

  • Hallo Andi und Conny,

    Ich werde morgen mal das Aspen Benzin versuchen, wenn das weniger flüchtig ist, müsste ja dadurch das Gemisch automatisch magerer werden.

    Den (Asbest-)Docht werde ich nicht verändern, denn auf dem Foto, das Peter in dem anderen Thread gepostet hat, ist ein scheinbar fabrikneuer Brenner zu sehen, bei dem der Docht noch weiter herausschaut, als bei meinem. Ich glaube, das muss so bleiben, dass die Bimssteinscheibe genug Sprit bekommt. In der Betriebsanleitung unter "Changement du Carburateur" steht: "Vor dem Einsetzen des Vergasers ist es sinnvoll, darauf zu achten, dass das Ende des Dochtes gleichmäßig ausgebreitet ist, damit der Vergaser gleichmäßig darauf sitzt".


    Danke für die Vergleichsbilder deines Brenners, Conny! Du hast recht, ich habe Typ 2 ohne die Möglichkeit der Luftregelung oberhalb des Vergasers. Deshalb wäre bei mir die einzige Möglichkeit, hier zu experimentieren, indem ich die Löcher aufbohre..

    Viele Grüße, Louis

  • Hallo zusammen, ich habe den Brenner nun mit Aspen 4T getestet. Die Flamme ist deutlich kleiner und mit dem 20 cm Glas nahezu vollständig blau. Wenn ich nun das Glas provisorisch verlängere, bekomme ich sogar eine vollständig entleuchtete Bunsenflamme hin.


    Du hattest also recht, Andi. Das Feuerzeugbenzin ist deutlich zu flüchtig für diesen Brenner, was zu einem zu fetten Gasgemisch führt. Aspen 4T scheint ganz gut geeignet, was ja auch Connys Testlauf bewies.

    Was mich stört, ist die geringe Größe der Flamme. Sie reicht nur bis ca 2/3 des "Wärmeleiters". Auf dem Plan aus der Bedienungsanleitung oben ist jedoch ein Glühkörper eingezeichnet, der den Wärmeleiter deutlich überragt. Da Connys Brenner jedoch eine ähnlich kleine Flamme zeigt, gehe ich mal davon aus, dass die simple Konstruktion einfach nicht mehr leisten kann. Außerdem ist für den Brenner eine Leuchtkraft von nur 12 Kerzen angegeben, das ist nun wirklich nicht viel für ein Glühlicht. Diese 12 Kerzen werden vielleicht auch erreicht, wenn der Glühkörper nur im unteren Bereich richtig leuchtet.

    Abschließend kann das wohl erst der Versuch mit Socke klären. Das wird wohl aber noch ein wenig dauern, bis ich einen passenden Glühkörper hergestellt hab. Bericht wird jedenfalls dann folgen! :)

    Viele Grüße, Louis

  • Das zeigt doch brennstoffseitig schon mal in die richtige Richtung. Mit Glühkörper drauf wirds sicherlich noch ein bisschen besser der hilft ja auch ein bissle mit die Temperatur zu halten. Aspen liegt m.W. auch ein wenig unter dem Energieinhalt von Autobenzin auch wenn es nicht viel ist kann es dennoch von Einfluss sein.


    Ich hatte schon mal anderweitig geschrieben, dass nicht jede Lampe und jede Benzinlötlampe sowie ein Kocher bei mir mit dem sonst tadellosen acetonfreiem Bremsenreiniger (quasi Waschbenzin und nahe am ALkylatbenzin dran) richtig funktioniert.

    Speziell der kleine Pigeon Kocher kommt damit nicht wirklich klar sondern läuft nur ordentlich mit Autobenzin; der ist pumpenlos und lebt vom Druckaufbau durch die Erwärmung. Meine kleine Barthel LöLa mag den BR auch nur bei brachialer Vorwärmung eine Zeit lang.

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

  • Hallo Louis

    Gute Arbeit an Ihrem Anox-Brenner. Ich denke, das ist das Beste, was du tun kannst

    Ich denke, dieser Anox-Brenner arbeitet nach dem Prinzip der Vergaserbrenner (auf Englisch "carburetting burner"). Wenn dies gesagt ist, gibt es keinen Druck oder Docht oder andere Wärme, die in den Brenner gelangt. Man kann sagen, dass der Brenner mit seinen eigenen Brennstoffdämpfen arbeitet. Das Benzin raucht aus diesem porösen kreisförmigen Stein, ist zusammen mit Luft die Mischung, die die Bunsenflamme bildet.

    Da kein Druck oder keine Wärme in den Brenner geleitet wird, ist die wesentliche Arbeitskraft hier der Luftzug und, wie Louis sagt, ein hohes und

    Ein wirksamer Zylinder ist notwendig. Mit dieser Art von Brennern können Sie nicht viel verbessern. Der Brenner selbst ist seine Grenzen.


    Ich habe eine Lampe, die auf ähnliche Weise funktioniert und oft als Notkin- oder Petrolite-Lampe bezeichnet wird. Diese Benzinlampe hat auch einen porösen Stein das mit einem Hebel kann geöffnet oder geschlossen werden. In der geöffneten Position gibt es Benzindämpfe ab, die sich im Brennerkopf ansammeln und mit Luft vermischt eine Flamme erzeugen. Kein Druck, Docht oder Vorheizen.


    /Conny



    Anox mit slechtem Glühkörper -



    Meine Notkin Lampe ……………


  • Hallo Louis,


    Jetzt habe ich einen ernsthafteren Versuch unternommen, meinen Anox-Brenner dazu zu bringen, Licht zu verbreiten. Ich nahm ein 100CP Glühstrümpfe und legte es auf einen hausgemachten Halter. Immer noch recht gutes Licht, aber überhaupt nicht so gut wie mit einem Glühlicht-Brenner oder einer Drucklampe.


    /Conny


      

  • Hallo zusammen,

    ich bin nun endlich dazu gekommen, den original dazugehörigen Pigeon-Tank meines bec anox aufzuhübschen und einen Glühkörper anzufertigen. Der ist sicherlich nicht perfekt, aber für einen ernsthaften Test ausreichend. Und zu meiner Freude funktioniert der Brenner mit Glühkörper recht gut! Ich denke, die angegebenen 12 Kerzen Lichtleistung sind recht realistisch. Auch nach ein paar Stunden Brenndauer ist nichts verrust. Jedoch müffelt die kleine Lampe bei Betrieb recht deutlich nach Benzin, obwohl ich Aspen T4 verwende. Ob das daran liegt, dass der kleine Brenner doch keine 100 % perfekte Bunsenflamme hinbekommt? Oder es sind noch geruchsintensive Rückstände von früher in dem mit Lammhaar gefüllten Tank? connykott brennen deine Benzinglühlichter geruchlos? Habe selber bisher nur Erfahrung mit Spiritusglühlichtern und selbst die riechen ja zum Teil ein wenig..

    Trotz der Benzinnote, die die kleine Lampe in der Raumluft hinterlässt, bin ich von der simplen Konstruktion sehr angetan und gerade weil sie nicht so gleißend hell ist wie große Glühlichtbrenner, wird sie wohl des öfteren zum Einsatz kommen :)


    Hier die neuen Fotos:



       


       


      


    Auf dem letzten Foto erscheint die Lampe viel heller, als sie in Wirklichkeit ist. Die Detailfotos des Glühstrumpfes geben einen realistischeren Eindruck.


    Schließlich hab ich in einem Katalog des französischen Gaslampenherstellers "La Couronne" eine Doppelseite zum "Bec Anox" gefunden:


       

    Viele Grüße, Louis