Kleine Reiselaterne "Ochsenauge"

  • Auf der weiter oben vermerkten französischen Kutschenseite ist übrigens noch eine dritte Variante des Kaminmusters zu sehen.



    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Auch in meiner Lampe ist eine plankonvexe, bündelnde Linse verbaut, und ich denke das die ursprünglich in allen dieser Lampen vorhanden waren.

    Gruß Rolf


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  • Das sehe ich auch so, die auf dem obigen Foto ist aber deutlich stärker als die Linsen in unseren Lampen, und die Einfassung ist wesentlich stärker abgesetzt. Die Variationsbreite der Modelle ist also noch größer als ich bisher dachte. Im Moment haben wir drei bekannte Modelle und jedes ist etwas anders.

  • Das sehe ich auch so, die auf dem obigen Foto ist aber deutlich stärker als die Linsen in unseren Lampen, und die Einfassung ist wesentlich stärker abgesetzt...

    Wenn du dir weiter Vorne das Klischee der Lampe aus dem Katalog anschaust gleicht da die Glaswölbung eher der unserer Lampen.

    Diese fast spitz zulaufende Wölbung des Glases der Lampe von der französischen Kutschenseite erinnert mich an Gläser aus z.B. Diaprojektoren, und ich vermute das dieses Lampenglas mal ersetzt wurde.

    Bei meiner Lampe zumindest ist beim inneren Messing - Haltering des Glases an den drei Lötpunkten nie nachgelötet worden, weshalb das eingesetzte Glas original sein muß.

    Noch zwei Aufnahmen. Einmal von der Glasbefestigung, und von der Lichtbündelung dieser Linse.




    Gruß Rolf


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  • Ich denke nicht das es das Glas von der Lampe die da hängt ersetzt wurde, da die Aufnahme auch deutlich stärker profiliert ist. Da ist ja schon fast eine Sicke! Ich vemute es gab einfach solche und solche... im Laufe der Zeit.

    Vergleiche mal.


    Und weil ich das gerade so sehe, die Ausgestaltung des Scharnierbereiches scheint mir auch von unseren beiden Modellen abzuweichen. Wobei das Foto natürlich nicht gerade der Bringer ist....

  • Ist schade das die Aufnahme derart unscharf ist und so hart ausgeleuchtet wurde.

    Eine Anfrage ergab das keine weitere, schärfere Aufnahme vorliegt.

    Neben der starken Wölbung des Glases fiel mir der randförmige Ansatz zum Rand hin auf.

    Aber möglich sind natürlich Detailänderungen in der Fertigung im Laufe der Zeit wie die Kaminöffnungen ja zeigen.

    Auf jeden Fall ist es ein seltenes Teil, und ich bin froh es in der Sammlung zu haben.:)

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Hallo Rolf, Ich teile mit Ihnen Ihren Stolz und Ihre Freude. Diese Laterne ist ein echtes Kunstwerk! Ich beneide dich sogar ein wenig, dass du so ein Wunder bekommst :)

  • Jetzt kann ich dieses Lämpchen endlich zuordnen.

    Hersteller war der Lampenhersteller Kretzschmar, Bösenberg & Co. in Dresden als königlich sächsischer Hoflieferant.

    Man fertigte die unterschiedlichsten Lampen bis hin zu Kienspanhaltern.

    Wegen der Form wurde das Lämpchen "Ochsenauge" benannt.



    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Rolf G. (✝)

    Hat den Titel des Themas von „Kleine Reiselaterne“ zu „Kleine Reiselaterne "Ochsenauge"“ geändert.
  • :hail::hail::hail:


    Mensch Rolf, das freut mich natuerlich genauso wie dich, ich hab da nicht mit gerechnet das sich das noch findet. Den ersten Ausfuehrungen und dem Fundort meines Exempars nach haette ich Richtung Frankreich tendiert.

    Vielen Dank!

  • War Zufall bei der Recherche nach einer Öllampe.

    Man müßte einen Katalog von der Firma haben.

    Der Markus deutete an das er vielleicht einen hat.

    Vielleicht ließe sich noch die andere Lampe zuordnen, weil die Art und Befestigung der Handbügel auf der Rückseite absolut identisch ist mit der "Ochsenauge" Lampe.

    Gruß Rolf


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  • Schön, dieses Licht und den Katalog zu sehen. Wann ist dieser Katalog datiert? Ich habe selbst Laterne 439, ich muss nur daran arbeiten.

    Die Abbildung stammt aus keinem Katalog sondern ist eine Ansichtskarte als Werbung der Firma Kretzschmar, Bösenberg & Co.


    Nach neuerer Recherche könnte es sein das Kretzschmar, Bösenberg & Co. doch nicht der Hersteller der Lampe ist.

    Der Markus (markes) gab mir durch das im Katalog von 1912 unsere Lampe nicht vorhanden ist.


    Zudem gibt es ein Buch von Alfred Bösenberg, erschienen 1910 im Eigenverlag der Firma Kretzschmar, Bösenberg & Co. mit dem Titel "Die Entwicklung der Beleuchtung durch bildliche Darstellung von Leuchtkörpern und Lampen aus früheren Zeiten".

    In diesem Werk sind auf 60 Seiten offensichtlich diese Werbepostkarten eingesteckt worden (siehe Bild).


    Es könnte also sein das diese Abbildungen von einer Lampensammlung des Autors Bösenberg gemacht worden sind.

    Damit bliebe dann der Hersteller unserer Lampe weiter offen, falls sie nicht in einem früheren Katalog auftauchen sollte.



    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

    Einmal editiert, zuletzt von Rolf G. (✝) ()

  • Ei ei ei... Okay. Ein Krimi. Fein! Gerne :-).

    Dem steht etwas entgegen das die Numerierung etwas den Anschein erweckt als handele es sich um Bestellnummern. Und die Rückseite ist mit dem Fabriklogo versehen, ganz so als wäre es eine Bestellkarte.


    Die Aussortierung von Produkten mit Rübölbrenner und teurem Messingeinsatz nach 1900 würde mich jetzt nicht verwundern.


    Wilhelm Heino Kretzschmar war der eigentliche Fabrikbesitzer und starb 1909. Der Hoflieferantentitel galt aber für Wilhelm Heino Kretzschmar, Verwandschaft noch unklar, möglicherweise älterer Bruder oder Vater.


    Neben der Zentrale in der Serrestraße 5+7 wird noch die Bautzner Straße 34 genannt.


    Die als Buch geführte Sammlung von Karten könnte auch ausschließlich auf der Firmengeschichte gründen.


    Der Betrieb mit dem "Qualitätstitel" scheint mir aber auf jeden Fall als potentieller Hersteller geeignet.


    Ich hab die entsprechende Karte übrigens erst mal erworben, da kann ich wenigstens einen ordentlichen Scan machen.


    Mals sehen was sich noch ergibt :-)

  • Ja, dadurch das dieser Kretzschmar auch Mitglied des Parlaments war findet man über ihn im Net so einiges.


    Ich bin natürlich auch davon ausgegangen das sich die Postkartenabbildungen auf den Firmenkatalog beziehen.

    Vielleicht bezieht sich der Fuß der Postkarten mit dem Text: "Aus den reichen Beständen von Lampen und Leuchtkörpern aus früheren Zeiten der Firma Kretzschmar..." auf das Buch und eine mögliche Lampensammlung.

    Um das ausschließen zu können benötigte man Kataloge der Firma aus dem 19. Jahrhundert.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Ein wichtiger Hinweis ob es sich um eine Sammlung oder die eigene Firmenproduktion handelt waere es wenn andere Exemplare aus dem Buch bereits nachweislich anderen Herstellern zueordnet werden konnten. Ist dies nicht der Fall, sollte es eigentlich die Eigenproduktion sein....!

  • Kleine Korrektur:

    Der Katalog, der mir vorliegt, ist von 1907.


    In Katalog finden sich viele Teile, speziell Brenner, die zugekauft sind. Auch diverse Laternen, zum Beispiel von K&T.

    Ist also sehr gut möglich, dass eure Ochsenaugen auch nur wiederverkauft wurden...


    Grüße

    Markus

    Grüße
    Markus

  • Nach Einblick in den Katalog von 1907 stelle ich fest das es sich vom Seitendesign her nicht mit dem der Ansichtskarten vergleichen läßt.

    Und vor allem ist keine der auf den Ansichtskarten abgebildeten Lampen in diesem Katalog zu finden.

    Gruß Rolf


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