Bestimmung unbekannte Dochtlampe

  • Hallo zusammen,


    ich habe in meinem Fundus diese alte Dochtlampe, die leider keinerlei Markierungen aufweist, weder am Brennstoffbehälter, noch am Dochtstellrad oder am Glas…
    …eventuell war auf dem Deckel der Füllschraube ein Firmenlogo angebracht, dieser fehlt jedoch leider.


    Merkmale:
    Stahlblech (war vermutlich einst verzinnt), 7 liniger, gesteckter Flachbrenner aus Messingblech, Gesamthöhe 430 mm, Glasdurchmesser am Zentrierboden 80 mm


    Die Lampe wurde von mir vor ca. 25 Jahren auf einem österreichischen Flohmarkt gekauft.


    Würde mich freuen, wenn jemand was zum Hersteller, Alter usw. sagen könnte… :)

  • wow. schönes stück! ring zum aufhängen, statt henkel. keine hebevorrichtung? kein schutzkorb?? bin leider total überfragt.....
    spontangedanke war: französisch. kann aber nicht begründen wieso..... viel glück beim forschen!!
    gruss
    F

    LG aus Schweden // Frank

  • Hallo Frank,


    vielen Dank für deine Rückmeldung, damit ist die Ausführung der Füllschraube bereits geklärt:
    Ich dachte, dass bei meinem Teil ein aufgewalzter Dekordeckel fehlt, es dürfte jedoch nie einen gegeben haben.



    Diese Laternen waren damals sehr spartanisch ausgeführt, daher auch die „noch“ fehlende Glas-Hebevorrichtung – zum Zünden der Lampe genügte ein simples Streichholz, welches durch ein Langloch im Zentrierboden an den Docht herangeführt wurde.



    Sammlergrüße Chris


    :) natürlich kann jeder, so wie er es mag, die Funken sprühen lassen…

  • hallo chris,schön dass ich helfen konnte. dies beruht jedoch nicht auf meinen ungewöhnlich guten kenntnissen, sondern es war reiner zufall, dass ich dieses vergleichsstück fand.
    wie auch immer - jetzt weiss ich auch, wozu das komische loch im zentrierboden gut ist, was mir beim anschauen deiner bilder aufgefallen war....... das wäre nämlich meine nächste frage gewesen....hahaha
    gruss
    F

    LG aus Schweden // Frank

  • Hatte gleich an was amerikanisches gedacht, sowas war in diversen Ami Katalogen mal drin, wollte aber nicht wild spekulieren. Berger ist der Hersteller, die Mischluftlaternen sahen fast alle so in der Art aus mit den eckigen Rohren. Produktion mindestens seit 1880. Gab auch Kaltluftlaternen.

  • :) danke Euch für die Infos…


    ich hab mit "Berger" noch etwas herumgesucht und das US Patent 834347 für einen Glasheber aus dem Jahre 1906 gefunden, eingereicht von Anton W. Walter für die "Berger Manufacturing Company".



    Demnach dürfte meine Laterne wohl zwischen 1886 (Firmengründung John and Wilson Berger of Canton, Ohio) und 1906 hergestellt worden sein...

    Sammlergrüße Chris


    :) natürlich kann jeder, so wie er es mag, die Funken sprühen lassen…

  • Diese Laternen waren damals sehr spartanisch ausgeführt, daher auch die „noch“ fehlende Glas-Hebevorrichtung

    Als "spartanisch" würde ich sie aber nicht bezeichnen. Dafür scheint die Verarbeitung
    mir viel zu aufwändig zu sein. Ich sehe das eher so: Es waren damals Gebrauchsgegen-
    stände, die unbedingst zuverlässig sein mussten. Ein Glasheber kann kaputt gehen,
    eine Bohrung im Brennersieb nicht. Warum als ein Glasheber, wenn die Bohrung genausogut
    funktioniert und in der Produktion billiger ist? Wie war damals der Werbespruch für
    den Käfer? Sein Vorteil ist das, was er nicht hat.


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak

  • Demnach dürfte meine Laterne wohl zwischen 1886 (Firmengründung John and Wilson Berger of Canton, Ohio) und 1906 hergestellt worden sein...

    Wenn das mal kein Grund zum :hicks: ist!
    Glückwunsch!

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

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