.....noch 'ne Lampe, über die ich gern mehr wissen möchte

  • Hallo alter Schwede,


    ich bin mir zwar recht sicher von wem diese Laterne stammt, zur Sicherheit könntest Du mal die beiden
    DRGM Nummern auf dem Tank ablesen. So stört leider der Brenner.


    Danke!


    Grüße
    stonewasher

  • A.B. Oskar Hallberg steht schon mal nicht im Wikipedia Verzeichnis schwedischer Lampenhersteller :-)


    Drehgriff unten bei einer Laltluftlaterne sieht man auch nicht alle Tage. Sieht ziemlich groß aus.


    Toller Exot! ( für D )

  • stonewasher - 331058 und 373175. hilft das weiter?


    @ poe - ja, die ist ziemlich gross , etwa die gleiche höhe wie eine feuerhand305. der tank hat ungefähr die gleiche grösse wie bei hotblastlampen.


    marcus - ja, stabil ist sie, ziemlich schwer auch.


    darf ich mal mit eigenen ansichten kommen? bei all der geballten kompetenz und wissensdichte hier bei all diesen belesenen fachleuten komme ich mir ein wenig vorlaut vor, aber ich denke, das ist das gute recht des neulings....hahaha
    ***der tank von dem guten stück sieht ja aus wie von einer warmluftlampe (oder sagt man mischluft?). die form erinnert an einen tank von einer bat, oder?
    ***die hallberg-plakette trägt einen namen (''GÖTA II''), was ich als Schiffsnamen deuten möchte. vielleicht hat die lampe auf einem (binnen-)schiff 'dienst getan'?
    Frank

    LG aus Schweden // Frank

  • Ich gebe dir vollkommen Recht, den gleichen Gedanken hatte ich auch, der Tank hat - auf den ersten Blick - Ähnlichkeit mit dem Tank einer BAT 2850. Das ist verständlich, als große frühe Frischluftlaterne trägt sie ihre Gene noch deutlich mit sich. Der haubenlose Tankdeckel trägt sicher maßgeblich dazu bei.
    Der Drehgriff unten zum Glas wegklappen ist ebenfalls bei Mischluftlaternen bekannt, aber ich hab den Hersteller nicht im Kopf.
    Deine Vermutung zum Schiffseinsatz teile ich nicht. Eine Schiffslaterne aus Stahlbecht mit Tragebügel ohne Befestigungsmöglichkeit möchte ich selbst im Binnenverkehr ausschließen.


    Von solchen Laternen kannst du ruhig mehr anbringen :-)

  • Hallo Alter Schwede,


    genau die Nummern passen! Ich konnte die ersten Ziffern zwar lesen jedoch nicht alles.


    Beide DRGM Nummer gehören zu Eduard Sommerfeld, Berlin.


    DRGM
    373175 Ed. Sommerfeld; 1909


    DRGM
    331058 Ed. Sommerfeld; 1908

    Deine Laterne stammt jedoch aus den 20er Jahren. Die Halteschelle für den Tragebügel geht auf

    ein Patent von Max Hänel, Schlettau zurück (DRP 394740).

    Der Laternentyp als solcher wurde von Ed. Sommerfeld jedoch schon 1908 unter der Marke 'Virgo'

    eingeführt. Sie gehörten mit zu den ersten Kaltluftlaternen die es im Kaiserreich gegeben hat!

    Es gab sie mit einem Tank a la FH 305, aber auch mit dem Tank einer Warmluftlaterne.

    Poe: Ich möchte Dir da widersprechen was den Einsatz auf dem Wasser angeht. Solche Laternen wurden

    sehr wohl auf Binnengewässern zum Fischen, als Markierungslaternen, Bojenlaterne, etc genutzt.

    Dies geschah bis weit in die 50er Jahre hinein. Mir liegt ein Photo aus einem Museum in Schweden vor

    in dem eine Chalwyn Far East Laterne als Bojenlaterne präsentiert wird. Damit wurden die Bojen über

    den Netzen markiert.

    Grüße

    stonewasher


  • hallo! super, welche wissensressourcen es hier gibt. toll!!
    es handelt sich bei diesem lämpchen also um eine virgo von ed.sommerfeld, berlin. vorher noch nie gehört von dieser marke (eigentlich nicht verwunderlich, wenn man sich mit der materie erst seit ein paar jährchen beschäftigt....), also wieder was dazugelernt!!
    scheint sich irgendwie um ein los importierter lampen zu handeln, wenn man auf die hallberg-plakette schaut, so steht ganz unten ''imp.'', was man als ''importiert'' oder so interpretieren könnte. und wenn sich eine firma die mühe macht, extra schildchen anzufertigen...das macht man ja nicht mal so eben für 5 ode 6 lampen.
    ich forsche mal noch ein bisserl, vielleicht gibts ja noch was intressantes zur firma hallberg in örebro.
    gruss
    F

    LG aus Schweden // Frank

  • habe folgendes herausgefunden: oskar hallberg hatte einen grosshandel für porzellan, glas, und andere haushaltswaren. also nicht unmöglich, dass die firma auch petroleumlampen importierte. oskar hallberg war nachweislich mit seiner frau in berlin im jahr 1907 auf geschäftsreise. auf dieser reise verstarb leider seine frau.
    unter dem namen AB OSKAR HALLBERG war die firma registriert zwischen 1920 und 1926 (inh. per isaksson & ernst dahlqvist), danach änderung des firmennamens.
    zu GÖTA II fand ich kein Schiff, aber es gab eine industrielokomotive mit diesem namen (in schweden wurden loks oft mit namen versehen, ähnlich wie bei schiffen/booten.)
    ich forsche weiter.....
    gruss
    F


    der mensch von der museumsbahn, den ich angeschrieben hatte, meint, dass diese laterne durchaus in dieser lok gehangen haben kann, als führerstands- und arbeitsleuchte. vielleicht findet er ja noch altes material in irgendeinem archiv.....
    cool, wenn hinter einer lampe eine schöne geschichte zum vorschein kommt...... :bounce:

    LG aus Schweden // Frank

    Einmal editiert, zuletzt von alter schwede ()

  • Hallo Alter Schwede,


    eine echte Virgo Laterne wäre es dann wenn auch 'VIRGO' auf dem Tank eingeprägt wäre.
    So ist es 'nur' eine Sommerfeld Laterne welche selbiger für den Export ohne Namensmarkung
    gefertigt hat. Großhändler versorgten kleinere Händler mit und konnten pro Bestellung schon
    mal mehrere Hundert oder auch Tausend Laternen ordern.


    Grüße
    Stonewasher

  • das passt ja prima zu dem hallberg-schildchen. der hat also ''neutrale'' virgo-laternen bei sommerfeld gekauft, dann seine plakette draufgemacht, die dann entsprechend kundenwunsch auch noch mit zusätzen versehen sein konnte (hier:GÖTA II). feine story.....
    ich denke, ich stell' sie mal ein wenig weiter nach vorne in der sammlung....hehe.

    LG aus Schweden // Frank